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Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne (Gelesen 21903 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
Farne im Winter (so denn einer kommt):„Hättste davon mal mehr gepflanzt“… – Bezaubendes Grün der wintergrünen FarneFarne blühen nicht. Und weil das so ist, fristen sie in unseren Gärten ein wortwörtliches Schattendasein. Zwar findet sich an einer schattigen Stelle im Garten meist auch ein Farn, aber der wurde er nie gepflanzt, sondern hat sich von allein an diese Stelle bemüht und findet deshalb auch wenig Beachtung.Das ist schade, denn gerade im Winter könnten Farne ihren großen Auftritt im Garten haben. So habe ich neulich in meinem Garten den Weichen Schildfarn bestaunt. Es war ein klarer, frostig kalter Morgen und bedeutete das Ende der Pracht von Funkie, Storchschnabel und Knöterich. Im nächtlichen Frost zusammengefallen, sahen sie jetzt erbärmlich aus. Mein Weicher Schildfarn (Polystichum setiferum) hingegen war noch dunkelgrün und seine Wedelspitzen waren vom Raureif überzogen wie von einer Zuckerkruste. „Hättste davon doch mal mehr gepflanzt“, denkt man und nimmt sich vor, im Frühling eine halbschattige Stelle im Garten mit Kompost zu versorgen. Um dann dort den Glanz-Schildfarn (Polystichum aculeatum) zu pflanzen. Dieser kräftige, kurzstielige und bis zu 80 cm hohe Farn hat, der Name läßt es erahnen, auffallend glänzende Fiederchen . So heißen die einzelnen Blättchen der Farne, während ein Zweig beim Farn Wedel genannt wird. So schön der Anblick der Schildfarne im Frost ist, so spektakulär ist der Austrieb ihrer Wedel im Frühling. Die sind rötlich, weiß bepelzt und im Entrollen des Wedels erinnert das Ganze an die Arme eines Kraken. Planen Sie bei der Pflanzung Platz für Ihren Farn ein. Sie wachsen in der Regel zwar recht langsam und erreichen erst nach Jahren ihre ganze Schönheit, können dann aber zu Prachtexemplaren von mehr als einem Meter Breite werden.Mein absoluter Favorit unter den wintergrünen Farnen ist der Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) aus Asien. Er wird zwischen 60-80 cm hoch, wächst trichterförmig und hat relativ lange Stiele. Seine Wedel sind im Austrieb herrlich kupferfarben und vergrünen erst im Laufe des Jahres. Ob im tiefsten Frost, ob bei Schneematsch oder Sturm, dieser Farn sieht immer so adrett und frisch aus, das es mir im Frühling schon fast leid tut, die alten Wedel abzuschneiden. Allerdings mache ich das zu einem Zeitpunkt, wenn der neue Austrieb schon zu sehen ist und die Farn-Freude von vorne beginnt. Was ich allerdings bei meinen Farnen nie mache, ist saubermachen. Farne sind Waldpflanzen und als solchen ist ihnen Herbstlaub höchst willkommen. Es schützt die Pflanze vor austrocknenden Winden, Spätfrost und ist gleichzeitig Nährstoff-Depot. Also seien Sie nicht pingelig, lassen das Herbstlaub liegen und geben jedem Farn noch eine Schippe Komposterde.Für diese kleine Aufmerksamkeit bedankt sich der Farn mit frischem Grün im ganzen langen und trüben Winter.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
schön.
Vielleicht sollte ich das riesige Exemplar von Polystichum aculeatum hier am Haus doch umpflanzen in den Wald- und Wiesengarten. Vielleicht lohnt es sich ja die Spitzhacke zu schwingen.


