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... nun auch noch zur Dendrophobie (Gelesen 29051 mal)

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andreasNB
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

andreasNB » Antwort #210 am:

Ach ja, ich sprach ja Zersiedlung der Landschaft etc. schon an. Hierzu gehört auch das nicht mehr Generationen einer Familie das gleiche Haus bewohnen. Während hier Bindungen zu einem Hausbaum über Jahrhundert(e) aufgebaut werden konnten, welche sein Weiterleben garantierten, ist dies heute doch oft nur noch schwerlich möglich - wenn in vielen Fällen nach spätestens 50Jahren die Besitzer wechseln.Dann sind Fällwünsche oftmals nachvollziehbar und gehen i.O. Aber allzu oft finden sie sicherlich auch voreilig statt, weil keine Bindung zu den Bäumen besteht, Naturerfahrungen bei Stadtmenschen vielleicht kaum vorhanden sind oder übertrieben idealisierend etc.Wenn hier von außerhalb stehenden Personen - hoffentlich sachverständig - erst einmal ein (vorläufiges) Stop + Beratung kommt, finde ich dies durchaus begrüßenswert.
andreasNB
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

andreasNB » Antwort #211 am:

So, nu aber mal drei Beispiele die das genaue Gegenteil von Dendrophobie sind. Ich befürchte aber das bei einer Sanierung des Gebäudes diese Abies doch irgendwann gefällt wird. Man sieht aber gut, das auch nahe an Gebäuden Bäume eine Chance haben. :D .Man beachte die Dicke des Stammes.Hier hat (noch) keiner Angst vor Wurzelschäden. Es stehen drei Kübel mit Thujen vorm Haus..Diese Linde hat sicher noch zu Ostzeiten einen Querschläger abbekommen. Sie steht am Rand eines KasernenGeländes bzw. Truppenübungsplatzes in Stadtrandlage.Und das Straßenbauamt hat sie über all die Jahre nicht gefällt !!!.
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Mediterraneus
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Mediterraneus » Antwort #212 am:

@Medi,Ah ja, weil "die Anderen" schlecht sind darf "Ich" in meinen 4 Wänden auch machen was ich will. Ich meckere ja auch oft genug über unsere politische "Elite" und Behörden, aber diese Einstellung ist ::)
Diese "Anderen" sind dann die gleichen, die dann über die privaten Bäume Sorge tragen, oder?Die Stadt holzt auf ihren Flächen ab, verlangt aber vom Privatmann eine Genehmigung. Jetzt mal überspitzt gesagt. Und da erlaube ich mir einfach, das nicht gut zu finden.Wenn ich allein die "nachhaltige Waldbewirtschaftung" des Freistaates Bayern anschau (Mondlandschaften, Harvester, Kahlschläge, mittlerweile werden da Bäumchen mit 15 cm Höhe als "Baum" gezählt, damit die Baumstatistik wieder passt ).Da müsste man mal die Bäume schützen, nicht in Nachbars Vorgarten.
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Frühling
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Frühling » Antwort #213 am:

Wenn ich allein die "nachhaltige Waldbewirtschaftung" des Freistaates Bayern anschau (Mondlandschaften, Harvester, Kahlschläge, mittlerweile werden da Bäumchen mit 15 cm Höhe als "Baum" gezählt, damit die Baumstatistik wieder passt ).
Was sind die Gruende dieses Massakers??
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andreasNB
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

andreasNB » Antwort #214 am:

Diese "Anderen" sind dann die gleichen, die dann über die privaten Bäume Sorge tragen, oder?
Nein, sondern die Regelung/Satzung die für alle gilt.
Mediterraneus hat geschrieben:Die Stadt holzt auf ihren Flächen ab, verlangt aber vom Privatmann eine Genehmigung. Jetzt mal überspitzt gesagt. Und da erlaube ich mir einfach, das nicht gut zu finden.
Dein gutes Recht und auch gut das Du ein (sinnfreies) abholzen nicht gut findest. Aber nochmal. Weil DIE es machen, sollte es der Privatmann auch machen dürfen ? Wird dieses tun damit richtig ?Und.Woher weist Du das die Stadt (welche genau?) ohne gute Gründe Bäume fällt und dafür keine Ersatzpflanzung vornimmt ?Reine Vermutung und damit Unterstellung ?
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Mediterraneus
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Mediterraneus » Antwort #215 am:

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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Mediterraneus » Antwort #216 am:

Wenn ich allein die "nachhaltige Waldbewirtschaftung" des Freistaates Bayern anschau (Mondlandschaften, Harvester, Kahlschläge, mittlerweile werden da Bäumchen mit 15 cm Höhe als "Baum" gezählt, damit die Baumstatistik wieder passt ).
Was sind die Gruende dieses Massakers??
Die Forstreform in Bayern 2004 aufgrund eines Volksbegehrens, welches damals kein Mensch interessierte. Seitdem ist der Staatswald gewinnorientiert und betriebswirtschaftlich ausgerichtet. Oder so ähnlich. Sprich, er muss sich lohnen.Seitdem werden hier u.a. Hackschnitzel für Österreich "produziert". Aus ausgewachsenen Bäumen!Baumschutz?
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Sternrenette » Antwort #217 am:

Der Grund für das Waldmassaker in Bayern ist die Forstreform und die Tatsache, daß die "Privatisierung" und damit Gewinnorientierung des Staatsforstes unbedingt erfolgreich sein muß. Daher wird schlagreifes Holz gefällt auf Teufel komm raus. Aber selbstverständlich wird nachgepflanzt, das muß man schon auch sagen. In 10 Jahren ist kein schlagreifes Holz mehr da, dann erinnert sich aber auch keiner mehr an die Forstreform, die höchst umstritten war.AndreasNB: Das Mietshaus ist dringend sanierungsbedürftig, so wie es aussieht! (Ich würde ein paar Zierkirschen davor pflanzen. In der Stadt hat man in einer sehr stark befahrenen Straße Zierkirschen angepflanzt, mit sehr gutem Erfolg. Im Mai ist das ein Traum, und die anliegenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe machen jedes Jahr ein Kirschblütenfest.)
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Mediterraneus » Antwort #218 am:

....Zierkirschen...Kirschblütenfest....
;DMomentan geht dort auch eine Schwarzwaldparty mit Torte und Kuckucksuhrwettwerfen 8)nein ich weiß, das Thema ist viel zu ernst
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Sternrenette » Antwort #219 am:

Ähhm - das Volksbegehren gegen die Forstreform war fast erfolgreich, was immerhin zu einer deutlich reduzierten Reform geführt hat. Dazu sind damals komplette Ortsverbände in tiefschwarzen Landstrichen aus der CSU ausgetreten, was verhindert hat, daß der Staatswald komplett verkauft wurde!Den Rest badet die kommende Generation aus, oder man kommt drauf, daß es doch keine so gute Idee war, was in Ansätzen bereits bemerkbar ist.Kuckucksuhrwettwerfen? Schwarzwälder Kirschtorte laß ich mir ja eingehen, samt Tortenwettbewerb!
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Mediterraneus » Antwort #220 am:

...Den Rest badet die kommende Generation aus, oder man kommt drauf, daß es doch keine so gute Idee war, was in Ansätzen bereits bemerkbar ist....
Die "Ansätze" nehmen arg zu. Hier im Spessart (fast nur Staatswald) ist es sehr auffällig, wie "nachhaltig" da gewirtschaftet wird. Der Wald besteht fast nur noch aus Rückegassen und die Waldwege sind vielfach bulldozertauglich ausgebaut.In den wenigen privaten Bereichen sieht es dagegen aus wie im Paradies.
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Sternrenette » Antwort #221 am:

Ja, weil hat der Harvester billiger ist als eine Mannschaft mit Ausbildung und Kettensäge! In meinen Wald - so ich einen hätte - käme auch kein Harvester. Dazu noch gibts gute Harvesterfahrer, die eine schöne Baggermatratze aus Fichtenzweigen vor sich her legen, und solche, denen es wurscht ist (liegt aber auch am Auftraggeber, private Großwaldbesitzer sind da recht streng und konsequent mit ihren beauftragten Fällunternehmern).
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Frühling » Antwort #222 am:

Das ist das Problem mit Statistiken. Die kann man so praesentieren wie man will! Noch eine Illusion weniger. Danke trotzdem fuer den Link, war interessant.
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

lerchenzorn » Antwort #223 am:

Baumschutz und Baumfrevel lassen sich nicht mit der Bewirtschaftung von Waldflächen in einen Topf hauen. Egal wie falsch oder richtig das eine oder andere sein mag.
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Re:... nun auch noch zur Dendrophobie

Amur » Antwort #224 am:

Das ist das Problem mit Statistiken. Die kann man so praesentieren wie man will! Noch eine Illusion weniger. Danke trotzdem fuer den Link, war interessant.
Na ja das übliche Niveau von Quer. Kein bisschen besser in der Polemik wie die Politiker die für tolle Schlagzeilen solche Zahlen erzeugen.Wenn die letzten Jahre wieder mehr eingeschlagen wird, dann ist natürlich auch der sehr gute Preis zumindest beim Nadelholz ein Grund. Aber: Lothar hatte 1999 bei uns etwa den Einschlag von 3 Jahren umgeworfen. Da das Holz danach eh schlecht bezahlt wurde, gab es in den Folgejahren auch viel weniger Einschlag und vor allem der öffentliche Forst war angehalten sehr zurückhaltend beim Einschlag zu sein um den Preis wieder anzuheben. Dementsprechend ist wieder etliches Altholz nachgewachsen. Wenn nun wieder auf normalem evtl. etwas höherem Niveau eingeschlagen wird, was ist daran schlimm? Klar ändert sich der Wald. Stellen an denen ich mit meinem Vater im Altholz Maronen gesammelt habe, sind heute niedere Stangenhölzer in dem man noch Steinpilze sucht. Ansonsten blieb der Holzvorrat über die ganze Fläche gesehen gleich oder ist eher gestiegen. Wer gerne von motormanueller Ernte (also klassisch Holzmacher mit Motorsäge) schwärmt: vorletzte Woche verunglückte hier ein sehr erfahrener Waldarbeiter. Diese Arbeit ist bei aller Schutzausrüstung eine der gefährlichsten Arbeitsplätze überhaupt und nicht besonders bezahlt. Als Hobby nett, wenn man sich Zeit lassen kann. Als Beruf: Nein danke. Mit Maschinen lassen sich die gefährlichsten Arbeiten deutlich ungefährlicher machen.
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