Bei J. D. Vertrees ("Japanese Maples", Timber Press, 3. Auflage) steht tatsächlich was zum Schnitt. Hätte ich besser schon vorm Hier-Fragen reinschauen sollen

. Andererseits: Eins zu eins übernehmen können wir in D diese Empfehlungen nicht. Denn Vertrees' Erfahrungen basieren auf Beobachtungen, die er in seiner Maplewood Nursery gemacht hat. Roseburg, Oregon: Dort herrscht mildes Pazifikklima, mit frostfreien (!) Wintern. Ich schreibe das Ergebnis der Nachhinein-Lektüre mal her

. Seite 66:
"Major pruning should be done during the dormant season after the leaves have fallen, from late November to early January; well before the sap starts rising prior to leaf production in the spring. Corrective pruning and training can be done at any time of the year, however, except when the sap is rising and all the plant's energy is devoted to the emergence and development of the young leaves. ..."Danach schildert Vertrees Schnitt-Details: kleine Schnitte (am Zweig) jeweils knapp oberhalb eines Knospenpaars, größere Schnitte (Äste) immer auf Astkragen, nie tiefer, aber auch nicht mit zu großen Stummeln. Scharfe Schnittwerkzeuge. Desinfektion, ehe man sich der nächsten Pflanze zuwendet. Kein Wundverschluss, weil er das Abtrocknen der Schnittstelle verhindert und es so Pilzen gemütlich macht, die ohnehin schon da sind. All das gilt generell und versteht sich eigentlich. Bleibt die Frage, wann größere Schnitte - Aufasten zählt lt. Vertrees dazu - hier bei uns am besten gemacht werden können/ sollten. Definitiv
nicht in der Zeit, in der die Säfte aufsteigen, also kurz vorm Austrieb oder während des Austriebs. Definitiv
nicht in Frostperioden (dazu brauchte sich Vertrees wegen eigener Klima-Bedingungen halt keinen Kopf zu machen). Mai ist sicherlich für unsere Verhältnisse am besten...
edit: Tippfehler im Zitat korrigiert 
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)