News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans (Gelesen 254270 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12063
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen -- Ein ausführlicher ERFAHRUNGSBERICHT --

cydorian » Antwort #375 am:

Du tust gerade so, als ob du für jeden neugeschriebenen Buchstaben hier bezahlen müsstest
Brauchbarkeit und Hilfe um gute Pfirsiche gedeihen zu lassen sind auch ohne Geld erstrebenswert, oder :-) ? Threads, die durch ihr Eigengewicht kollabieren und damit mit viel Mühe gesammelte tolle Informationen tief drin begraben werden, sind ausgesprochen schade. Was soll problematisch am Hinweis sein, mehr auf Neues zu gehen, statt immer wieder dieselben Fragen zu wiederholen?Meine hab ich im Dezember behandelt. Schwierig war diesmal nicht, Tage mit ausreichender Temperatur zu haben, sondern mit wenig Wind. Kein Mittel kann bei Wind verwendet werden, ist ja logisch. Meistens ist das Weihnachtstauwetter ideal, aber diesmal war eh immer Tauwetter.Handhabung und Anwendung in den entstehenden sehr niedrigen Konzentrationen (vergleichbar mit frei käuflichen Produkten wie Wofasteril) halte ich generell für sehr einfach. Als Imker muss ich regelmässig mit Flaschen voller Ameisensäure (60% oder vorher 85%!), Oxalsäure und Milchsäure (auch mit Spritzflasche gesprüht) hantieren. Zugelassene und verschiebene Tierarzneimittel, nebenbei bemerkt. Ist gefährlicher und schwieriger. Im Nachbarbezirk wär fast jemand gestorben, weil er versehentlich verdampfte Ameisensäure eingeatmet hat und sofort einen heftigen Asthmaanfall bekommen hat.
Benutzeravatar
Mediterraneus
Beiträge: 28270
Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
Region: Südspessart
Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Mediterraneus » Antwort #376 am:

Du wirst in einem öffentlichen Forum nicht hinbekommen, gezielte Information in Kürze zusammenzustellen, dazu antworten zuviele. Dazu müsste man eine Broschüre schreiben.Ich weiß nicht, wie oft ich mich im Feigenthread schon wiederholt habe, weil immer wieder die gleichen Fragen kamen. Das ist halt ein Forum, und da steht für mich die Unterhaltung mit Gleichgesinnten halt mal im Vordergrund. Auch wenn man sich wiederholen muss (oder sich selbst zitieren muss, wenn man sich wiederfindet ;D )Ich finde die Dokumentation über die Peressig-Versuche jedenfalls sehr unterhaltsam und eine interessante Alternative.Trotzdem sollte hie und da auch auf die Alternative ohne Spritzen hingewiesen werden. Da wiederhole ich mich immer wieder gerne. Und du dich. Zum Kräuseln ;D
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
ladysandy
Beiträge: 110
Registriert: 16. Nov 2014, 10:59

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

ladysandy » Antwort #377 am:

Also ich habe auch Pfirsischbäume. Einen uralten Weinbergpfirsisch, einen jungen Weinbergpfirsisch, einen jungen Saftpfirsisch und einen Zwergpfirsisch. Bis auf den Zwergpfirsisch der im Kübel vor meinem Haus steht, sind alle Pfirsische gleichermaßen von der Krankheit betroffen. Bei den ganz jungen Bäumen nehme ich die Befallenen Blätter ab, wenn ich zufällig davor stehe. Hier in der ganzen Moselregion, wo der rote Weinbergpfirsisch als regionale Delikatesse gilt, sind eigentlich ALLE Pfirsischbäume betroffen. Niemand unternimmt was. Die Bäume blühen wunderschön im Frühjahr und allesamt tragen reichtlich zur Erntezeit. Die Früchte sind immer genießbar. Es sieht halt nur so blöde aus ::) . Die Spritzmittel finde ich alle sehr aufwändig oder teuer. Ich lasse sie einfach. Den Bäumen geht es dennoch gut, treiben nach Befall immer wieder neu aus. Die Früchte schmecken prima und sind genießbar.Mir hat es den Anschein, als gehöre das zu den Bäumen einfach dazu ;)
Natura
Beiträge: 10715
Registriert: 1. Jul 2005, 19:39
Kontaktdaten:

Nordbaden, Weinbergklima 8a

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen -- Ein ausführlicher ERFAHRUNGSBERICHT --

Natura » Antwort #378 am:

Und ich finde, es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass es eben auch ohne Spritzen gehen kann.Wer spritzen will, kann das ja gerne tun. Wenns mit Peressigsäure funktioniert, schön! Wenn es nur ein Placebo ist, dann auch schön!Wie Kasi schon schrieb, es geht auch ohne :D
Ich habe von einer alten Frau gehört, dass sie ihre Pfirsichbäume nur mit Wasser abspritzt und das hilft ihrer Meinung nach auch.
Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
Benutzeravatar
hargrand
Beiträge: 2720
Registriert: 28. Jan 2012, 16:17
Kontaktdaten:

Aprikösling & quittensüchtig

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

hargrand » Antwort #379 am:

Leider eher im Gegenteil. :-\Ein Regen hätte die gleiche Wirkung, nämlich brauchen die Sporen feuchtigkeit zum befallen.
Aspidistra
Beiträge: 1394
Registriert: 25. Dez 2014, 21:52
Region: Erdinger Moos, Münchner Schotterebene
Höhe über NHN: 489
Bodenart: sandiger Lehmboden
Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Aspidistra » Antwort #380 am:

Hier in der ganzen Moselregion, wo der rote Weinbergpfirsisch als regionale Delikatesse gilt, sind eigentlich ALLE Pfirsischbäume betroffen. Niemand unternimmt was. Die Bäume blühen wunderschön im Frühjahr und allesamt tragen reichtlich zur Erntezeit. Die Früchte sind immer genießbar. Es sieht halt nur so blöde aus ::) . Die Spritzmittel finde ich alle sehr aufwändig oder teuer. Ich lasse sie einfach. Den Bäumen geht es dennoch gut, treiben nach Befall immer wieder neu aus. Die Früchte schmecken prima und sind genießbar.Mir hat es den Anschein, als gehöre das zu den Bäumen einfach dazu ;)
Bei mir blühen und fruchten die Pfirsiche trotz Kräuselkrankheit auch immer gut und die Pfirsiche sind ok und schmecken gut :D.So gesehen würden mich die gekräuselten Blätter nicht stören.Allerdings verkürzt die Kräuselkrankheit die Lebensdauer der Bäume stark.Diesen Winter wird wieder ein Baum absterben. :'((Ich habe schon mal versuchsweise kaukasischen Rankspinat drangepflanzt um den Baum noch ein wenig "zu nutzen".)
Beeren sind die Poesie eines Gartens.
Wo ein Spaten ist, ist auch ein Pflanzplatz!
Benutzeravatar
Mediterraneus
Beiträge: 28270
Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
Region: Südspessart
Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Mediterraneus » Antwort #381 am:

Pfirsichbäume werden ansich nicht sehr alt. Zumindest nicht so wie Apfel oder Birne.Werden sie nicht stark geschnitten, vergreisen sie sehr schnell. Auch Monilia und Gummifluss treten oft auf. Das führt auch zum Absterben.Treibt der Baum nach dem üblichen Kräuselbefall wieder gesund und kräftig nach und bildet ein dichtes Blätterdach, dann denke ich liegts nicht an der Kräuselkrankheit, dass er nicht alt wird. Auch sollte man etwas ausdünnen, so dass mehr Blätter als Pfirsiche am Baum verbleiben, damit sich der Baum nicht erschöpft.Man muss halt immer wieder mal einen neuen Baum nachziehen. Geht ja recht schnell, vom Kern bis zum ertragsfähigen Baum vergehen nur wenige Jahre.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
wanda26
Beiträge: 490
Registriert: 25. Mai 2009, 14:02
Kontaktdaten:

7a, ca 130m ü NN

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

wanda26 » Antwort #382 am:

Man muss halt immer wieder mal einen neuen Baum nachziehen. Geht ja recht schnell, vom Kern bis zum ertragsfähigen Baum vergehen nur wenige Jahre.
Hi,am Besten gleich mehrere! Dann kann man ziemlich schnell die erkennen und ausmerzen, die besonders unter der Kräuselkrankheit leiden. Optimal ist es - wenn man den Platz hat -noch zwei oder drei bis zur ersten Frucht kommen zu lassen und dann nochmal zu selektieren.Die Unterschiede bei den "Geschwistern" können erheblich sein!lg wanda
Aspidistra
Beiträge: 1394
Registriert: 25. Dez 2014, 21:52
Region: Erdinger Moos, Münchner Schotterebene
Höhe über NHN: 489
Bodenart: sandiger Lehmboden
Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Aspidistra » Antwort #383 am:

Ich habe ja immer mehrere Selbstgezogene in der Pipeline aber letztes Jahr habe ich mir mal einen Benedict gekauft - mal sehn. Jetzt muss ich nur mit den Kernen zum Stecken aufpassen, dass ich keine Genvermischung bekomme. Vielleicht wäre aber gerade das interessant ::).Aber hier in unserem "Nichtpfirsichklima" mit Staunässe halten die Bäume wirklich nicht sehr lange. Obwohl ich die Pfirsiche als einzige Bäume jedes Jahr penibelst schneide. Ich denke ein wesentlicher lebensverkürzender Faktor ist die Kräuselkrankheit. Man kann direkt beobachten, wie sie jedes Jahr bei den einzelnen Bäumen stärker auftritt und irgendwann ganze Äste nicht mehr mit Kräuselblätterabwurf und neuem Austrieb reagieren sondern weitgehend kahl mit einigen gelben gekräuselten Blättern verbleiben.
Beeren sind die Poesie eines Gartens.
Wo ein Spaten ist, ist auch ein Pflanzplatz!
Eva

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Eva » Antwort #384 am:

Hm. Ganz offenbar zu spät gelesen. Den Pfirsichbaum im Gemeinschaftsgarten hat die Kräuselkrankheit ganz übel erwischt, es sind kaum intakte Blätter dran, alles kräuselt bzw. fällt sogar schon runter, die Blüten hätten zwar angesetzt, aber die Früchtchen werden schon grau (wer sollte sie auch ernähren). Alles befallene Blattwerk ab und in den Restmüll ist klar. Dann ist aber kaum noch was dran, der Baum wird auf wenige Ästchen unten außen ziemlich nackig werden - kann/soll man dann auch gleich zurückschneiden, oder ist das noch eine zusätzliche Belastung, die der Baum grad gar nicht brauchen kann. Der Baum ist ca. 2 m hoch, hat einen schönen geschützten Platz vor einer Mauer, steht da seit zwei Wintern. Für mein Gefühl könnte von den Ästen schon was ab, die Frage ist nur, ob das jetzt gleichzeitig mit dem Entblättern passieren sollte oder später im Jahr. Ich fürchte, die Nachtriebe werden hauptsächlich nur an den Spitzen kommen, dann ist ein Rückschnitt im Sommer auch nicht mehr drin.
Benutzeravatar
Lizzy
Beiträge: 1066
Registriert: 10. Sep 2008, 10:12

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Lizzy » Antwort #385 am:

Meine Pfirsichbäume kräuseln dieses Jahr auch ganz stark obwohl ich gespritzt habe. Vermutlich habe ich den Zeitpunkt verpasst. Ich hätte schon im Herbst oder Dezember spritzen sollen. Einer ist mir dieses Jahr kaputtgegangen einer letztes Jahr.Werde mich mal auf die Suche nach kräuselkrankheitstoleranten Sorten machen.
Benutzeravatar
Urmele
Beiträge: 1356
Registriert: 20. Aug 2009, 09:12

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Urmele » Antwort #386 am:

Ich würde die Seitentriebe alle auf Stummel (2Augen) schneiden, dann kann der Baum mit den wenigen verbleibenden Augen kräftig durchtreiben.
Benutzeravatar
Christina
Beiträge: 6690
Registriert: 8. Feb 2005, 17:29
Kontaktdaten:

Odenwälder Weininsel 7a 206 m ü. NN

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Christina » Antwort #387 am:

Ich habe es in diesem Jahr auch versäumt zu spitzen. Mein Kernechter vom Vorgebirge hat sehr gut angesetzt, und kaum gekräuselte Blätter. Meine Nektarine hat es übel erwischt. In den Jahren in denen ich Wasserstoffperoxydmischung gespritzt habe hatte er es kaum.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.  (Sprichwort der Xhosa)
b-hoernchen
Beiträge: 3747
Registriert: 10. Mai 2013, 19:07

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

b-hoernchen » Antwort #388 am:

Alles befallene Blattwerk ab und in den Restmüll ist klar. Dann ist aber kaum noch was dran, der Baum wird auf wenige Ästchen unten außen ziemlich nackig werden - kann/soll man dann auch gleich zurückschneiden
Dass kräuselnde Blätter entfernen nichts bringt, wurde auch schon hier im Forum gesagt. Oder würdest du einem Lungenkranken, dessen Lungen 50% ihrer Funktion verloren haben, die Lunge ganz entfernen? Meine Erfahrung: Dran lassen, bis sie selber runterfallen, der Baum weiß schon, wann das Blattg völlig hinüber ist.Stattdessen: Düngen, päppeln, bei Trockenheit gießen. Auch den Totalrückschnitt würde ich vermeiden. Hätte ich meinem im ersten Jahr kränkelnden Gelbfleischigen nach den "Regeln der Kunst" die dürren Triebe 30cm weit ins gesunde Fleisch zurückgeschnitten, gäb's den Baum heute nicht mehr. Er hat mir die schonende Behandlung gedankt und im ersten Jahr noch einen Pfirsich mit mehr als einem halben Pfund geschenkt, neben anderen nicht ganz so schweren. Im dauarauffolgenden Winter 2 x behandelt - heute ist das mein größter Pfirsichbaum.Ich weiß nicht, ob Pilzmittel gegen Spitzendürre zum jetzigen Zeitpunkt noch helfen, aber lieber ein chemisches Mittel kaufen, als den Baum ruinieren. Bei Hautpilz würdest du doch ein Medikament nehmen - und dann sogar an dir selbst applizieren. Im Prinzip sind die Pflanzenschutzmittel gegen Pilzerkrankungen denen in der Humanmedizin ähnlich.
Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!
Benutzeravatar
Mediterraneus
Beiträge: 28270
Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
Region: Südspessart
Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen

Mediterraneus » Antwort #389 am:

Meine Pfirsichbäume kräuseln dieses Jahr auch ganz stark obwohl ich gespritzt habe....
Nunja, meine kräuseln dieses Jahr auch besonders stark, obwohl ich noch nie gespritzt habe ;D "Andross" ist am schlimmsten.Man wird sehen, was kommt. Die letzten Jahre hat er sich gut geschlagen, wurde allerdings auch umgesetzt und auf Stock geschnitten.
Dateianhänge
Strauchpfingstrosen_120515_Garteneinblicke_P_delavayi_samling_033.JPG
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Antworten