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... nun auch noch zur Dendrophobie (Gelesen 29100 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Und Kastanien sind garantiert nicht einheimisch.
Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
"Dreck" ist tatsächlich immer wieder das Hauptkriterium, das vorgebracht wird, wenn es Gehölzen an den Kragen geht.Thujen mit "Mediterranem" gleichzusetzen zeugt ja nun nicht gerade von Gehölzkenntnis, und auch optisch ist die Ähnlichkeit mit Zypressen nicht so groß.Aber dieser Zug zum "Mediterranen" ist hier in der Gegend schon recht ausgeprägt, insbesondere in den letzten zehn Jahren.Offenbar schlägt da Geld Kenntnis und eigenen Gestaltungswillen, also werden Säulenzypressen, Pinien, importierte alte Olivenbäume und "frostfeste" Terrakottakübel eingesetzt, wie's der Geldbeutel hergibt.Der Nachbarort wirbt mit "Mediterraner Park", dabei handelt es sich um einen der bedeutendsten Parks mit nordamerikanischen und asiatischen sommergrünen Laubgehölzen (der allerdings dem Land und nicht der Gemeinde untersteht).Dafür möchte der Bürgermeister eine große Magnolia grandiflora fällen lassen, weil sie ihm die Sicht aus seinem Amtszimmer auf die Therme nimmt. Damit konterkariert er immerhin seine eigene Werbung. 

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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Esskastanien (Maronen) aber schonUnd Kastanien sind garantiert nicht einheimisch.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Ok, aber immerhin europäisch und seit Römerzeiten auch hier heimisch. Heimischer als die Roßkastanie jedenfalls. Wenn ich jetzt nicht völlig falsch informiert binNö.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Ab wann gelten Gehölze als einheimisch? Roßkastanien haben die alten Römer hergebracht, für Pflöcke in den Weinbergen. Reichen 2.000 Jahre, oder brauchts da mehr?Hier sind Eßkastanien ganz sicher nicht einheimisch, und Ebereschen wachsen nicht überall.Was der Mensch als "mediterran" und modern empfindet muß nichts mit der tatsächlichen Herkunft der Bäume zu tun haben, das ist eher ein Lebensgefühl, das vermittelt wird. Das andere Extrem sind die Kiesgärten, wo plötzlich mitten in einem Bauerngarten Granitstelen und schraubenförmig geschnittene Thujen aus dem Kies emporschießen, am besten noch garniert mit Lichtquellen. Allerdings halte ich das für eine sehr kurzlebige Idee, weil der Kiesgarten sicher nicht so pflegeleicht ist wie es sich die Leute erhoffen. (Übrigens wurde in einer Fernsehsendung neulich eine weidenblättrige Birne als Olivenersatz vorgestellt: für die heimische Fauna vielleicht gar nicht so schlecht?)
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Ja, wenn man "einheimisch" mit "europäisch" gleichsetzt und das zeitlich mit den Römern beginnen lässt, könnte man auch alles Obst und Gemüse sowie den Wein als "einheimisch" bezeichnen und die Vorschriften auch auf diese ausweiten; ausgeschlossen bliebe allerdings die Kartoffel...
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Waren das nicht die Esskastanien, Castanea sativa?Ab wann gelten Gehölze als einheimisch? Roßkastanien haben die alten Römer hergebracht, für Pflöcke in den Weinbergen. Reichen 2.000 Jahre, oder brauchts da mehr?
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Na ja, sie hält sich im Südwesten auf geeigneten Standorten in Wäldern wohl von selbst, also eingebürgert. Das hat die Rosskastanie bislang zumindest nicht geschafft.Aber in den meisten Gebieten Deutschlands ist die Esskastanie nicht eingebürgert. Nicht zuletzt schlicht und einfach deshalb, weil die Früchte nicht ausreifen.Im Unterschied zu Robinien oder Spätblühenden Traubenkirschen z.B. Die gelten allerdings nicht als eingebürgert und willkommen, sondern als unerwünschte Neophyten.
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Stimmt. Rein einheimisch wäre dann Schlehe und Brennnessel, Holzapfel und Hagebutte. Eigentlich fast all das, was man so als "Unkraut" bezeichnet ;DWer denkt schon daran, dass der urdeutsche Apfel ursprünglich hier nicht heimisch warJa, wenn man "einheimisch" mit "europäisch" gleichsetzt und das zeitlich mit den Römern beginnen lässt, könnte man auch alles Obst und Gemüse sowie den Wein als "einheimisch" bezeichnen und die Vorschriften auch auf diese ausweiten; ausgeschlossen bliebe allerdings die Kartoffel...

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Ja, es scheint als ich hätte die zwei Kastanien verwechselt - zumindest nach dem Internet-Artikel, den ich grad gelesen habe.
Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Och, die Weinrebe ist in ihrer Wildform am Oberrhein durchaus heimisch. Leider so gut wie ausgestorben.
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Immerhin ist er das einzige Obst, das wenigstens einen "einheimischen" Namen hat, denn bei den Römern hieß er malus.. Aber alles andere hat römisch-griechische Namen.Wer denkt schon daran, dass der urdeutsche Apfel ursprünglich hier nicht heimisch war
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
Hier fängts wieder an, was ist heimisch. Muss es Vorort im Wald von allein wachsen, damit es heimisch ist.Oder reichts, wenn es irgendwo in Deutschland wild vorkommt?Im Westspessart ist die Marone in den Wälder stärker vertreten. Dort wird auch zum Esskastaniensammeln gegangen. Der Limes ist nicht weit.Bei mir im östlichen Spessart ist der Limes weiter weg. Keine alten Vorkommen der Esskastanie. Trotzdem wurde sie als Waldbaum versucht und ist hie und da vertreten.Für mich ist sie ein trockenheitsverträglicher und naturverträglicher Baum mit Nahrung für Mensch und Tier.Na ja, sie hält sich im Südwesten auf geeigneten Standorten in Wäldern wohl von selbst, also eingebürgert. Das hat die Rosskastanie bislang zumindest nicht geschafft.Aber in den meisten Gebieten Deutschlands ist die Esskastanie nicht eingebürgert. Nicht zuletzt schlicht und einfach deshalb, weil die Früchte nicht ausreifen.Im Unterschied zu Robinien oder Spätblühenden Traubenkirschen z.B. Die gelten allerdings nicht als eingebürgert und willkommen, sondern als unerwünschte Neophyten.
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie
1492 ist das entscheidende Jahr. Was vorher da war, kam über den Landweg. Ich habe mir das nicht ausgedacht.Ab wann gelten Gehölze als einheimisch?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck