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Borretsch giftiger als gedacht (Gelesen 18669 mal)
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Also nix mit der Geschäftsidee der ultrahocherhitzten Grii Soß. 

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- rorobonn †
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
gegefrage: macht es sinn borretsch zu kochen???? frage ich ganz ehrlich und nicht provokativ. für mich ist borretsch-gurkenkraut etwas leckeres, wenn es frisch ist...gekocht spüre ich im geschmack genau so wenig etwas von dieser pflanze im essen, wie bei der verwendung von getrocknetem borretsch
"Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es!" (Bertrand Russell)
Re:Borretsch giftiger als gedacht
Wir bewegen uns mit Riesenschritten in die Richtung, in die solche Diskussionen immer laufen. ;DEs zeigt sich mal wieder, dass Risikowahrnehmung einer der schwierigsten Bereiche der Wissensvermittlung ist. Die meisten Menschen vertrauen lieber auf ihre vermeintlich bessere Erfahrung.Außerdem neigen Menschen dazu, Vertrautes wie Grüne Soße als eher unbedenklich anzusehen, ja zu verteidigen, manchmal sogar wider besseres Wissen, und bei nicht Vertrautem Risiken zu vermuten, wo keine oder nur sehr geringe sind.Im konkreten Fall: Es muss jeder selber wissen - ist schließlich sein Leberkrebs.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Ich habs gekocht noch nicht probiert. Wohl aber unlängst irgendwo eine Zubereitung gesehen. Irgendwie in Olivenöl angebraten. Ich stell mir das in mediterranen Gerichten schon lecker vor.(Gurken kann man ja auch braten. Also angeblich)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
da hast du sowas von rechtWir bewegen uns mit Riesenschritten in die Richtung, in die solche Diskussionen immer laufen. ;DEs zeigt sich mal wieder, dass Risikowahrnehmung einer der schwierigsten Bereiche der Wissensvermittlung ist. Die meisten Menschen vertrauen lieber auf ihre vermeintlich bessere Erfahrung.Außerdem neigen Menschen dazu, Vertrautes wie Grüne Soße als eher unbedenklich anzusehen, ja zu verteidigen, manchmal sogar wider besseres Wissen, und bei nicht Vertrautem Risiken zu vermuten, wo keine oder nur sehr geringe sind.Im konkreten Fall: Es muss jeder selber wissen - ist schließlich sein Leberkrebs.

grüße caira
- Nemesia Elfensp.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
vielleicht gehört Deine Familie zu der genetischen Gruppe mit dem entsprechend Entgiftungsanlagen mit der z.b. das Gift im Borretsch besonders unschädlich verstoffwechselt werden kann - das gilt aber eben nicht für alle Menschen gleich - auf Grund der unterschiedlichen Genetik.guckst Du hier=http://flexikon.doccheck.com/de/Cytochrom_P450 :hm.ich bin ja nu mit borretsch aufgewachsen, wir hatten ja nix anderes so kurz nachm kriegdas zeug gehört für meine familie so grundsätzlich in den salat wie die bratwurst nach thüringen und nicht nur ein blättchen. bis jetzt lebt alles noch (meine ellis werden demnächst 80)
.Womöglich kannst Du ja tatsächlich auf Deine günstige genetische Anlage zurückgreifen (was für ein Geschenk) und futterst bis an Dein Lebensende das Gift Pyrrolizidinalkaloide ohne weitere Problem - aber Dein Partner halt nicht - wer weiß das schon im Vorraus.Dann macht frau halt getrennte Salate (mit und ohne Borretsch) oder wird als frühe Witwe alt, weil der Partner an einem Lebererkrankung unbekannter Ursache früh verstorben ist..............Nein, im Ernst, meiner Meinung nach ist man/frau beim Pyrrolizidinalkaloide besser beraten, sehr vorsichtig zu sein - Und was für die eine Person harmlos erscheint (wegen z.b. günstiger Verstoffwechselung und Entgiftungswege), muß deshalb für die andere Person nicht ebenso harmlos sein.LGUntertypen:Beim Mensch sind rund 60 Untertypen des Cytochrom P450 bekannt
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- rorobonn †
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
borretsch ist eine alte kulturpflanze, die im mittelalter nachweislich aus dem mittelmeerraum nach deutschland eingeführt wurde. die bedeutung in der küche hat besonders in den letzten ca 50-100 jahren arg nachgelassen und ist fast unbekannt heutzutage.regional ist sie sicherlich bekannter-wie zum beispiel im frankfurter raum, wo die mittelmeerische version einer grünen sauce der heimischen verfügbarkeit an kräutern angepasst wurde.dies sind unzweifelbare eckdaten, die ich einer neueren erkenntnis über die viel stärker zu sehenden beinträchtigungen der leber beigeben möchte. 

