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Umweltfreundlicher Holzschutz (Gelesen 6213 mal)
- Peace-Lily
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Umweltfreundlicher Holzschutz
Hallo Alle,ich habe diverse Holzteile in meinem Garten und frage mich, wie ich die am besten pflege und schütze, aber mit natürlichen Mitteln, oder nicht so aggressiven. Einenhölzernen Gartenzaun und eine dunkle Holzverkleidung am Haus. Beides mit dunklem Holzschutz behandelt: ich hätte aber lieber gerne den Naturholzton. Kann man da mit durchsichtigem Holzschutz oder Öl drüber gehen und hellt das dann wieder auf? Oder weiß lasieren? Wie kriegt man dunkel lasiertes Holz heller?Was nehmt ihr als Schutz. Reicht vielleicht auch ein Öl?LG Lily
- RosaRot
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Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Sind die Holzteile schon einmal behandelt worden? Womit? Oder sind sie roh verbaut und durch Alterung vergraut?Sehe gerade, dass Du von Holzschutzmittel schriebst. Also ist schon ein dunkler Anstrich darauf. Weiß Du womit gestrichen wurde? Das zu wissen ist die Vorbedingung für alle weitere Arbeiten.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
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Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Viele nehmen gar nichts und sind von dem leichten Silberton begeistert. Zu meinem Garten (wo es von Anfang an viele dunkle Balken zu sehen gab) hätte das nicht gepasst. Also nehme (ich) nur Leinöl. Es war aber vorher nie etwas anderes im Einsatz, weder Holzschutz noch Lasur.Lasur kommt tief in die Holzstruktur, ich fürchte es wird nicht leicht bis unmöglich, es mit einer anderen Lasur aufzuhellen. Lasuren sind halt (semi)transparent.Was nehmt ihr als Schutz. Reicht vielleicht auch ein Öl?
Aster!
Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Gar nichts oder wenig geht nur bei wenigen Hölzern, z. B. Tropenholz und einige Nadelhölzer. Die können sich selber schützen. Teak und Lärche bekommen diesen Grauton. Das ist auch eine Preisfrage.Die meisten Hölzer werden aber ziemlich schnell von Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Pilzen oder Insekten angegriffen und verrotten ohne Schutz. Wenn also schon mal gestrichen wurde, müsste es wahrscheinlich weiter mit entsprechenden Mitteln geschützt werden.Viele nehmen gar nichts und sind von den leichten Silberton begeistert.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Hallo SilviaDas stimmt nur zum Teil. Wir haben hier in der Schweiz Holzhäuser, die 400 Jahre alt sind und deren Holz noch nie behandelt wurden. Sie sind mit der Zeit fast schwarz geworden und das Holz ist so hart wie Stein. Da kommt man nur mit einem dicken Bohrer rein. Mein Haus ist über 200 Jahre alt und einige Aussenbalken und Portale sind mit Bitumen de Judée behandelt. Ich habe gegoogelt und finde keine deutsche Uebersetzung. Die Lösung ist auf Benzinbasis, trägt sich ganz leicht auf und wird tiefdunkelbraun. Sie schützt das Holz vor Witterung und Insekten. Die Bauern hier in meiner Gegend haben das früherimmer benutzt. Ich lasse mir das immer von meinem Schreiner anmischen. Es ist hochentzündlich (Ich glaube 90 % Benzin oder so), aber hocheffektiv und passt zum Stil des Hauses.Leinöl benutze ich nicht, da mir das Resultat in der Farbe zu gelb wird. Ist aber ansonsten ein sehr guter Schutz.
- thomas
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Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Interessant, realp!Bitume de Judée hier in der französischen Wikipedia:
Liebe GrüßeThomas
Isch kannisch so gut französisch ...c'est également grâce au bitume de Judée que Nicéphore Niépce inventera la photographie à Saint-Loup-de-Varennes en 1824

Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Theoretisch ist das Naturasphalt, aus dem Bereich Totes Meer.In der Praxis ists wohl auch häufig verschnitten worden....Hallo SilviaDas stimmt nur zum Teil. Wir haben hier in der Schweiz Holzhäuser, die 400 Jahre alt sind und deren Holz noch nie behandelt wurden. Sie sind mit der Zeit fast schwarz geworden und das Holz ist so hart wie Stein. Da kommt man nur mit einem dicken Bohrer rein. Mein Haus ist über 200 Jahre alt und einige Aussenbalken und Portale sind mit Bitumen de Judée behandelt. Ich habe gegoogelt und finde keine deutsche Uebersetzung. Die Lösung ist auf Benzinbasis, trägt sich ganz leicht auf und wird tiefdunkelbraun. Sie schützt das Holz vor Witterung und Insekten. Die Bauern hier in meiner Gegend haben das früherimmer benutzt. Ich lasse mir das immer von meinem Schreiner anmischen. Es ist hochentzündlich (Ich glaube 90 % Benzin oder so), aber hocheffektiv und passt zum Stil des Hauses.Leinöl benutze ich nicht, da mir das Resultat in der Farbe zu gelb wird. Ist aber ansonsten ein sehr guter Schutz.
