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Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen? (Gelesen 3364 mal)
Moderator: cydorian
- Nemesia Elfensp.
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Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
Moin,diesen Winter möchte ich gerne versuchen einige Obstbäume zu vermehren und so langsam sollte ich mir mal 'n Kopf machen, woher ich wohl entsprechende Unterlagen bekommen.(kann man die eigentlich auch selber vermehren?) Auch ist mir noch nicht klar, welche Unterlagensorte (bei Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Quitte, Johannisbeere) ich wählen sollte - wir haben hier sehr sandigen Boden und im Winter auch manchmal recht hohe Grundwasserspiegel.Die Streuobstwiese ist 1000m² groß und am Zaun entlang ist auch noch Platz fuer diverse Obstbäume - ich kann also loslegen :Dund:Kann mir wohl bitte jemand ein gutes Buch zum Thema empfehlen?vielen Dank fuer Eure Unterstuetzung :)LGvon Nemesia
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Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
Hallo,ich kauf meine meist bei Ritthaler oder Eggert.Die Unterlagen sind relativ günstig, da hat sich für mich noch nie die Frage gestellt, ob ich die selbst vermehren soll.Aber einige Pflaumenunterlagen treiben durchaus willig viele neue Unterlagen rund um den Baum, insbesondere wenn dort noch gegraben wurde. Meist will man das aber nicht so wirklich.
- Mediterraneus
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Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
Streuobstwiese:Das heißt eigentlich Hochstammbäume auf einer starkwachsenden Unterlage. Bei Sandboden ist das wohl besonders wichtig.Kirsche kannste auf Prunus avium (Vogelkirsche) veredeln, die wächst hier z.B. im Wald.Bei Apfel, Birne und Zwetschge lohnt es, mal an den Stammbasen der alten Bäume der Umgebung zu schauen, ob die am Stamm Austriebe aus der Erde haben. Die kann man abreißen mit etwas Wurzeln und weiterpäppeln. Schon hat man eine bewährte Unterlage für den Boden vor Ort.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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- Nemesia Elfensp.
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Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
ja,Dankeschön Ihr Beiden! 


Jup, das habe ich auch bisher so gemacht - aber auch da gibt ja noch diverse Unterschiede, oder?Streuobstwiese:Das heißt eigentlich Hochstammbäume auf einer starkwachsenden Unterlage. Bei Sandboden ist das wohl besonders wichtig.
gut zu wissen, dann habe ich ja schon ein paar Sämlinge, die war urspruenglich fuer meine Vogelschutzhecke bestimmt, aber da habe ich auch noch anderesKirsche kannste auf Prunus avium (Vogelkirsche) veredeln, die wächst hier z.B. im Wald.