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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Siehste!Ein klein wenig komplizierter wird es allerdings, wenn Produkte verkauft werden, z.B. als Gericht in Restaurants, die nachweislich derlei Substanzen enthalten.Das sollte schon Anlass sein, etwas länger drüber nachzudenken und ggf. Regelungen zu treffen. Auch wenn's so etwas Beliebtes wie diese Soß' ist.da hast du sowas von rechtWir bewegen uns mit Riesenschritten in die Richtung, in die solche Diskussionen immer laufen. ;DEs zeigt sich mal wieder, dass Risikowahrnehmung einer der schwierigsten Bereiche der Wissensvermittlung ist. Die meisten Menschen vertrauen lieber auf ihre vermeintlich bessere Erfahrung.Außerdem neigen Menschen dazu, Vertrautes wie Grüne Soße als eher unbedenklich anzusehen, ja zu verteidigen, manchmal sogar wider besseres Wissen, und bei nicht Vertrautem Risiken zu vermuten, wo keine oder nur sehr geringe sind.Im konkreten Fall: Es muss jeder selber wissen - ist schließlich sein Leberkrebs.*fühlt sich angesprochen*
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Wir essen das auch schon immer. Hat Oma schon so gemacht.Letztendlich stell ich mir die Frage, wieviel Borretsch das überhaupt ist, wenn 2 Blättchen in einer Salatschüssel für die ganze Familie sind.Jeder bekommt dann ein kleines Blattstückchen. In der grünen Soße ist das wohl schon anders, da dort von jedem Kraut schon mal ne Handvoll reinkommt.Trotzdem hätt ichs lieber nicht gewusst, was da im Borretsch drin ist 

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Re:Borretsch giftiger als gedacht
Die Sache ist noch etwas komplizierter: Was an Enzymausstattung bei der Entgiftung von Pyyrrolizidinen hilfreich sein mag, könnte bei anderen krebserzeugenden Stoffen nicht nur nicht nützlich sein, sondern schädlich, weil es dieses Gift dann besonders gut aktiviert.vielleicht gehört Deine Familie zu der genetischen Gruppe mit dem entsprechend Entgiftungsanlagen mit der z.b. das Gift im Borretsch besonders unschädlich verstoffwechselt werden kann - das gilt aber eben nicht für alle Menschen gleich - auf Grund der unterschiedlichen Genetik.guckst Du hier=http://flexikon.doccheck.com/de/Cytochrom_P450 :hm.ich bin ja nu mit borretsch aufgewachsen, wir hatten ja nix anderes so kurz nachm kriegdas zeug gehört für meine familie so grundsätzlich in den salat wie die bratwurst nach thüringen und nicht nur ein blättchen. bis jetzt lebt alles noch (meine ellis werden demnächst 80)
.Womöglich kannst Du ja tatsächlich auf Deine günstige genetische Anlage zurückgreifen (was für ein Geschenk) und futterst bis an Dein Lebensende das Gift Pyrrolizidinalkaloide ohne weitere Problem - aber Dein Partner halt nicht - wer weiß das schon im Vorraus.Dann macht frau halt getrennte Salate (mit und ohne Borretsch) oder wird als frühe Witwe alt, weil der Partner an einem Lebererkrankung unbekannter Ursache früh verstorben ist..............Nein, im Ernst, meiner Meinung nach ist man/frau beim Pyrrolizidinalkaloide besser beraten, sehr vorsichtig zu sein - Und was für die eine Person harmlos erscheint (wegen z.b. günstiger Verstoffwechselung und Entgiftungswege), muß deshalb für die andere Person nicht ebenso harmlos sein.LGUntertypen:Beim Mensch sind rund 60 Untertypen des Cytochrom P450 bekannt
Re:Borretsch giftiger als gedacht
Pur lesen bildet.Borretsch wird hier regional nicht verwendet - jetzt bin ich ganz froh darüber. Nur weil Menschen aus Unwissenheit über Generationen gesundheitlich belastende Praktiken angewandt haben, werden diese nicht automatisch harmlos. Viele 'Naturheilmittel' (auch aus aller Herren Länder) sind giftig - eine unkritische Verwendung immer gefährlich. Früher gab man unruhigen Babys einen Most- oder Schnaps-Zutz und der Nachschub an 'Dorftrotteln' war gesichert. Langzeitfolgen sind aufgrund der früher deutlich kürzeren Lebenserwartung und hohen Sterblichkeitsraten bei Infektionskrankheiten ja kaum aufgetreten - und wenn, wurden sie in keinem Zusammenhang mit der Ursache gesehen. Tabakrauchen wurde ja auch mal als 'lungenreinigend' betrachtet. :-XLG
- rorobonn †
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
ach, wenn das die gute hildegard aus bingen wüßte...das herz täte im leibe ihr zerbrechen
;Dna ja, über deren kräuterwissen hat man ja auch schon heftige und wohl auch berechtigte kritik gelesen, glaube ich....dennoch...ein kraut, was in der ernährung unserer zeit wirklich kaum noch rolle spielt, regional ggf mal abgesehen...nur über einen arg kurzen zeitraum frisch genossen werden kann und auch im handel nicht ständig verfügbar ist...ich hebe mir meine ängste für anderes auf
;)btw, wo ich es selber gerade ins spiel brachte: was sagte denn "hildi" zum borretsch??? würde mich glatt mal interessieren





