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... nun auch noch zur Dendrophobie (Gelesen 29195 mal)

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Eva

Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Eva » Antwort #75 am:

:D
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Moira
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Moira » Antwort #76 am:

Ich überlege ja auch gerade, wie viel ich roden kann / sollte im Interesse von mehr Sonne.Tut mir leid für die Bäume, aber Lichtmangel macht depressiv. Wenn der Schatten auf die Fenster fällt oder wenn mehr als 50 % des Grundstücks durch Bäume im Schatten liegen habe ich volles Verständnis für den Wunsch zu fällen.Hausmeisterschnitt an Haseln? Die Lachen und sind in wenigen Jahren wieder genauso dick wie zuvor.Möchtest Du Iris haben, fragte die Nachbarin gestern. Ein gedanklicher Rundgang durch meinen Garten führte zu - das wird leider nichts, keins meiner Beete ist richtig sonnig (nicht mehr - nicht mit 50 Jahre alten Bäumen).
An manchen Tagen siegt die Gärtnerin - an anderen das Unkraut.
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Mediterraneus
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Mediterraneus » Antwort #77 am:

Man sollte auch den eigenen Garten als Privatsphäre und die freie Landschaft nicht in einen Topf werfen.Kommunen sollten nicht das eigene schlechte Gewissen auf die Privatleute umwälzen und erst mal mit gutem Beispiel vorangehen. In die Landschaft gehört einheimisches und typisches, in den Gärten kann nach meiner Meinung ruhig Multi-Kulti herrschen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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enigma

Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

enigma » Antwort #78 am:

In die Landschaft gehört einheimisches und typisches.
Etwas OT und außerdem ketzerisch: Das sehe ich inzwischen anders.Ich habe absolut nichts dagegen, in der Feldflur einheimische Gehölze zu pflanzen, finde das aber eine unnötige Einengung.In der Landwirtschaft dominieren heute (und seit langem) lauter Arten, die nicht einheimisch sind. Dazu kommen Obstbäume, die man zwar als Archäophyten betrachten kann, die sich ohne Zutun des Menschen aber von Ausnahmen abgesehen nicht halten könnten. In der hiesigen Gegend sieht man oft noch Pyramidenpappeln an den Straßen - auch nicht heimisch.Außerdem in der Feldflur Nussbäume, über deren Indigenat man bestenfalls streiten kann, aber einheimisch sind sie ziemlich nicht wohl nicht. Typisch sind sie - weil unsere Altvorderen sie angepflanzt haben. Hätten die auch nur damals schon Typisches gepflanzt, hätten sie keine Nussbäume pflanzen dürfen.Gelegentlich findet man auch noch Maulbeerbäume als Zeugen früherer Versuche mit Seidenraupenzuchten, auch die sind nicht einheimisch.Über die hin und wieder zu sehenden Rosskastanien müssen wir auch nicht diskutieren.Die Artenverarmung in der freien Landschaft ist auch nicht darauf zu schieben, dass dort etwa "ausländische" Gehölze gepflanzt würden, sondern hat andere Gründe.Warum als nicht in der freien Landschaft, zumindest aber an Straßen auch außerhalb geschlossener Ortschaften, nicht auch nicht-heimische Bäume pflanzen? Bei Böschungsbepflanzungen greift man doch auch schon längst auf nicht heimische Sträucher zurück.
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zwerggarten
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

zwerggarten » Antwort #79 am:

du willst ja nur irgendwann mal nahbei magnolienwälder durchstreifen können, ohne fernreisen zu müssen! ;)
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moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
enigma

Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

enigma » Antwort #80 am:

Zum Beispiel! Und: Was spräche gegen Magnolien als Flurgehölze? Oder Amberbäume? Oder Silberlinden? Usw.
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Mediterraneus
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Mediterraneus » Antwort #81 am:

....und passendes ;)Eine Thuja (Zypressenersatz) an einer Feldkapelle/Muttergotteshäuschen in der Landschaft hat auch was. Immergrün, Symbol für ewiges Leben, christliches Symbol.Eine Magnolie an einem markanten Punkt ist auch ok. Aber zwischen Streuobstbäumen fänd ich das unpassend.Irgendwie ist es auch schon Bereicherung der Landschaft. Andererseits gibt's genug Seltenes bei uns, was einer Anpflanzung Wert wäre, bzw. was zur Arterhaltung eine Anfplanzung nötig hätte (Speierling, Burgenahorn, alte Obstsorten...).Schwierige Thematik. Da brauchts viel Gespür für. 8)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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fyvie
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

fyvie » Antwort #82 am:

Und: Was spräche gegen Magnolien als Flurgehölze? Oder Amberbäume? Oder Silberlinden? Usw.
Die einheimische Fauna, deren evolutionäre Anpassung dem Wachstum exotischer Gehölze wohl nicht ganz hinterherkäme.Auch die uralten, völlig verwahrlosten Obstbäume in unserem Garten haben durchaus noch ihre Daseinsberechtigung, s.u. :D
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enigma

Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

enigma » Antwort #83 am:

Und: Was spräche gegen Magnolien als Flurgehölze? Oder Amberbäume? Oder Silberlinden? Usw.
Die einheimische Fauna, deren evolutionäre Anpassung dem Wachstum exotischer Gehölze wohl nicht ganz hinterherkäme.
???
Querkopf
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Querkopf » Antwort #84 am:

... Was spräche gegen Magnolien als Flurgehölze? Oder Amberbäume? Oder Silberlinden? Usw.
Käme drauf an, wie konkurrenzstark Magnolien, Amberbäume, Silberlinden etc.pp. sich in der Feldflur zeigen. Genauer: ob sie sich invasiv aufführen, ob sie heimische Arten verdrängen etc.pp. - ich erinnere an Prunus serotina, Ailanthus altissima, Robinia pseudoacacia & Co. . Sicher, es wachsen schon sehr lange nichtheimische Gehölze in der freien Landschaft, nicht zuletzt im Forst, zum Beispiel Douglasie, Strobe, Roteiche. Aber neuen Feldflur-Experimenten würde ich nicht lockerflockig das Wort reden, so lange es kaum Wissen/ Forschung über mögliche Folgen gibt. Was Stadtbäume angeht, ist "heimisch" eh kein Standard mehr. Denn so manche nichtheimische Baumart hält Stadtklima- und Straßenstress besser aus als heimische/ vertraute Arten. (Dazu gibt's eine aufschlussreiche Artenliste beim Arbeitskreis Stadtbäume der kommunalen Gartenamtsleiter.)
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
enigma

Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

enigma » Antwort #85 am:

Die genannten Arten können erheblichen Ausbreitungsdrang zeigen, das ist richtig.Sie tun dies allerdings aus Gärten, Parks und z.T. dem Forst heraus.Und sie tun dies ebenso wie andere, als invasiv betrachtete Neophyten praktisch ausschließlich an "gestörten" Stellen. Dass das ökologisch wertvolle Flächen wie etwa Magerrasen sein können, ist unbestritten. Solche ökologisch wertvollen Flächen werden allerdings sehr viel mehr durch Aufgeben der früheren Wirtschaftsweise bedroht und durch übermäßigen Nährstoffeintrag.
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fyvie
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

fyvie » Antwort #86 am:

Die einheimische Fauna, deren evolutionäre Anpassung dem Wachstum exotischer Gehölze wohl nicht ganz hinterherkäme.
???
Findest du mein Argument blöd oder habe ich mich mißverständlich ausgedrückt?Ich meinte eigentlich nur, dass an jedem Ort, an dem ein exotisches Gehölz gepflanzt würde, logischerweise kein einheimisches, das als Wirtspflanze für die einheimische Tierwelt dient, mehr gepflanzt werden kann.D.h.es fehlt dann einfach in dieser Funktion, da die Tierwelt, die sich über Jahrhunderte und -tausende daran angepaßt hat, sich leider nicht so schnell umstellen kann.Im Zuge der Ausräumung unserer Landschaften unter anderem zur Energiegewinnung halte ich es für fragwürdig, auch noch die Restflora zum Dekorationshintergrund zu degradieren (da reicht für mich schon der eigene Garten).Degradieren deshalb, da auch die einheimische Flora durchaus dekorative Wünsche befriedigen kann, nur erfüllt sie halt darüberhinaus auch noch andere Funktionen
enigma

Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

enigma » Antwort #87 am:

Ich hab's nicht verstanden.Ich glaube, du siehst das zu pessimistisch: Die meisten Organismen in der Natur sind nicht so spezialisiert, dass sie nur auf einer einzigen Baumart leben können. Es wird daher kein Tier in seinem Bestand bedroht werden, nur weil nicht heimische Bäume (vermehrt) in der Feldflur gepflanzt würden.Aber umgekehrt würden nicht wenige Tiere davon profitieren können. Ebenso, wie sie dies auch innerorts in Gärten und Parks und auf Friedhöfen tun.
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fyvie
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

fyvie » Antwort #88 am:

Ja, die Wühlmaus ist ungemein anpassungsfähig, was die Wurzeln diverser neugepflanzter Gehölze betrifft, aber die Raupen des Zitronenfalters z. Bsp.haben als einzige Wirtspflanze den Faulbaum.Ich habe das Gefühl, die Anpassungsfähigen sind eher diejenigen, welche man für gewöhnlich nicht so gerne um sich hat, weil sie nach jeder Vergrämungstaktik sofort mutieren und munter weitermachen! Ich bin nun kein Experte, was diese ökologischen Zusammenhänge betrifft, kann auch nur glauben oder auch nicht, was ich da gelesen habe, aber diesen schönen gelben ersten Falter im Frühjahr möchte ich irgendwie nicht missen und deshalb habe ich anstatt einer Magnolie einen Faulbaum gepflanzt! (und erfreue mich nichtsdestotrotz an den Exoten, die meine Vorgänger schon gepflanzt haben ). Der Faulbaum ist zugegebenermaßen nur bescheiden dekorativ.Irgendwer hat mal geschrieben (ich glaube Markus Gastl vom Hortus Insectorum), unser Ökosystem sei wie ein großes starkes Netz, welches uns trägt, das durch die vielen eingeküpften Knoten (Teile des Systems) erst richtig tragfähig wird. Entferne ich nun eine Knoten, reißt das Netz ja nicht gleich, aber es wird ein klein wenig geschwächt...Dieses Bild finde ich sehr eindrücklich.
andreasNB
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

andreasNB » Antwort #89 am:

Schön gesagt fyvie.Und das Bild von Markus Gastl umschreibt es sehr gut. Das ist zwar jetzt OT:Ich sehe es im Grunde genauso, stimme aber nur zu 98% zu. Die genannten Beispiele wie Nuß- und Obstbäume sind im Grunde hier doch auch nur Exoten bzw. vom Menschen mittels Zucht stark verändert. Nur haben wir uns - und viele Tiere - an sie gewöhnt.Sie alle haben aber eine Gemeinsamkeit, selbst so umstrittene Neophyten wie die Robinie. Sie hatten bzw. haben einen wirtschaftlichen Nutzen und wachsen deshalb in der "freien" Landschaft (Kulturlandschaft). Wie oben z.B. von Medi schon genannt, spricht meiner Meinung nach nichts gegen die Anpflanzung von "neuen" Exoten an markanten Punkten oder auch eingestreut in Wälder und Hecken in Naherholungsgebieten. Nur übertreiben sollte man es halt nicht. Einzelne Sequoia,Amberbäume und große Magnolien hier oben an den großen Seen gäben ein prächtiges Bild ab. Aber nur dort wo der Mensch sie auch sehen und bewundern kann - also nicht mitten im Wald oder der Feldflur. *OT Ende*@MoiraIch will ja niemanden die Sonne streitig machen. Zumal wenn es die "falschen" Bäume sind. Aber 50% ist doch nicht viel. In solchen Fällen könnte man sich aber auch mit dem Thema Waldgarten befassen ;) Sonne kann schließlich jeder ;D
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