OK, die anderen Bäume sind noch recht jung, bisher habe ich da noch keine Austriebe gesehen, aber ich hab's nun im Hinterkopf.Ritthaler oder Eggert: da gehe ich jetzt mal schauen :DLGvon NemesiaMediterraneus hat geschrieben:Bei Apfel, Birne und Zwetschge lohnt es, mal an den Stammbasen der alten Bäume der Umgebung zu schauen, ob die am Stamm Austriebe aus der Erde haben. Die kann man abreißen mit etwas Wurzeln und weiterpäppeln. Schon hat man eine bewährte Unterlage für den Boden vor Ort.
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Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
Ich würde auch sagen, dass bei den gängigen Unterlagen, die nicht irgendwie besonders (meristem-, ...) vermehrt werden müssen und keinen Sortenschutz mehr haben, eine Unterlage, selbst wenn man nur Kleinmengen kauft, im Preisrahmen von 1,50-2€, maximal noch 2,5€ ist. Da lohnt sich das Selbervermehren nur, wenn man den Ehrgeiz hat, alles selbst zu machen, oder viel Zeit hat.Ich denke auch das bei Streuobst und schwierigen Bodenverhältnissen Sämlinge (Apfel: Bittenfelder oder Grahams, Birne: Kirchensaller) am besten sind. Bei Pflaumen kannst du auch Myrobalanen/Kirschpflaumensämlinge verwenden. Wenn die Kompatibilität von Myrobalanen mit deinen geplanten Sorten das zulässt, könnten die für Sandboden eine recht gute Wahl sein. Bei Quitten hast du vermutlich keine große Auswahl und kannst dir (hier in Deutschland) wohl fast nur Quitte A besorgen. Quitten lassen sich jedoch auch auf Weißdorn (Crataegus monogyna) veredeln, angeblich auch auf Vogelbeeren. Quitten selbst mögen aber meines Wissens nach keine Staunässe, deshalb könntest du es ja mal mit Vogelbeeren versuchen, die (und Weißdorn) gibt es umsonst und in beliebiger Anzahl im Wald oder in Hecken.Johannisbeeren würde ich einfach über Steckhölzer vermehren.
- Nemesia Elfensp.
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Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
danke Dir fuer die differenzierte ErläuterungIch würde auch sagen, dass bei den gängigen Unterlagen, die nicht irgendwie besonders (meristem-, ...) vermehrt werden müssen und keinen Sortenschutz mehr haben, eine Unterlage, selbst wenn man nur Kleinmengen kauft, im Preisrahmen von 1,50-2€, maximal noch 2,5€ ist. Da lohnt sich das Selbervermehren nur, wenn man den Ehrgeiz hat, alles selbst zu machen, oder viel Zeit hat.Ich denke auch das bei Streuobst und schwierigen Bodenverhältnissen Sämlinge (Apfel: Bittenfelder oder Grahams, Birne: Kirchensaller) am besten sind. Bei Pflaumen kannst du auch Myrobalanen/Kirschpflaumensämlinge verwenden. Wenn die Kompatibilität von Myrobalanen mit deinen geplanten Sorten das zulässt, könnten die für Sandboden eine recht gute Wahl sein. Bei Quitten hast du vermutlich keine große Auswahl und kannst dir (hier in Deutschland) wohl fast nur Quitte A besorgen. Quitten lassen sich jedoch auch auf Weißdorn (Crataegus monogyna) veredeln, angeblich auch auf Vogelbeeren. Quitten selbst mögen aber meines Wissens nach keine Staunässe, deshalb könntest du es ja mal mit Vogelbeeren versuchen, die (und Weißdorn) gibt es umsonst und in beliebiger Anzahl im Wald oder in Hecken.

Ja, schon klarWild Obst hat geschrieben:Johannisbeeren würde ich einfach über Steckhölzer vermehren.

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Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
Viel Erfolg und halte uns auf dem Laufenden!Woher man Goldjohannisbeeren Steckhölzer für Unterlagen bekommt, weiß ich jetzt nicht, aber vielleicht kannst du ja einfach einen Goldjohannisbeerenstrauch kaufen? Gibt es die nicht als Ziergehölze? Dann könntest die einfach die Triebe veredeln, danach anhäufeln damit die die einzelnen Triebe bewurzeln un dann im nächsten Herbst abschneiden und du hast mehrere bewurzelte Johannisbeerstämmchen.
Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
Meine Quitte auf Eberesche ist wunderbar angewachsen und hat nun einen schönen, geraden Stamm.Allerdings wächst sie recht langsam. Da sie an einem schlechten Platz mit viel Wurzelkonkurrenz am Waldrand wächst ist das auch nicht weiter verwunderlich.Jetzt nach 8 Jahren ernte ich ca 10-15 Quitten. Und das ist bisheriger Rekord...Quitten lassen sich jedoch auch auf Weißdorn (Crataegus monogyna) veredeln, angeblich auch auf Vogelbeeren. ....
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Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
Goldjohannisbeere gibts in Baumschulen. Die wächst auch super über Steckholz (Austriebe der Unterlagen anderer Beeren-Veredlungen)Zur Unterlagengewinnung Mutterpflanze im Winter komplett runterschneiden (bodennah) und im nächsten Winter die einjährigen Ruten als Veredlungsunterlage wieder alle abschneiden.Wir haben die Ruten immer ohne Wurzeln veredelt (Kopulation) und dann im Zelt gesteckt - dann sind sie in einem Jahr fertigJa, schon klaraber ich wollte (fuer Schwiegermuttti) mal ein Hochstämmchen auf Goldjohannisbeere versuchen.LGvon Nemesia

Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re:Obstbaumunterlagen: welche Wahl u. wo einkaufen?
Danke für den Erfahrungsbericht zu Quitten auf Vogelbeeren/Ebereschen. Ich denke, ich muss das demnächst mal ausprobieren.Meine Quitte auf Eberesche ist wunderbar angewachsen und hat nun einen schönen, geraden Stamm.