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Pferdemist, -dung (Gelesen 20063 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
andreasNB
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Re:Pferdemist, -dung

andreasNB » Antwort #15 am:

Nemesia, sehr gut + sachlich geschrieben und danke für die Hintergrundinfos. Die jungen Frauen, bei denen ich mir den Pferdemist hole, legen immer einen auch optisch sehr schönen, richtigen Misthaufen an - und kippen die Scheiße nicht irgendwie auf einen Haufen, wo er zudem noch verunkrautet.Es gibt immer wieder Stellen darin, welche zu 50% aus Regenwürmern zu bestehen scheinen. Unter anderem deshalb, und weil bei privaten Pferdehalterinnen sicher deutlich weniger Medikamente als in Hochleistungsgestüten zum Einsatz kommen, habe ich mir hierzu nie weiter Gedanken gemacht. Zum anderen kommt es bei der Verwendung des Pferdemistes ja auch zu einer deutlichen Verdünnung von evt. (!) Medikamenten-Rückstanden.Zum Thema Simplex habe ich jetzt nicht nachgelesen. Was bezweckt den ein Anwender dieses Mittelchen auf seiner Weide ? Werden Ampfer und andere unerwünschte krautige Pflanzen abgetötet und die Gräser geschont ?
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Herr Dingens
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Re:Pferdemist, -dung

Herr Dingens » Antwort #16 am:

Ich bleibe beim Blaukorn. Da weiß ich, was ich habe.
...und dein Boden was ihm vorenthalten wird ;)
Och, ich habe einen 20 m langen, 2 m hohen und 4 m breiten Komposthaufen.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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Staudo
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Re:Pferdemist, -dung

Staudo » Antwort #17 am:

So ist es bei mir auch. Für die allgemeine Fruchtbarkeit und das Wasserhaltevermögen werden die Beete mit Kompost aufgefüllt, gern auch mal 20 cm hoch. Für die Nährstoffversorgung gibt es Blaukorn. 8)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
andreasNB
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Re:Pferdemist, -dung

andreasNB » Antwort #18 am:

Na dann is ja gut.Soooo viele m3 Kompost fallen bei mir nicht an.Rasenschnitt bleibt liegen, viel Unkraut im Gemüsebeet hacke ich um und lasse es vor Ort vertrocknen, manches fliegt einfach auf die "Rasen"wege und wird später mit dem Rasenmäher kleingemäht, Herbstlaub wird in anderen Bereichen benötigt.@Staudo, Auf den Punkt gebracht - ob Kompost aus Gartenabfällen oder Kompost aus Pferdeäppeln ist wurscht, Hauptsache regelmässig Kompost 8)
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Nemesia Elfensp.
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Re:Pferdemist, -dung

Nemesia Elfensp. » Antwort #19 am:

Moin, über das Lob habe ich mich gefreut - Danke!Andreas, hier zu Deiner Frage:
SIMPLEX ist ein selektives, blattaktives Herbizid zur lang anhaltenden Bekämpfung von zweikeimblättrigen Unkräutern auf Wiesen und Weiden – insbesondere Ampfer, Distel, Löwenzahn und Hahnenfuß............usw usw
für mehr Info.: http://www.dowagro.com/de/produkte/PROD ... [quote]aus: http://msdssearch.dow.com/PublishedLite ... =GetDocBei Umbruch im Jahr nach der Anwendung sind Schäden an nachgebauten Kulturenmöglich. BeiUmbruch im Jahr nach der Anwendungnur Getreide, Futtergräseroder Mais nachbauen. (weil einkeimig/Komentar von mir)Kein Nachbau von Kartoffeln, Tomaten, Leguminosenoder Feldgemüse-Arten innerhalb von 18 Monatennach der Anwendung[/quote]Deshalb komme ich zu der Aussage, daß der Wirkstoff Simplex, der in Pferdedung heutzutage enthalten sein könnte - nach einem 2 jährigem Verkompostieren, wohl abgebaut sein sollte.Ich verwende Pferddung sehr wohl im Garten und wollte auch nicht darauf verzichten, aber ich bin auch in der glücklichen Situation, daß wir die Grünland- und Dungwirtschaft auch selber in unserer Verantwortung haben.Müßte ich mir den Pferdedung von extern hinzuholen, würde ich immer über den Zwischenschritt der 2 jährigen Komostierung gehen - aber ohne strohigem Pferdedung würde ich deshalb nicht wirtschaften wollen, weil ich die Humusbildung auch nicht missen wollte.Blaukorn macht halt keine Humusbildung........................ aber was durchaus auch denkbar wäre: Stroh und Grasschnitt mischen und als Kompost aufsetzen (ab und an gießen, weil das Stroh zur Verrottung nicht zu trocken sein darf) - das dürfte auch einen recht humosen Kompost ergeben.LG
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Gänselieschen
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Re:Pferdemist, -dung

