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Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes (Gelesen 1782 mal)
Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Hallo, werte Mitforisten!Da dies mein erster Eintrag ist, eine kurze Anmerkung: Ich bin sowohl hier als auch im Gartengewerbe neu. Ich verspreche, mich zu bemühen, möglichst nicht allzu dämliche Fragen zu stellen; falls das doch passieren sollte (wovon auszugehen ist), bitte ich um Nachsicht ;)Zu meinem Anliegen: Seit etwa einem Jahr darf ich mich zu dem Kreis der Gartenbesitzer zählen - der Garten ist zwar nicht besonders groß, aber ich freu mich umso mehr über ihn. In den ersten Monaten hatte ich ihn allerdings sehr vernachlässigt (Einzug, Möbelhäusermarathon - alles wichtiger), aber im nächsten Jahr mache ich mich gerade mit viel Elan an die Planung eines Gemüsebeets. Zwar nur von ca. 5,5qm, aber ansonsten wäre auch der Garten voll bzw. das Verständnis meiner Freundin überstrapaziert :)Ich habe das Internet befragt und hier auch die Suchfunktion bemüht, beides mit ein wenig Erfolg, aber meine konkrete Frage: Was kann ich jetzt, mitte September tun, um schon einmal die Vorbereitung in Angriff zu nehmen?Momentan besteht das Fleckchen Erde noch aus Rasen und Sträuchern. Stehen lassen? Umgraben? Jetzt anfangen oder erst im Frühjahr?Vielleicht hat der ein oder andere ja ein paar Tips für ein Greenhorn wie mich, ich will ja alles richtig machen :)Viele Grüße,Tehdon
Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Hallo Tehdon, und herzlich willkommen bei garten-pur!
Gratulation zu Haus und Garten und dem Entschluß, Gemüse anzubauen. Noch mehr zu der Idee, Dir jetzt schon Gedanken zu machen. Wenn auf der Fläche, auf der Gemüse wachsen soll, noch Rasen und Sträucher wachsen, würde ich jetzt anfangen, Gras und Sträucher (samt Wurzeln) zu roden. Im Frühjahr hast Du anderes zu tun. Dann würde ich Kompost einarbeiten und am Schluß eine Mulchschicht aus Laub und Grasschnitt aufbringen. Und beginnen, mir Gedanken zu machen, was Du gern essen/ernten würdest. Und den Winter nutzen, um Gartenbücher zu lesen und Samenkataloge zu studieren und Samen zu bestellen und mich auf das Frühjahr zu freuen. Als Einstieg fand ich das Buch von Marie Luise Kreuter sehr hilfreich. Und wenn Du nach einer Weile feststellst, dass 5,5 Quadratmeter viel zu wenig sind (und Du wirst das bestimmt feststellen
), gräbst Du weiteren Rasen unter und liest mehr . Spannende Winterlektüre findet sich unter Dreschflegel oder bei Stochay oder bei Ellenberg und so weiter ... Das ist nur eine klitzekleine Auswahl - andere haben bestimmt noch mehr und vielleicht auch andere Vorschläge.Wenn Du Fragen hast, frag. Viel Erfolg und gutes Gedeihen.



Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Wie ist denn der Boden? Manchmal ist ja nach Bauarbeiten im Garten der Boden durch die Baufahrzeuge sehr stark verdichtet. Bei sandigem Boden ist das unproblematisch, bei lehmigem oder gar tonigen Boden (wenn man mit dem Spaten ein Stück aussticht, krümelt es wenig, die Schittfläche glänzt) kann es sinnvoll sein, erst mal tief zu lockern. Dazu wäre z.B. Ölrettich als Gründüngung denkbar, ich glaube aber es ist schon zu spät im Jahr dafür. Gibt es viel hartnäckiges Unkraut (z.B. Giersch, Winden, Quecken)? Dann kann es helfen, im ersten Jahr einfach erst mal Kartoffeln anzubauen, die machen den Unkrautwurzeln Konkurrenz und lassen sich gut durchjäten. Lustiger wäre es aber (und bei den meisten Böden geht das gut!) genau so anzufangen, wie Conni es beschrieben hat. Jetzt möglichst die Gehölze roden, Rasen oberflächlich abstechen, tiefere Wurzeln jäten. Dann würde ich auch Flächenmulchen: Grasschnitt, Herbstlaub, damit das Herbstlaub nicht wegfliegt, würde ich obendrauf eine dünne Schicht Kompost (kann man in vielen Gemeinden vom Kompostwerk kriegen) lagern und über den Winter die Regenwürmer werken lassen.
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Neben dem genannten wäre noch zu erwähnen, dass Gemüsebeete viel Sonne bekommen, also nicht unter Bäumen oder im Hausschatten liegen sollten.Wenn du schnell bist mit dem umgraben, kriegst du sicher noch einen Gründünger eingesät, der im Winter abfriert und als Mulchdecke fungiert.
Bin Gartenanfängerin. Schrebergarten in 2013, Nutzgarten am Haus seit 2014.
Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Hier wird ja flugs geholfen, vielen Dank natürlich erstmal für die Antworten!Eva: der Boden ist schon recht lehmhaltig. Hatte dieses Jahr schon das ein oder andere Spatenvergnügen und den Effekt, den Du beschrieben hast, kann ich sehr gut nachvollziehen.Werde jetzt auf jeden Fall erst einmal die Rodung vornehmen, danach den Boden auflockern, so spatentief? Die Sache mit dem Gründünger gefällt mir auch ganz gut; gibt es vielleicht eine Pflanze, die ähnlich geeignet wäre wie der Ölrettich, aber für den es noch nicht zu spät ist?
Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Ich wäre auch für Connis Weg bzw. fange ruhig mit dem Roden an, v.a. wenn der Boden zu schwer ist. Für Gründüngung ist es eventuell schon etwas spät, der Rasen-Laub-Kompost-Mulch bewirkt ähnliches und wirkt grad im ersten Jahr zuverlässig und lockt Regenwürmer u.a. an. Ölrettich kann zu Fruchtfolgeproblemen führen, wenn du später mal Kohl anbauen willst. Ich finde Phacelia(im Frühjahr ausgesät), Hülsenfruchtgemenge(von Chrestensen) oder auch Winterroggen ganz sinnvoll. An letzteres ist aber in deiner benötigten Menge nicht so leicht ranzukommen, so meine Erfahrung.Viel Spaß, Martin.
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Winterroggen geht auch jetzt noch zu säen - habe ich letztes Jahr sogar erst Ende Oktober gemacht (auf Empfehlung von ich glaube Staudo war's), den muss man ggf. noch untergraben im Frühjahr.Wenn Bedarf besteht, könnte ich auch was abgeben, für 5,5qm sollte es allemal reichen...Meine Erfahrung mit "Mini-Gemüsebeeten": gut überlegen und planen ist hier doppelt so wichtig wie bei großen Beeten. Kleine Gärten als Buchtipp hat mir auch noch mal gut geholfen, die kleine Fläche sinnvoll einzuteilen.Viel Spaß beim vorbereiten und planen!
Lieben Gruß
Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben. (H.C. Andersen)
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Ja, der Tip kam letztes Jahr von Staudo. Ich hab ihn glaub ich sogar erst Mitte November gesät und durch den milden Winter ist er sehr gut gewachsen, er friert halt logischerweise nicht ab und kann auch im Frühjahr dann schon eine stattliche Größe erreichen. Letzlich ist es "gehuppt wie gesprungen" -so sagen wir hier, für welchen Weg er sich entscheidet.Nur neutral sollte die Gründüngung mMn halt sein, bzw. kein Kreublütler wie Ölrettich oder Gelbsenf.Winterroggen geht auch jetzt noch zu säen - habe ich letztes Jahr sogar erst Ende Oktober gemacht (auf Empfehlung von ich glaube Staudo war's), den muss man ggf. noch untergraben im Frühjahr.Wenn Bedarf besteht, könnte ich auch was abgeben, für 5,5qm sollte es allemal reichen...
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Ich stimme meinen Vorrednern zu.Den besten Boden im Nutzgarten bekommt man meiner Meinung nach durch Zugabe von Mist hin.Mist ist halt schwierig zu bekommen (Pferdeäpfel aufsammeln
). Vielleicht habt ihr ja das Glück, einen Bauern in der Nähe zu haben, von dem du eine Schubkarre voll haben kannst.Das Ganze dann beim Umgraben locker mit einarbeiten. So lockst du ganz viele Regenwürmer an, die den Boden in einem Winter super durcharbeiten und zu schwarzem Boden werden lassen.Nach dieser Mistimpfung reicht in künftigen Jahren Gründüngung und Kompost.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
pferdemist kann problematisch durch von den tieren aufgenommene und wieder abgegebene antibiotika bzw. spezialherbizide (gegen kreuzkraut im grünfutter) sein, da würde ich definitiv nicht mehr irgendwo etwas aufsammeln und es in meinen garten holen... 

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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Dann eben Mist von gesunden und biologisch gefütterten Pferden. Oder Hasen, Kühen.du vergisst den giftigen Feinstaub von auf Teerflächen gefallenen Pferdeäpfeln
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
das ist unfug.du vergisst den giftigen Feinstaub von auf Teerflächen gefallenen Pferdeäpfeln

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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Pferdemist ist etwas sehr gutes - besonders bei schwerem Lehmboden - manchmal ist das kostbare Gut aber belastet:hier in Beitrag Nr. 6 sind die beiden Aspekte
1.Simplex und 2. Wurmkuren fuer Pferde
erläutert.Simplex:heißt fuer mich, daß ich Pferdemist aus unbekannter Herkunft mindestens 18 (besser 2 Jahre) kompostiere!ich schrieb am 18.5.14 dazu:Kein Nachbau von Kartoffeln, Tomaten, Leguminosen oder Feldgemüse-Arten innerhalb von 18 Monaten nach der Anwendung
LGNemesiaWenn die beiden Punkte geklärt sind, steht meiner Meinung nach, einer Nutzung von Pferdedung im Garten nichts mehr im Wege.Sollten sich die beiden Punkte nicht klären lassen, würde ich den Pferdedung nach allen Regeln der Kunst 2 Jahre kompostieren (z.b. gemeinsam mit Grasschnitt aufsetzen und auch umsetzen) - ein Teil der Düngewirkung geht dann zwar verloren, zur Humusbildung ist er dann aber sehr gut -Aber nach 2 Jahren auf dem Kompostplatz würde ich es dann auch wagen.
Wir haben nur dieses eine Leben.
- Mediterraneus
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
Also gut, wusst ich nicht.Die Wiesen hier sind nicht behandelt, das weiß ich. Wurmkur könnte natürlich sein. Da ich viele Würmer habe, hat das Pferd in der Nachbarschaft offensichtlich nicht gekurt.
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Re:Tips zur Vorbereitung und Neuanlage eines Nutzbeetes
oder aber - wie empfohlen - die Pferdeäpfel fuer die 2 Tage nach der Wurmkur seperat entsorgtAlso gut, wusst ich nicht.Die Wiesen hier sind nicht behandelt, das weiß ich. Wurmkur könnte natürlich sein. Da ich viele Würmer habe, hat das Pferd in der Nachbarschaft offensichtlich nicht gekurt.

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