Veredelungsunterlagen unsicher (Gelesen 6348 mal)

[b-hoernchen]

Wo bekomme ich diese Wühlmauschutzgitter her? Ich habe vor 10 Bäume M26 zu veredeln und auf einem Gartengrundstück zu pflanzen. Dort gibt es allerdings erheblichen (Wühlmaus-)befall. Gerade in den letzten Monaten sind etliche Haufen entstanden

Ich hab' mein Sechseckgeflecht bei einem Drahtwarenhändler/Zaunbauer in der Stadt bekommen. Ein zweiter Händler bietet sogar fertige Körbe an.Meine Körbe habe ich mit 50 cm breiten Bahnen als Seitenwand geflochten, so ca. 60 cm Durchmesser. Darauf je einen Deckel oben und unten aus 75 cm breiter Drahtbahn gesetzt, mit verzinktem Blumendraht verzwirbelt.Mit 1 m breitem Material habe ich meinen ersten Korb geflochten. Aber wie ich gemerkt habe, was es bedeutet eine 1 m tiefe Pflanzgrube in lehmig-steinigem Untergrund auszuheben (gibt bei 1 m Durchmesser fast drei Tonnen Aushub...), bin ich auf 50 cm Seitenhöhe umgeschwenkt. Ich hab' leider keinen Bagger, um das Pflanzloch auszuheben, alles Handarbeit... .Man sollte übrigens nicht vergessen, den Durchlass für den Baumstamm regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf zu erweitern. Das Dickenwachstum einer Kirsche im ersten Jahr hat mich doch verblüfft.

[Gänselieschen]

Du solltest dir unverzinkten Draht besorgen. Verzinkter Draht verrottet fast gar nicht, vor allem in durchlässigem Boden nicht, und schnürt natürlich doch auf Dauer die Wurzeln ein.Ich überlege auch, ob ich einen neuen Apfelbaum pflanze. Mir gehen die großen alten Bäume aus. Es sollte dann auch ein Baum auf Sämlingsunterlage sein - stark wachsend. Aber ich traue mich kaum zu recherchieren, so wenig Ahnung habe ich. Der Boskoop, den ich 2007 gepflanzt habe, ist ein Winzling. Aber da habe ich auf so etwas noch garnicht geschaut.

[Chaosgarten]

@Gänselieschen: Das mit dem verzinkten oder unverzinkten Draht ist eine Glaubensfrage. Zwar wurde in einer veröffentlichung des Pomologenvereins wohl mal vor negativen Auswirkungn bei verzinktem Draht gewarnt, dort wurde aber wohl auch zu dicker und zudem doppelt gelegter Draht verwendet. Inzwischen wird angeblich auch vom Poologenverein wieder verzinkter Draht befürwortet.Außerdem dürfte es für die Zersetzung des Drahtes maßgeblich auf die Bodenbeschaffenheit ankommen. In unserem relativ schweren und damit dauerfeuchten Boden vergeht jegliches Drahtgeflecht, egal ob verzinkt oder plastikummantelt relativ zügig. Unverzinkter Draht wäre hier kein zuverlässiger Schutz, da er nach einem Jahr völlig zersetzt wäre.Gerade schwachwüchsige Unterlagen brauchen den Schutz aber erheblich länger, so dass ein nahezu unzersetzbarer Schutz trotz eventueller Beeinträchtigungen meines Erachtens vorzuziehen wäre.Persönlich konnte ich noch keine Nachteile durch verzinkten Wühlmausdraht feststellen.Bei einem Apfelbaum auf starkwüchsiger Sämlingsunterlage kann es je nach Sorte zwischen 5 und 20 Jahren bis zum ersten richtigen Ertrag dauern. Baumschulen geben meist 7 Jahre an.

[Gänselieschen]

Es kann ruhig lange dauern - ich möchte etwas Nachhaltiges pflanzen. Die Bäume, die ich bislang gepflanzt habe, werden nicht bis zu meinen Urenkeln überdauern. Die Sauerkirsche und der Klarapfel vergreisen jetzt schon, ca. gut 10 Jahren und schlechtem Ertrag, die Zwetschge Hanita wächst so steil, dass sie irgendwann auseinander brechen wird, zwei neue Birnen müssen erstmal zeigen, ob sie jemals Bäume werden wollen, Gleiches gilt für eine Quitte und einen Dreisortenpflaumenbaum. Der Boskoop ist mit Sicherheit auf ganz schwach wachsender Unterlage, eine Ungarische Traubige sieht recht gut aus, wird aber auch nicht groß. Ach ja eine Große grüne Reneklode, die will auch als Baum groß werden. Was mag die für eine Unterlage haben? Der Zuwachs ist weit über 1,50 m, wenn man sie lässt.Hier ist reiner Sandboden. Ich habe im letzten Frühjahr Rosen umgesetzt, die ich in verzinkten Karnickeldraht gepflanzt hatte. Der Draht war nach vier Jahren jungfräulich wie am ersten Tag. Das kann nicht gut sein. Da es mir nicht gelungen war, unverzinkten Draht zu bekommen, hat mir hier ein Staudengärtner aus dem Forum geholfen. Im letzten Jahr habe ich 8 Beerenhochstämmchen und einige Rosen in unverzinkten Draht gepflanzt - und mir ist wirklich viel wohler dabei.

