Birne gesucht als Landschaftsbaum (Gelesen 7618 mal)

[knoepfle]

Hallo,es ist so langsam Pflanzzeit, und auf einer Wiese habe ich etwas Platz für ein oder zwei Hochstamm-Birnbäume. Die Wiese ist auf einem Hügel am Rand der Rheinebene, warm, sonnig, recht luftig. An Obst wächst dort in der Ecke praktisch alles. Das größte Problem dürfte wohl sein, dass es im Sommer auch mal trocken werden kann, der Kraichgau ist nah. Ein bisschen gegugelt, was es so gibt, und ins Auge gefallen sind mir vor allem die folgenden zwei:- Rote Dechantsbirne- Wahlsche SchnapsbirneBei beiden frag ich mich, ob die mit meinem Standort zurecht kämen? Mit welcher Größe muss ich da rechnen? Die Wahlsche Schnapsbirne soll groß werden, wobei die Schnapsbirnenbäumchen, die ich gesehen habe, fast mehr in die Breite wie in die Höhe gingen. Aber wie groß ist "groß"?Paulsbirne (die wurde hier schon ein paar Mal erwähnt) habe ich auch überlegt, aber lohnt sich eine Lagerbirne, wenn man keine optimale Lagermöglichkeit hat? Irgendwie bin ich noch unschlüssig...

[Sternrenette]

Hallo,die Schweizer Wasserbirne wär auch was, die wird groß wie eine Eiche. Und das ist jetzt ernst gemeint. Ich finde das Foto nicht mehr, das ich neben dem damals neuen VW Golf meines Kollegen geschossen habe, da war der Birnenstamm sicherlich einen Meter im Durchmesser. Ich konnte nicht glauben, daß das Birnbäume sind, so mächtig waren sie!Zur Verwendung an Deinem Standort würde ich bei der entsprechenden Baumschule fragen (oder bei Ritthaler) und beim Kreisobstberater - wie immer der bei Euch heißt, bei uns sitzt er im Landratsamt.Warum keine Lagerbirne? Ein Lager ist doch im Garten gut zu bauen - eine Hütte mit einem flachen Keller drunter, quasi eine aufklappbare Kiste, oder eine isolierte Hütte als solche! Der Rest geht in die Mosterei, da werden alle Sorten genommen (zumindest hier). Die Lagerbirne hätte den Vorteil, daß man sie nicht sofort bei der Reife ernten und verarbeiten oder wegfahren muß, sondern ein bißchen Zeit dafür hat, weil die Früchte fest bleiben.Mir gefällt die Paulsbirne, die sieht schön aus!

[cydorian]

Grosse, alte Birnbäume erreichen bis zu 20m Höhe. Das aber erst nach Jahrzehnten und als oberste Obergrenze. Andere Sorten sind individuell unterschiedlich kleiner. Natürlich auf "Kirchensaller" oder einer anderen starkwachsenden Unterlage.In so einer Gegend hast du freie Auswahl. Ich würde aber schon etwas pflanzen, von dem auch die Früchte verwertbar sind. Was für dich verwertbar ist, entscheidest du, je nach dem ob du gerne Schnaps, Most, Kochbirnen oder auch was zum Essen verwenden kannst. Optimale Lagermöglichkeiten hat heute eh keiner mehr. Man stellt die Kiste halt in die Garage und wenns richtig kalt wird in den Keller. Auf diese Weise ist meine Gräfin von Paris auch den ganzen Dezember und Januar über herrlich saftig, süss und dessertfähig.

[Mediterraneus]

Ich hab mich auch bewußt für eine landschaftsprägende Birne entschieden und letztes Jahr eine "Paulsbirne" auf Hochstamm gesetzt.Mir gefiel der Gedanke, auch noch im Winter Birnen zu essen, bzw. zu verwerten.In meiner näheren Auswahl standen auch noch "Großer Katzenkopf" und "Kaiserbirne mit dem Eichenblatt". Es gibt aber noch mehr alte und vergessene Sorten, die eine Chance verdient hätten.

[Sternrenette]

Ich hab genau deswegen einen "Großen Katzenkopf" gekauft, allerdings ist der Baum erst ein Jahr im Garten und muß sich erst einleben, ich kann nichts über die Eigenschaften sagen ("Große lagerfähige Birnen", "schönste Blüten aller Birnbäume - 5 Markstück-groß"). Ich warte aber darauf!

[Isatis blau]

Auf meiner Wiese hat es zwei recht große alte Birnbäume, einen Eichenartigen mit winzig kleinen Mostbirnen und eine nicht ganz so große Oberösterreicher.Gepflanzt habe ich eine Palmischbirne, die soll auch groß wie eine Eiche werden. Ich selbst möchte sie zum Mosten und für Birnenschnitze verwenden.

