Hallo Thomas, wenn ich Makros aus der Hand fotografiere, kannst du eine Mohnkapsel nicht mehr von einem Apfel unterscheidenHallo Evi,schöne Bilder! Und auch die 'Trockenübungen'. Du darfst bitte nicht ungeduldig werden, für vieles braucht man Erfahrung.Zur Frage nach der Schärfe der Mohnkapsel: Hast du die aus der Hand fotografiert?
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Makros nicht verwackeln (Gelesen 8892 mal)
Moderator: thomas
Makros nicht verwackeln
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Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
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- thomas
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Re:Makros nicht verwackeln
Hallo Evi,ich habe deine Frage mal zum Anlass für einen neuen Thread genommen, denn ich denke, das Thema könnte auch andere interessieren.Ich wende die folgenden Techniken an (sortiert nach abnehmender Verwacklungsgefahr):1. Ruhig halten und dabei bewusst atmen: einatmen ... ausatmen, dann am Ruhepunkt nach Beendigung des Ausatmens abdrücken. Darauf achten, dass die Hände, die die Kamera halten, nicht verkrampft sind. - Üben!2. Zusätzliches Aufstützen der Arme, dazu atmen wie (1)3. Auflegen der Kamera, oder Anlehnen / Andrücken der Kamera an eine Mauer / Pfeiler / Baum, was immer da gerade hilfreich herumsteht.4. Auflegen + zusätzliches Benutzen des Selbstauslösers, bei Spiegelreflex-Kameras am besten mit Spiegel-Vorauslösung.5. Stabiles Stativ statt Auflegen, zusätzlich Selbstauslöser und Spiegel-Vorauslösung.Weiter ist zu beachten, dass die Verwacklungsgefahr bei langen Brennweiten höher ist.Digitalkameras bieten ja den Vorteil, dass die Empfindlichkeit geändert werden kann. Um kürzere Belichtungszeiten zu erzielen und dadurch das Verwacklungsrisiko zu verringern, kann man eine höhere Empfindlichkeit wählen. Man muss ausprobieren, bis zu welcher Empfindlichkeit die Bildqualität noch gut genug ist. Bei meiner Nikon D 100 sind 400 ASA auf jeden Fall hinreichend für Abzüge im A4-Format, 800 ASA reichen für Bildschirmdarstellungen.Ich selbst komme sehr weit mit den Techniken ohne Stativ. Wenn man ein Stativ kauft (für ernsthafte Makrofotografie sicher zu empfehlen!), sollte man unbedingt eines kaufen, das auch stabil steht. Ausprobieren! Viele Stative haben eine ausfahrbare Mittelsäule. Diese sollte man so wenig wie möglich nach oben ausfahren, da eine einzelne Säule natürlich mehr schwingt aus die drei Stativbeine. - In der Makrofotografie ist es oft hilfreich, wenn sich die Mittelsäule umgekehrt montieren lässt, d.h. so, dass sie zwischen den drei Stativbeinen nach unten gerichtet ist - so kommt man näher an Objekte in Bodennähe, und hat trotzdem durch gespreizte drei Stativbeine einen guten Stand.Klemm-Montierhilfen (oder wie das heißt) sind komfortabel: Die werden fest am Schraubgewinde der Kamera gefestigt und auf dem Stativ mit einer Art Klemmheben schnell festgeklemmt bzw. gelöst.Wer die Kamera auf ein Stativ montiert und dann den Selbstauslöser nicht benutzt (alternativ Drahtauslöser, Fernauslöser ...), der hätte auch gleich das Stativ weglassen können. Bei Spiegelreflex ist oft zusätzlich Spiegel-Vorauslösung ratsam.In keiner Weise ein Ersatz für anständige Dreibein-Stative sind die Einbein-Stative. Sie können aber hilfreich sein, den Grenzbereich des 'aus der Hand'-Fotografierens auszuweiten.Wie sind eure Erfahrungen mit Techniken zur Vermeidung des Verwackelns?Liebe GrüßeThomas
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Re:Makros nicht verwackeln
Hallo Thomas,erst mal möchte ich mich bedanken, dass du so intensiv auf meine Frage eingehst. Als nächstes werde ich mal die Spiegel-Vorauslösung aktivieren. Dies habe ich bisher noch nicht ausprobiert. Vielleicht noch ein Aspekt, den du hier noch nicht angesprochen hast (weiß aber als Anfänger nicht, ob der hier so gut reinpasst
):Makros sind bei gutem Licht im Vorteil, da sich dadurch die Verschlußzeit verkürzt und somit die Verwackelung noch weiter eingeschränkt wird. Noch eine Frage habe ich. Wie kann man ganz leichte Verwacklungsunschärfe von nicht ganz korrekter Fokussierung unterscheiden? Kann man dies im Beispiel meines Fotos von der Mohnkapsel (Bild Papaver Somniferum) eindeutig erkennen?Bei Makroaufnahmen ist ja die Schärfeebene eine ganz geringe. Kann es denn auch sein, dass ich immer um ein Haar vorbei fokussiere? Ist eine manuelle Fokussierung ratsam? Hier streiten sich die Geister. Giudo Krebs, Autor des Buches "Canon EOSD Digital Praxisbuch, behauptet, dass bei dieser Kamera der AF super arbeitet und man mit der automischen Fokussierung meist besser bedient ist. Ausgeschlossen natürlich schwierige Objekte, wie Grashalme usw. Ich hoffe, ich lenke hier nicht so sehr vom Titel dieses Threads ab, aber als Anfänger hat man halt tausend Fragen.Ich werde jedenfalls diesen Thread weiterhin im Auge behalten und hoffe, dass sich noch ein paar zu diesem Thema äußern werden.DankeLiebe AnfängergrüßeEvi
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Re:Makros nicht verwackeln
überhaupt nicht faulpelz...ich bin mit meiner eos300d auch noch nicht über das anfängerstadium hinausIch hoffe, ich lenke hier nicht so sehr vom Titel dieses Threads ab, aber als Anfänger hat man halt tausend Fragen.
z6b
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Günther
Re:Makros nicht verwackeln
Böse Menschen benutzen eine Kamera mit Bildstabilisator...Ansonsten: RTFM und viiiiele Aufnahmen - Du hast sicher noch nicht gesehen, wieviel bei Profis im digitalen Mistkübel landet.Stativ nach Möglichkeit mit nicht ausgefahrenen Beinen, da wackelts noch weniger. Selbstauslöser, wenn man Zeit hat, Drahtauslöser, wenn man hat und den Anschluß hat und wenig Zeit hat, ruhige Hand, wenn man gar keine Zeit hat.Auch bei Digicams kann man mit einer kurzen Zeit und unterbelichten noch brauchbare Bilder kriegen - Nachbearbeitung machts möglich, wenn man keine Wunder erwartet.Mit Luxusprogrammen kann man auch verwackelte Bilder noch ausbessern, ideal ists auch nicht.Bei unbeweglichen Sachen nehmen manche ganz gern ein Reprostativ - der Heuhüpfer in freier Natur auf der im Wind schaukelnden Blüte ist davon nicht begeistert. Ich nehm gerne die ruhige Hand, manchmal auch einen Blitz...
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Re:Makros nicht verwackeln
@Efi: Verwackeln: Nichts ist ganz scharf.Falsche Scharfeinstellung: Da muss bei Autofokus ja irgendwas scharf sein.Dein Papaver sieht wirklich nicht ganz 100% scharf aus.Entweder ist's etwas verwackelt, oder aber dein Objektiv ist an der Grenze, würde ich sagen.Die üblichen Standard-Zoomobjektive der Spiegelreflex-Kameras vom leichten Weitwinkel bis zum mittleren Tele sind im Makrobereich meist nicht soo gut. Ggf., wenn dir Makros wirklich ein Anliegen sind, müsstest du noch in ein gutes Makroobjektiv investieren. - Die digitalen All-in-one Kameras sind meist besser im Makrobereich als die DSLR.Abhilfe ggf.: Nachschärfen / scharfzeichnen / sharpen - schau mal in deiner Bildbearbeitungssoftware, gibt's eigentlich in fast allen Programmen. Aber man sollte es mit dieser Funktion nicht übertreiben.@Knorbs: Was ich manchmal so von dir sehe, ist etwas weiter als Anfänger
@Günther: Stabilisator hilft auch nicht über alles hinweg ... aber viel üben ist sicher richtig.Liebe GrüßeThomas
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Günther
Re:Makros nicht verwackeln
Am Rande: Das übliche Nachschärfen bringt fast nichts, ich denk da eher an Spezialspielereien wie Photoshops "Unscharf maskieren", "Hochpaßfilter", "Relieffilter", udgl.Mühsam, eigentlich nur für wirkliche Notfälle.Bildstabilisatoren - nicht die in Videocameras! - wirken merklich, einen totalen Tatterich können sie auch nicht kompensieren. Soviel ich weiß, hat als einzige auch Minolta sowas für SLRs...
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Re:Makros nicht verwackeln
Bildstabilisatoren gibt es in einigen Nikon-Objektiven (z.B. dem 24 - 120 mm) und wohl auch von Canon.Habe damit Telefotos bei sehr schlechtem Licht machen können ... wo ohne Stabilisator mind. 1/125 sec. nötig gewesen wären, gingen damit 1/30 oder mit etwas Glück auch 1/15 sec.Und Nachschärfen bringt schon etwas, wenn man's richtig einsetzt ;)Liebe GrüßeThomas
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Re:Makros nicht verwackeln
^@ ThomasIch habe folgendes Makroobjektiv: Canon EF-S 60 2,8 USM MakroDas müßte doch eigentlich was taugen oder?Entweder ist's etwas verwackelt, oder aber dein Objektiv ist an der Grenze, würde ich sagen.Die üblichen Standard-Zoomobjektive der Spiegelreflex-Kameras vom leichten Weitwinkel bis zum mittleren Tele sind im Makrobereich meist nicht soo gut. Ggf., wenn dir Makros wirklich ein Anliegen sind, müsstest du noch in ein gutes Makroobjektiv investieren.
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Re:Makros nicht verwackeln
Evi,das Objektiv sollte als Makro wohl hinreichend gut sein (obwohl ich keine Testberichte gelesen habe, gehe ich mal davon aus).Also musst du jetzt das Verwackeln ausschließen.Ich würde mit Test-Objekten bei sehr gutem Licht anfangen, vielleicht sogar so was Prosaisches wie Millimeterpapier unter einer starken Halogenlampe. Kann auch 'ne Buchseite sein.Kamera auflegen (Bücher oder so drunter), Spiegel vorauslösen, Selbstauslöser, während der Belichtung nicht bewegen, was anderes sollte auch nicht schwingen (die irgendwo laufende Waschmaschine ...) etc.Jedenfalls solltest du kontrollierte Bedingungen schaffen, die auch reproduzier- und variierbar sind.Das sollte dann zeigen, was mit deiner Ausrüstung möglich ist.Eine Anmerkung noch:Auch bei meiner Nikon D 100 mit dem 60 mm MicroNikkor (vielleicht eines der besten Makroobjektive überhaupt) sind fotografierte Objekte in einer 1:1 Betrachtung am Bildschirm nicht ganz scharf - denn da ist man u.U. durch die Bildschirmauflösung in Grenzbereichen (Pixelgröße!).Bei Ausdrucken oder Abbildungen am Screen kleiner 1:1 sieht man das nicht. - Das ist das Äquivalent zum Korn der analogen Filmmaterialien ;)Liebe GrüßeThomas
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Günther
Re:Makros nicht verwackeln
Ein Bildschirm löst günstigenfalls äquivalent einer 1,2 MPix-Camera auf, zur Beurteilung der Schärfe ist also eine Ausschnittvergrößerung nötig.Wie feinstufig arbeitet der Autofocus überhaupt?Und, OT : Gibts bei Digicams die Möglichkeit (mit vertretbarem Aufwand
) ein Objektiv in Retrostellung zu montieren?
Re:Makros nicht verwackeln
Vielleicht überlässt du es durch Mehrfeldmessung dem ZufallKann es denn auch sein, dass ich immer um ein Haar vorbei fokussiere?
Re:Makros nicht verwackeln
Hallo bb,Meinst du nun die Mehrfeldmessung ODER die automatische bzw. manuelle AF-Messfeldwahl? Das sind nach meinen Erkenntnissen zwei paar Stiefel.Falls du die AF-Messfeldwahl meinst (ich denke, dies ist aus deinem Beitrag zu erkennen) dann wähle ich bei Makroaufnahmen immer das zentrale AF-Messfeld. Eigentlich habe ich mit "Vorbei-Fokussieren" etwas anderes gemeint. Ich stelle mir die Frage, ob es denn nicht doch klüger ist, den AF auszuschalten und manuell zu fokussieren. Aber dabei kann es dann passieren, dass ich um ein Haar vorbeifokussiere und die Schärfe nicht ganz erkenne. Vielleicht brauche ich eine BrilleVielleicht überlässt du es durch Mehrfeldmessung dem ZufallKann es denn auch sein, dass ich immer um ein Haar vorbei fokussiere?, d.h. die Kamera fokussiert automatisch auf den Teil des Objektes, den gerade einer der Messpunkte als Fokuspunkt ermittelt hat.Dagegen ist die Einzelfeldmessung bei Motiven, bei denen man mit der Schärfentiefe spielen möchte oder bei Makroaufnahmen, die nur wenig Spielraum lassen, doch schon vorhersehbarer.Fokuslämpchen beachten
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Re:Makros nicht verwackeln
AF-Messfeldwahl (und nicht Mehrfeldmessung) beschreibt es präzise. Danke, Evi
Re:Makros nicht verwackeln
Hab mich wieder mal an den Makros versucht, etwa 75 Prozent der Ausbeute wurde verschrottet. Aber ich nehm es auch ganz genau und will mich nicht mit Halbheiten abgeben. Es waren doch etliche dabei, die man eigentlich noch hätte durchgehen lassen können. Die schärfsten Fotos bekommt ihr zu sehen.Hier das erste Bild der Kategorie "entfesselte Makrofotografie" 
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