News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Re: the ungardened Wiesengarten (Gelesen 296976 mal)
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Mit grösstem Interesse verfolge ich, schon lang vor meiner Anmeldung bei Pur, die Ideen von Pearl und Waldschrat.Deshalb mal eine Frage an Euch beide:Würdet Ihr das Selbe Konzept wie Pearl auch auf einer vollständig von Giersch und Brennessel besiedelten Fläche versuchen?Ich hätte Wahnsinnswuchsmonsterastern,Helianthus,Lemon Queen´,Seifenkraut,Federmohn und noch die eine oder andere Samenschleuder:Mutterkraut,Leinkraut,Agastache,Kardendistel...Irgendwie reizt es mich das auszuprobieren.Loch buddeln,Pflanze rein,abwarten.Was meint Ihr?
Live is very short and there is no time for fussing and fighting my friend!
Beatles
Beatles
- Gartenplaner
- Beiträge: 20976
- Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
- Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
- Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
- Höhe über NHN: 274-281
- Bodenart: „Töpfer“lehm
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
-
Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Bin zwar weder pearl noch waldschrat, finde aber alles, was mit "Wiesengestaltung" zu tun hat, sehr spannend.Wenn deine Stauden solche Wucherer sind, könnte das, mit guter Anwachspflege, funktionieren - vielleicht eher im Giersch als zwischen Brennnesseln.Die treiben sehr früh und schießen schnell in die Höhe, dadurch sind sie eine heftige Konkurrenz für jeden Nachbarn.Entlang von Bachläufen, wo früher ungeklärte Abwässer eingeleitet wurden und die Bachufer dadurch nährstoffreich waren und noch sind, hat man oft kilometerlang Brennnesselmonokulturen, in die sich häufig nicht mal Weiden oder Pappeln einsäen können, wie es scheint.Ich reichere meine Obstwiese ja mit allen möglichen Wiesenblumen an, einheimische und einige wenige nichteinheimische, meist allerdings mit Samen, bei Töpfchenpflanzen von einheimischen Wiesenpflanzen hatte ich oft Ausfälle, wenn ich nicht vor Ort war zum Gießen, das ist ein wesentlicher Punkt für den Erfolg (vor allem bei Frühjahrspflanzungen).
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
bin zwar weder pearl noch waldschrat, aber ich würde sagen : Mach! ;)Es juckt dich doch sowieso schon; und so wie du es beschreibst, wäre es ein Irrsinn, die Flächen "unkrautfrei" zu bekommen.Ich hab hier genauso mit Flächen angefangen, auf denen Giersch flächendeckend, Brennnesseln+Springkraut häufig, nebst diverseste Ausläufer-Gräser der fiesesten Art. (Wobei Brennnesseln eigentlich noch einfach zu roden sind)Meine Erfahrung über 20 Jahre: es geht, aber es dauert und du wirst deine Erfahrungen, welche Pflanzen wo funktionieren und welche gar nicht selber machen müssen.Fazit : mach hinne ;DNoch ein Tip: kauf dir in deiner Baywa o.ä. sog. "Grundmauerschutz". Das ist das billigste, einigermaßen stabile und unterirdisch verbaubare Kunststoffmaterial. Mach dir 10-15cm breite Streifen und verbau es unsichtbar als Wurzelsperre in komplett vergierschten Bereichen. Das bringt's. Denn selbst Wucher-Herbstastern sind bestimmten Gräsern nicht gewachsen.
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Juhei,ich glaube ich werde das versuchen.Die Situation ist folgende:Wir haben Haus und Grundstück (3600m2)vor 9 Jahren gekauft.Damals war alles Wald. Vor dem Haus,ca 800m2 wurden 7 oder 8 Weißtannen gefällt. Hinter dem Haus diverse Lärchen und Fichten die zu nahe am Haus standen.Alle etwa 50 Jahre alt,also echte Brummer.Vorne blieb eine Weißtanne stehen.Dort habe ich angefangen aus Feldsteinen Terassen und Wege zu bauen.Alles umgedreht Giersch entfernt.Bepflanzt,nach und nach Hostas, Hortensien,dies und das.Hauptsächlich Schattenpflanzen denn oberhalb unseres Grundstücks:Wald, Haselbüsche auf der Grenze darüber Buchen,Ahorn Fichte Esche...Nach Zurechtmachung von Beeren und Gemüsegarten auf dem sonnigsten Teil des Gartens hab ich in dem Bereich hinter dem Haus weitergepuzzelt.Untere Wiese etwas eingeebnet Fichten an der unteren Grundstücksgrenze gefällt.Neu Bepflanzt mit diversen Sträuchern.Dort steht nach Westen einer meiner Lieblingsbäume,eine bizar gewachsene grosse Lärche.Hinter dem Haus blieb nach Norden hin ein Teil Wald stehen.Vor allem Fichten,teilweise nie entastet,Douglasien,nochmal einige Lärchen,alles mit einem nettenGefälle,sowohl zum Haus hin,als auch nach Westen.Der nördöstliche Teil des Grundstücks hat mir vor allem im Frühling immer viel Freude bereitet:Eine wunderschöne Waldlichtung ca 800m2 flächendeckend mit hohlem Lerchensporn bewachsen.Abgelöst von Kälberkropf.Danach kam der Giersch,durchsetzt mit einigen lichthungernden Brennesseln.Das ganze überwölbt von alten Buchen,die ihre langen Äste nach Norden streckten.Eine traumhafte Szenerie!Rundum sorglos,1mal im Juli umgesennst,nicht einsehbar,perfekt!Bis im Winter12/13 der Vollernter kam.Wir haben jetzt den ganzen Tag Sonne.Zuerst hab ich geweint.Als der Schnee getaut war hab ich angefangen umzuräumen,Hostas in den Schatten.Meine ehemalige Lichtung habe ich einen ganzen Sommer lang betrauert.Bis mir klar wurde,wenn ich dort nicht eingreife macht Mutter Natur was sie will.Ausserdem der einzige Platz der eine sanfte Welle bildet.Kein buddeln in Hanglage,ganz andere Perspektive.Dann kam der Tag an dem unser Gartenverein seine Tauschbörse macht,da gab es zwei Schubkarren voller Herbstastern.So hat dann das neue Projekt begonnen.Zuerst Giersch roden,darin bin ich Meister inzwischen.Nicht alles auf einmal,in wachsenden Ringen.Herbstastern rein,Chrysanthemen, Gräser, Phlox,Sonnenhut,Lemon Queen,Inzwischen habe ich die Hälfte der Fläche gejätet und neu bepflanzt.Mein ganzer stolz im Moment.Aber:Irgendwo ist ja sowieso Schluss mit jäten da kommt der Giersch.Jetzt mein Plan:Das was gejätet ist bleibt so erhalten und wird gegen eindringende Wurzeln verteidigt.In die übrige Fläche kommen die genannten Verdächtigen & alles was ich so finde an Telekie,Alant,...
Live is very short and there is no time for fussing and fighting my friend!
Beatles
Beatles
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
du sagst es, Seed, deine Flächen haben Waldboden und meine Flächen haben Wiesenboden. Das ist sozusagen diametral das Gegenteil. Um Wiesenpflanzen erfolgreich auf Waldboden anzusiedeln muss man den Humus loswerden. Was schade wäre. Denn wo Giersch wächst ist der Boden fett und feucht und nahrhaft. Super guter Gartenboden - wenn der Giersch nicht wäre.Mit Bändchengewebe hat man am meisten Erfolg um solche ungewollte Vegetation zu unterdrücken. Ein Jahr Bändchengewebe und der Giersch - ist immer noch da. Waldschrat hat einen sandigen Waldboden, wie die mit dem Giersch fertig wird, keine Ahnung. Brennnesseln. Roden, roden, roden. Auf meinem Wald- und Wiesengrundstück sind es die Brombeeren, die ich jahrelang gerodet habe. Nach und nach immer wieder ein Stück Land gewonnen. Der Prozess geht immer noch weiter. Auf der ersten Seite dieses threads on the attack. Den blog kann man auch auf Deutsch lesen. Jäten und roden. Roden und jäten.
Gegen Giersch habe ich im alten Garten nur ein einziges Mittel gefunden. Gehölze pflanzen. Schöne Ilex Sorten.



“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Gegen Giersch hilft nur mit der Grabeforke vorsichtig den Boden aufheben und dann "meditadives Aussortieren" der Wurzelstücke. ;DAber ich habe gut reden bei meinem lockeren Gartenboden. Habe im letzten Jahr einen Gartenteil von vielleicht 10 x 6 Meter nahezu gierschfrei bekommen. :DNur aus den Wurzelstöcken eines alten Flieders und dem eines Holunders muckt er noch etwas auf. 

Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Danke für eure Antworten!Ihr habt mir alle bestätigt was ich im Grunde schon weis.Pearl,du hast Recht das ist bester Gartenboden und die Stauden wachsen das es eine Freude ist.Der Gedanke der mich vor allem umtreibt:Wie kann ich das einwachsen von Giersch in die jetzt bestehende Pflanzung verhindern und unterdrücken.Ich liebe meinen Garten aber ich will nicht sein Sklave sein.Deshalb werde ich ausprobieren und lernen.(Das spannendste überhaupt!)Beispielsweise habe ich mir überlegt,alle Alantsämlinge die ich so finde als ,Grenzwächter` ìn eine Reihe zu pflanzen.Die werden an dem Standort hüfthoch.Brennesseln jäten ist nicht das grosse Problem.Aber da muss ich dranbleiben,der Boden ist optimal und voller Saat.Überall im Beet gehen Sämlinge auf.Irgendwann gibt es mal Bilder.
Live is very short and there is no time for fussing and fighting my friend!
Beatles
Beatles
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Wurzelsperre ... siehe obenDer Gedanke der mich vor allem umtreibt:Wie kann ich das einwachsen von Giersch in die jetzt bestehende Pflanzung verhindern und unterdrücken.
- Mediterraneus
- Beiträge: 28269
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
So, Pearl bekommt Konkurrenz ;)Ich hab auch auf der Obstwiese Stauden sitzen. Ist aus der Not geboren, hier wanderten eigentlich Pflanzen hin, für die ich im "normalen" Garten keinen Platz mehr hatte. Hauptsächlich Astern und Staudensonnenblumen.Sie bilden die Grenze zum Nachbarn, bzw. verdecken dessen Mauer.
- Dateianhänge
-
- Wiesengarten_200414.jpg
- (68.34 KiB) 300-mal heruntergeladen
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
- Mediterraneus
- Beiträge: 28269
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
auch mittendrin sind ein paar Inselchen.Die Wiese wird übrigens mit dem Rasenmäher gemäht. Um die Stauden mäh ich drumrum. Gejätet wird nicht. Die behaupten sich selbst (oder gehen unter).Aster laevis "Calliope" wurde erst letzten Herbst dahin gesetzt. Aster n.a. "Herbstschnee" und Helianthus giganteus. Ach ja, es ist grad Erntezeit 

- Dateianhänge
-
- Feigen_Olivenolbehandlung_200914_010.jpg
- (67.08 KiB) 319-mal heruntergeladen
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
sehr schön und weil das Grundstück zwischen zwei Straßenzügen liegt und zwischen dem nächsten Waldstück und einer guten Deckung diverse Zäune gezogen sind, habt ihr dort auch keinen Rehverbiss. Gratuliere! Keine Konkurrenz, Austausch auf Augenhöhe.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Schön! Und wie wird das gepflanzt? Einfach nur Loch in Ballengröße buddeln und rein damit?
- Mediterraneus
- Beiträge: 28269
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Genau. Äußerst lieblos schnell Grasnarbe aufgehackt und Wurzelballen rein. Ohne Verbesserung, ohne Lockerung. Im Herbst oder Winter. Mir war das nur zu schade zum Wegschmeißen, deshalb hab ichs an den Rand der Wiese gebuddelt.Schön! Und wie wird das gepflanzt? Einfach nur Loch in Ballengröße buddeln und rein damit?
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Re:rain garden - der Wiesengarten im September
Okay, so einfach! Sollte ich je über wiesige Latifundien verfügen...

Re:rain garden - der Wiesengarten im September
manchmal schmeißt man auch Placken von irgendwas einfach so auf die Wiese und im nächsten Jahr kommt einer und sagt dazu: wow, was ist das für eine Sonnenblume, die ist so schön niedrig nicht so wie diese Lemon Queen? Nun, das ist "diese Lemon Queen" und sie bleibt durch Vernachlässigung so schön niedrig. Dieses Jahr wird sie Gesellschaft bekommen von Placken dieser Wucherastern. Dafür kratze ich noch nicht mal die Grasnarbe an.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky