Der Gute ist bald soweit - spätestens zu Pfingsten:


Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Der Gute ist bald soweit - spätestens zu Pfingsten:
Diese Sorgen sind, meiner Ansicht nach, unbegründet. Älchen sind bei Phlox halt allgegenwärtig, sozusagen, aber der Befall zeigt sich in manchen Jahren gar nicht, manchmal auch in Jahrzehnten nicht und manchmal jedes Jahr und jedes Mal bei einer anderen Pflanze. Kann man machen nix......Doch manchmal habe ich Sorge, ich könnte alle verlieren.LG.
Ich bitte um Entschuldigung, doch mir fehlte leider die Zeit sofort zu antworten. Auch nimmt die Übersetzung ein wenig Zeit in Anspruch und ist manchmal kompliziert. Selektion ist oft eine willkürliche Auswahl von Sämlingen, die den Züchtern gefallen. Bei uns beschäftigen sich Liebhaber und selten Profis damit, und mir ist kein Fall bekannt, da Sämlinge mit vordefinierten Eigenschaften und Qualitäten gezielt gezüchtet wurden, wie z. B. mit einer runden Dolde oder anderen speziellen Merkmalen. Viele wählen Sämlinge mit großen Blüten, andere wiederum kleinblütige Phloxe. Wir haben noch keine weitverbreitete öffentliche Vorauswahl, die von einer Kommission beaufsichtigt wird. Die Züchter wählen selbst aus und bieten das an, was ihnen besonders gefällt. Des weiteren bestimmen Werbung und Kaufinteresse das Sortiment. Bei uns ist noch der alte Genpool erhalten, somit ergeben sich vergleichsweise häufig gute Sämlinge. Wie beständig sie sind, wird die Zeit zeigen. Aber man trifft auch auf Sämlinge, die analog zu den alten Sorten sind:‚Lord‘ von Kudrjawzewa ist ‚Maria Scharonowa‘ sehr ähnlich,‚Fobos‘ von Neretina ist beinahe ein Zwilling von Gaganows 1953er Sämling (‚Radost‘). Das sind Beispiele viel beworbener Sorten, doch es gibt weitere. Zu den „Serien“: Wir haben kein Patentsystem. „Serien“ würde ich Phloxe nennen, die ein wesentliches gemeinsames Merkmal haben und einander ergänzen. So gibt es die Namen der Märchenhelden, ‚Wassiljek‘ und ‚Wassilissa‘ der Kruglows. Sie unterscheiden sich in der Farbe – Junge und Mädchen.Floksin, bei vielen der neueren russischen Züchtungen fällt mir die lose Form der Einzelblüten auf, wie man sie auch bei den Wildformen findet. Mein persönlicher Geschmack geht mehr in Richtung gut gerundete Einzelblüten, wie Karl Foerster sie schon angestrebt hatte. Ist dies bei den russischen Züchtern derzeit kein Zuchtziel mehr?
Genau genommen hat mein 'Karminvorläufer' dieses Rennen schon verlorenDer Gute ist bald soweit - spätestens zu Pfingsten:Du möchtest das Rennen um den ersten blühenden Phlox gewinnen? - Ich drück die Daumen.
Bezogen auf Berlin? Immerhin recht früh!Ein herrlicher Phlox! Danke. :DZum Blütebeginn: 2011 - 26.6.2012 - 24.6./ ca. 9.30 Uhr::)2013 - 22.6./ keine Uhrzeit vermerkt. 8)2014 - steht noch aus.
Bezogen auf Berlin? Immerhin recht früh!... Wenn der Sommer verregnet ist, könnte es sogar klappen: Blüte von Anfang Juni bis Anfang Oktober! Das wär doch was!
Welche andere Pflanzengattung schafft das?
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Dies ist ja ein eindeutiges Zuchtziel. Alles was neu und außergewöhnlich ist, sich vom üblichen Spektrum abhebt und sich verkaufen lässt. Nichts anderes haben Foerster und auch Hagemann getan. 'Pünktchen' ist so ein Beispiel von ihm. Und damals ist nicht heute. Heutzutage können wir auf einem riesigen Sortenspektrum aufbauen. Wenn ich selektieren würde, dann zumindest planmäßig und vor allem nach Gesundheit und auch nach der Blütezeit. Nicht nur die Sorten von Konstantinova sind einfach überwältigend! Muss immer nur an 'Mister X' denken. Ob die bei uns verkäuflich sind, weiß ich noch nicht. Dazu braucht es noch etwas Zeit.Vielen Dank, Floksin, für Deine Antwort!Elena Konstantinova hat ja Zuchtziele formuliert, die hier wiedergegeben wurden. Allerdings kann ich sie in einigen ihrer neueren Phloxe kaum nachvollziehen.Natürlich ist keine Kommission zur Überprüfung nötig. Mir fällt aber doch auf, dass ältere Züchter wie Förster, Schöllhammer oder Hagemann klar definierte Zuchtziele entwickelten, die sie über Jahrzehnte verfolgten, mit einschlägigem Erfolg. Heutzutage hat man eher den Eindruck, dass die Züchter unter ihren (Zufalls?)Sämlingen die auslesen, die am ehesten dem Publikumsgeschmack und Marktbedarf für Neuheiten entgegenkommen.
Für die Blüteninduktion selbst nicht. Aber die Winterruhe und der Frost sind wohl wichtig für den Stoffwechsel, der eine gewisse Ruhezeit braucht, in der alle "Systeme auf Null runter gefahren werden" und der Entwicklungszyklus abgeschlossen wird. Ohne Frost würde die Pflanze angeregt werden, ihren Stoffwechsel aufrecht zu erhalten oder auf Sparflamme fortzusetzen. Hat sie vorher die Blatt- und Stängelmasse verloren, wird es schwierig. Phlox ist in südlicheren Gefilden (Subtropen) mit durchgängig milden Temperaturen deswegen nicht zu halten. In den Tropen - obwohl dort mit der Monsunzeit ausreichend Feuchtigkeit gegeben wäre - erst recht nicht. Die Blüteninduktion beginnt mit dem Abschluss des Höhenwachstums. Wenn die Stängel die endgültige Höhe erreicht haben, beginnt die Verzweigung und die Ausbildung des Blütenstandes. In Gebieten mit kurzer Vegetationszeit (z.B. Sibirien mit langen, kalten Wintern und kurzen, heißen Sommern) geht dieser Prozess schneller vonstatten. In Gebieten mit langer Vegetationszeit (Frostbeginn erst Ende November/Dezember, Frostfrei bereits ab Februar/März) haben es die Phloxe (paniculata) weniger eilig und schließen ihr Höhenwachstum erst im Juni ab. Außerdem spielt der Ernährungszustand der Pflanze auch eine Rolle.... Ob sie eine Frostperiode zur Blüteninduktion brauchen? Wir hatten hier diesen Winter nur eine Hand voll Nächte mit minus 1-2°C.
Die Generation Foerster, Schöllhammer, Hagemann, Arends, Pfitzer, Goos & Koenemann haben Anfang des letzten Jahrhunderts einen - im Verhältnis zu heute - sehr kleinen Genpool gehabt, mit dem sie ihre Zuchtarbeit begonnen haben. Zu ihren Zuchtpflanzen gehörten alte Sorten von Lemoine, Trespe, B. Ruys, Lierval u.a. Die Auswahl war also gering, die Zuchtarbeit in ihren Anfängen. Damals ging es hauptsächlich darum, aus den Wildformen gartenwürdige Pflanzen zu züchten. Blütenstand und Gesundheit waren erst spätere Zuchtziele von Foerster & Kollegen. Der Phlox paniculata, wie wir ihn heute kennen, ist also das Ergebnis langer Zuchtarbeit aus Phlox decussata, Phlox acuminata u.a. Wildarten. Auch Foerster u.a. haben erst in ihren letzten Schaffensjahren einen Genpool gehabt, der umfangreich genug war, um sich auch solchen Details widmen zu können wie runde Blütenkronen, dichter Blütenstand und sog. "Kolossalbüsche". Anfänglich wurde Wert auf Farbenvielfalt und Standfestigkeit gelegt, erst später kamen Blütenform, Gesundheit und Blütenstand hinzu. Im Laufe der Jahre (bis in den 70ern) war der Genpool so groß, dass die Sorten, die nach Russland gingen, deren Genpool (der bereits von Züchtern wie Trespe, Gaganov, Bedinghaus u.a. parallel zu deutschen, englischen und französischen Züchtern aufgebaut wurde) noch erweitert haben. Aus diesem umfangreichen Sortenmaterial Neues, noch nie Dagewesenes zu züchten, ist schwer. Wie soll man eine 'Wunderhold'-Blüte noch verbessern? Sie ist doch schon perfekt. Man kann die Wüchsigkeit verbessern, ja, aber sonst? Es zeigt sich auch bei Foerster, dass erst seine späten Sorten die perfektesten Blüten hatten. Gute Standfestigkeit und Gesundheit hatten auch frühere Züchtungen von ihm, letztendlich haben aber nur die überlebt, die auf unterschiedlichen Böden zurecht gekommen sind. Was heute auffällt, ist die Tendenz, kompakte und niedrige Sorten zu züchten, die auch im schmalen Reihenhausgarten Platz finden. Oder Sorten mit ungewöhnlichen Blüten (Feeling-Serie). Aber eine noch rundere Blütenform als 'Wunderhold' wird es wohl nicht geben können..... Mir fällt aber doch auf, dass ältere Züchter wie Förster, Schöllhammer oder Hagemann klar definierte Zuchtziele entwickelten, die sie über Jahrzehnte verfolgten, mit einschlägigem Erfolg. Heutzutage hat man eher den Eindruck, dass die Züchter unter ihren (Zufalls?)Sämlingen die auslesen, die am ehesten dem Publikumsgeschmack und Marktbedarf für Neuheiten entgegenkommen.