“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
Heute ein kleiner Zwischenbericht, aber zuerst ein Ausgangs-bild vom 14.Sept. 2013.Tolle Anregung! Wir haben es heute auf der Wurzel einer ausgewachsenen Kiefer nachgepflanzt.5xEchinops ruthenicus + 10x Knautia alpina (schwefelgelb).Wenn es funktioniert, mache ich nächsten August mal ein paar Bilder.![]()


Bin im Garten.
Falk
Falk
Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
Die Gartenkolumnenecke sieht schrecklich aus. Echinops undKnautia sind spärlich, in die Höhe geschossen und umgefallen.Brauchen sie ein paar Jahre, um sich zu etablieren?Diese trockene Ecke beschäftigt mich schon einige Jahre ohne sichtlichen Erfolg. Der Karnickelsand gibt trotzt Aufbesserungnicht her.

Bin im Garten.
Falk
Falk
Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
wie kommst du darauf an solch einen Standort Echinops zu pflanzen? Sonst ist doch alles ok dort.
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
Der Zustand ist nur durch ständiges Wässern zu halten.Direkt an unserer Terasse zu Füssen einer 80-100 jährigen Kiefer. Echinops sollte damit zurecht kommen, so dachte ich.
Bin im Garten.
Falk
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
ja, aber Echinops ringt nach Licht und Luft und Knautia ist es dort nicht zugig genug.
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- lerchenzorn
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
@FalkSehe ich genauso wie pearl.Du suchst etwas höher und im Sommer blühendes für die schwierige Ecke?Niedrige bis kniehohe Arten gäbe es ja genug.Platycodon oder Kalimeris incisa halten bei mir an sehr trockenen Stellen aus und auch an weniger besonnten Plätzen. Helianthus x multiflorus-Sorten - bei mir "Meteor" oder "Capenoch Star" - jahrelang an trockener, fast schon schattiger Stelle, bis sie in diesem Frühjahr von Mäusen oder Schnecken gemeuchelt wurden.Mir war bei Deinem Foto als erstes der Gedanke an Teucrium scorodonia als halbhohe Wildtstaude gekommen. Der sollte sich dort zurecht finden. Blüht ab Juli, recht bescheiden.Bei mir hat sich in diesem Jahr Teucrium hyrcanicum einen nordseitigen, kaum besonnten Platz gesucht und blüht dort passabel; die Pflanze ist mir aber insgesamt zu wenig beständig.
- RosaRot
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
Weiße Lychnis coronaria würden einen hellen Fleck ergeben und kommen überall zurecht. Bei mir stehen sie überall unter den Kiefern, haben sich selbst dorthin gesät.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
Arme, sandige, trockene Böden sind für die Echinops bestens geeignet. Steht so auch in der Kolumne. Mit den Stressfaktoren kommt die Staude klar. Aber nun auch noch Halbschatten und Wurzeldruck? Ist dann whl auch für die gutwilligste Echinops etwas zuviel.Teucrium hyrcanicum war nach meinen Erfahrungen ein guter Tip. Tanacetum macrophyllum funktioniert auch noch ganz gut. Aster ageratoides in Sorten könnte man probieren.Was auf den Fotos aber deutlich zu sehen ist: Helleborus und Geranium macrorrhizum lieben diesen Standort. Die sehen dort richtig gut aus. Warum also nicht den beiden komplett den Platz überlassen und sich dann an dem Platz erfreuen?
- enaira
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
Meine Echinops hatte Sonne, eher schwereren Boden, aber Wurzeldruck durch Heptacodium.Das mochte sie gar nicht.
Liebe Grüße
Ariane
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- enaira
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
Wieso nicht beständig genug?Sie steht schon seit mehreren Jahren schattig unmittelbar vor der Koniferenhecke des Nachbarn (wo sonst kaum etwas wächst) und versamt sich - sehr beständig...Bei mir hat sich in diesem Jahr Teucrium hyrcanicum einen nordseitigen, kaum besonnten Platz gesucht und blüht dort passabel; die Pflanze ist mir aber insgesamt zu wenig beständig.

Liebe Grüße
Ariane
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Re:Jörg Pfenningschmidts Gartenkolumne
für solche schattigen Plätze mit Kiefernnadelmulch bietet sich doch Acanthus an! Paeonien aus kaukasischen Herkünften. Haselwurz. Cyclamen.
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