[knoepfle]

Danke für die Tipps. Schade, dass niemand was zur Wahlschen Schnapsbirne sagen kann...Ja, ich will durchaus etwas von haben, soviel Platz habe ich leider nicht, deswegen kommen Mostbirnen weitgehend nicht in Frage. Auch wenn sie zweifellos schön aussehen. Was Verwertung angeht, bin ich davon ausgegangen, dass ich die Birnen eh zu Kompott verarbeite oder vielleicht einmache. Mit der Wahlschen Schnapsbirne geht das sicher. Mit der Palmischbirne soll es auch gehen können, habe ich vor ein paar Wochen im Fernsehen gehört. Kann ich leider erst nächstes Jahr ausprobieren... So wie ihr schreibt, müsste also auch die Paulsbirne gehen. Wenn ich nur wüsste, ob die mir schmeckt?

[cydorian]

Die Wahlsche Schnapsbirne ist ein ziemlich junger Zufallssämling, der erst vor 20 Jahren wirklich verbreitet wurde. Sie wächst mittelstark und soll ausschliesslich für Schnaps geeignet sein, nicht für Most, trocknen, essen. Da ich mit den Früchten keine Experimente gemacht habe, kann ich da nur Erfahrungen von Dritten benennen.

[Wild Obst]

@ knoepfle:Meiner Meinung nach kann man richtig reife Palmischbirnen duraus essen. Es gibt bei mir in der Gegend einige ältere Bäume der Sorte und ich habe vor ein paar Jahren auch einen gepflanzt. Allerdings sind es nur wenige Tage, in denen eine Palmischbirne gut schmeckt, zu früh ist sie adstringierend/herb zu spät schon teigig und matschig. Wobei auch die teigigen durchaus schmecken, aber dann eben sehr ungewohnt. Die wenigsten Leute mögen den Geschmack. Zum Kompott machen ist die Birne sehr gut, auch trocknen. Und natürlich die flüssigen Verwertungen.

[Gartenpfleger]

Die Wahlsche Schnapsbirne ist ein ziemlich junger Zufallssämling, der erst vor 20 Jahren wirklich verbreitet wurde. Sie wächst mittelstark und soll ausschliesslich für Schnaps geeignet sein, nicht für Most, trocknen, essen. Da ich mit den Früchten keine Experimente gemacht habe, kann ich da nur Erfahrungen von Dritten benennen.

Das kann ich bestätigen. Die Birne ist, was ich alles versucht habe, nur zum Brennen geeignet. Andere Versuche sind fehl geschlagen. Es ist ein sehr schöner Landschaftsbaum und sehr robust.

[Gartenpfleger]

Die Nägelsbirne und die Gute Graue sind auch sehr schöne Landschaftsbäume. Die Gute Graue ist kaum zu schneiden, Sie bildet von selbst eine "Idealform" aus. Petersbirne und andere fallen ebenso darunter.

[b-hoernchen]

Wenn der Birnbaum wirklich landschaftsprägend werden soll, muss er auch alt werden können und einiges überstehen können, wie z. B. den Feuerbrand.Die Palmischbirne und ein paar andere sollen, meine ich gehört zu haben, resistent sein-?

[Apfelmann]

Wenn ein schöner Baum irgendwo steht, abveredelnz.B. hier bei uns zwischen Keller und Baumgarten bei Meseberg an der Grenze zwischen Oberhavel und Ostprignitz / Ruppin (Neuruppin)diese Birne hat einen Stammumfang von ca. 2,5 mLG

[cydorian]

Wir haben noch weit grössere Bäume, ganze Reihen davon. Für mehr als zum Schnapsbrennen taugen aber die Früchte kaum einer dieser Bäume etwas. Einige glaube ich als "Kirchensaller" zu erkennen - die ist in der Region entstanden.Die Schnittmenge aus Sorten, die zu grossen alten Bäume werden und tauglich für mehrere Verwendungsarten sind, ist nicht gross.

[landfogt]

die einzigen essbaren Birnen(bäume) die riesig werden,die ich selber habe und die ich kenne ist das remele und eine noch nicht bestimmte kleinere sommerbirne.der baum vom remele hat eine höhe von etwa 14-15m und einen stamm Durchmesser von 83cm.der andere baum,im schwäbischen nur unter dem namen "schmeckede"bekannt,ist etwa 16m hoch und hat einen stammdurchmesser von 96cm.das sind 2 echte riesen und selbst mit der langen Ausziehleiter,kommt man gerade mal bis zur mitte.