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Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt (Gelesen 5845 mal)
Moderator: AndreasR
Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Auch das kann man so pauschal nicht sagen. Großen Bäumen, insbesondere, wenn sie etwas wertvollerer Natur waren, wurde durchaus Respekt entgegengebracht. Gewiss auch mit einem Gemisch aus Naturglaube Traditionsverständnis.Ich bin am Niederrhein aufgewachsen und wer dort die stolzen, oft weit über hundert Jahre alten Hofeichen bestaunt, weiß, was ich meine.
- oile
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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Das mag für Einwohner kleinerer Städte stimmen. Für größere Städte sagen die täglichen Pendlerströme etwas anderes aus. Ich selbst wohne direkt hinter der Berliner Grenze. Mein Arbeitsplatz ist in Luftlinie ca. 23 km entfernt, mit dem Auto sind es knapp 30km.Es sei denn du begibst dich 30-40km außerhalb der nächsten Stadt, da gibt es Häuser mit nennenswerten Grundstücken, mit Preisen senkrecht im Keller, alles Ladenhüter, da von der Arbeitsstelle viel zu weit weg.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
oile, das liegt sicherlich daran, dass in großstädten der öpnv besser ausgebaut ist und weiter ins umland hineinreicht.ein guter öpnv ist dann auch eingepreist, die häuser sind dann teurer.die immobilienblase, es gibt sie, keineswegs nur in den metropolen, es gibt sie auch hier, eine mittelgroße stadt mit 330 000 einwohnern.für ein gebrauchtes haus von 120-150 m2 wohnfläche mit gemäßigtem renovierungsrückstau auf einem wenigstens einigermaßen "baumfreundlichen" grundstück von - bescheiden gesagt - 800 m2 zahlt man rund 500 000,- eurönchen. dazu kommen die erwerbsnebenkosten (7-8% v. EK) - und die renovierungen.wer soll das bezahlen? wir jedenfalls mussten passen.dabei ist "zu teuer" gar nicht die frage: es werden derzeit kaum bis gar keine häuser verkauft. der immobilienmarkt ist wie gelähmt. warum? -die finanzmärkte sind instabil; die altersvorsorge ins aktien oder fonds anzulegen, wird zum russischen roulette. die banken geben kaum zinsen. das geerbete haus von omma wird also behalten und vermietet.selbst die vielen scheidungshäuser kommen kaum noch auf den markt, dem i.d.r. finanziellen fiasko nach trennungen zum trotze.den immobilienmaklern gehen die waren aus, wie bäcker ohne brötchen. vor unserem anderen haus (in der stadt) lag kürzlich ein schicker zettel, von maklern: "sollten sie ihr haus mal verkaufen wollen, wir sind ihnen gerne behilflich..." nichts unübliches, zur zeit.ab 20-40 km außerhalb der stadt, richtig auf dem land, da rattern die preise in den keller, aber wie! die schönsten häuser, die schönsten grundstücke - "baumfreundlich" und zu schleuderpreisen, kaum jemand will sie haben, das angebot ist groß und beständig.alles ladenhüter.
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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Die dann vermutlich aber auch Laub auf sein Grundstück fallen lassen, zumindest bei Wind....ausnahmsweise gebe ich dem Nachbarn Recht; diese Eiche ist in Habitus und Dimensionen für Dein Grundstück ohnehin viel zu groß. An ihrer statt fände gleich ein ganzes Rudel kleiner bis mittelgroßer Giergehölze Platz.

Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Das ist hier nicht so, aber Berlin hat vielleicht einfach ein etwas größeres Einzugsgebiet. Einige wenige hundert Meter entfernt von uns haben gerade Leute ein Grundstück übernommen und über 20 Bäume fällen lassen (fast alles große Fichten, eine Kiefer und eine Birke), um jetzt zu bauen. Schleuderpreise sind hier relativ (in Bezug zu München stimmt es) und durch Baumbestand bekommt man, soweit ich es bemerkt habe, keinen Rabatt.ab 20-40 km außerhalb der stadt, richtig auf dem land, da rattern die preise in den keller, aber wie! die schönsten häuser, die schönsten grundstücke - "baumfreundlich" und zu schleuderpreisen, kaum jemand will sie haben, das angebot ist groß und beständig.alles ladenhüter.
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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
@ sandbiene,guggst du:
oile, das liegt sicherlich daran, dass in großstädten der öpnv besser ausgebaut ist und weiter ins umland hineinreicht.ein guter öpnv ist dann auch eingepreist , die häuser sind dann teurer.
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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Dabei streiken die doch ständig oder haben mit Schneeflocken zu kämpfen.

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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Daß Großbäume zu einem Problemthema geworden sind liegt meinem Empfinden nach an 2 oder 3 Veränderungen der letzten 20, 30 Jahre:Die kontinuierliche Verkleinerungen der Grundstücksgrößen, die möglicherweise geringere Lust jüngerer Generationen, die unbedingt Haus und Garten haben wollen, sich dann aber mit allzuviel Gartenarbeit herumzuplagen und zuletzt auch der steigende Anteil Älterer, die einerseits noch sehr "ordentlich" erzogen worden sind und andererseits körperlich immer weniger in der Lage sind, die "Ordnung" bei sich aufrecht zu erhalten. Hier im Forum ist sich ja die Mehrheit einig, daß Laub ein wertvoller Rohstoff ist und große, altehrwürdige Bäume etwas wunderbares sind - das ist leider draußen in der realen Welt wohl eher eine Minderheit, leider, leider
Daß die Altvorderern sorgsamer überlegten, wenn sie Bäume anpflanzten....teils ja, teils nein, teils klappte das Gedachte dann später nicht - ich habe von meinen Großeltern in meiner Obstwiese eine Reihe und einen ganzen Hain riesiger Fichten "geerbt", weiterhin einen riesigen Feldahorn knapp 1,5m von der Grenze des Nachbarn entfernt.Die Fichten wurden bestimmt zu irgendeinem Nutzzweck in den 50ern oder 60ern gepflanzt, vielleicht Stangenholzgewinnung nach einigen Jahren (Weihnachtsbäume zu der Zeit kann ich mir nicht so recht vorstellen), die Reihe vielleicht auch als Hecke.....jedenfalls wurde die "Ernte" versäumt und die viel zu dicht stehenden Fichten erlagen entweder Schädlingen (der Hain) und die Reihe liess ich fällen, weil sie den ganzen Garten "erdrückte".Vom "Hain" sind noch 4 Exemplare über, da hatte ich jetzt im Herbst den Eindruck, daß die auf einmal auch viele braune Nadeln aufwiesen - wenn ich die auch noch fällen lassen müsste, würde das kniffliger werden, die stehen teilweise direkt am Grenzzaun zum zweiten Nachbarn, knapp 4m von der Hauswand, die müssten wohl in Teilstücken abgetragen werden
Beim Feldahorn bin ich sicher, daß das ein Wildaufwuchs war, der nie entfernt wurde - keine Zeit, keine Lust, kann man ja absägen, wenn sich der Nachbar beschwert...Glücklicherweise habe ich heute dort einen Nachbarn, der es liebt, im dichten Unterholz zu wohnen, er hat selber ganz viele Großsträucher und einige Großbäume auf seinem Gelände belassen oder neu gepflanzt (der Riesenahorn steht auch noch südlich des Nachbargrundstücks).Der Baum fällt auch unter die Baumschutzsatzung.Jedenfalls ist dieser Baum inzwischen eine Hauptattraktion in der Hauptachse des Gartens.Ob das angesprochene Zurückschneiden von großen Bäumen wirklich eine Option ist, wage ich sehr zu bezweifeln, da die natürliche Wuchsform ge- bis zerstört wird und wenn man zu lange wartet, große Schnittstellen schlußendlich Eintrittspforten für Krankheiten darstellen und eher das Ende des Baumes einleiten.Ich frage mich, wie lange es dauert, bis hier in Düsseldorf die vielen vom Pfingststurm schwer geschädigten Bäume bei denen dicke Aststummel in den Himmel ragen mit Büscheln von Neuaustrieben dran dann doch komplett gefällt werden müssen, weil diese Aststummel nicht mehr standsicher sind.


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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Da wir eh etwas absonnig wohnen (Berg im Süden) bin ich froh wenn die Sonne reinkommt. Von daher werde ich nicht noch ein Schatten werfendes Monstrum in den Garten pflanzen.Ich hab das Glück, dass ich zumindest ein paar hundert Quadratmeter Wald und Wiese hab, wo ich dann was größeres Pflanzen kann. Meine Fichte die ich im Kindesalter als Sämling aus dem Wald mitbrachte würde jetzt im Garten bereits alle Häuser überragen und für Ärger sorgen. So steht sie draussen in der Flur und ist mittlerweile weithin sichtbar. Mal sehen, wer wen überlebt. Wenn ein Garten groß genug ist, sind Waldbäume in Solitärstellung schön. Aber das geht m. e. erst ab mehreren tausend m² wenn man die Nachbarn nicht auch noch mit den Auswirkungen "beglücken" will.Und die rumschnipflerei an den großen Bäumen zögert letztendlich das Ende auch nur begrenzt hinaus. Wenn zu nah am Haus dann hilft das alles nicht viel.Unsere Nachbarn haben auch das Problem dass deren Rotbuche viel zu nah am Haus steht. Der Kamin zieht nicht mehr, eine Wand wird nass etc. Schnittmassnahmen alle 2 bis 3 Jahre solange noch genug Geld vorhanden ist. Mal sehen wie lange es noch geht...
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Leute haben noch dazu keine Ahnung mehr. Daher ist es mir eigentlich fast lieber, sie pflanzen alle eine Rose als unbedacht irgendeinen großen Baum in den viel zu kleinen Garten.
Mediterraneus hat geschrieben:Das blöde ist ja, ich schaff mir was an und kapier erst ein paar Jahre später, dass das Ding doch viel zu groß wird.

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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Ich halte mich selbst für nicht normal in Pflanzendingen. Manches muss man als Pflanzenfreak einfach haben und WILL es anfangs einfach nicht kapieren, dass das Ding zu groß wird. Also kommt es wieder weg.Aber das verstehst du sicher nicht 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:Zu grosse Bäume im Garten - Schnitt
Es gibt zwei Gründe, Bäume nicht im Garten zu pflanzen, Laubfall und Schattenwurf. Den ersten lasse ich nicht gelten, da Herbstlaub im Garten für mich dazugehört. Das mit dem Schatten ist schon schwieriger. Ich plädiere dafür Bäume passend zur Gartengröße zu pflanzen, damit sie sich ihrer Natur entsprechend entfalten können. Schnittmaßnahmen nur im Notfall und dann auch nur so, dass der Habitus des Baumes möglichst wenig beeinträchtigt wird. Ein Baum sollte auch im Winter ohne Laub noch zu erkennen sein. Was natürlich nicht gegen Formgehölze spricht, wenn sie von Anfang an als solche geplant waren. Und bevor ich einen durch Schnittmaßnahmen verunstalteten Baum im Garten habe, werde ich mich wohl schweren Herzens von ihm trennen, wenn er wider Erwarten zu groß geworden ist.
Mit seinem Wechselspiel von Katastrophen und Erfolgen ist der Garten ein Pflegeort für Möglichkeiten. Da er, wie jedes menschliche Unterfangen, immer unvollkommen bleibt, bewirkt er eine ständige Oszillation zwischen Hoffnung und Enttäuschung. (Pierre Zoelly)