News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4159005 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
Benutzeravatar
schwarze Tulpe
Beiträge: 953
Registriert: 14. Mai 2013, 22:37

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

schwarze Tulpe » Antwort #2340 am:

Danke Philippus, so las ich es gestern noch auf zig frz. Seiten im Internet, landete bei den maßgeblichen Feigenbauern der Caromb. Diese Feige muss geschmacklich grandios sein. Sie scheint in Frankreich eine der besten Feigenfrüchte beim Frischverzehr zu sein. Ich freue mich sehr auf die erste Verkostung. Die Noire de Caromb hat 2 kleine Feigen dran. Sie sehen genauso wie die Fotos bei Baud aus. Ich werde bald jubeln, hoffe ich.Schön, dass du sie probieren konntest und dass sie dir schmeckte. Dann kannst du doch Samen aussäen. Macht Paulche das nicht ständig?Zur Herkunft der Noire de Caromb wurde Afghanistan erwähnt. Sie kam über Griechenland und Italien nach Frankreich.Ihr Habitus wird als aufrechtwachsend bis 10 m beschrieben. Ich werde pinzieren, will fast ohne Leiter ernten können.Die Blütenfeigen reifen Anfang Juli, die Herbstfeigen ab Mitte August. Bei mir wird es etwas später sein. Die Herbstfeigen sind erheblich kleiner. Die Früchte sind tiefblau mit Violett und rötlichem Ansatz am Stil. Aufgeschnitten tiefes Weinrot. Sehr schön. Eine Augenweide zu den hier treibenden faltigen, kompostfarbenen aber leckeren Feigen.Dazu kommt eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Nässe.Mein Feigenbaum ist recht klein, gedrungen, stand schon ewig zu teuer bei meinem Gartencenter, vermute, dass oft zurückgeschnitten wurde. Hoffentlich stimmt die Auszeichnung. Ich werde es im Einkauf noch kontrollieren lassen. Es gibt Leute oder Kinder, die aus Lust Auszeichnungsschilder vertauschen. Da fand ich gestern Auszeichnungen, dass ich laut lachen musste.Ich sorge erstmal für Klone der Noire de Caromb. Dann experimentiere ich mit dem Auspflanzen. Sie kriegt auf jeden Fall einen geschützten Platz an der warmen Südwand.
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
Benutzeravatar
goex
Beiträge: 211
Registriert: 5. Sep 2014, 17:41

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

goex » Antwort #2341 am:

ok, das klingt doch auch für mich interessant. dann werde ich nächsten Samstag wohl auch eine davon mitnehmen. ist in chur auch vorhanden (http://www.mercato-verde.ch/de/angebot/ ... ume?page=3) frage mich langsam wieviel sinn es macht so viele feigen auf meinem kleinen grundstück zu pflanzen. eines tages werden sie mir wohl zu den ohren rauswachsen... :) aber bis dann vergehen wohl noch paar jahre.
Benutzeravatar
schwarze Tulpe
Beiträge: 953
Registriert: 14. Mai 2013, 22:37

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

schwarze Tulpe » Antwort #2342 am:

Wahre Leidenschaft fragt nicht...Bin gespannt, was du für die Noire de Caromb bezahlen musst, erst danach sage ich dir, wie wenige Äppel und Eier meine kostete.
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
Benutzeravatar
goex
Beiträge: 211
Registriert: 5. Sep 2014, 17:41

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

goex » Antwort #2343 am:

Wahre Leidenschaft fragt nicht...Bin gespannt, was du für die Noire de Caromb bezahlen musst, erst danach sage ich dir, wie wenige Äppel und Eier meine kostete.
da hast du recht. :) daher werde ich sie ja auch mitnehmen. Jo vom Preis her mache ich sicher den schlechteren. Wenn ich meine 4-6 Feigen dann habe, werde ich wohl meine Bekannten auch mit Stecklingen versorgen. Oder gleich eine Zucht eröffnen. :) so ich wünsche Euch ein schönes Weekend (leider wieder mit Regen, nix für meine Feigen. :) )
Benutzeravatar
Chica
Beiträge: 5831
Registriert: 23. Aug 2010, 15:20
Kontaktdaten:

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Chica » Antwort #2344 am:

Deine Feige wird in den nächsten Wochen eh alle Blätter verlieren.
Nun bis jetzt hat sie nicht wirklich welche, die sie verlieren könnte ;D . Ich dachte irgendjemand hätte so ein eigenartiges Austriebsverhalten auch schon einmal festgestellt. Ich werde sie so hell und kühl wie möglich überwintern, allerdings gibt's hier nirgends nur 5- 10 °C und Minusgraden will ich sie nicht aussetzen.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Benutzeravatar
schwarze Tulpe
Beiträge: 953
Registriert: 14. Mai 2013, 22:37

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

schwarze Tulpe » Antwort #2345 am:

Sobald deine Feige blattlos ist, der erste leichte Frost kam, sollte sie rein in den dunkelsten und kältesten Raum, sonst treibt sie zu früh aus, lange und geile Triebe.
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
Benutzeravatar
Torosus09
Beiträge: 38
Registriert: 28. Mär 2013, 14:58

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Torosus09 » Antwort #2346 am:

Hallo Chica,bis kurzzeitig unter -10°C wird sie ohne Schäden auch im Topf überstehen.Und wenn du sie blattlos überwinterst kannst du sie auch dunkel stellen.Ich stelle alles in die Garage einfach immer.GrußDennis
philippus
Beiträge: 5233
Registriert: 29. Mär 2007, 11:05

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #2347 am:

Zur Herkunft der Noire de Caromb wurde Afghanistan erwähnt. Sie kam über Griechenland und Italien nach Frankreich.
Hallo,die Angaben zur afghanischen Herkunft beziehen sich nicht auf die Sorte Noire de Caromb, sondern auf Ficus carica an sich. Noire de Caromb, wie auch viele anderen Sorten über die wir hier diskutieren, dürften erst in Europa entstanden sein.Grüße
Benutzeravatar
schwarze Tulpe
Beiträge: 953
Registriert: 14. Mai 2013, 22:37

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

schwarze Tulpe » Antwort #2348 am:

Jajaja, stimme zu, Philippus. Dieses ewige Übersetzen...Gestern war ja der besondere Tag, an dem mir die Feigenbäume nachliefen. Zum Glück nicht alle aus den Gartencentern.Mich beschäftigt ein Feigenbaum, den ich dort sah. Sein Alter schätze ich auf ca. 7-9 Jahre, kleiner Hochstamm ab ca. 1.60 und kugelig gewachsen, aber in einem winzigen Topf. Brogiotto nero hieß es. Der wächst bei mir ausgepflanzt, hat aber große Blätter und bestimmt 200 Feigen. Der Topfbaum dagegen trägt nur vereinzelte Minifeigen, noch grün und winzige Blätter. Die Verkäuferin war so lieb und gab mir Wurzelschößlinge davon mit und erklärte, alles wäre mini, weil der Topf zu klein wäre.Mit der Erklärung hätte ich nicht gerechnet. Ich bin bald Spezialist für getopfte Feigenbäume, aber die tragen keine Miniblätter, auch nicht die getopften Klone meiner Brogiotto nero.Aber ich habe noch nie einen so großen und alten Feigenbaum mit so kleinen Blättern von 4-6 cm gesehen.Hast du eine Erklärung?
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
philippus
Beiträge: 5233
Registriert: 29. Mär 2007, 11:05

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #2349 am:

Hier ist ein interessanter Bericht (leider auf Französisch).http://www.fruitiers-rares.info/article ... htmlGrosso modo steht hier folgendes..Der Autor hat mehrere Sorten in einem der kältesten Gebiete Frankreichs, einem Plateau im Osten des Landes, in einem sehr strengen Winter nebeneinander getestet. Alles Pflanzen waren 4-5 Jahre alt und unter den gleichen Bedingungen gezogen worden.Die Feigen waren einer ersten, etwa einwöchigen Kälteperiode im Dezember 09 ausgesetzt. Die Temperatur fiel in einer Nacht auf unter -20°C und erreichte am nächsten Tag nur -12°C. Darauf folgte eine lange Dauerfrostperiode von über 46 Tagen zwischen dem 5. Januar und der zweiten Februarhälfte (Tiefstwert -17°C).Von den getesteten Kultivaren hielt sich neben einer gewissen "Figue de Langres", die möglicherweise mit der Sorte Bécane ident ist, die Violetta am besten. In dieser extremen Frostperiode verloren beide Feigen nur ihr neues Holz und einen kleineren Teil des zweijährigen Holzes, der größere Teil beider Feigen blieb unversehrt.Hardy Chicago, Dalmatie, Longue d’août, Dorée froren komplett zurück, trieben aber im Früjahr wieder kräftig aus dem WurzelbereichPastilière und Nordland froren komplett zurück und hatten im darauf folgenden Jahr einen schwachen AustriebBrown Turkey fror komplett zurück und hatte im Jahr darauf den schwächsten Austrieb aller.Zur Sorte Bécane ist noch zu erwähnen, dass diese anscheindend die früheste einmal tragende Sorte ist. Sie soll ein paar Tage früher als RdB und Pastilière sein. Ich werde mir vielleicht diese Sorte besorgen. Ob Bécane und Figue de Langres identisch sind, wird mit Pierre Baud untersucht.
philippus
Beiträge: 5233
Registriert: 29. Mär 2007, 11:05

