News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

mal wieder eine Frage zum Rosenschnitt (Gelesen 2031 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

Antworten
Benutzeravatar
neo521
Beiträge: 89
Registriert: 23. Mär 2014, 09:57
Kontaktdaten:

Klimazone 7a

mal wieder eine Frage zum Rosenschnitt

neo521 »

Ich weiß das zu diesem Thema schon ganz viel geschrieben und gefragt wurde. Ich habe mich auch schon durch ganz viele Seiten im Forum durchgekämpft und doch nicht die Lösung gefunden oder übersehen.Ich habe nun so an die 4-5 Austin Rosen, Lady Emma Hamilton, Winchester Cathedral usw. Bisher habe ich nur sehr wenig bis gar nicht geschnitten. Sollten ja erstmal wachsen. Nun sind sie aber schon so 1,20 und höher und bilden zum Teil auch (dieses Jahr) sehr lange Triebe aus, wo ich euch schon gefragt hatte, ob es sich um Wildtriebe handeln könnte:
Hallo Rosenfreunde,mal eine "dumme" Anfängerfrage.....20140526_194701b.jpg20140523_165745b.jpg20140523_165707b.jpg20140526_194713b.jpg
Nun sind die Rosen ja Strauchrosen, die man ja nur etwas ausdünnen oder kürzen soll, damit Größe und Form erhalten bleibt. Allerdings sind mir die Triebe in Mehrheit zu dünn und zu gakelig. Ich würde sie von unten her lieber stabiler aufbauen wollen, damit die schweren Köpfe auch besser halten. Bis wohin darf man denn wirklich runterschneiden, damit es noch austreibt und nicht weiter verkahlt ?Etwas mit Bebilderung wäre natürlich sehr hilfreich.Gruß
hymenocallis

Re:mal wieder eine Frage zum Rosenschnitt

hymenocallis » Antwort #1 am:

Mit Bebilderung hab ich nichts anzubieten, aber jahrelange Erfahrung im Schnitt von Austin-Rosen.Bei zu geringem oder nicht fachgerechtem Rückschnitt fallen diese Rosen auseinander und können die schweren Blüten nicht tragen - außerdem bilden sie dann viel zu viele, aber minderentwickelte Blüten aus.Wir schneiden seit Jahren so: je nach gewünschter Endgröße der neuen Rose, werden 3-5 Jahre in den Strauchaufbau investiert. Im ersten Jahr die Haupttriebe (5 wären gut, drei reichen fürs erste auch) auf ca. 40 cm herunterschneiden, Seitentriebe stark einkürzen und alle dünnen Triebe entfernen.Im zweiten Jahr das selbe Prinzip eine Etage höher anwenden (also auf ca. 60 cm Endhöhe) - die neuen Verzweigungen vom Vorjahr ebenso auf die festesten Triebe reduzieren - zwei pro Verzweigung stehenlassen (idealerweise sollten sich die Triebe untereinander nicht in der Wuchsrichtung konkurrieren), dünne Triebe entfernen. So lange weitermachen, bis die gewünschte Basishöhe aus starken standfesten Gerüstästen erzielt wird - von da an immer auf die selbe Ausgangshöhe im Frühjahr zurückschneiden. Alte Tragäste im abstand von zwei bis vier Jahren durch junge ersetzen. Dadurch entsteht ein stabiler Strauchaufbau - Stützen sind nicht nötig - und an den Neutrieben blüht die Rose zwar gut, bildet aber große und weniger Blüten auf festeren Stielen aus. Langtriebe nach der Blüte sind bei vielen Austins normal - wir kennen keine Methode, sie völlig zu unterbinden. Allerdings schneiden wir Verblühtes bei Austin-Rosen stark zurück (so als würden wir Rosen für einen Strauß schneiden), damit die darauf folgenden Langtriebe nicht zu hoch über dem Strauch stehen. Die anderen Strauchrosen und Beetrosen werden hier im Prinzip nach den selben Grundregeln geschnitten - Ergebnis ist ein rundlicher Strauch, der halbkugelig mit Blüten bedeckt ist. Ich hoffe, das war jetzt irgendwie verständlich?LG
Benutzeravatar
uliginosa
Beiträge: 7641
Registriert: 2. Jan 2007, 22:20
Kontaktdaten:

Carpe diem!

Re:mal wieder eine Frage zum Rosenschnitt

uliginosa » Antwort #2 am:

Von meinen Austins hat eigentlich nur eine dieses Problem, dieses Jahr hatte Munstead Wood Dutzende wunderbare (!) Blüten auf kaum daumendicken Stängeln ... Da mussten 3 Mondstützen helfen. :-\ Die anderen Austins halte ich entweder als Kletterrosen oder sie mickern oder sie sind schöne selbständige Sträucher, Winchester Cathedral, L. Emma, und die beiden Celebrations z.B. :) Aber das Problem kenne ich von anderen Strauchrosen. Erst gestern habe ich meine Riesen-Violacea runtergeschnitten, die den Vorgarten unpassierbar machte. :P Ähnlich Nuits de Young und Charles de Mills. Deshalb werde ich deine Methode mal ausprobieren. Leider habe ich mit dem weit runterschneiden auch schon schlechte Erfahrungen: Wenn aus den 40 cm kurzen Trieben dann 1 m Jahrestriebe kommen, dann kippen die auch nur um unter der Last ihrer Blüten, Comte de Chambord, z.B. :-X
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
hymenocallis

Re:mal wieder eine Frage zum Rosenschnitt

hymenocallis » Antwort #3 am:

Leider habe ich mit dem weit runterschneiden auch schon schlechte Erfahrungen: Wenn aus den 40 cm kurzen Trieben dann 1 m Jahrestriebe kommen, dann kippen die auch nur um unter der Last ihrer Blüten, Comte de Chambord, z.B. :-X
Wir machen das nach dem Kauf bei jungen Rosen, die haben noch kein großes Wurzelwerk und treiben noch nicht so enorm nach. Ob die Methode bei historischen Sorten auch funktioniert, kann ich nicht beurteilen. Ich hab (lustigerweise) von denen auch nur die Comte de Chambord und die ist noch ein Zwerg im Topf. Kletter- und Wildrosen schneiden wir anders und bei den Edelrosen sind wir bisher noch auf keine wirklich brauchbare Methode gekommen - die bleiben bis auf wenige Sorten immer schmalbrüstige Mickerlinge, egal wie sie geschnitten werden - und dann liefern sie 3-5 Monsterblüte pro Saison. Hier könnte ich einen Tip brauchen.LG
Antworten