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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2451165 mal)
Moderator: cydorian
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Es ist richtig, Öl mischt sich nicht gut mit Wasser. Ich nehme deshalb Promonal Neu 240 ml/ 100 qm, kommt von Neudorf.Bei laufender Pumpe gibt es kein Problem mit den Mischungen.Man kann natürlich auch jedes Mittel getrennt spritzen.Wichtig ist eine gute Benetzung aller Pflanzenteile. Konsequent gemacht gibt es keine Probleme mehr.Gruß Britrau
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Bevor hier der Eindruck entsteht, ohne ausgetüftelten Spritzplan geht gar nichts, möchte ich doch daran erinnern, dass BriTrau unter Glas makellose Schautrauben zudem meist kernlos für den Verkauf produziert.Es wird aber viele geben, die bei einer Pflanzung kaum Befallsdruck haben, nämlich wenn bei den Nachbarn außer Rasen, Steinplatten, Kirschlorbeer nichts wächst und der nächste Weinberg eine Tankfüllung entfernt ist. Wenn man dann beispielsweise die umfangreiche Auswertung der LZT Augustenberg zum Bereich Tafeltrauben aus 2013 anschaut und dort einmal grob die Reben ins Kalkül zieht, die etwa bei den Perowerten eine glatte 2 bekommen haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man ohne Spritzen auskommen kann.Bei erhöhten Befallsdruck, den man sich natürlich - wie ich - auch durch die Pflanzung zahlreicher teilweise empfindlicher Sorten, den Verzicht auf konsequente Laubarbeit und das Pflanzen an ungünstigen Standorten schaffen kann, kann man trotzdem mit den oben genannten pilzfesten glatt durchkommen, ich wenigstens plane nicht, Sorten wie Bianca, Katharina, New York Muskat, Solaris etc zu spritzen. Bei etwas empfindlicheren - Kishmish Luchisty, Wodograi - geht es dann ohne Spritzen eben nicht. Dazwischen liegenden viele Sorten, bei denen man es am konkreten Standort eben ausprobieren muss. Andererseits spricht ohnehin nichts dagegen, wenn man gärtnert, zumindest ein oder zwei Fungizide vorrätig zu haben.Man sollte angesichts der eingeführten schweren Pilzkrankheiten auch keine unrealistischen Vorstellungen hegen, ich bin der Meinung, dass unter anderem die großbeerigen teilweise sehr frühen Sorten einen derartigen Fortschritt darstellen, dass man eben auch einmal zufrieden sein sollte. Und wenn einem das Gespritzte etwa in Norddeutschland stört, aber man trotzdem gesunde kiloschwere Trauben mit großen Beeren haben will, denn liegt das Problem vielleicht bei den eigenen Wünschen und nicht den Pflanzen.Interessant war bei der Reifeliste von BriTrau, dass Straschinsky auch bei ihm nicht so spät ist (Cydorian sagte dies auch), meine trägt leider dieses Jahr noch nicht.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich benötige auch keinen ausgeklügelten Spritzplan.Alle meine Sorten werden gleichzeitig ein- oder zweimal in der Blüte mit einem gängigen Hobby-Fungizid behandelt. Den Rest des Jahres bleiben sie ungespritzt.Wenn eine Sorte mit diesem Vorgehen nicht zurecht kommt dann fliegt sie wieder raus.Aktuell hab ich Muscat Bleu, Galanth, lakemont, Helena und Fromuosa alba. Zudem noch Venus rot und Himrod, aber die werden wahrscheinlich bald entfernt, die schmecken mir nicht.Am Ende der Saison sehen zugegebenermassen nicht mehr alle Blätter makellos aus. Aber die Beeren zeigen keinen Befall und wir ernten eine Menge leckerer Trauben, und darum gehts ja.Verkaufsfähig wären die aber zumeist auch nicht. Irgendwelche Flecken, geschädigte Früchte usw sind meist dabei.Allzu gross sind die Beeren auch nicht. Aber das stört mich nicht.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die Aussage von Beerenträume möchte ich noch einmal unterstreichen. Ich spritze nicht, bisher habe ich keinen Anlass dazu, ich muss aber auch keine Unmengen ernten, ich freue mich, wenn hier (Hamburger Stadtrand) überhaupt Trauben reif werden und auch noch lecker schmecken. Hier in den Gärten finden sich noch oft ältere Sorten mit seeeehr dicker Haut, seeehr vielen Kernen und einem eher fragwürdigen Geschmack. Dagegen ist sogar eine Romulus eine Sensation.Ich denke, es gibt inzwischen sehr viele gute Sorten, die für den Hausgebrauch unproblematisch sind. Wenn es Befallsdruck gibt, kann man sich überlegen, ob man spritzt oder auf eine andere Obstart umsteigt.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Zum Thema Spritzen oder nicht:Bei mir stehen Muscat bleu und Galanth seit nunmehr 6-7 Jahren ohne Spritzung. Erstere hatte einmal leichten Oidium-Befall, letztere ist unglaublich robust. Andererseits habe ich seit 10 Jahren einen frühen Blauburgunder, der die ersten zwei Jahre nichts hatte und dann plötzlich die volle Oidium-Breitseite bekam. 90% Ausfall. Seitdem spritze ich ab 5-Blatt-Stadium bis zum Verfärben etwa alle 10 Tage mit Natron-Rapsöl-Emulgator-Gemisch. Haftet gut, riecht kaum und hilft recht zuverlässig. Habe keine Lust auf Kupfer-Verfärbungen an der Garage
.Zum Thema Wasser-Öl mischen:Als Emulgator habe ich mir von hier Rimulgan schicken lassen. Gibt es auch anderswo zu kaufen. 5ml auf 1 Liter Wasser und 20ml Rapsöl aus dem Supermarkt.Zum Ernte(Lese)stand:Blauburgunder ist jetzt abgeerntet, Galanth wird gerade reif, Helena und Mir färben schön aus, sind aber noch etwas sauer, Mitschurinski ist zwar schon ziemlich durchgefärbt, braucht aber noch ein bisschen. Druschba hat 1 (in Worten: eine!) Beere. Die ist noch hart. Regent ist gut durchgefärbt, aber auch noch etwas sauer und halt geschmacklich nicht der Hit. Werde ich wohl pressen und mit einem Rest von gekauftem Federweißen versetzen. Funktioniert ganz gut. Werde die aber wahrscheinlich bald rausreißen, da gibt es besseres, auch wenn die Ertragsmengen immer enorm sind.

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Das ist Überlegung wert mit dem Rimulgan.Kann man solchen Spritzung auch beim Tafeltrauben und anderen Kulturen machen?Wer hat das schon ausprobiert?Ich benutze keinen Spritzplan sonder beobachte Wetter Prognosen und FeuchtigkeitMessungen im Nacht im bestimmten Stadien erlaubt wenig spritzen
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Galachad wird die nächsten Tage nicht reif werden, da das angesagte schöne Wetter erst einmal auf Mitte nächste Woche verschoben wurde.Vor 4 Wochen bin ich für 3 Wochen nach Frankreich in Urlaub gefahren. Außer 2 h Regen und 2 etwas stärker bewölkten, aber trochenen Tagen hatte ich pures Sommerwetter so um 27 ... 30 Grad.Als ich losfuhr, hatte ich Bedenken, dass ein Teil meiner Reben/Trauben in der Abwesenheit reif wird, denn durch das zeitige Frühjahr war alles etwa 3 Wochen weiter als sonst.Als ich vor einer Woche nach Hause kam, war es bis Süddeutschland Sommerwetter, in Franken war eine geschlossene Wolkendecke und hier war es dunkel, kühl und es gab Sprühregen - bis heute und so soll es auch weiter gehen. Die Nachbarn sagten, dass es in den Urlaubswochen zumeist auch so war. Kein Wunder, dass die Reife seit 4 Wochen praktisch nicht voran geschritten ist. Mittlerweile ist der Reifevorsprung nicht nur aufgebraucht, sondern jetzt ist die Reife noch nicht mal so weit wie in den vergangenen Jahren.Hier in Westsibirien regnet es zwar nur etwa 30 % so viel wie am Rhein, aber das verteilt sich oft auf viele Wochen. Der nun schon fast 4 Wochen fast durchgängige Sprühregen verstärkt den Pilzdruck selbst bei pilzfesten Sorten enorm.Wir haben hier in Westsibirien seit etwa 10 Jahren oft relativ stabile Wetterlagen, im Frühsommer oft sehr heiß und wochenlang trocken und ab ca. 10 August ist nasskalter Herbst, der erst Ende September bis Anfang Oktober durch ein paar schöne Tage unterbrochen wird.Dieses Wetterphänomen gibt es seit der Abkühlungsphase, die etwa vor 10 Jahren begann. Durch den heißen Frühsommer wird die allgemeine Abkühlung in Ostsachsen statistisch ausgeglichen, d.h. man sieht die Abkühlung bei den Durchschnittswerten nicht.Mit der Klimaerwärmung ist es wie mit den Wahlversprechen, viel versprochen - nichts gehalten. Wir Sachsen würden es gern um 4 bis 5 Grad Durchschnittstemperatur wärmer haben - etwa so wie am Bodensee.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Das hilft bei Pero und Botrytis, nicht aber bei Oidium, den das ist ein Schönwetterpilz.Ich hatte ja schon geschrieben, dass es hier ab ca. 10. August eine fundamentale Wetterumstellung gibt zu nasskalt, d.h. ich müsste jetzt mit den härtesten Mitteln alle 2 Wochen spritzen, aber das geht wegen der Wartezeiten nicht.Die Biomittel Molke und Kaliumphosphit kann ich oft auch nicht spritzen, da das durch den Dauersprühregen schnell wieder abgewaschen wird.Ich benutze keinen Spritzplan sonder beobachte Wetter Prognosen und Feuchtigkeit
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Es wird nachhaltig angebaut und fair bezahlt.
- Didi, Mittelbaden
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- Registriert: 21. Apr 2013, 19:22
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Welche robuste, wohlschmeckende, nicht zu starkwachsende Rebe für zugigen Standort (will sie an die Nordseite des Treibhauses pflanzen) könnt ihr mir empfehlen und wo krieg ich sie her?Am besten keine späte Sorte, weil sie ja nur morgens direkte Sonne kriegt, ansonsten durch die Glasscheiben des Treibhauses hindurch, der Standort ist aber hell.
Dietmar
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Normalerweise gar keiner das kann ach schief gehen, zuerst das ist schlechteste Standort für Reben zu zweit müsste dir jemand beraten wer hat so was schon gemachtdas bestimmt sind sehr wenige mit solchen Erfahrung.Dann könnte sein aber muss nichtdie nah Blätter am Verglasung könnten an-verbrannt werden. Bei mir viele Sorten welchehaben von West Seite Plexi Zaun werden an gebrannt.mach das beschreibt was ist mit pflanzen geworden.Meine Favoriten wehren Century,Ajwaz und blaue Ontario alle wegen geschmack.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Kaliumphosphit gilt als Dünger und das Spritzen als Blattdüngung. Da Kaliumphosfit nicht als Gift bzw. Spritzmittel gilt, ist der Einsatz beim Bio-Anbau m.E. nach zulässig. Kaliumphosfit hat keine Wartezeit.Was ist an Phosphit "Bio"?
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Danke für die Erläuterung.Hier liest sich das anders.Interessant ist diese Übersicht: 14. Fachgespräch:„Pfl anzenschutz imÖkologischen Landbau –Probleme und Lösungsansätze“Phosphonate.Dort steht, für Weinbau: Wartezeit 14 Tage.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Auf Seite 13 des Dokumentes heißt es aber auch, dass die Rückstände toxikologisch völlig unbedenklich sind. Bei anderen Fungiziden wäre ich mir da nicht so sicher.Interessanter als die Frage, ob man an einem Blattdünger auch irgendetwas auszusetzen hat, finde ich einen Vorschlag, was denn besser sei?