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Borretsch giftiger als gedacht (Gelesen 18571 mal)
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Borretsch giftiger als gedacht
Gestern, als ich im Stau stand, kam die Schreckensmeldung im Radio. Die "Frankforter Grii Soooß" sollte künftig ohne die traditionelle Zutat Borretsch hergestellt werden.Borretsch enthält wohl mehr als bisher erwartet von giftigen PAs. Und wir essen Borretsch eigentlich jeden Tag im Salat. :oPanikmache oder eher nicht?
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Wenn es die gleiche Art Bedenken ist, die es neulich gegen Zimtschnecken gab, wirst Du es wohl überleben

- rorobonn †
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
da borretsch nun wirklich zu den alten (SEHR alten) garten-und nutzpflanzen gehört, die der mensch kennt und seit vielen, vielen, VIELEN generationen verzehrt, sollte der verzehr aus hauseigen angebauten borretsch völlig problemlos seindie menschheit wäre sonst schon seit vielen vielen generationen ausgestorben

"Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es!" (Bertrand Russell)
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Das dacht ich ja auch. Aber wenn es sogar der Frankfurter nicht mehr in die Grüne Soße tun will ?? Gibt mir zu denken.. 

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- rorobonn †
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
die behaupten auch nachdrücklich, dass die grüne soße von beethovens mutter kreiert wurde




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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Solange sie schmeckt.Ich mag sie sehr gern :-*Es sollen wohl ähnliche Inhaltsstoffe sein, wie sie auch in Jakobskreuzkraut vorkommen.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Ich weiß es nicht genau, bin nach ähnlichen Meldungen, die hier auch schon diskutiert wurden, dazu übergegangen, vom Borretsch nur so viel, wie ich vom Geschmack her brauche (ein bis zwei jüngere Blätter pro Salat) zu nehmen. Früher nahm ich so viel, wie ich in den Salat packen konnte, ohne dass es mich deutlich stört - und Borretsch kann ja ganz schön reichlich wachsen

- Nemesia Elfensp.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
aus:Gestern, als ich im Stau stand, kam die Schreckensmeldung im Radio. Die "Frankforter Grii Soooß" sollte künftig ohne die traditionelle Zutat Borretsch hergestellt werden.Borretsch enthält wohl mehr als bisher erwartet von giftigen PAs. Und wir essen Borretsch eigentlich jeden Tag im Salat. :oPanikmache oder eher nicht?
Mich würde jetzt interessieren, ob man bei unseren Gartenborretsch den Pa-Gehalt züchterisch beeinflussen kann - und wenn ja, wie.Das wäre doch mal eine sehr sinnvolle Aufgabe, denn dann brauchen wir nicht wegen eines unbekannten Pa -Gehalt, auf den Borretsch verzichten.Zum Thema Pa kennen sich vielleicht die Imkerverbände schon etwas besser aus, denn da ist das Thema auch wichtig.LG.................Es ist möglich, dass Pyrrolizidinalkaloide über pflanzliche Nahrungskomponenten in den menschlichen Nahrungskreislauf eingetragen werden.[3] Der Übergang von Pyrrolizidinalkaloiden in den Nektar und mit diesem in Honig wurde nachgewiesen.[4] Untersuchungen ergaben eine geringere Belastung bei deutschen Honigen. In 50 % der untersuchten Fälle lag die Belastung jedoch bei 250 µg/kg Honig. Noch kritischer ist dies bei Honigen aus Übersee.[5] Auch wurde über Kontaminationen von Rucola und Salatmischungen mit Greiskrautblättern und Pyrrolizidinalkaloide in Kräutertees[6] berichtet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung fordert aufgrund der extremen Giftigkeit eine Nulltoleranz für Pyrrolizidinalkaloide.[7] Bis heute gibt es bei Lebensmitteln weder Regelungen bezüglich Höchstmengen noch Kontrollen.[8] Jedoch wurde für phytopharmazeutische Produkte vom Bundesgesundheitsamt die Einnahme auf 1 µg/Tag bei Anwendung von bis zu 6 Wochen bzw. 0,1 µg/Tag bei Anwendung über 6 Wochen begrenzt.[9]Weitaus stärker ist die Gefährdung in Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sowie Ostafrikas. So wird aus Äthiopien und Afghanistan von Todesfällen bei Kindern durch kontaminiertes Getreide berichtet.[10]
Wir haben nur dieses eine Leben.
Re:Borretsch giftiger als gedacht
Vorsicht: langer Beitrag!
Ja.Hier der Link zum Bericht des Hessischen Rundfunks. Ist ganz gut verständlich.Klar ist, dass Borretsch wie zahlreiche andere Pflanzen Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthält. Diese PA stellen eine ganze Gruppe ähnlicher Verbindungen dar. Abhängig von ihrer Struktur entstehen bei ihrem Abbau in der Leber harmlose, aber auch sehr giftige Abbauprodukte. Letztere können die Leber schädigen und bei entsprechender Dosis zu Leberkrankheiten führen.Außerdem reagieren einige dieser Abbauprodukte mit der DNA und können so zu Mutationen führen, die wiederum zu Krebs führen können.Für solcherart krebserzeugenden Stoffe gibt es keinen sicheren Schwellenwert, wo nichts mehr passieren kann, wenn man darunter bleibt.Es gilt: hohe Dosis bedeutet hohes Risiko, kleine Dosis entsprechend kleines Risiko, aber erst Null Dosis = Null Risiko.Soweit, so gut. Ab da wird das Ganze eine Nutzen-Schaden-Abwägung. Es gibt krebserzeugende Stoffe, die sind zu nichts gut, da ist es einfach: so wenig wie möglich, am besten null.Andere haben einen Nutzen - als Arzneimittel, als wichtiges technisches Produkt, als Genussmittel, als Gewürz - oder sind unvermeidlicherweise in solchen Dingen enthalten wie die PA im Borretsch. Hier muss man in jedem Fall abwägen, und das ist oft schwierig.Außerdem kann und wird das Ergebnis in vielen Fällen davon abhängen, ob es es um eine private Nutzung geht, wo ich selbst entscheiden kann, ob ich das will oder nicht. In dem Fall wird man z.B. vor zu häufigem Genuss warnen.Oder ob es darum geht, einen krebserzeugenden Zusatzstoff in käuflichen Nahrungs- und Genussmitteln zu verbieten oder seine Menge zu begrenzen.Im vorliegenden Fall: Offenbar scheint Borretsch geschmacklich verzichtbar zu sein, wenn es Grüne Soß' geht.Dann erscheint es mir vernünftig, das (geringe) Risiko möglichst zu vermeiden.Es sollen wohl ähnliche Inhaltsstoffe sein, wie sie auch in Jakobskreuzkraut vorkommen.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Der schmeckt ja auch richtig lecker, wenn er sich noch nicht am Gaumen feststachelt, also jung ist.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Ich habe Borretsch allerdings schon als Pflanze (theoretisch) kennengelernt, die man - was die Dosierung betrifft - im Auge behalten soll (das Warum entglitt mir allerdings über die Jahre).Selber hab ich mit ihm gar keine Erfahrungen, kräutertechnisch bin ich noch im Aufbau und sozialisiert mit ihm bin ich auch nicht.
Nachtrag: Danke für die Info, Bristlecone!

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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Borretsch ist ja auch ein sehr wirksames Heilkraut und sollte nicht so oft gegessen und verwendet werden wie Salat... ::)Wie bei so vielen Drogen, ist hier die Menge und die Häufigkeit der entscheidende Faktor. Ich esse gerne grüne Sauce, aber wenn es hoch kommt, kommt das 4 bis 6 mal im Jahr vor, da mache ich mir also keine weiteren Gedanken.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Solche Meldungen, Debatten, Abwägungen und Empfehlungen gibt's immer wieder.Die Debatten laufen auch stets nach einem ähnlichen Muster ab. Beispiele: Safrol, u.A. im Root Beer, aus SassafrasEstragol und ähnliche Stoffe aus Fenchel in Tee für KinderPA in Huflattisch und Beinwell in "Hausmitteln"
Re:Borretsch giftiger als gedacht
Nee, gerade das ist kein Argument!da borretsch nun wirklich zu den alten (SEHR alten) garten-und nutzpflanzen gehört, die der mensch kennt und seit vielen, vielen, VIELEN generationen verzehrt, sollte der verzehr aus hauseigen angebauten borretsch völlig problemlos seindie menschheit wäre sonst schon seit vielen vielen generationen ausgestorben![]()
Wie gesagt: Es gibt Stoffe, da passiet nix, wenn man unter einem kritischen Level bleibt, und andere, da gibt es einen solchen Schwellenwert nicht.Bei Risikobetrachtungen wird neben anderen Kriterien häufig versucht, die Höhe des Krebsrisikos abzuschätzen. In jedem Fall muss das Krebsrisiko so klein bleiben, dass es nicht zu einer messbaren Erhöhung der Zahl von Krebsfäällen führt.Also tolerabel sieht man in der Regel Risiken im Bereich von 1:100.000 an, manchmal auch 1:10.000 an.Das bedeutet, wenn 100.000 Menschen ihr Leben lang diesem Risiko ausgesetzt sind, stirbt von denen statistisch gesehen einer, weil er diesem Stoff aus dieser Quelle in der zugrundegelegten Menge ausgesetzt war.Solche Risiken betrachtet man als hinnehmbar bzw. als vernachlässigbar.cornishsnow hat geschrieben:Borretsch ist ja auch ein sehr wirksames Heilkraut und sollte nicht so oft gegessen und verwendet werden wie Salat... ::)Wie bei so vielen Drogen, ist hier die Menge und die Häufigkeit der entscheidende Faktor.
- Elro
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Ach, nicht?Meine Oma kannte nur zwei Kräuter für den Salat, Borretsch, Schnittlauch. Ohne die beiden möchte sie keinen Salat.Ich liebe das gurkige Aroma und verwende Borretsch täglich.Borretsch ist ja auch ein sehr wirksames Heilkraut und sollte nicht so oft gegessen und verwendet werden wie Salat...
Liebe Grüße Elke