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Walnussbaum/ Schaden an der Rinde (Gelesen 7602 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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SanSan
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Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

SanSan »

Hallo Zusammen, ich habe einen schönen Wallnussbaum der mir seit diesem Jahr etwas Sorgen bereitet. Ich habe an 2 Hauptarmen (nennt man bestimmt nicht so, aber ich denke durch die Bilder wird es verständlich was ich meine) Stellen entdeckt die ich als Laie nicht wirklich einschätzen kann. Ich habe die Bilder bei Picasa hochgeladen, sie sind unter folgendem Link zu sehen:https://plus.google.com/photos/111786732153840090042/albums/6058888618513542801?authkey=CLnJ677-re7qCwIch hoffe ihr könnt mir etwas die Angst nehmen den Baum zu verlieren, bzw. einen Tipp geben was man am besten unternehmen muss. Muss man vielleicht mit irgendeiner Masse die "offenen" Stellen verschließen, oder gar fällen? Der Baum hat in der Krone keine abgestorbenen Äste und er hatte vergangenes Jahr sehr viele Nüsse, daher denke ich dass die Nährstoffversorgung nach wie vor gewährleistet ist, zumindest noch. Sollten eventuell noch Informationen fehlen, werde ich diese soweit es mir möglich ist gerne Nachreichen! Wie gesagt, ich denke ihr könnt mir sicher ein Paar Tipps geben und möchte mich vorab dafür ganz herzlich bedanken!!! VG,SanSan
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Starking007
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Re:Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

Starking007 » Antwort #1 am:

Extrem ungünstige Stamm/Astverteilung soweit man sowas überhaupt benennen kann.Dazu große Schnittwunden und Anfahr- oder Mähschäden ganz unten.Dazu vielleicht Tallage in schwerem Boden?Das alles mag eine Walnuss nicht.Geniesse noch ein paar Jahre die Silhoutte......................
Gruß Arthur
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SanSan
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Re:Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

SanSan » Antwort #2 am:

Extrem ungünstige Stamm/Astverteilung soweit man sowas überhaupt benennen kann.Dazu große Schnittwunden und Anfahr- oder Mähschäden ganz unten.Dazu vielleicht Tallage in schwerem Boden?Das alles mag eine Walnuss nicht.Geniesse noch ein paar Jahre die Silhoutte......................
Ja, Tallage ist korrekt. Kann man nicht mit einer Paste einen Wundverschluss vornehmen? Von einem Anfahr- oder Mähschaden ist mir nichts bekannt, kann dies aber auch nicht komplett ausschließen, da jemand anderes das Mahen übernimmt. Der Boden gibt immer wieder nach und es wurden die letzten Jahre einige Kubig an Erde aufgeschüttet.
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Gartenplaner
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Re:Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

Gartenplaner » Antwort #3 am:

Vom Wundverschluß mit Pasten und so ist man heutzutage vielerorts abgerückt, keine Ahnung, wie der genaue Stand der Forschung grad ist.Die Schäden rühren wohl teilweise von den abgesägten Ästen direkt oberhalb davon, diese Wunden konnte der Baum nicht völlig überwallen.Meist wird geraten im Gegenteil die Wunde offen zu legen und gut belüftet, so daß sich keine Erde und Laub ansammeln kann und Feuchtigkeit drin bleibt.Die natürliche Überwallung als Selbstschutz des Baumes wird diese große Fläche kaum schaffen, aber vielleicht doch, das wäre der wirksamste Schutz.Aber auch, wenn das offen bleibt, kann der Baum noch viele Jahre damit leben.In diesem Thread wurde auch trotz langer Risse an Walnuss-Ästen vorsichtig Entwarnung gegeben.Der User "Citrusgaertner" ist Baumpfleger, der könnte vielleicht fachlich Fundierteres dazu schreiben.
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Floris
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Re:Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

Floris » Antwort #4 am:

Ich denke auch, dass der Schaden von den Astungswunden her kommt. Die Schnittführung war nicht schlecht und der Baum versuchte diese zu überwallen, es ist aber vermutlich trotzdem ein Schadpilz in die Schnittfläche eingedrungen und im Stamm nach unten gewachsen. Dort hat er die Kambiumschicht beschädigt, so dass jetzt dort die Rinde abstirbt und abplatzt. Da ist nichts mehr zu machen. Ein schönes Beispiel für alle die immer wieder erzählen, wie gut Walnüsse Schnitt vertragen. Nach geschätzten 10 Jahren sieht man dann oft sowas. Der kann durchaus noch etliche Jahre stehen, zu helfen ist ihm aber nicht mehr. Dass der Baum gut wächst und Früchte trägt gibt übrigens keinen Hinweis darauf, was da unten im Stamm los ist. Die Nährstoffversorgung und die Standfestigkeit werden von verschiedenen Bereichen im Baum gewährleistet. Vom einen läßt sich daher nicht aufs andere schließen.
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Re:Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

Amur » Antwort #5 am:

Da wurde wohl mal in jungen Jahren der Baum komplett abgemäht und die Stockausschläge liess man unkontrolliert stehen. Die drücken sich jetzt gegenseitig den Saft ab. Wurde um den Baum rum auch aufgefüllt? Vielleicht entstand dieser mehrstämmige Austrieb auch daher? Dazu noch nasser Boden. Dann wurden tief angesetzte Äste abgesägt, evtl. zu einer ungünstigen Zeit (Spätherbst) und die Wunden hat der Frost noch erweitert, evtl. ist noch der o. e. Mähschaden dabei. Da müßte man jetzt mal vorsichtig die Rinde anheben, wie es denn auch unten an den Stammansätzen aussieht wie weit rum oder runter die Schäden gehen.Offen gesagt würde ich mir schon mal einen neuen ausserhalb des Wurfkreises von dem Baum setzen.
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SanSan
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Re:Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

SanSan » Antwort #6 am:

Oh je, ich habe wirklich gehofft das es nicht so schlimm sein würde, aber wenn ich das hier so lese wird es mir ganz anders! :'(Wäre es zu empfehlen so viel Erde wie möglich an den besagten Armen abzutragen, damit so viel Luft wie möglich hinkommt? (Der Baum ist bestimmt schon 60 Jahre alt)
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Re:Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

Gartenplaner » Antwort #7 am:

Ich würd an deiner Stelle die lose Rinde abmachen, in dem Hohlraum zwischen abgelöster Rinde und Kernholz kann jetzt Feuchtigkeit nicht gut abtrocknen, was zu einer schnellen Fäulnis und dadurch Instabilität der Stämme führen kann.Erde würde ich nicht abtragen, nur darauf achten, daß die Wundenbereiche nicht mit Erde zugeschüttet werden, wenn da so viele Erdbewegungen gemacht werden.Und ansonsten den Baum in Ruhe lassen und die nächsten 10 (oder auch 20) Jahre noch geniessen.Ich hab viele uralte Zwetschgen und Pflaumen, völlig verwachsen, überaltert, teilweise halb offen entlang des gesamten Stammes, weil auch ausgebrochene Äste Wunden rissen, die in den Stamm rein faulten.Erstaunlich, wie lange die noch so stehen und wie wenig von den Stürmen der letzten Jahre wirklich komplett umgeworfen wurden - Bäume sind da doch manchmal robuster, als man denkt.
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Re:Walnussbaum/ Schaden an der Rinde

citrusgaertner » Antwort #8 am:

Na dann gebe ich meine Meinung dazu auch noch ab ;) Was Gartenplaner da geschrieben hat kann ich vollstens unterschreiben.-Wunden von losen Rindenteilen befreien um keine zusätzlichen Faulbereiche aufkommen zu lassen-Keine Wundverschlussmittel auftragen, der Baum kann sich selbst besser helfen, wenn die Wundränder glatt und trocken sind.-Walnuss hat sehr hartes Holz und macht einiges mit, wenn Pilzbefall auftritt, ist der sehr deutlich zu erkennen, momentan sieht es aber nicht danach aus (Soweit erkennbar)-Da die Stämmlinge keine gefährliche Länge aufweisen ist auch nicht von einer Gefährdung durch unvermitteltes Ausbrechen auszugehen - zumal das Teil nicht über einem Haus oder Gehweg steht, insofern: ALLES GUT!Geniess die Früchte, nach meiner Erfahrung können die Stämmlinge noch lange stehen - sollte Einer Schwächen durch absterbende Kronenbereiche zeigen, kann er immer noch zwischen den Anderen heraus genommen werden.
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