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Frühling lässt sein blaues Band ... (Gelesen 10043 mal)
Frühling lässt sein blaues Band ...
Ach Leute, es wird Frühling! :DDeshalb muss ich doch dieses immer wieder schöne Gedicht zitieren:Er ist'sFrühling läßt sein blaues Bandwieder flattern durch die Lüfte;süße, wohlbekannte Düftestreifen ahnungsvoll das Land.Veilchen träumen schon,wollen balde kommen.Horch, von fern ein leiser Harfenton!Frühling, ja du bist's!Dich hab ich vernommen!(Eduard Mörike) Kennt ihr auch noch schöne Frühlingsgedichte?Lieben FrühlingsgrußSilvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
- Nina
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Re:Frühling lässt sein blaues Band ...
Eigenartig: immer wieder schön. 

Re:Frühling lässt sein blaues Band ...
Es ist schon Frühling!Hier ein Gedicht von Hermann Hesse:In dämmrigen GrüftenTräumte ich langvon deinen Bäumen und blauen Lüften,Von deinem Duft und Vogelsang.Nun liegst du erschlossenIn Gleiß und ZierVon Licht übergossenWie ein Wunder vor mir.Du kennst mich wieder,Du lockest mich zart,Es zittert durch alle meine GliederDeine selige Gegenwart.Am schönsten in der Vertonung von Richard Strauß (Vier letzte Lieder)Liebe Frühlingsgrüße vonBrigitte1
Re:Frühling lässt sein blaues Band ...
Und noch zwei Frühlingsgedichte:
Bunte Tupfer, Frühlingszeichen,Farben, Formen ohnegleichen,Blumen, Blüten, Gartenfreud'Herz und Sinne, Frühlingszeit.(Oskar Stock)
In den duftenden Frühling will ich hinausIn den duftenden Frühling will ich hinaus,Hinweg aus dem kalten, beengenden HausIn die freie verlockende Weite;Was soll mir der Bücher verdrießlicher Kram,Die ich immer und immer vergeblicher nahm,Ich werfe sie freudig zur Seite.Denn find' ich nicht draußen der Blätter genug?Da schimmert geheimnißvoll jeglicher ZugVon des Ewigen eigenen Händen,Das wieget die übrigen Lettern wohl auf,So will ich denn auch in geflügeltem LaufVon dem Einen zum Andern mich wenden.Da bin ich nun draußen und blicke umher,Wie wird das Studiren schon wieder mir schwer,Hier unter den blühenden Bäumen!Sie senden schon Blüthe auf Blüthe mir zu,So will ich hier rasten in seliger Ruh,Und will nur genießen und träumen.Auguste Kurs (1815 - 1892)FrühlingsgrüßeHans

In den duftenden Frühling will ich hinausIn den duftenden Frühling will ich hinaus,Hinweg aus dem kalten, beengenden HausIn die freie verlockende Weite;Was soll mir der Bücher verdrießlicher Kram,Die ich immer und immer vergeblicher nahm,Ich werfe sie freudig zur Seite.Denn find' ich nicht draußen der Blätter genug?Da schimmert geheimnißvoll jeglicher ZugVon des Ewigen eigenen Händen,Das wieget die übrigen Lettern wohl auf,So will ich denn auch in geflügeltem LaufVon dem Einen zum Andern mich wenden.Da bin ich nun draußen und blicke umher,Wie wird das Studiren schon wieder mir schwer,Hier unter den blühenden Bäumen!Sie senden schon Blüthe auf Blüthe mir zu,So will ich hier rasten in seliger Ruh,Und will nur genießen und träumen.Auguste Kurs (1815 - 1892)FrühlingsgrüßeHans
Es ist eine immerwährende Erfahrung, dass derjenige, der Macht besitzt, dazu neigt, diese zu mißbrauchen, bis er an seine Grenzen stößt. (Charles de Secondat)
Re:Frühling lässt sein blaues Band ...
VorfrühlingStürme brausten über Nacht,und die kahlen Wipfel troffen.Frühe war mein Herz erwacht,schüchtern zwischen Furcht und Hoffen.Horch, ein trautgeschwätz'ger Tondringt zu mir vom Wald hernieder.Nisten in den Zweigen schondie geliebten Amseln wieder?Dort am Weg der weiße Streif -Zweifelnd frag' ich mein Gemüte:Ist's ein später Winterreifoder erste Schlehenblüte?(Theodor Fontane )
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Frühling lässt sein blaues Band ...
Kraftvoll und immer wieder schön:Vom Eise befreit sind Strom und BächeDurch des Frühlings holden, belebenden Blick,Im Tale grünet Hoffnungsglück;Der alte Winter, in seiner Schwäche,Zog sich in rauhe Berge zurück.Von dort her sendet er, fliehend, nurOhnmächtige Schauer körnigen EisesIn Streifen über die grünende Flur.Aber die Sonne duldet kein Weißes,Überall regt sich Bildung und Streben,Alles will sie mit Farben beleben;Doch an Blumen fehlts im Revier,Sie nimmt geputzte Menschen dafür.Kehre dich um, von diesen HöhenNach der Stadt zurück zu sehen!Aus dem hohlen finstern TorDringt ein buntes Gewimmel hervor.Jeder sonnt sich heute so gern.Sie feiern die Auferstehung des Herrn,Denn sie sind selber auferstanden:Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,Aus der Straßen quetschender Enge,Aus der Kirchen ehrwürdiger NachtSind sie alle ans Licht gebracht.Sieh nur, sieh! wie behend sich die MengeDurch die Gärten und Felder zerschlägt,Wie der Fluß in Breit und LängeSo manchen lustigen Nachen bewegt,Und, bis zum Sinken überladen,Entfernt sich dieser letzte Kahn.Selbst von des Berges fernen PfadenBlinken uns farbige Kleider an.Ich höre schon des Dorfs Getümmel,Hier ist des Volkes wahrer Himmel,Zufrieden jauchzet groß und klein:Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)