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Frühkirschen: Sorten, Erfahrungen, Befruchtung, KFF (Gelesen 63293 mal)

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Moderator: cydorian

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cydorian
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Re:Erste Kirschen

cydorian » Antwort #45 am:

Wunderbar, voll und gesund - geniesse es.Bei mir leider nichts, der grosse Baum sieht so aus und die kleineren Bäume sowieso:BildTotalschaden, Vogelfrass. Erst kamen Frostspannerraupen bis Mai, dann Vögel und was noch hängt, hat die Kirschfliege. Der milde Winter und die beknackten "Vogelfreunde" mit ihrer Dauerfütterung hat für sehr hohe Vogelbestandszahlen gesorgt. Eine kleinere "Regina" ist ebenfalls bereits rot geworden (so früh wie noch nie), die noch nicht verpickten Reste habe ich eingenetzt.
mime7
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Re:Erste Kirschen

mime7 » Antwort #46 am:

das sieht ja übel aus. Weisst du, welche Vögel das sind? Mehrere Arten?Bei uns waren nur die Frühkirschen (burlat) von Vögeln total geschädigt (krähen genau genommen). Alles was später kam haben die Krähen ignoriert. Bei späteren Sorten hab ich dann auch Vogelfrass von kleineren Arten, aber die machen bei uns keinen Totalschaden, sondern nehmen ca 1/3. Die Krähen gehen neuerdings eher auf den grossen benachbarten Wildkirschbaum. Der sei ihnen gegönnt.Mit einem Drittel Verlust kann ich leben. Den einen Ast Burlat mach ich wahrscheinlich raus.
Beerenträume

Re:Erste Kirschen

Beerenträume » Antwort #47 am:

Das sieht ja richtig übel aus, außerdem gibt es dadurch eine schöne Anzahl an Fruchtmumien, da freut sich Monila.Wie schon 2013 sind bei mir auch dieses Jahr die Regina Jungbäume trotz sehr später Blühte sehr früh dran gewesen, allerdings wie andere Jungbäume auch mit zu kleinen Früchten.Von meinen 15 jungen Bäumen, die etwas tragen könnten, hängen nur 2, eine Dönissen und eine Lapins bis oben hin voll, ich nehme an, dass es bei dieser Lapins nicht nur der Aspekt Selbstfruchtbarkeit ist, sondern auch Windbestäubung von einem großen Kirschbaum. Bei den anderen waren es jeweils unter 25 Kirschen, manche trugen gar nichts.Von den ganz frischen 2013 Pflanzungen hatten die meisten eine Probe, ich hatte gestern nicht reife Carmen, Sunburst und Grace Star mit vergleichbaren Reifezustand verglichen, Grace Star war am süßesten und schmeckte am besten, Carmen hatte riesige Früchte. Von meinen großen Bäumen trägt dies Jahr wie gelegentlich nur Van sehr gut, Schneiders wurde zu stark von den Vögeln abgeerntet, die zwei Großen Schwarzen Knorpel hatten letztes Jahr ein sehr gutes Jahr, dies Jahr hängt da viel weniger, eine angebliche sehr zur Süßkirsche tendierende Bastardkirsche war zwar bis oben hin voll, hat aber durch Röteln 90 Prozent verloren. So früh wurden hier eigentlich Kirschen in den letzten Jahren nicht essbar, deswegen befürchte ich, dass auch meine späten Kirschen durch Vögel noch ordentlich dezimiert werden. Zurzeit bin ich für jede Frucht dankbar, die die Vögel von den Felsenbirnen essen. Madenbefall konnte ich bisher bei den Kirschen nicht feststellen. 2012 war bei mir alles mit den Dingern voll, seit 2013 setze ich hier auf Perfekthion sobald ich die Kirschfliegen sehe (dafür brauche ich auch keine Gelbfalle, schließlich hat man Augen, ein gutes Spinnennetz tut es auch).Nächstes Jahr wird besser.
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cydorian
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Re:Erste Kirschen

cydorian » Antwort #48 am:

Es sind in dieser Reihenfolge die üblichen Massenarten: Amseln und Sperlinge (fressen auch die halbreifen Kerne, dieses Jahr besonders extrem, haben auch ganze Jungpflanzenserien von Salat, Chinakohl, jungen Erbsenpflanzen zerlöchert und zerstört), Stare, Drosseln. Es gibt seit sechs Wochen keine Sekunde mehr, in der man kein Zwitschern von fressenden Vögeln im Kirschbaum hört. Unten ragt ein Gewächshaus an den Rand des Baums. Dessen Dach ist total zugekotet.
mime7
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Re:Erste Kirschen

mime7 » Antwort #49 am:

Die genannten gibts bei uns auch alle, aber in dem Fall bin ich doch froh, dass bei uns die Anzahl doch deutlich geringer ist (Amseln hab ich in meinem Garten noch nie mehr als drei gleichzeitig gesehen, Spatzen auch nicht viel mehr). Oder das Nahrungsangebot ist grossflächiger vorhanden, hier hat fast jeder Obst.Kann man sich aus der Ferne kaum vorstellen, dass die lustigen kleinen Vögelchen so einen Total-Schaden an grösseren Bäumen anrichten können.
Beerenträume

Re:Erste Kirschen

Beerenträume » Antwort #50 am:

Kann man sich aus der Ferne kaum vorstellen, dass die lustigen kleinen Vögelchen so einen Total-Schaden an grösseren Bäumen anrichten können.
Ich finde, dass man sich das ganz gut vorstellen kann. Große Bäume mit frühen Kirschen werden (nicht nur) in Siedlungsgebieten durchgehend von Vögeln komplett abgefressen. Ich habe eine größere Kassins, die ich als Kirschbaum gar nicht zähle, außer Vogelkot und angepickten Kirschen fällt für mich von dem Baum nichts ab. Wenigstens reißen bei mir die Vögel zumeist die ganzen Kirschen runter, eine derartige Ansammlung von Fruchtmumien wie bei cydorian wäre in dem feuchten Klima bei Hamburg für mich unmittelbar Anlass, den Baum zu fällen.Es ist mit den Vögeln so schade, da man im Grunde kaum jemanden raten kann, einen Kirschbaum zu pflanzen. Viele haben ja die Hoffnung, dass dann in wenigen Jahren ihre Kinder davon irgendetwas nennenswertes essen können, nur ein einzelner Kirschbaum in einem Siedlungsgebiet wird bis zu einer gewissen Größe und völlig unabhängig davon, ob es nun eine frühe oder späte Kirsche ist, von den Vögeln nahezu komplett abgeerntet. Wenn man was ernten will, sollte man seine Vorliebe für halb unreife Kirschen entdecken. Kleinere Bäume kann man zwar einnetzen, aber das sieht ja auch nicht an jeder Stelle so richtig toll aus.
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schwarze Tulpe
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Re:Erste Kirschen

schwarze Tulpe » Antwort #51 am:

Das sind ja Horrorgeschichten. Wie schützen sich Kirschbaumplantagen vor den Räubern?Meine Van ist kurz vor der dunklen Erntereife. Noch unberührt. Ich habe hier viele Vögel, Spatzen, Amseln, Meisen etc.. Letztes Jahr machten sie sich den Spaß jede Erdbeere anzupicken. Dieses Jahr wurden alle in Ruhe gelassen. Dafür plünderten sie alle Maibeeren vor der Reife, das war erstmalig. Alle, ich weiß nicht wie sie dieses Jahr schmeckten. @ Beerenträume - du lässt den Vögeln die Beeren der Felsenbirne. So etwas Köstliches. Noch habe ich Glück, 75% habe ich für mich.Die anderen Jahre waren sie nie dran, dafür an den Blaubeeren, aber nicht letztes Jahr. Da hatte ich soooo viele Blaubeeren.Dieses Wechselspiel ist interessant. Hier schrieb mal jemand, dass die Vögel kein Gedächtnis hätten. Sie probieren zufällig und entdecken die leckeren Speisen. Dieses Jahr habe ich so viele Erdbeeren wie Jahre nicht mehr. Leuchtend Roter kann es kaum sein. Aber kein Vogel zeigt Interesse. Diese Generation steht nicht auf Erdbeeren.Dafür entdecken sie meine Kübel und schmeißen auf der Suche nach Bodengetier alle Erde raus.Was für ein Zukunftsszenario: Komplett eingenetzte Gärten.
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
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hml
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Re:Erste Kirschen

hml » Antwort #52 am:

Ich arbeite im Moment mit zwei 13m Hawk-Kites und einem Helikite von www.birdcontrol.net. auf etwa 075 ha Fläche. Nachdem die Burlat und Georgia komplet weg waren habe ich die Kites aufgestellt, seitdem trauen sich die Biester nicht mehr richtig ran. Gruß hml
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schwarze Tulpe
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Re:Erste Kirschen

schwarze Tulpe » Antwort #53 am:

Klingt interessant. Beschreib doch mal wie das ist, wenn dauernd so ein Vogel über einem kreist. Stürzt der nie ab? Und wie reagieren Bussard und Co. darauf, attackieren sie ihn?
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Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
Apfebam
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Re:Erste Kirschen

Apfebam » Antwort #54 am:

Nachdem ich von dem auf der vorherigen Seite gezeigten Baum nun schon 30kg geerntet haben (hängt noch fünfmal so viel dran) beginnen nun meine Sunburst auszureifen. Die ersten hellroten, riesengroßen Früchte habe ich schon probiert, sind schon zuckersüß. Nachdem mir die Amseln die erst knallgelben Lapins weggefuttert haben, habe ich nun die restlichen Früchte von der Sunburst mit einem Netz überhangen und warte bis sie ganz rot sind. Sehen aber schon verführerisch aus. BildDas ist übrigens der Baum:Bild
Beerenträume

Re:Erste Kirschen

Beerenträume » Antwort #55 am:

@ apfebamWenn man wie Du so eine richtige Ertragssau stehen hat, kann man natürlich auch bei Jungbäumen sehr entspannt sein.Sunburst ist tatsächlich bei dieser Färbung aus meiner Sicht sehr gut essbar, eine Große Schwarze Knorpel mit ähnlicher Färbung sollte man vergleichsweise nicht anrühren. Es mag zwar aromatischere geben, aber die große Frucht schmeckt sehr saftig und ist glaube ich auch hinreichend robust. An meinem jungen Baum waren zwar auch ohne Regen ein paar am platzen, aber im Vergleich zu einer Sorte wie Carmen war das harmlos. Ich habe bei mir noch zwei Summit stehen, die auch sehr großfruchtig ausfallen sollen, leider haben diese bislang noch nicht getragen. Es gibt ja hier im Forum einige Vorbehalte gegenüber diesen großfruchtigen und zum Teil selbstfruchtbaren Sorten, da wird dann auch der gelegentlich der fade Geschmack bemüht, da sind natürlich auch viele Vorurteile dabei. Wenn es wirklich nur um das Aroma geht, die Größe völlig egal ist, dann kann man auch gleich konsequent Brennkirschen nehmen. Diese sind dann natürlich den Leuten auch wieder zu klein. Aus meiner Sicht spricht auch selbst bei Platzempfindlichkeiten nichts dagegen, eine solche Sorte als Ergänzung zu pflanzen.Meine Jungbäume habe ich auch wegen der Vögel bis auf drei schon abgeerntet, ansonsten ist hier wie letztes Jahr zeitlich alles durcheinander. An der großen Schwarzen Knorpel und auch an Van und sogar an der Schneiders sind etliche Früchte schon reif, wenn es jetzt nochmal irgendwann wärmer wird gibt es bei mir Kirschen maximal bis Mitte Juli und das ist schon eine eher großzügige Schätzung.
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Tara2
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Re:Erste Kirschen

Tara2 » Antwort #56 am:

Na ja, jedem das Seine! Aber es gibt auch genügend europäische Sorten, die nicht gentechnisch verändert sind und trotzdem große Früchte und das bei hervorragendem Aroma haben! Ich persönlich denke da vor allem an Schneiders Braune, die nach wie vor eine der Dicksten Kirschen ist, aber auch an Dönnissen, Hedelfinger, Regina, Kordia, Büttner, Napoleon und einige mehr. Was den Geschmack angeht ist für mich die "weiße Spanische" fast nicht zu übertreffen, aber die ist halt nur schwer zu bekommen und ich bin froh, dass ich noch einen Altbaum der Sorte habe!
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Re:Erste Kirschen

mickeymuc » Antwort #57 am:

Hier im Ermstal gibt es die Dettinger Kirschenheimat, in der seltene Sorten aufgepflanzt wurden und werden. Man kann betrachten, kosten und sicher auch mal ein Reis bekommen:http://www.dettingen-erms.de/1539_DEU_WWW.phpNachdem ich hier wohne kann ich auch mal nach einer bestimmten Sorte suchen. Oder interessierte Forumianer begleiten, es ist ja immer nett sich auch mal in der Realität kennenzulernen :-).Die Kirschen auf meiner Wiese hab ich noch nicht identifiziert, eine frühe schwarze ist fast durch (hatte fantastische Kirschen in Massen), und drei spätere Bäume fangen gerade an und hängen ebenfalls total voll.Falls jemand Bedarf hat & Lust vorbeizukommen....ich weiß langsam nicht mehr wohin mit al den Kirschen - da bleibt dann nur noch Saft oder Schnaps. Wäre aber schade drum :-).
Viele Grüße aus dem Ermstal !
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Tara2
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Re:Erste Kirschen

Tara2 » Antwort #58 am:

Interessantes Projekt! Gibts eigentlich auch eine Sortenliste, was da alles steht?
Beerenträume

Re:Erste Kirschen

Beerenträume » Antwort #59 am:

Na ja, jedem das Seine! Aber es gibt auch genügend europäische Sorten, die nicht gentechnisch verändert sind und trotzdem große Früchte und das bei hervorragendem Aroma haben! Ich persönlich denke da vor allem an Schneiders Braune, die nach wie vor eine der Dicksten Kirschen ist, aber auch an Dönnissen, Hedelfinger, Regina, Kordia, Büttner, Napoleon und einige mehr. Was den Geschmack angeht ist für mich die "weiße Spanische" fast nicht zu übertreffen, aber die ist halt nur schwer zu bekommen und ich bin froh, dass ich noch einen Altbaum der Sorte habe!
Mir ist neu, dass Dönissen eine großfruchtige Sorte ist.Das Loblied auf Schneiders vergisst einen ganz entscheidenden Punkt, der mir zwar egal ist, aber wahrscheinlich 95 Prozent der Obstbaumkäufer nicht, nämlich dass das Verhältnis zwischen Ertrag und Baumgröße nicht nur bei Anbau in Gärten zumeist nicht stimmt. Kordia und Regina sind sehr gute Sorten, bei Regina stellt sich aber regelmäßig das Befruchtungsproblem wegen der späten Blüte, Kordia ist In Bezug auf den richtigen Befruchter und die Frostempfindlichkeit der Blüte auch nicht ganz unproblematisch.Es macht auch ansonsten keinen Sinn Schneiders mit Sunburst zu vergleichen, natürlich hat Schneiders auch teilweise hinreichend große Kirschen, aber sie ist sehr festfleischlich und eben auch anders als Sunburst eher platzunempfindlich. Das Eßgefühl ist aufgrund der anderen Struktur bei einer Sunburst gänzlich anders.Ich halte auf jeden Fall nichts davon, wenn sich jemand zur Ergänzung seines Sortiments eine Sunburst hinstellt, diesen hier den Spaß zu vermiesen. Ob es allerdings sinnvoll ist, dass auf dieser schmalen Spur endlos weiter gezüchtet wird und sich der Anteil im Verkauf der selbstfruchtbaren Sorten weiter erhöht, das sehe ich auch durchaus kritisch.Ich hatte gestern unter anderem Große Schwarze, Hedelfinger, Schneiders, Dönissen, Sunburst, Lapins, Sam und Regina probiert, Sunburst fand ich gestern am besten. Das Eßgefühl war am besten, die riesige Frucht war wirklich erfrischend. Der Fruchtsaft kommt ganz anders in den Mund als bei einer festfleischigen Sorte. Und auch anders als bei einer weichen Herzkirsche. Aroma ist hierbei nicht das wichtigste. Einige meiner Jungbäume hatten dieses Jahr allerdings nicht gerade ihr Topjahr, da ich Kirschen nicht gegossen hatte.Geschmacklich hatte mir bislang Grace Star am besten gefallen, die habe ich aber vor Reife schon abgeerntet. Optisch waren die Früchte leider nicht einwandfrei. Da ich einige Kirschsämlinge habe, werde ich mich mit Sicherheit irgendwann noch um ein paar ältere Sorten als Reiser bemühen. Auch wenn ich keinen Platz habe, probiere ich es auch einmal mit gezielten Sämlingen, die auch tragen sollen.
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