[Chaosgarten]

Bei Sandboden mag der unverzinkte Draht auch lange genug halten.Bei deinem Boden würde ich bei den Apfelsorten mal gezielt nach solchen mit geringen Bodenansprüchen schauen, da gibt es einige recht anspruchslose alte Sorten.Dine Beerenhochstämme dürften leider nich besonders langlebig sein, was an der Veredelung und der relativ starken Windanfälligkeit liegt. Du kannst aber als Reserve Steckhölzer aus der Krone schneiden und dir so unkompliziert eigene Büsche auf eigener Wurzel ziehen.

[Gänselieschen]

Die Hochstämme sind der Optik-Ordnung-Faulheit geschuldet. Ich weiß, dass sie im Zweifel schon nach 5 Jahren nicht mehr wollen. Sie stehen hinter einem Maschendrahtzaun und haben sogar etwas Windschutz. Früher hielten auch Hochstämmchen viel länger. Keine Ahnung, was die Züchter da heute immer rumzaubern. Die brauchen in diesem Frühling erst einmal vernünftige Stäbe. Ich habe ziemlich improvisiert im letzten Jahr. Tw. standen die Stämmchen auch viel zu lange im Wasser, bevor ich sie einpflanzen konnte. Da muss ich sowieso erst einmal abwarten, wie der Austrieb in diesem Jahr ist. Wenn ich dann die Sorten richtig einschätzen kann, kann ich ja immer mal einen jungen Zweig wurzeln lassen. Platz für Sträucher habe ich auch wieder gewonnen. Wenn alles gleichzeitig reift, ist es jedoch eine Plackerei mit den Sträuchern. Hochstämmchen sind einfach hübsch und gut zu beernten.Ich habe zu Weihnachten ein Buch geschenkt bekommen, dass Apfelsorten aus Brandenburg behandelt. Vielleicht sollte ich das doch mal gezielt durchlesen. Mir ist gegen Silvester ein alter Apfelbaum umgekippt, war wahrscheinlich eine Goldparmäne. Durchmesser bestimmt 60 cm. Der war innen schon total hohl und hatte nur noch einen ganz hohen Galgenast. Besonders im letzten Herbst hat er nochmal gut getragen. Es war natürlich immer Fallobst, aber wunderbar zu essen und für Kuchen und Apfelmus. Vorbei.Ein alter Boskoop steht noch - der sieht auch noch sehr gut aus - auch mindest 70 cm Durchmesser.Die alte Stelle würde ich nicht nochmal nehmen, dort müsste ein Weg verlaufen. Aber ich finde bestimmt einen neuen Platz.

[Hessenapfel]

Wo bestellt ihr / man am besten die Veredelungsunterlagen für Äpfel ?Kenne mich noch nicht wirklich aus wo ich per Internet welche bekomme - suche gute Tipps wo man welche per Online und Versand beziehen kann. Gefunden hab ich Ritthaler und Eggert - wie sind die Erfahrungen mit deren Unterlagen ? Eggert ist vgl. deutlich günstiger - taugen die was.Ich tendiere mittlerweile zur MM111, aufgrund Eurer Ratschläge, und als Test einige Sämlinge, die dann aber rechtzeitig auf Halbstammkronenhöhe zu schneiden...

[b-hoernchen]

Es kann ruhig lange dauern - ich möchte etwas Nachhaltiges pflanzen.

Wir entfernen uns hier immer weiter vom Thema des thread's, aber wie wäre es mit dem Schönen aus Wiltshire? Ich kenn' da einen Apfelbaum bei einer Bekannten, deutlich über 100 Jahre alt (der Baum) und immer noch robust und wüchsig, dabei gar nicht monströs groß.Alternieren tut er halt, aber ist was ganz anderes als die Supermarktäpfel... .Um auf das Thema zurückzukommen - ich versuche verzweifelt Reiser von diesem Baum zu veredeln, hat letztes Jahr nicht geklappt und wenn ich mich weiter so blöd anstelle, wird's auch dieses Jahr nix.

[Gänselieschen]

Danke für den Tipp. Manchmal wird man einfach durch ein Thema aud die eigenen Dinge gelenkt.Und wenn du das Reis doch einer Baumschule anvertraust? Ich habe das mit ner Pflaume aus dem Garten der Eltern gemacht.

[grafenburger †]

Wiltshire(weisse Wachsrenette) hätte ich einen übrig...