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Monilia-Fruchtfäule an Äpfeln und Quitte (Gelesen 2594 mal)
Moderator: cydorian
Monilia-Fruchtfäule an Äpfeln und Quitte
Hallo,ich wurde neulich durch eine Fernsehsendung auf Ihr Forum aufmerksam und hoffe hier auf kompetenten Rat:Wir haben hier 3 Äpfel (Idared, Grafensteiner, Cox Orange) und eine unbekannte Quitte, zu dicht gepflanzt und zu groß geworden, ca. 25 Jahre alt. Die Rinde der Bäume hat viele leicht ablösbare Schuppen, auch wächst viel Flechte darauf. Unser Pflanzenschutz beschränkt sich auf Leimringe und eine Austriebsspritzung mit Rapsöl-Emulsion.Inzwischen geht der Ertrag dieser Bäume fast vollständig durch Monilia-Fruchtfäule verloren. Ich beobachte, dass der Befall mit Fraßstellen (meist von innen, aber auch von außen, u.a. durch Hornissen!) einhergeht. Könnte es sein, dass Apfelwickler & Co zur Verbreitung der Monilia beitragen? Könnte es dann sein, dass eine "Rindenpflege" mehr hilft als schadet? (Über Rindenpflege habe ich bisher nur gefunden, dass davon abgeraten wird, ohne dass Hinweise zur Durchführung gegeben würden.) Ich wäre also auch für eine Arbeitsanweisung dankbar.
Re:Monilia-Fruchtfäule an Äpfeln und Quitte
Fruchtfäulen, sind in Hausgärten ein häufiges und, was die Abhilfe angeht, wie ich meine ein ungelöstes Problem.Im Laufe der Entwicklung der jungen Früchte dringen Pilze in dies ein, entwickeln sich darin und führen später dazu dass die Frucht fault. Je nach Pilzart im Innern oder durch Bildung von Faulstellen auf der Oberfläche.Die Erscheinung tritt jährlich unterschiedlich stark auf, je nach Witterungsbedingungen.Vermehrt tritt es auf bei zu dichten Bäumen, aber auch bei jungen Bäumen die erst anfangen zu tragen. Diese neigen dazu recht große Früchte zu bilden, die anfällig sind. Das gleiche gilt, wenn die Bäume zu stark wachsen, evtl. weil sie zu sehr gedüngt werden oder aus anderen Gründen nur einen geringen Fruchtanssatz haben.Der Befall wird auch gefördert bei stark schwankender Bodenfeuchtigkeit. Der Wechsel von Feucht zu Trocken läßt die Früchte quellen und schrumpfen wodurch feine Risse in der Schale entstehen, als Eintrittspforte für die Erreger. Verletzungen durch Fraß wirkt natürlich ebenso.Deshalb sollte man durch Pflege- und Schnittmaßnahmen für ein ausgeglichenes Wachstum und eine luftige Krone sorgen. Die Äpfel sollten veinzelt werden, da der Erreger bei Berührung schnell weiterwandert. Fruchtbüschel sind von den Fäulen daher meist früh und dann auch komplett betroffen.Mit Spritzungen zur Blütezeit ist diesen Erregern nicht beizukommen, und die Fungizidspritzungen während der Reife und kurz vor der Ernte möchte man bei sich zu hause eigentlich nicht durchführen. So ist das Faulen der Früchte vor der Reife immer wieder ein Thema, im einen Jahr mehr, im anderen weniger.Wenn man rechtzeitig die befallenen Früchte aus dem Baum entfernt hat man das Infektonspotential fürs nächste Jahr etwas vermindert. Auch keine Früchte auf dem Boden liegen lassen. Dass Abkratzen von lockeren Rindenteilen und Flechten kann zwar das Abtrocknen des Stammes beschleunigen, dass es einen erheblichen Einfluß auf die Feuchtigkeit im Bereich der Fruchtruten hat glaube ich nicht so recht.
gardener first