- thomas
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Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Näheres gefunden.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
- RosaRot
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Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Bitumen de Judee könnte ein Holzteer sein. Gelöst in Balsamterpentöl wird es noch heute in Skandianvien verwendet und ist bei schwedischen Farbenhändlern zu haben. Nachbarin hat damit gerade eine neue Holzverplankung gestrichen.Revidiere mich: Bitumen de Judee ist zu deutsch Bitumen bzw.Asphalt, bezeichnet aber in der Materialhistorie alle aus Teeren/Teerpechen hergestelletn mal- und Anstrichstoffe(das ist ein weites Feld, lasse ich weg hier).Das für Eure Häuser verwendete Bitumen de Judee ist dann vermutlich doch Holzteerprodukt.Und dazu noch ein weiter Link:hier
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Toll ! Ich hatte ja keine Ahnung! Innerlich würde ich das aber nicht unbedingt zur Anwendung empfehlen...
Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Realp, diese Häuser habe ich auch gesehen. Sind die nicht auch aus Lärchenholz? Das ist eins der Hölzer, das gut ohne Holzschutz auskommt. Der Tod des Holzes ist anhaltende, stehende Feuchtigkeit. Wasser muss gut ablaufen und abtrocknen können. Sonst siedeln sich Pilze an und zerstören das Holz. Die Bauweise mit weit überhängenden Dächern schützt im Alpenraum die Häuser gut vor der Feuchtigkeit. es kommt auch drauf an, wie das Holz verarbeitet ist. Gespaltenes hält z. B. länger als gesägtes.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
Es kommt auf die Gegend an, wo diese Häuser stehen. Im Wallis z.B. wurde viel Arve verbaut. In Graubünden eher Lärche usw. Und sehr häufig sind die Aussenwände der Witterung vollkommen ausgesetzt. Im Wallis gibt es keine weit vorragenden Dächer. Für diesen Mehraufwand waren die Leute zu arm. Das trifft man eher in den 'reichen' Berner Dörfern.Im Wallis in den ganz alten Dörfern wurden die Baumstämme als ganzes genommen und an den Hausseiten verfugt. Also noch sicherer gegen Insekten und Fäulnis.
Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
"Holzschutz" ist primär eine dekorative Angelegenheit, an der die Produzenten der einschlägigen Mittel sehr gut verdienen. Aber die Phrase "Schutz" beeindruckt Laien halt.Richtige Biozide für Holzkonstruktionen sind meist giftig oder teuer und zu oft in der Anwendung unbrauchbar.Ich hab mich in meinen Jobs auch mit solchem Zeug herumgeschlagen, empfehlen möchte ich für jedermann nichts.Konstruktiver Holzschutz ist wesentlich effizienter, außerdem muß auch die Holzart berücksichtigt werden.In den Alpen gibt's jahrhundertealte Konstruktionen, die die Witterung anstandslos überstanden haben, manchmal sogar "ordinäre" Fichte.Naturasphalt hat schon den Turm zu Babel zusammengepickt, und die Arche Noah dicht gehalten....
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Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
@Peace-Lily:Mit dunklem Holzschutz behandeltes Holz wirst du nicht mit einem weiteren Anstrich aufhellen können, da hilft nur komplettes Abschleifen (mit Atemmaske!)Bei frei stehenden Holzelementen geht es nicht ohne Holzschutz, es sei denn die Teile sind aus Robinien-, Eichen-,Esskastanien- oder Lärchenholz, welches auch ohne Schutz sehr lange der Witterung standhält - oder eben Tropenhölzer.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Umweltfreundlicher Holzschutz
"Holzschutz" ist primär eine dekorative Angelegenheit, an der die Produzenten der einschlägigen Mittel sehr gut verdienen. Aber die Phrase "Schutz" beeindruckt Laien halt.

Ja, beides ist wichtig.Konstruktiver Holzschutz ist wesentlich effizienter, außerdem muß auch die Holzart berücksichtigt werden.
Aster!