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Sojaschrot als Dünger ? (Gelesen 9214 mal)

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kpc
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Sojaschrot als Dünger ?

kpc »

Hallo,hat schon einmal jemand von euch darüber nachgedacht Soja anstatt Hornspäne als N-Dünger einzusetzen ?Hornspäne (14/0/0) kosten ca. 120€ pro 100kg ( nur bei größeren Mengen ).Sojaschrot ( ca. 7/1,4/2,3 je nach Rohproteingehalt ) etwa 40€ pro 100kg.Obwohl man doppelt so viel Soja braucht um auf die gleiche N-Menge zu kommen, ist es viel billiger.Darüber hinaus bringt Soja auch noch P+K mit und lässt sich sehr dünn streuen.Man könnte durch regelmäßige kleine Gaben das Bodenleben förmlich füttern.Über den ethischen Gesichtspunkt kann man natürlich streiten......Klaus-Peter
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lord waldemoor
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

lord waldemoor » Antwort #1 am:

mein geflügel hätte freude an dem dünger ;)
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Nemesia Elfensp.
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Nemesia Elfensp. » Antwort #2 am:

Hallo,hat schon einmal jemand von euch darüber nachgedacht Soja anstatt Hornspäne als N-Dünger einzusetzen ?Hornspäne (14/0/0) kosten ca. 120€ pro 100kg ( nur bei größeren Mengen ).Sojaschrot ( ca. 7/1,4/2,3 je nach Rohproteingehalt ) etwa 40€ pro 100kg.Obwohl man doppelt so viel Soja braucht um auf die gleiche N-Menge zu kommen, ist es viel billiger.Darüber hinaus bringt Soja auch noch P+K mit und lässt sich sehr dünn streuen.Man könnte durch regelmäßige kleine Gaben das Bodenleben förmlich füttern.Über den ethischen Gesichtspunkt kann man natürlich streiten......Klaus-Peter
und was wäre mit Lupinenschrot......? ist die Duengewirkung vergleichbar?
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Mediterraneus
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Mediterraneus » Antwort #3 am:

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kpc
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

kpc » Antwort #4 am:

Lupinenschrot finde ich nur als Bäckereibedarf.Für Lupine (Korn), NPK ca. 4,5/1/1 habe ich kaum Preise gefunden und die waren jenseits von gut und böse.
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Nemesia Elfensp.
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Nemesia Elfensp. » Antwort #5 am:

:D
gekörnter Rasenschnitt, Vollkornmüsli, Schweineborsten, Nasenhaare....
:D ja gell, :o da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt...........und wenn dann noch Langeweile dazu kommt............. ::)
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Mediterraneus » Antwort #6 am:

Stickstoff ist da auch überall drin. Und vielleicht ist es auch billiger zu beschaffen als Hornspäne ::)
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Nemesia Elfensp.
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Nemesia Elfensp. » Antwort #7 am:

@ Medi: toter Fisch geht auch, gell :D ...........is aber nich so gut zu handhabenLupinenschrot duerfte es doch im Landhandel geben - ich frag hier mal im Raiffeisenmarkt nachdieser Bericht trifft den Nagel auf den Kopf:
Umsatz und Wirkung vegetabiler Düngemittelim ökologischen Gemüseanbau (Uni Kassel)
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Nemesia Elfensp.
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Nemesia Elfensp. » Antwort #8 am:

Wer keine Meinung hat, die 71 Seiten der Arbeit zu lesen hier die Zusammenfassung:
Umsatz und Wirkung vegetabiler Düngemittel im Ökologischen Gemüseanbau Müller, Dr. Torsten und von Fragstein und Niemsdorff, Prof. Dr. Peter (2003) Umsatz und Wirkung vegetabiler Düngemittel im Ökologischen Gemüseanbau. [Organic Fertilisers Derived from Plant Materials in Organic Vegetable Production.] Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften.[img] PDF859KbZusammenfassungIn diesem Projekt sollten verschiedene vegetabile Düngemittel hinsichtlich ihrer Stickstoff-Düngewirkung im ökologischen Gemüseanbau als Alternative zu organischen Düngemitteln tierischer Herkunft untersucht werden.Folgende Düngemittel wurden untersucht:(1) In Inkubationsversuchen bei 5 und 15°C Ackerbohnenschrot (Vicia faba L., Körnerschrot), Körnerschrote der Gelben und der Weißen Lupine (Lupinus albus L. und Lupinus luteus L.), Bio-Vegetal®, Phytoperls®, Rizinusschrot (Ricinus communis L., Körnerschrot) als gebräuchlicher vegetabiler Importdünger und Hornmehl als Referenzdünger tierischer Herkunf t;(2) in Gefäßversuchen Ackerbohnenschrot, Körnerschrot der Gelben Lupine, Phytoperls®, Rizinusschrot und Hornmehl;(3) in Feldversuchen Ackerbohnenschrot, Körnerschrot der Gelben Lupine, Phytoperl® und Rizinusschrot. Die untersuchten Kulturen im Gefäß- und Feldversuch waren Radieschen (Raphanus sativus L. var. sativus), Möhren (Daucus carota L. ssp. sativus) und Weißkohl (Brassica oleracea convar. Capitata) (nur Feldversuch).Bio-Vegetal® ist wegen seines extrem niedrigen Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnisses und seiner sehr schnellen Stickstoff-Mineralisation nicht als geeignetes organisches Düngemittel im Sinne der Richtlinien des ökologischen Landbaus einzustufen. Hornmehl erwies sich bei mittleren Temperaturen als Dünger mit höchster Wirksamkeit.Rizinusschrot wird in seiner Stickstoff-Düngewirkung vom Körnerschrot der Gelbe Lupine nahezu erreicht, mit unter sogar übertroffen.Insbesondere im zeitigen Frühjahr mit seinen niedrigen Temperaturen ist die Düngewirkung des Körnerschrots der Gelben Lupine gleich wie oder sogar höher als die Düngewirkung verglichen zu anderen vegetabilen Düngemittel. Selbst im Vergleich zu Hornmehl ist bei niedrigen Temperaturen mit einer ähnliche Netto-Stickstoff-Mineralisation zu rechnen. Ackerbohnenschrot und Phytoperls® schnitten hinsichtlich der N-Düngewirkung schlechter ab als die Körnerschrote der Lupinen und als Rizinuschrot.Leicht umsetzbare vegetabile Düngemittel können den Humusumsatz im Boden vorübergehend deutlich erhöhen (sog. Priming-Effekt). Bei häufiger Anwendung dieser Dünger sollte der Humusgehalt am Standort deshalb regelmäßig in Bodenuntersuchungen mit einbezogen werden. Bis über 50 % des Dünger-Stickstoffs können nach der Ernte als mineralischer Stickstoff oder in leicht mineralisierbarer organischer Form auf dem Acker zurückbleiben. Dieser Dünger-Stickstoff sollte durch eine Zweitkultur oder Zwischenfrucht genutzt werden. Anderenfalls besteht Auswaschungsgefahr, was ökologisch und ökonomisch bedenklich ist.
Bliebe nur noch die Frage der Beschaffung und des Preises :)
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Staudo
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Staudo » Antwort #9 am:

Wenn man mit mineralischem Dünger Körnerfrüchte produziert, um diese dann als Ersatz für mineralischen Dünger einzusetzen, wundert mich das schon. Ökologisch scheint mir das wegen der üblichen Verluste und des Energieeinsatzes nicht sonderlich zu sein. Da nehme ich lieber gleich Blaukorn.
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enigma

Re:Sojaschrot als Dünger ?

enigma » Antwort #10 am:

Wer bezahlt dich eigentlich für diese immer wiederkehrende Blaukornliebe?Und in was: in Schneeglöckchen?
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uliginosa
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

uliginosa » Antwort #11 am:

Das bestechende an Hornspänen und Mist jeglicher Art ist doch, dass sie als Abfall sowieso anfallen und "entsorgt" werden müssen, hier in Mitteleuropa, wo Überdüngung in vielen Gegenden ein Problem ist. Deshalb halte ich einfach nur für sinnvoll und nachhaltig diese tierischen Abfälle zur Düngung einzusetzen, wo der Bedarf besteht. Extra unter hohem Rohstoff- und/oder Energieeinsatz über den Bedarf hinaus vegetabilen oder Kunstdünger zu produzieren ist ökologischer Unsinn.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Nemesia Elfensp. » Antwort #12 am:

Wenn man mit mineralischem Dünger Körnerfrüchte produziert, um diese dann als Ersatz für mineralischen Dünger einzusetzen, wundert mich das schon. Ökologisch scheint mir das wegen der üblichen Verluste und des Energieeinsatzes nicht sonderlich zu sein. Da nehme ich lieber gleich Blaukorn.
Bis über 50 % des Dünger-Stickstoffs können nach der Ernte als mineralischer Stickstoff oder in leicht mineralisierbarer organischer Form auf dem Acker zurückbleiben.
ist das bei Blaukorn auch so? oder wäscht Blaukorn stärker aus? d.h. es wird mehr Blaukorn fuer die selbe Stickstoffversorgung in einem Zeitraum benötigt? das wäre dann wiederum weniger ökologisch und die vegetabiler Düngemittel wären dann deshalb doch vorteilhafter, obwohl sie angebaut werden muessen................und wie ist der finanzielle Aspekt zu bewerten? Welcher Stickstoff kostet denn mehr - unter beruecksichtigung aller Aspekte?und welche Stickstoffquelle ist besser fuer den Boden?
Staudo hat geschrieben:Wenn man mit mineralischem Dünger Körnerfrüchte produziert, um diese dann als Ersatz für mineralischen Dünger einzusetzen, ................
Wenn man mit mineralischem Dünger Körnerfrüchte produziert.......Ackerbohnen sind doch Leguminosen......ob da denn tatsächlich mineralische Duenger beim Anbau verwendet wurde, wäre sicherlich einen wichtige Frage - Wenn nicht, wäre Dein Einwand entkräftet - oder?
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Mediterraneus » Antwort #13 am:

Das bestechende an Hornspänen und Mist jeglicher Art ist doch, dass sie als Abfall sowieso anfallen und "entsorgt" werden müssen, hier in Mitteleuropa, wo Überdüngung in vielen Gegenden ein Problem ist. Deshalb halte ich einfach nur für sinnvoll und nachhaltig diese tierischen Abfälle zur Düngung einzusetzen, wo der Bedarf besteht. Extra unter hohem Rohstoff- und/oder Energieeinsatz über den Bedarf hinaus vegetabilen oder Kunstdünger zu produzieren ist ökologischer Unsinn.
Volle Zustimmung.Auch wenn die armen Veganer dann kein Futter mehr bekommen :'(
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Re:Sojaschrot als Dünger ?

Staudo » Antwort #14 am:

Wer garantiert eigentlich, dass das Sojaschrot nicht aus genveränderter Soja gewonnen wird? Futter-Soja ist mittlerweile fast immer genverändert.
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