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orchideen auf wellpappe (Gelesen 32740 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #75 am:

Absolut sicher, nein, keine Triebspizen, machen gleich kleine Blätter(stehen auch seit der Aussaat hell).Die Bletilla letztes Jahr waren ja auch Hybriden nur 1 hatte striata als Mutter, bzw. Selbstungen der leider noch immer unbekannten.(Foto im Orchideenforum beim B. striata Thread)Ich schliesse daraus das jede Bletilla gleich keimt.Die Pleione sind noch winzig, aber werden von Tag zu Tag grüner.Was mich dabei am meisten erstaunt ist die Regelmässigkeit der Keimung auf den doch recht groben Substratanteilen. Ich fange so langsam an die Pilzabhängigkeit zu bezweifeln.Heuer hab ich keine Dactis angebaut, hatte im August keine Zeit, und später werden sie nicht mehr gross genug um im Fj. zu treiben.
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #76 am:

ein paar Fotos zu den Pleione:pleione1.jpgplieone2.jpgpleione3.jpg
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hargrand
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Re:orchideen auf wellpappe

hargrand » Antwort #77 am:

Wie lange dauert dass dann ungefähr bis die blühen?
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #78 am:

Absolut keine Ahnung, bis vor 2 Wochen wusste ich ja noch nicht das man die überhaupt so säen kann, aber 3-5 Jahre werden es schon sein.schnell ist bei Orchideen sowieso ein Fremdwort!
dreichl
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Re:orchideen auf wellpappe

dreichl » Antwort #79 am:

Was ist denn aus euren Versuchen geworden? Ist etwas über das Protokorm-Staium hinausgekommen?Nun werden bei mir die D. fuchsii Kapseln langsam gelb. Einen Teil will ich klassisch um die Mutterpflanze aussäen, eine Teil aber auch auf Zellulose säen, ob Wellpappe oder anderes weiß ich noch nicht. Kann man die Samen denn bis ins Frühjahr aufbewahren? Wenn ja, wie? Oder ist es besser, gleich damit zu starten?
Gruß,
Dieter
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #80 am:

von den knabenkräutern kam nichts über kleine grüne spitzen hinaus,da müsste ich noch sehr an saatzeitpunkt und etablierung arbeiten,die pleione haben (allerdings nur in 3 von 6 schalen) blätter und bulben, ca 1-2cm.die bletilla wachsen sowieso, 5-10 cm. aussaat im sommer wäre optimal.
dreichl
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Re:orchideen auf wellpappe

dreichl » Antwort #81 am:

Danke.Wann wird es denn dieses Jahr noch Sommer :'(
Gruß,
Dieter
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winwen
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Re:orchideen auf wellpappe

winwen » Antwort #82 am:

Was ist denn aus euren Versuchen geworden? Ist etwas über das Protokorm-Staium hinausgekommen?Nun werden bei mir die D. fuchsii Kapseln langsam gelb. Einen Teil will ich klassisch um die Mutterpflanze aussäen, eine Teil aber auch auf Zellulose säen, ob Wellpappe oder anderes weiß ich noch nicht. Kann man die Samen denn bis ins Frühjahr aufbewahren? Wenn ja, wie? Oder ist es besser, gleich damit zu starten?
Zumal dies wirklich mein Lieblingsthread hier ist, möchte ich mich da mal wieder stärker einbringen.Zu den Fragen:1.) Teilung der Samen für unterschiedliche Aussaatarten ist sicher eine gute Entscheidung!2.) Man kann die Samen bis ins Frühjahr und sogar länger aufbewahren, aber am besten ist: so bald wie möglich nach der Reife zu säen. Das ist auch bei Nicht-Orchideen nicht anders (es sei denn, sie kommen aus der südlichen Hemisphäre)3.) Zur Frag der Aufbewahrungsart: beste Erfahrungen habe ich gemacht mit: eingeschlossen in einer Filmdose (die kleinen Plastikdosen mit 35mm Durchmesser) zusammen mit ein paar Reiskörnern im Gemüsefach des Kühlschranks. Dactylorhiza maculata bleibt da zumindest 3 Jahre lang keimfähig, langsam keimende Lilienarten zumindest bis 5 Jahre.4.) Wie lange bis zur Blüte: Bei den symbiotischen Methoden geht es zuweilen schneller als asymbiotisch. Macht man alles richtig, blüht Dactylorhiza maculata/fuchsii mitunter schon 2 1/2 Jahre nach der Aussaat.Ich freue mich über die Erfolge mit Bletilla (v.a. mit denen, die nicht striata mit Nachnamen heißen), bedaure aber, dass noch kein wirklicher Erfolg mit Dactylorhiza da ist. Aber evt. kommen wir da ja heuer weiter. So oder so denke ich, dass der Symbiont in kontrollierter Form zugeführt werden muss -Pappe hin, Pappe her. Der B1 ist a natürlich eine feine Sache. Am besten tut man das (glaube ich), in dem man (so, wie die Pilzgrower) zuerst Perlite-basierte B1-Brut herstellt. Diese kann man (wenn sie gut durchwachsen ist UND getrocknet wurde) dann benutzen, ein pasteurisiertes Substrat zu infizieren.Das Problem besteht in der Sterilität. Arbeitet man nicht steril, kann man keine Kohlehydrate zum Einsatz bringen und auch mit der Stickstoffmenge muss man vorsichtig sein. Allerdings haben Versuche von mir im Vorjahr gezeigt, dass es möglich ist, durch nachträglichen Einsatz einer Zuckerlösung das Wachstum der Protokorme gravierend zu beschleunigen ohne dass hierdurch der Schimmel all zu sehr gefördert wurde. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass -wenn der Symbiont einmal das Kommando übernommen hat- die Feindpilze niedergehalten werden und ihre Biomasse nicht überhand nimmt. Es geht hierbei nur um eine Phase von etwa 4-6 Wochen, bevor die Protokorme dann entnommen, in eine Plastikkiste pikiert und an einer geschützten Stelle (muss nicht frostfrei sein) gelagert werden.Im Frühjahr darf man dann nicht den Fehler machen, sie zugedeckt austreiben zu lassen. Vor Austriebsbeginn, die Kiste immer leicht geöffnet halten (3-4cm Spalt) und gelegentlich (so sie oberflächlich abtrocknen) etwas mit Wasser besprühen (aber nicht zu viel!). Als Substrat hat sich bei mir eine mit einer Düngermischung imprägnierte und mit B1-Brut vorinfizierte Mischung aus ungedüngter Kokosfaser und Kleintierstreu (genaues Trockengewichtsverhältnis muss ich noch nachsehen).Leider hatt ich im letzten Jahr massiv mit Cladiosporum orchidis zu kämpfen un habe etwa 1/3 meiner Dacties im Urlaub verloren. Daher versuche ich jetzt einmal die großen Dacties vor der Überwinterung in Chinosol-Lösung zu baden und in rein mineralischem Substrat zu überwintern bzw. in ebensolchem im Frühjahr wieder auszusetzen.Ach ja, was die Pappen-Art betrifft: die letzten Versuche waren erfolgreich auf ungebleichtem Klopapier ;D jedoch denke ich, dass auch Eierkarton einiges für sich hat. Wellpappe hat auch funktioniert (und evt. den Vorteil, dass da im Kleber zwischen den Schichten Kartoffelstärke vorhanden ist, was den Pilz fördert, sobald er an dieses Reservoir herangekommen ist). Wie schon angedeutet: es geht darum, dass der Symbiont im System den Ton angibt, also er kräftig genug bleibt, um ungewollte Infektionen abzuwehren.
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #83 am:

Der b1 hat sich BEI MIR nicht wirklich bewährt (auf pappe), da haben die natürlichen Symbionten besser gefördert.das Problem mit höherer Nährstoffzufuhr sehe ich nicht nur in einem überhandnehmen von anderen Mikroorganismen sondern auch in der eigentlich ja nicht symbiotischen Beziehung der Orchideen zu ihren Pilzen. Der Kampf der Beiden geht im Optimalfall zum Vorteil der Pflanze aus, aber es kann auch passieren das der Pilz die Orchidee frisst (gehört ja meist zu Gattungen wie Rhizoctonia, welche auch als Schädlinge bekannt sind).Ich habe heuer aus Zeitmangel übrigens keine Dactylorhizza gesäät,werde aber Pleione formosana und Bletilla ´Soryu´ probieren.
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Re:orchideen auf wellpappe

winwen » Antwort #84 am:

Der b1 hat sich BEI MIR nicht wirklich bewährt (auf pappe), da haben die natürlichen Symbionten besser gefördert.das Problem mit höherer Nährstoffzufuhr sehe ich nicht nur in einem überhandnehmen von anderen Mikroorganismen sondern auch in der eigentlich ja nicht symbiotischen Beziehung der Orchideen zu ihren Pilzen. Der Kampf der Beiden geht im Optimalfall zum Vorteil der Pflanze aus, aber es kann auch passieren das der Pilz die Orchidee frisst (gehört ja meist zu Gattungen wie Rhizoctonia, welche auch als Schädlinge bekannt sind).Ich habe heuer aus Zeitmangel übrigens keine Dactylorhizza gesäät,werde aber Pleione formosana und Bletilla ´Soryu´ probieren.
Ja, das symbiotische Gleichgewicht zu bewahren ist zu Anfangs etwas problematisch, aber später ist es nicht mehr so heikel. Alles hängt natürlich auch vom Pilz ab und da ist der B1 dick da, weil einerseits gut erforscht ist in der Praxis und andererseits nicht so agressiv wie manch andere. Außerdem ist gut ausgetestet was er alles keimt und fördert, und das ist wirklich nicht übel! In der Gesamtheit betrachtet ist das aktuell der beste Symbiont, den du kriegen kannst.
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #85 am:

Versteh mich bitte nicht falsch, ich will den b1 nicht schlecht machen, berichte nur über meine Erfahrungen.
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Re:orchideen auf wellpappe

APO-Jörg » Antwort #86 am:

Hallo paulw,mit sehr großem Interesse habe ich alle Informationen dieser Seiten gelesen, denn auch ich beschäftige mit der nichtsterilen symbiotschen Aussaat von heimischen Orchideen. Wenn Interesse besteht würde ich meine Versuche und die sind es auch hier im Forum darstellen.Dactylorhiza fuchsiiBildist das eventuell ein Protocorm
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #87 am:

hallo, anhand deines Fotos kann ich leider nichts erkennen.Beginnende Protocorme sind auf hellen (Sphagnum) Untergrund auch sonst kaum zu erkennen. Wenn du das Gras /Holzstuck auf das dein Pfeil zeigt meinst: nein.Berichte aber bitte weiter.
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Re:orchideen auf wellpappe

APO-Jörg » Antwort #88 am:

Danke erst einmal für deine Antwort. Dacht ich schon das dies kein Protocome ist. Wäre zu schön gewesen.
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Re:orchideen auf wellpappe

APO-Jörg » Antwort #89 am:

Das Substrat meines Aussaatversuches habe ich aus Sphagnum aus dem Bodenbereich vom natürlichen Standort der Pflanze und ein Stück Rinde von ebenda zusammen gestellt. Sphagnumsporen benötigen auch einen Mykorrhizapilz welche den Moossporen Nährsalze und Wasser liefern.Ich habe gehört das die Protocorme zur Differenzierung, Blatt- Wurzelbildung, eine Kältephase benötigen. Ein Orchideenfreund meinte 48h im Kühlschrank würden reichen.Jetzt die Frage: Ist das überhaupt nötig und wenn ja bitte ich um eine Erklärung?Aussaatversuchdie ersten Aussaatversuche sind aber schon 4 Wochen alt
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