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #2350 am:

Der Topfbaum dagegen trägt nur vereinzelte Minifeigen, noch grün und winzige Blätter. Die Verkäuferin war so lieb und gab mir Wurzelschößlinge davon mit und erklärte, alles wäre mini, weil der Topf zu klein wäre.Mit der Erklärung hätte ich nicht gerechnet. Ich bin bald Spezialist für getopfte Feigenbäume, aber die tragen keine Miniblätter, auch nicht die getopften Klone meiner Brogiotto nero.Aber ich habe noch nie einen so großen und alten Feigenbaum mit so kleinen Blättern von 4-6 cm gesehen.Hast du eine Erklärung?
Hallo,jetzt nicht direkt, aber ich kann mir vorstellen dass die Bedingungen, in denen der Baum gehalten wird, nicht gerade ideal sind. Es ist bekannt, dass Feigen je nach Bedingungen unterschiedliche Merkmale annehmen können. Die unterentwickelten und wenigen Feigen könnten mit wenig Licht bzw. einem ungünstigen Standort und zu wenig Nährstoffen zusammen hängen, bzw. mit Stress. Dass er kugelig gewachsen ist, kann auch daran liegen dass er zurück geschnitten wurde. Wenn das zu spät oder "irgendwie" (bzw. zu stark) gemacht wird, wirkt sich das auch auf den Fruchtansatz aus. Für die kleinen Blätter habe ich jetzt aus der Ferne keine Erklärung.Es kann übrigens auch sein, dass das Sortenbezeichnung nicht stimmt. In einem Gartencenter kaufte ich vor etwas mehr als 10 Jahren eine Madeleine des deux Saisons, die sich dann als Gillette herausstellte ;)Grüße
Benutzeravatar
Chica
Beiträge: 5831
Registriert: 23. Aug 2010, 15:20
Kontaktdaten:

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Chica » Antwort #2351 am:

Hallo Chica,bis kurzzeitig unter -10°C wird sie ohne Schäden auch im Topf überstehen.Und wenn du sie blattlos überwinterst kannst du sie auch dunkel stellen.Ich stelle alles in die Garage einfach immer.GrußDennis
Sie, nachdem sie den ganzen Sommer als blattloser Stecken draußen stand und eben erst austreibt, Frost auszusetzen traue ich mich nicht. In der Garage ist mir schon eine Feige erfroren, hier werden oft über längere Zeit bis zu -25 °C im Winter.Wenn ich sie vor dem ersten Frost ins Haus hole und sie die Blätter dranbehält, geht dann Überwinterung auch etwas wärmer und am Fenster? Ich würde sie dann nach dem letzten Frost erst wieder hinausstellen.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Benutzeravatar
Mario,wPfalz
Beiträge: 124
Registriert: 7. Jul 2011, 05:26

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mario,wPfalz » Antwort #2352 am:

Hallo , im warmen Haus lässt sich eine Feige nicht wirklich überwintern .Sie braucht Winterruhe .Garage ist ok .Wenns zu kalt ist dann stell einen Frostwächter rein .Minus 25 Grad ist schon eine Hausnummer . Viele GrüßeMario
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12067
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #2353 am:

Wenns kein schwerer Riesentopf ist, dann erst in der Garage und wenn längerer tiefer Frost angesagt ist, in den Keller bringen. Ich machs auch mit den Äpfeln so. Abgedeckt mit Bodenkontakt in der Garage stehen lassen und wenn Eiszeit in der Wettervorhersage kommt, stell ich sie für diese Zeit in den Keller. Danach wieder rauf. So viel rumtragen es ist nicht, solche Phasen gibts fast immer nur einmal, höchstens zweimal im Winter. Letztes Jahr gar nicht.
Benutzeravatar
Saka
Beiträge: 80
Registriert: 9. Feb 2012, 15:30

Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Saka » Antwort #2354 am:

Äpfel? :o
Wer andre Wesen schont, die auch nach Wohlsein streben, so wie er selbst, der findet Glück im nächsten Leben. Dhammapada, 3. Jahrhundert v. Chr.
Antworten