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- Nemesia Elfensp.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
@rorobonn:Jau!!!
da galt noch: "hi is hi - schad drum"kannst Du mir den Satz bitte noch mal "entknoten"?
genau, da war die Diagnose: "spätes Leberversagen nach Vergiftung mit Pyrrolizidinalkaloide" auch noch nicht so geläufigborretsch ist eine alte kulturpflanze, die im mittelalter nachweislich aus dem mittelmeerraum nach deutschland eingeführt wurde.

ich fürchte, ich habe Dich evtl. mißverstanden - was schade wäre!LGdies sind unzweifelbare eckdaten, die ich einer neueren erkenntnis über die viel stärker zu sehenden beinträchtigungen der leber beigeben möchte.
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
@nemesia elfenspiegelhier kommt es nochmal heraus, glaube ich, was ich meinte.der fachbegriff lautet m.e. nach "vernachlässigbar"...dennoch...ein kraut, was in der ernährung unserer zeit wirklich kaum noch rolle spielt, regional ggf mal abgesehen...nur über einen arg kurzen zeitraum frisch genossen werden kann und auch im handel nicht ständig verfügbar ist...ich hebe mir meine ängste für anderes auf![]()
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Re:Borretsch giftiger als gedacht
DANKE - ich sehe, auch Du denkst deutlich weiter als von Sommer zu Sommer und von Borretschernte zu Borretschernte.LGDie Sache ist noch etwas komplizierter: Was an Enzymausstattung bei der Entgiftung von Pyyrrolizidinen hilfreich sein mag, könnte bei anderen krebserzeugenden Stoffen nicht nur nicht nützlich sein, sondern schädlich, weil es dieses Gift dann besonders gut aktiviert.vielleicht gehört Deine Familie zu der genetischen Gruppe mit dem entsprechend Entgiftungsanlagen mit der z.b. das Gift im Borretsch besonders unschädlich verstoffwechselt werden kann - das gilt aber eben nicht für alle Menschen gleich - auf Grund der unterschiedlichen Genetik.guckst Du hier=http://flexikon.doccheck.com/de/Cytochrom_P450 : .Womöglich kannst Du ja tatsächlich auf Deine günstige genetische Anlage zurückgreifen (was für ein Geschenk) und futterst bis an Dein Lebensende das Gift Pyrrolizidinalkaloide ohne weitere Problem - aber Dein Partner halt nicht - wer weiß das schon im Vorraus.Dann macht frau halt getrennte Salate (mit und ohne Borretsch) oder wird als frühe Witwe alt, weil der Partner an einem Lebererkrankung unbekannter Ursache früh verstorben ist..............Nein, im Ernst, meiner Meinung nach ist man/frau beim Pyrrolizidinalkaloide besser beraten, sehr vorsichtig zu sein - Und was für die eine Person harmlos erscheint (wegen z.b. günstiger Verstoffwechselung und Entgiftungswege), muß deshalb für die andere Person nicht ebenso harmlos sein.LG
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