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Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel (Gelesen 13280 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Sigei
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

Sigei » Antwort #30 am:

[quote Hallo Sigei, das sind ja hochinteressante Ratschläge! Wo kann man das nachlesen? So komme ich bestimmt meiner Cox-Renette bei, die ich als Reisigbesen bekommen habe und die nach drei Jahren noch immer nicht so aussieht, als ob sie mal ein ordentlicher Apfelbaum werden wollte. Equisetum
Nachlesen, weiss ich nicht. Wenn Du einen besen hast, weisst Du ja jetzt eh wie es geht. Wähle am besten fruchttage und schönes wetter, wundverschluss wird heutzutage nicht mehr unbedingt empfohlen und von den wiener stadtgärten nur mehr als optische massnahme durchgeführt.
Amur
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

Amur » Antwort #31 am:

..... wenn der baum dann wieder im gleichgewicht ist, trägt er jedes jahr, alternanzen treten nur durch trockenheiten, spätfröste udgl. auf und lassen sich durch richtigen schnitt beheben! Denk Dich in den baum hinein, er will ja fruchten wie alles und jede/r wo sich geschlechtlich vermehrt.
Schöne Theorie. Versucht das mal einem Bohnapfel als Hochstamm zu erklären. Auf den kannst du Wochen einreden und er wird dir nicht folgen. Alternanz ist zu einem guten Stück auch Sortenbedingt. Man kann versuchen durch Schnitt die etwas zu reduzieren. Aber gerade bei Hochstämmen wird man das, wenn man mehr wie einen hat, schnell mangels Zeit, bleiben lassen. Nicht umsonst ging man im Erwerbsobstbau auf kleine Baumformen.mfg
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Zuccalmaglio
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

Zuccalmaglio » Antwort #32 am:

Das ist nur zu unterstreichen. Die sorten bzw. genetisch fixierteAlternanz wird man nicht brechen, sondern höchstens mildern können und das auch nur bei niedrigen Baumformen auf schwächerer Unterlage.
Tschöh mit ö
ellison
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

ellison » Antwort #33 am:

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Urs
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

Urs » Antwort #34 am:

mein baumbestand : 400 hochstammbäume auf slg sowie 100 spindeln auf m9 und 500 büsche m26, insgesamt etwa 250 verschiedene sorten.
Eine tabellarische Zusammenstellung der Sorten würde mich sehr interessieren. Wie behandelst Du den Unterwuchs? Wenn ständig gemäht oder gemulcht wird, kann ich mir ja vorstellen, dass eine Baumscheibe nicht nötig ist, ein hochwachsender Grasbestand dürfte aber nach meiner Einschätzung auch bei der besten Sortenwahl zu einer inakzeptablen Konkurrenz mindestens für Spindeln auf schwach wachsender Unterlage werden.
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ellison
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

ellison » Antwort #35 am:

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max.
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

max. » Antwort #36 am:

@ellison,was machst du mit dem ertrag von 400 sämlingshochstämmen?zu wühlmausbegasung: machst du das mit co2?wenn ja, hätte ich ein paar zusatzfragen.gruß
ellison
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

ellison » Antwort #37 am:

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Urs
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

Urs » Antwort #38 am:

Hallo ellison,mich interessiert besonders die Gruppe der grauen sowie der ähnlich sauren, weniger berosteten Renetten. Einige habe ich schon, bin aber noch an Reisern verschiedener Sorten interessiert, zunächst einmal so aus dem Kopf z. B. Harberts Renette (ist mir am wichtigsten, hatte ich schon, ist aber den Wühlmäusen zum Opfer gefallen), Französische Goldrenette, Göttinger Graue Renette, Kapuzinerrenette, Graue Herbstrenette, Graue Französiche Renette. Ich selbst habe z. Z. ca. 130 Obstsorten, allerdings muss ich nach diesjährigen Ergänzungspflanzungen auch erst einmal die Liste aktualisieren. Da Du schreibst, Du hättest mit den neueren, schorfresistenten Sorten schlechte Erfahrungen: wir haben fast das gesamte Pillnitzer Sortiment an Re-Sorten als Hochstämme aufgepflanzt. Z. B. Rewena macht sich bisher sehr gut.Die Verwertung solcher Obstmengen in verschiedenen Sorten würde mich auch interessieren. Wenn unser Obstbestand in den Vollertrag geht, will ich eigentlich vorrangig Druckmost herstellen und nur Früchte als Tafeläpfel vermarkten, die mit minimalem Pflanzenschutz die nötige Qualität erreichen. Bislang ist es allerdings noch nicht so weit.Wenn Du alle vier Wochen mähst, ist es nicht sehr verwunderlich, dass der Unterwuchs keine erhebliche Konkurrenz für die Obstbäume darstellt, zumindest wenn Du in einer niederschlagsreichen Gegend zuhause bist. Bei uns ist es einfach zu trocken (Weinbauklima mit ~ 400 mm Jahresniederschlag). Das Ausbringen von Mist als Mulchschicht dient insofern mindestens ebenso sehr dem Erhalt der Bodenfeuchtigkeit wie der Düngung. Letztere sehe ich ebenfalls als weniger bedeutsam an, wobei hohe Kalium- und Phosphorgehalte im Boden den Obstbäumen schon sehr dienlich sein dürften. Ein Teil unserer Streuobstwiese weist auch nur einen mit 20-30 cm sehr flachgründigen, kaolinreichen Boden über anstehendem Felsen auf. Die Humusschicht beträgt hier nur ca. 5 cm, Bodenporen sind unterhalb der Humusschicht kaum vorhanden. Der Mistmulch lockt hier Regenwürmer an, die ihn in den Boden einarbeiten und dabei ein günstiges Bodengefüge schaffen, wodurch auch Luft in die ansonsten sehr schlecht durchlüftete Tonschicht gelangt.Wenn Du selbst Tiere hast, warum verwendest Du dann den Mist nicht in Deinen Obstbeständen?LGUrs
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

cydorian » Antwort #39 am:

Ist ja interessant, wäre vielleicht einen eigenen thread wert.Bisher hörte man immer, jeglicher Anbau auf Hochstämmern sei grundsätzlich unrentabel teuer, viel zu viel Handarbeit, Anteil an vermarktbarem Tafelobst zu gering. Nur was für den Landschaftsschutz und Hobbyisten mit zu viel Zeit :-(Und dann die fehlende Düngung selbst bei Bäumen auf M9, kaum Pflanzenschutz - rentiert sich so eine Anlage? Wo liegt das, wie ist das Klima, wie die Ertragssicherheit? Hast du Fotos von der Anlage?
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

ellison » Antwort #40 am:

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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

Urs » Antwort #41 am:

aber jeder hat die möglichkeit , von den eigentlich tausenden von obstsorten eine auswahl zu treffen und diese früchte auch zu verkaufen.die nachfrage nach solchen spezialitäten ist da.....
Ich weiß zwar nicht, ob die Nachfrage für den Absatz ausreichen wird, wenn alle unsere Bäume im Vollertrag sind, aber bislang kann ich diese Aussage bestätigen. An der Reinette de Cherbourg wäre ich interessiert. Wie steht es denn bei dieser Sorte mit der Wüchsigkeit, der Krankheitsanfälligkeit und mit vorzeitigem Fruchtfall bei Trockenheit?Veredelt wird bei mir nur auf Sämlinge des heimischen Wildapfels. Die habe ich nämlich selbst in Massen, außerdem sind sie äußerst robust.LGUrs
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

ellison » Antwort #42 am:

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brunor
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

brunor » Antwort #43 am:

Vielen Dank Ellison für deine vielfältigen Antworten. Was meine ursprünglichen Fragen betrifft, habe ich inzwischen so viele Anregungen, dass ich wahrscheinlich auf das Projekt, wie ich es anfänglich geplant habe, verzichten werde, zumal ich wieder Hoffnung bekommen habe, dass meine Hochstämmer doch noch zum Tragen kommen werden, wenn ich a) noch ein wenig zuwarte und b) die Anregungen vom Forum befolge. (Düngen/Schneiden)Was mich jedoch sehr stutzig macht, ist deine Aussage von gutem Wachstum bei 10cm Humus. Meine M9 Bäumchen haben nach 10 Jahren einen so jämmerlichen Eindruck gemacht, dass ich einen Mitarbeiter der Obstbaumschule einlud, sich das Desaster mal zu besichtigen. Der fragte nur, wie düngen Sie und ich sagte 'nicht'. Darauf war für ihn der Fall klar. Ich habe anschliessend stark gedüngt und es wurde alles viel besser, wenngleich auch die 10 verlorenen Jahre nicht korrigiert werden konnten. Hast du eventuell falsch gemessen und deine Humusschicht ist 10m mächtig? Doch Spass beiseite, ist denn deine Erde besonders fruchtbar, hast du eine Analyse?Ein anderer Punkt ist natürlich, dass meine Hochstämmer die falschen Sorten tragen, ich werde mit dir gelegentlich Kontakt aufnehmen wegen Edelreiser um allenfalls ein paar HS umzuveredeln, brauche aber noch einige Zeit um die Bäume zu besichtigen und abzuklären, was das bedeuten würde bezüglich Ertrag. Wenn das bewirken würde, dass es nochmals 5 Jahre länger dauert bis endlich mal was kommt, würde ich darauf verzichten.Von den 22 M9-Bäumchen haben mir die Mäuse 11 im ersten Jahr wieder ausgegraben und zwar ALLE bei denen oben am Stamm das 13mm Drahtgitter einen Spalt offen blieb. Ich liess es absichtlich offen, damit der Stamm durch das Gitter nicht beschädigt werde. Bei der Nachpflanzung habe ich das Gitter eng an den Stamm angelegt. Zum Teil ist es schon im ersten Jahr eingewachsen. Die Mäuse hats jedenfalls abgehalten. Der Obstbaumschulist meinte, dass es dem Baum nicht schade, wenn das Gitter einwächst. Einige der Forummitglieder waren da anderer Meinung. Deine Jutesackmethode würde mir einiges ersparen bei Neupflanzungen. Hast du das mehr als nur einmal praktiziert und hat es auch noch nach 5 Jahren gewirkt. Mir haben die Mäuse zwei 6 Jährige Hochstämmer ausgetan wo das Gitter weggerostet ist (ich verwendete damals noch unverzinktes Gitter, jetzt nicht mehr)Warum befriedigt Topaz und die anderen schorfresistenten Sorten nicht. Ist es 'nur' die schon erwähnte Kleinfruchtigkeit? Hattest du schon einen Schorfdurchbruch?Herzliche GrüsseBruno
ellison
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Re:Habe zwar Bäume, möchte aber lieber Apfel

ellison » Antwort #44 am:

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