steilvorlage für apokalyptiker (Gelesen 2125 mal)

[max.]

wer sich bisher schon über den vormarsch der f1-hybriden in der saatgutproduktion geärgert hat, dem müßte eigentlich bei der lektüre des beiliegenden berichts die galle überlaufen. nur um uns zu quälen haben sich meine lieblingsfirma monsanto und meine lieblingsregierung eine kleine STEIGERUNG einfallen lassen.gruß

[riesenweib]

nachtrag: falls unklar ich schimpfe über monsanto und andere.

[Christina]

Es ist unglaublich! die lernen nie aus.christina

[max.]

beim nochmaligen lesen des links aus meinem post#1 bin ich zu dem vorläufigen schluß gekommen, daß das "terminator"- konzept tatsächlich darauf abzielt, genetische verunreinigungen auszuschließen, und damit auch den gentechnikgegenern den wind aus den segeln nehmen soll. das hauptziel- das abhängigmachen der anbauer- ist ja schon durch die einführung der f1-hybriden gewährleistet.oder habe ich da etwas übersehen?sagt ruhig etwas dazu. im gegensatz zu den meisten fachfremden themen, die hier breitgekaut werden, ist dieses eines, das sowohl jeden einzelnen gärtner betrifft, als auch hochpolitisch ist. gruß

[Gülisar]

Um Joan Baez zu zitieren, die dieser Tage 65 und ziemlich weise geworden ist, wie es scheint:"Optimismus ist nur was für Dumme."Bei allem Stolz auf das Selbermachen, auch bei Saatgut: Wer ist optimistisch genug, auf eine Wende / Abkehr zu hoffen? Erst die Not würde zu einer Wende führen, aber dann, wenn sie eingetreten ist, wird wohl kein 1.Welt-Mensch mehr mit Saagut etwas anzufangen wissen, ob erhaltene Traditionssorte, F1- oder Terminatorssatgut.gülisar

[willem_baltic]

Moin Moin,es ist doch klar, dass aus Sicht der Konzerne die Gewinnmaximierung in der Landwiretschaft noch längst nicht einzuggehalten hat.Die Einführung von Terminatorsaatgut bringt wird mitterfristig die Eigenerzeugung von Saatgut bzw, dessen Produktion in kleinem Umfang unterbinden. Mit der Folge, dass Gärtner und Bauern wltweit auf "industrielles Saatgut" aus dem Fruit-Design zurückgreifen müssen.Im nächsten Schritt werden die Pflanzen dann das alles können, wovon wir heute schon träumen. Die Pflanzen werden mit eigenproduzierten Enzymen sich selbst den besten Boden betreiten, selbst Fungi- und Pesizide produzieren und absolut wetterunabhängig Spitzenertröäge liefern. Und das 100%-genstabil, weil Kreuzungen unmöglich werden. Was Europlant heute mit der Sieglinde vormacht wird die Regel werden. Sorten werden zugelassen, nach wenigen Jahren nach erfolgter Gen-Revision wieder vom Markt genommen und durch die nächste Version ersetzt. Dafür werden Tomaten auch am Südpol wachsen können.Und Pflanzen sind erst der Anfang der "Schönen neuen Welt" ...Gruss willem

[max.]

aber der nachbau - der f1 hybriden - ist ja jetzt schon unmöglich. also wozu denn "terminator" wenn nicht zur verhinderung der gendrift.im übrigen wird die "sieglinde" wohl doch nicht vom markt genommen. entweder war es eine falschmeldung dfer "financial times deutschland" oder die firma hat aus angst vor mir den plan zurückgezogen und der "ft" eine ente untergeschoben.

[thomas]

Einiges zu den Absichten der Gentechkonzerne (der gösste ist Syngenta) steht bei den Hinweisen zur Gentechnologie. F1 sind zwar auch patentiert, aber aus F1-Samen entstehen durchaus wieder Pflanzen, wenn auch nicht mit den gewünschten Eigenschaften. Insoweit besteht ein grosser Unterschied zum Terminatorsaatgut, das einzig und allein dazu dient, die Bauern in die Abhängigkeit zu bringen. Welches Interesse sollten die Saatgutkonzerne haben, die Ausbreitung von Gensaatgut zu verhindern? Dieses wird ja erst "normal", wenn es überall vorkommt.

[max.]

nein fisalis.die absaaten der f1-hybriden sind ganz unbrauchbar, das wissen wir doch alle. und warum die konzerne ein interesse daran haben sollten, gendrift zu verhindern: hab ich schon in meinem zweiten post gesagt.gruß

[thomas]

Auf deine Frage im zweiten Beitrag, ob du etwas übersehen hast, muss ich mit Ja antworten: Wie der telepolis-redaktor zu recht deutlich macht, handelt es sich um ein neues "Argument". Neu und scheinheilig, weil die ursprüngliche und wahre Absicht der Konzerne, Bauern von sich abhängig zu machen, aufgedeckt wurde. Ausserdem handelt es sich um das Eingeständnis, dass Gentechsamen die Umwelt verschmutzen.F1 Absaat ist entgegen deiner Darstellung keineswegs gänzlich unbrauchbar. Aus F1-Absaat können - zugegebenermassen in jahrelanger Arbeit - durch Selektion fruchtbare Pflanzen rückgezüchtet werden, wie z.B. Zollinger am Beispiel einer ans gemässigte Klima angepassten F1 Okra aus den USA gezeigt hat, die nun als zertifiziertes Biosaatgut auf dem Markt ist. Allgemein frage ich mich ohnehin, was du mit den beschönigenden Ausführungen zum Gentechsaatgut bezweckst, nachdem dieses nicht nur für Biogärtner eine der grössten Bedrohungen darstellt.

[riesenweib]

so wie es in dem artikel steht, wird jetzt als ziel die verhinderung vom ausbreiten gentechnisch veränderter pflanzen in nächster generation angegeben, ja.zusammenfassend:*auf immer mehr nutzpflanzen, auch uralte indigene, um es jetzt mal so zu nennen, gibt es patente oder soll es patente grosser multis geben. ankauf nur über multis*F1 hybriden als saatgut sind mittlerweile gang und gäbe. können sich vermehren, splitten aber in nachkommen mit nicht (genau) vorhersehbaren eigenschaften auf. ankauf nur über multis*gentechnisch verändertes saatgut soll möglichst flächendeckend angebaut werden. ankauf nur über multis*alles dies wird von den terminatorpflanzen abgelöst. ankauf nur über die multis. *weder das "ausbrechen" gentechnisch veränderter pflanzen noch die folgen des terminatorsaatgutes schaden uns. aussage der multisMurphy, schau oba.lg, brigitte

[max.]

Allgemein frage ich mich ohnehin, was du mit den beschönigenden Ausführungen zum Gentechsaatgut bezweckst, nachdem dieses nicht nur für Biogärtner eine der grössten Bedrohungen darstellt.

beschönigend? ist ja wohl nicht dein ernst.

[thomas]

Doch:

bin ich zu dem vorläufigen schluß gekommen, daß das "terminator"- konzept tatsächlich darauf abzielt, genetische verunreinigungen auszuschließen, und damit auch den gentechnikgegenern den wind aus den segeln nehmen soll. das hauptziel- das abhängigmachen der anbauer- ist ja schon durch die einführung der f1-hybriden gewährleistet.

und

also wozu denn "terminator" wenn nicht zur verhinderung der gendrift.

Solch unbegründete Zweifel über die wahren Absichten der Konzerne schaden dem ohnehin schon mühsamen Kampf gegen die Gentechnologie im Pflanzenbereich.

[max.]

@fisalis,ich wollte eigentlich mit diesem thread etwas herausfinden über die "terminator"-technologie. an political correctness habe ich kein interesse und keinen bedarf.

[thomas]

Wenn ich dich richtig verstanden haben, wolltest du herausfinden, warum die Gentechkonzerne die Technologie wieder ins Gespräch bringen bzw. daran weiterforschen. Die Begründung, dass es ihnen darum geht, die Ausbreitung von Gentechsaatgut zu verhindern, um den Gegnern den Wind aus den Wegeln zu nehmen, halte ich für unglaubhaft. Die Verschmutzung geschieht ohnehin über den Pollen, und ob die Terminatortechnologie soweit kommt, dass ein Gentechpollen bei einer nicht Gentechpflanze wirkungslos bleibt, ist fraglich. Es ist zumindest denkbar, dass die Pflanze zwar nicht befruchtet, aber ihr Erbgut dennoch geschädigt wird. Wenn es doch funktioniert, wie beabsichtigt, bleiben immer noch alle anderen Horroreffekte der Gentechnologie, insbesondere die wirtschaftlichen, von denen abgelenkt werden soll, oder die Auswirkungen etwa auf Bienen. Oder ist dir schon bekannt, was terminatortechnologisch frisierter Pollen bei Bienen verursacht?