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Beweidungsprojekt (Gelesen 177880 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #255 am:

Der Startschuss ist gefallen! :) Die kleine Fläche ist bereits gezäunt. Die erste Nacht gilt den Wildtieren (2 Rehbette waren auf der Fläche, zudem ist dort ein reger Wechsel). Nichts passiert. Die Ziegen hätten also heute wechseln sollen. Aber es kam abends eine dicke Gewitterwolke. Morgen sind Unwetter angesagt. Ich verschiebe das Umstelle damit auf Donnerstag früh. Es wäre falsch verstandener Ehrgeiz hier gleich zum frühest möglichen Termin auf biegen und brechen umstellen zu wollen. Anbei ein Bild der Fläche. Rückwärtig sieht man... das ist noch nichts zum beweiden. Ich rechne somit mit einer Verweildauer von 5 Tagen von 2 Tieren. ::) 2,5 Stunden Zäunungsaufwand. Rückwärtig sind diesen Winter aber 15 Bäume geflogen. Es ist irre wie viel mehr Licht da jetzt hin kommt. Das wird schon noch werden...
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15baumeweniger1.jpg
Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #256 am:

Ach so... manch einer mag denken... wie langsam ist sie mit dem E-Netz... im NSG zäune ich ausschließlich doppelt. Sprich, in das hier bereits erkennbare Netz kommt noch einmal je ein Weidepfahl mittig (auch wegen der unebenen Handlage erforderlich, es fixiert das Netz auf halbem Weg noch einmal am Boden) und oben drüber hängt noch einmal Litze. Das heißt: Ziegensicher und zumindest der offizielle Weg für Raubtiersicherheit. Der Luchs ist auch jeden Fall nicht sehr weit weg.
Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #257 am:

sie sind drin! 8)
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wirsinddrin2a.jpg
Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #258 am:

Noch 1 oder 2 Tage, dann müssen die Ziegen schon wieder runter. Womit sie aber dieses Jahr dann doch doppelt so lange drin waren wie letztes Jahr. Mindestens 10 Tage! Das darf man ja schon fast Weide nennen ;DAb morgen mittag zäune ich einen Teilbereich der größeren Fläche. Das wird noch nicht der große Rundumschlag. Aber erst mal rein mit den Tieren... der Rest findet sich dann. Sehr viel Colchicum ist bereits gezogen. Viel Colchicum ist noch da - deswegen eben erst Zäunung auf einem Teilbereich ::)
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Mediterraneus
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Re:Beweidungsprojekt

Mediterraneus » Antwort #259 am:

Bravo! :D Solche wie euch bräuchten wir noch viele in diesem Land. Das gehört mehr gefördert als Raps, Mais und Co. Freut mich sehr, diesen Thread zu lesen (hab ihn irgendwie erst jetzt registriert).
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Günther

Re:Beweidungsprojekt

Günther » Antwort #260 am:

Fräßen die Tiere überhaupt Colchicum?Auf den "wilden" Weiden wächst auch oft Colchicum, und nix wird gezogen.Möglicherweise wächst das auch auf Wiesen zur Heugewinnung....
Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #261 am:

Jaja. Ich hörte auch von jemandem, der Heu von einer Greiskraut-verseuchten Wiese macht, auf der ein Beweider mal Schafe kieloben liegen hatte. Das Heu wird weiter verkauft. Augen auf beim Heukauf.Es gibt so nette Flurbezeichnungen wie z.B. Teufelsgrund... in einer Zeit, als es keine z.B. Botanikusdatenbank gab, war es für die Menschen häufig nicht zu erkennen, warum Tiere plötzlich verendeten und so war es halt die böse Macht. Es gibt auch immer noch Menschen, die die Wirkung solcher Gifte bestreiten bzw. verbreiten, dass sie von Tieren nicht gefressen werden. Meine Schafe fressen z.B. kein Greiskraut. Meine Ziegen sind da völlig unkritisch. Es mag Menschen geben, die no risk no fun einfach agieren und hinterher die Tiere halt aus dem Bestand streichen. Dann war es vielleicht auch unerklärlich oder der böse Nachbar, giftiges Wasser oder die falsche Mondphase.Ich setze da fachlich begründete Grenzen im Vorfeld. Mir ist der Naturschutz sehr wichtig. Aber er geht nicht über das Wohl meiner Tiere. Sie sind auf meine Umsicht angewiesen.
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Mediterraneus
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Re:Beweidungsprojekt

Mediterraneus » Antwort #262 am:

Wenn die Wiese gemäht wird, wenn Samen ausfallen kann, also Ende Juni/Juli, dann ist die Herbstzeitlose eingezogen.Sie taucht im Heu also auch nicht auf.Bei Beweidung im Frühjahr/Frühsommer ist die Herbstzeitlose natürlich mit Laub präsent.Inwiefern man eine Beweidung auf den hier gezeigten Flächen wegen den Orchideen unbedingt im Frühsommer machen muss, weiß ich nicht. Dann ist Colchicum natürlich erst mal ein Problem.Ich hab hier auch schon Weiden gesehen, wo die Colchicum als Solitärpflanzen übrigblieben.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #263 am:

Die Beweidung ab Juni ist Auflage der UNB. Der Magerrasen ist aufgrund der steilen Hanglage nicht zu mähen. Vertrocknete Colchicumblätter verlieren ihren Geruch, nicht aber ihre Giftigkeit. Ist beim Greiskraut ebenso. Das kann man aber m.E. in Schäferforen besser diskutieren als hier. Wer sich schlau machen will, kann das im Netz tun. Warnen würde ich eben vor Aussagen wie: Werden von den Tieren nicht gefressen. Wer da verallgemeinert spielt mit dem Leben seiner Tiere. Dass Schafe, die aus einer Biotoppflege stammen wissen, was giftig ist und was nicht, mag in meinem Fall beim Greiskraut so sein. Darauf zu schließen, dass alle anderen Schafe das auch meiden, kann ich sogar ganz sicher verneinen. Beim Colchicum sind übrigens auch nicht nur die Samen giftig. Also ob die ausgefallen sind oder nicht ist völlig unerheblich. Ob Schafe daran direkt verenden oder nur ihre Lämmer durch die Milch - ist mir ehrlich gesagt auch herzlich egal - meine Mutterschafe führen alle Lämmer.Jeder hält das Leben seiner Tiere in den Händen. Ich spiele damit nicht.
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Re:Beweidungsprojekt

Mediterraneus » Antwort #264 am:

Das ist mir schon klar, dass die Tiere wichtig sind.Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass die Colchicumblätter im Sommer einfach nicht mehr da sind.Die sind auch nicht getrocknet, sondern einfach zersetzt, verschwunden eben.Eine Beweidung in stark colchicumbestandenen Wiesen wäre dann im Sommer gefahrlos möglich. Ich denke nicht, dass die Tiere wie Trüffelschweine nach den Knollen graben ;)Hier wäre übrigens eine Mahd und Verfütterung sonst gar nicht möglich, da die Herbstzeitlose sehr verbreitet vorkommt.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #265 am:

Es ist immer wieder rührend, wie sich Nichtschafhalter - davon gehe ich hier mal aus, ist es anders, dann korrigier mich - sich den Kopf darüber zerbrechen, was geht und was nicht.Dann also noch mal von vorne. Ich habe 20 Weidetiere. Davon 18 Schafe und 2 Ziegen. Für die Giftigkeit des Colchicums hochsensibel sind die Ziegen. Die Schafe würden selber keine Vergiftungssymptome zeigen, dafür das Gift über die Milch aber an ihre Lämmer geben.Ebenfalls weniger empfindlich sind möglicherweise Rinder, deren Milch auch zu allermeist nicht dazu verwendet wird Kälber hoch zu ziehen, dafür werden Michaustauscher genommen. Wer also in einer Gegend mit Mahd von Colchicumflächen wohnt, der schaue doch bitte genau hin, welche Tiere damit versorgt werden. Insbesondere, bevor er "Wissen" über Foren verbreitet. Erfahrene Schäfer auf dem hiesigen Schäferstammtisch haben mir dringend abgeraten und würden so eine Fläche nicht beweiden lassen. Vielleicht könnte man die Erfahrung dieser Profis hier einfach zur Kenntnis nehmen.Dass das Laub sich in Luft auflöst bevor die Blüten erscheinen ist schlicht nicht wahr. Die Fläche muss "hart" beweidet werden. Das wünscht die UNB. Das heißt, die Tiere müssen weit runter fressen und getrocknete Bestandteile des Colchicums wären sehr wohl noch da.
Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #266 am:

und dann kommen wir mal zu den eigentlich interessanten Bildern des Tages
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epibahn1.jpg
Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #267 am:

und dieses Exemplar hatte ich schon schmerzlich vermisst, weil ich letztes Jahr extra einen Haken mit dem Zaun geschlagen hatte um es zu schützen. "Willi" ist wieder da. "Waldi" auch. Das ist eine Waldhyazinthe, die sich hartnäckig in bester Qualität auf einem Trampelpfad der Tiere jedes Jahr erneut durchkämpft. Warum die Mücke jetzt ein Willi ist, bleibt offen. 8)Willi hat tatsächlich sogar noch einen Bruder bekommen. Auf diesem Ende gab es die Mücke bis vergangenes Jahr noch nicht. Die waren alle am anderen Ende.
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williwillwissen1.jpg
Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #268 am:

das eine Ende der Fläche und auch jenes, was wieder zuerst in die Beweidung kommt, von vorne
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vorderseitebahn1.jpg
Frauenschuh

Re:Beweidungsprojekt

Frauenschuh » Antwort #269 am:

und die Rückseite. Nicht befahrbar oder mähbar. Die ehemalig Trasse sieht man unten. Wer Probleme hat sich vorzustellen, dass da mal die Bahn fuhr... das liegt daran, dass die Erosion schon Teile der Fläche in die Schlucht befördert hat. Es gibt auch sehr große Löcher auf der Fläche, die ich markiert habe und jeweils mit einer Steinplatte belege, wenn die Tiere da sind.
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ruckseitebahn1.jpg
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