Gänselieschen » Antwort #20 am:

Die Pferde stehen hier eher nicht auf einer Weide. Die haben dort zwar bissel was zum Knabbern, werden aber sicher anders ernährt.
andreasNB
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Re:Pferdemist, -dung

andreasNB » Antwort #21 am:

Danke für die Aufbereitung. Nuja, die Warnung betrifft aber nur die Wiesen und Weiden. Das die Gräser die Wirkstoffe aufnehmen dürfte wohl nicht passieren. Einzig wenn der Landwirt spritzt und schon unmittelbar danach mäht oder die Pferde wieder auf die Weide läßt, könnte es in den Mist gelangen. So oder so, grundsätzlich schadet es aber nicht, sich beim Pferdehalter über das verwendete Futter und Medikamente zu informieren.
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Nemesia Elfensp.
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Re:Pferdemist, -dung

Nemesia Elfensp. » Antwort #22 am:

Die Pferde stehen hier eher nicht auf einer Weide. Die haben dort zwar bissel was zum Knabbern, werden aber sicher anders ernährt.
Moin Gänselieschen,ich hoffe, ich habe Dich richtig verstanden..!?ja genau , das ist eben auch ein Punkt: Pferde brauchen zwingend pro Tag pro 100 kg Körpergewicht immer etwa 1,2 - 1,5 Kg Heu bzw die entsprechende Menge Gras - so viel müssen sie immer knabbern um ihre Darmgesundheit durch die zugeführten Ballaststoffe zu erhalten.Alles andere an Futter, wie Müsli, Getreide oder ähnliches ist immer nur eine "nette Beigaben" Man kann sie nicht anders ernähren, als auf der Basis einer ausreichenden Rohfaserfütterung.Ob nun trockenes Gras/Heu oder frisches Gras - sollte Simplex auf der Wiese oder der Grünlandfläche zur Heugewinnung verwendet werden dann bleibt es immer 18 Monate wirksam - egal ob im Heu und dann "durchs Pferd" oder auch als frisches Gras und dann "durchs Pferd" - es bleibt dabei: Der Wirkstoff tötet/schädigt alle Pflanzen die nicht einkeimig sind für 18 Monate (lt. Hersteller) (- ich persönlich kann auch nicht verstehen, wie so ein Wirkstoff überhaupt zugelassen werden konnte - aber das ist ein ganz anderes Thema)Mit Deiner Methode, den Dung gründlich zu kompostieren, liegst Du meiner Meinung nach, goldrichtig!LG
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Nemesia Elfensp.
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Re:Pferdemist, -dung

Nemesia Elfensp. » Antwort #23 am:

Danke für die Aufbereitung. Das die Gräser die Wirkstoffe aufnehmen dürfte wohl nicht passieren.
DOCH - das ist ja das Drama, das genau ist der Fall!Die Substanz wird auch von einkeimigen Pflanzen aufgenommen, wirkt dort aber nicht schädlich.Das Gras oder das daraus hergestellte Heu, wird dann von den Tieren gefressen und so gelangt der Wirkstoff in den Dung.
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kpc
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Re:Pferdemist, -dung

kpc » Antwort #24 am:

Hallo Herr Dingens,hier aus einem Thread eines anderen Forums:( der Mistkompost wurde noch im gleichen Jahr ausgebracht )mein Vorschlag: ( so habe ich früher reines Stroh kompostiert )Zuschlag ggf. Bentonit + Harnstoff wenn Mist sehr strohigBegossen mit:100l-Fass mit Wasser füllen, warm werden lassen ( Sonne ), eine Packung Kompoststarter rein,beim Aufrühren 1kg Zucker zufügen. Mind. 1-2 Tag stehen lassen und Mikroorganismen bei der Vermehrung zusehen,Beim Aufschichten jede Lage damit begießen.Hättest du nach 3 Tagen deinen Arm in den Haufen gesteckt, es hätte dir die Tätowierungen weggedampft.und das Ergebnis:hallo,kurzer zwischenstand, falls es mal jemand nachspielen möchte: ich hab den haufen ca. 1.2m geschichtet und gewässert in 30cm lagen, dazwischen einen zentimeter erde, auf ca. 12m3 sehr strohigen mist zwei säcken bentonit und 2.5kg nitrozol als stickstoffversorgung. nach fertigstellung hab ich den haufen mit kpc's brause übergossen und messe jetzt (nach 48h) eine kerntemperatur um die 80°c .gestern roch es im garten noch ein wenig nach ponyhof, heute schon nicht mehr!
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Re:Pferdemist, -dung

Martina777 » Antwort #25 am:

Kerntemperatur um die 80 Grad hört sich super verführerisch an!Danke für den Bericht!PS: Ein sehr sinnvoller Thread, ich verwende ja auch Pferdemist und hab unzählige Male genickt.
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Gänselieschen
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Re:Pferdemist, -dung

Gänselieschen » Antwort #26 am:

Klar, bin ich grad wieder verwirrt - die nehmen natürlich geliefertes Heu - *haut sich vor die Stirn*. Aber die Mieten sind auf ihrem Grundstück und wenn ich was hole, dann schicken sie mich immer zu dem ältesten Berg - der ist komplett verrottet. Manchmal sammlich noch paar Äppel mit dazu, aber eigentlich ist das sehr schwarze saftige Erde, mit viel Humus. Dass der Nährstoffgehalt nicht so überirdisch ist, habe ich immer schon mal gemerkt. Aber bei meinem Sand, ist das Zeug Gold wert. Ich kann garnicht genug davon einbringen - reine Kraftfrage. Ich habe in diesem Frühling 10 Schubkarren geholt. Der Berg sah riesig aus. Nun ist er schon bald aufgebraucht. Wenn Tomaten, Zuccini, Stangenbohnen und Kürbisse gepflanzt sind, dann ist der bestimmt alle. :-\
dreichl
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Re:Pferdemist, -dung

dreichl » Antwort #27 am:

hallo,kurzer zwischenstand, falls es mal jemand nachspielen möchte: ich hab den haufen ca. 1.2m geschichtet und gewässert in 30cm lagen, dazwischen einen zentimeter erde, auf ca. 12m3 sehr strohigen mist zwei säcken bentonit und 2.5kg nitrozol als stickstoffversorgung. nach fertigstellung hab ich den haufen mit kpc's brause übergossen und messe jetzt (nach 48h) eine kerntemperatur um die 80°c .gestern roch es im garten noch ein wenig nach ponyhof, heute schon nicht mehr!
Hallo kpc,hast du nur die Pferdebollen geschichtet oder auch das Stroh bzw. Streu? Das müsste eigentlich dann doch schon mit Stickstoff angereichert sein.War das ein bestimmter Kompoststarter?OT: Werden denn ausser Hefen mit Zucker auch andere aktive Inhaltsstoff des Kompoststarters vermehrt, oder ist das eher eine gleichmässig Verdünnung?
Gruß,
Dieter
b-hoernchen
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Re:Pferdemist, -dung

b-hoernchen » Antwort #28 am:

Also jetzt mal ganz konkret & dumm gefragt:Wenn ich frischen (!) Pferdemist vom Biohof zwischen meinen kleinen Obstbäumen ausbringe, was kann dann passieren? Was pasiert, wenn ich richtig dick & viel von dem Zeugs ausbringe, Flächenkompostierung, so ungefähr 20cm dicke Schicht?
Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!
enigma

Re:Pferdemist, -dung

enigma » Antwort #29 am:

Wenn der vom Biohof stammt, dürfte er jedenfalls garantiert nicht von Weiden stammen, die evtl. mit Aminopyralid behandelt wurden.
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