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Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten? (Gelesen 308524 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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cydorian
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #420 am:

Ums befallene Obst ging es mir natürlich nicht, mich hat vielmehr interessiert ob die Existenz eines ganz normal gehandhabten Komposthaufens ein Problem darstellt. Da landen schliesslich auch im Frühling Obstabfälle drauf, während es noch gar kein Obst im Freiland gibt. Vielleicht schaffe ich damit dem Schädling ein, zwei Generationen früher eine Vermehrungsmöglichkeit? Er vermehrt sich rasend schnell und wenn die Schädlingslawine im Frühsommer da ist und mir für den Rest des Jahres alles vernichtet, könnte vielleicht jeder Tag Verzögerung zählen.
Isatis blau
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Isatis blau » Antwort #421 am:

Mein Komposthaufen ist momentan ein Eldorado für Obstfliegen, weil ich den Pressrückstand vom Apfelsaft pressen kompostiere.Vor ein paar Wochen ist mir dort zum ersten Mal die Kirschesigfliege aufgefallen, die mit den zwei Punkten auf den Flügeln.Seitdem wunderte ich mich, dass ich sie nicht mehr gesehen habe, vergangenen Sonntag habe ich die mit den Punkten auf dem Kompost wieder entdeckt.Jedenfalls habe ich den Kompost so umgesetzt, dass die Obstsachen ganz oben sind und bei Frost durchfrieren. Außerdem bestehen diese Obstschichten nach ein paar Wochen fast nur noch aus Regenwurmgewimmel.
Floris
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Floris » Antwort #422 am:

Und Physalis: ... bei reifen Früchten ist die Hülle unten geöffnet. Muss man also auch bei Physalis schneller sein als die KEF oder beruht der Schutz garnicht auf der Hülle? Wer hat da schon Erfahrungen?
Bei uns ist die KEF in den Erdbeeren. Diese haben nach dem Runterschneiden nach der ersten Ernte nochmal voll geblüht, so dass wir eine zweite komplette Ernte hätten haben können. Begann auch ganz vielversprechend, aber seit Ende September waren sie deutlich befallen.Wenig daneben standen die Physalis. Ich habe sie diese Woche abgeschnitten und die Früchte geerntet. Es gab Früchte die in der Hülle weich waren, aber nicht sehr viele. Da die Hülle bei diesen auch überwiegend geschwärzt war, tippte ich auf einen Pilzbefall. Z. T. hingen noch Früchte ganz unten dran, also erster Fruchtansatz, bei denen die Hülle schon teilweise zersetzt war so dass nur noch ein Gitter vorhanden war. Diese Früchte waren ganz süß und überwiegend in Ordnung.Mir scheint demnach, dass Physalis nicht zu den bevorzugten Ofern gehören, zumindest dann nicht wenn reifende Erdbeeren daneben stehen. Vielleicht wegen des hohen Säuregehaltes, ähnlich wie bei Sanddorn?Dass mit dem Kompost finde ich wichtig zu beachten. Ich hätte gedacht dass Fruchtabfälle die schon gammeln nicht mehr für die KEF interessant wären. Ob an den Myriaden Fruchtfliegen auf meinem Kompost auch schwarzfleckige dabei sind, kann ich leider nicht erkennen (aus optischen Gründen). Ob bereits angematschte Erdbeeren im Beet zur erneuten Eiablage verwendet werden auch nicht, das wäre wohl ähnlich wie das Obst auf dem Kompost zu bewerten. Wie überwintert die Fliege? Als Puppe, evtl. im Boden? Dann wäre ein Kompost sogar ein guter Überwinterungsort, vor allem dann wenn er jetzt nochmal schön mit Laub und Staudenschnitt abgedeckt wird um ein Durchfrieren zu verhindern.
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cydorian
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #423 am:

Selbst in Japan, wo sie schon seit 100 Jahren ist, ist nicht abschliessend geklärt ob der jährliche Befall von einzelnen Schädlingen herrührt, die irgendwo überwintern und sich dann wieder vermehren oder ob es jedes Jahr eine Reinvasion aus anderen Gegenden gibt. Etwa so: Die ersten Erdbeeren aus dem subtropischen Süden werden in den Norden gebracht und verkauft, ein paar Schädlinge drin sind die nächste Zündung auch im Norden.Jedenfalls schlägt sie auch jedes Jahr auf der kühlen und schneereichen Nordinsel zu und auch in den japanischen Alpen bis in grosse Höhen.Die Art und Weise, wie sie in Mitteleuropa zum erten Mal aufgetreten ist, bedeutet für mich, dass eine Überwinterung eher nicht so entscheidend ist. Sie kam in weiten Teilen Deutschlands fast gleichzeitig, ich denke der Mensch hat sie transportiert. Früchte werden kreuz und quer durch den Kontinent gekarrt, damit auch der Schädling.
Floris
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Floris » Antwort #424 am:

Was bedeutet, dass wir Mittelhessen im Frühjahr die Taunuspässe für Erdbeeren aus Südhessen sperren bzw. nur noch Spargel durchlassen solten.Gibt es noch keine Befallsmeldungen bei Gemüsen? Die normalen Fruchfliegen lieben offenbar Kürbis. Oder wissen die nicht dass der zum Gemüse zählt?
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DerTigga
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

DerTigga » Antwort #425 am:

Der (noch) vorhandene Zuckergehalt bzw. darauf basierende Gärvorgänge dürfte das für die normalen Fruchtfliegen relevanteste \ anziehenste sein ? 8)
enigma

Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

enigma » Antwort #426 am:

Derzeit stehen auf dem Balkon sehr reife Pawpaws und einige Speisen, z.T. süße Nachtische. Auf allem, was nicht sorgfältig mit Folie oder feiner Gaze fest abgedeckt ist, sitzen Essigfliegen - soweit ich sehe, sind darunter auch zahlreiche KEF. :P
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Kaki7 » Antwort #427 am:

Hallo,geht die Kef auch auf Kakis? Wir hätten erstmals ca 150 Früchte dran. Ausser roten Johannisbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Zwetschgen, blaue Tafeltrauben, waren auch ein paar Hokkaidos (gleich nach der Blüte) befallen.
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oile
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

oile » Antwort #428 am:

Weiter vorne im Thread wird auch von befallenen Kakis berichtet. Dass Hokkaidos befallen werden, kann ich mir nicht vorstellen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Floris
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Floris » Antwort #429 am:

Gottseidank, es ist vorbei, mit der Fliegenkrabberlei: Ich ernte wieder feste Erdbeeren.
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

zwerggarten » Antwort #430 am:

am 1. november habe ich noch nie erdbeeren geerntet – und wenn, dann waren es erbs- bis kirschkerngroße steinharte grüne knubbel... :-\obwohl: an meinen walderdbeeren sah ich letztens tatsächlich auch noch rote früchte, bin da wegen der kef aber nicht näher ran. :P aber da passt ja auch diese größenordnung. ;D
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cydorian
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #431 am:

Ich kann das nicht bestätigen. War heute bei Bekannten, die in einer kühleren Gegend Minikiwis haben, dieses Jahr mit sehr gutem Behang. Viele hängen noch, zuckersüss und lecker. Kirschessigfliege hatten sie in der Gegend im Sommer noch nicht.Aber jetzt: Die Schädlingsplage sitzt auf den weichen Früchten und sticht sie gnadenlos ab, die Hälfte ist mit den charakteristichen Einstichlöchern und fault deshalb. Der Schädling ist zu sehen.
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Conni » Antwort #432 am:

Gibt es noch keine Befallsmeldungen bei Gemüsen?
Doch, gibt es. Die ganz dunklen Tomaten 'Shadow Boxing' werden angestochen, bevor sie auch nur einen Hauch Reife zeigen. >:(
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

oile » Antwort #433 am:

:o :o
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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hargrand
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Re:Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

hargrand » Antwort #434 am:

Ich hatte gestern ein sehr interessantes Gespräch.unser Fachberater für Obst und Garten meinte, dass in meinem Landkreis die KEF schon ein paar Jahre da ist. und zwar beobachtet er schon Jahre die vielen eingetrockneten Beeren an holunder und die vielen kleinen Fliegen die wenn man darüberstreicht auffliegen. Ich beobachte die eingetrockneten Holunderbeeren auch schon Jahrelang-kam aber nie auf die Idee sie in Verbindung mit der KEF zu bringen. Aber es gibt Sinn- mittlerweile sehe ich dieses ganze Thema deutlich gelassener. Man kann damit leben.
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