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Stellaria-Wiese (Gelesen 11143 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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troll13
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Stellaria-Wiese

troll13 »

Maculatums neuer Blog hat mir einen Floh ins Ohr gesetzt. ;)Das Rasenstück unten auf dem Foto ist stark vermoost und auch bis zu der Hälfte der Bildmitte so beschattet, dass es sich hier eigentlich nicht lohnt, richtigen "Rasen" wieder zu aktivieren.Ich träume schon lange davon, dort etwas "Wiesenartiges" auszuprobieren. Maculatum erwähnt und zeigt in seinem Blog Stellaria nemorum und beim Googeln über die Gattung bin ich auf dieses Foto einer Waldlichtung in Südschweden gestoßen. :oSo etwas will ich auch! :D ;D :DIch dachte an die Ansiedlung von Stellaria holostea, weil die hier vermutlich besser herpasst. Was könnte vielleicht dazu passen? Ich suche hier vor allem nach Gräsern aber auch nach Staudenpartnern.Habt ihr Ideen?
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maculatum
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Re:Stellaria-Wiese

maculatum » Antwort #1 am:

Tolle Idee! :D Stellaria nemorum brauchts luftfeucht und bodenfrisch. Bei meinem Ex-Arbeitgeber wächst hingegen Stellaria holostea an trockeneren halbschattigen Stellen zusammen mit Stachys sylvatica, Phyteuma spicata, Veronica chamaedrys und ... ähm ... Aegopodium podagraria. Überraschenderweise wuchert ein Sämling kräftig im mäßig trockenen vollsonnigen ungemulchten "Prärie"-Beet.S. holostea ist hier im Südwesten verbreitet an waldigen Straßenrändern anzutreffen.Wolltest du noch ein Foto von der Fläche bei dir vor Ort ergänzen? Ich würde dieser Pflanze zutrauen, sich nach Pflanzung mit der vorhandenen Vegetation zu arrangieren.
Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
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Danilo
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Re:Stellaria-Wiese

Danilo » Antwort #2 am:

Sehr interessantes Thema, vielen Dank dafür! Schon seit Jahren überlege ich immer mal wieder, ob sich hier und da die flächige Ansiedlung einer ausdauernden Stellaria-Art lohnen könnte.Mich würde intessieren, wie sich die genannten Arten so über das Jahr geben: welchen Anblick bieten sie zu den verschiedenen Jahreszeiten? Gibt es saisonale Höhe- oder Tiefpunkte? Gibt es, um eine Vorstellung ihrer Einsatzmöglichkeiten zu bekommen, in Wuchs und Verwendung vergleichbare Stauden im Standortsortiment?
raiSCH
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Re:Stellaria-Wiese

raiSCH » Antwort #3 am:

Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich Stellaria-Wiesen als Unterpflanzung im Rhododendronpark Hobbie bei Westerstede gesehen. Ich war aber schon einige Jahre nicht mehr dort.
troll13
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Re:Stellaria-Wiese

troll13 » Antwort #4 am:

Sorry... das kommt davon beim Posten von zwei Seiten gestört wird. :-\Ich stelle mir eine kreisrunde Fläche vor, in der noch ein relativ schmales, malerisch lockeres Gehölz (vieleicht eine aufrecht gezogene Fagus silvatica 'Rohan Weeping') steht und auch ein größerer Feldstein plaziert wird.Ansonsten zunächst nur die Stellaria und eine Gräserart, die sich gegen die Sternmiere behaupten mag. Was sich dann von selbst ansiedelt muss mann schauen. Habe leider kein Sommerfoto gefunden. Dann ist der Hintergrund dicht und grün. Und auf der rechten Bildseite ist die damals erst angelegte Buchseinfassung inzwischen auch schon als solche erkennbar.
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Blick_auf_Hasel.jpg
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Mrs.Alchemilla
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Re:Stellaria-Wiese

Mrs.Alchemilla » Antwort #5 am:

Maculatums neuer Blog hat mir einen Floh ins Ohr gesetzt. ;)...So etwas will ich auch! :D ;D :DIch dachte an die Ansiedlung von Stellaria holostea, weil die hier vermutlich besser herpasst. Was könnte vielleicht dazu passen? Ich suche hier vor allem nach Gräsern aber auch nach Staudenpartnern.Habt ihr Ideen?
Sehr schönes Thema, das ich gespannt verfolgen werde - das Foto ist wirklich ein Traum...Ich selber habe seit einigen Jahren Stellaria holostea in einem kleinen Halb-Schattenbereich des Gartens. Er wächst dort zwischen Schneeglöckchen und Winterling, Pulmonaria und Veilchen - teils gepflanzt, teils selbst angesiedelt. Als Gras habe ich derzeit Luzula nivea. Die Herrschaften vertragen sich recht gut miteinander. Wo Stellaria mir zuviel wird, ziehe ich sie raus (selbst im Lehmboden ein Kinderspiel), ansonsten ist sie ein schöner grüner Bodendecker...Bin gespannt, was du in deinem Garten draus machst :)
Lieben Gruß

Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben. (H.C. Andersen)
troll13
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Re:Stellaria-Wiese

troll13 » Antwort #6 am:

Ich würde gerne eine naturalistischere Szene schaffen aber durch die Buchseinfassungen scheint mir ein formaler Grundriss (Kreis) hier angebrachter. Dazu passt vielleicht "Stellaria-Wiese" als ein in der Artenzusammensetzung "reduziertes Zitat" besser.Der Standort scheint jedoch recht optimal zu sein, da Pulmonaria mit ähnlichen Ansprüchen wie die Sternmiere hier gut gedeiht und sich auch erfolgrteich durch Selbstaussaat vermehrt.Luzula nivea kann ich mir gestalterisch recht gut vorstellen. Die Schneemarbel ist in einem anderen Teil des Gartens jedoch nicht allzu dauerhaft und konkurrenzstark. Ich denke im Augenblick eher an ein Carex. Vielleicht C. umbrosa?Eine andere Frage ist, wie man günstig an eine ausreichende Anzahl an Sternmierenpflanzen kommt? Ich überlege hier, es mit Aussaat zu versuchen. Was ist da günstiger... Direktsaat oder Vorkultur in Töpfen?
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Staudo
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Re:Stellaria-Wiese

Staudo » Antwort #7 am:

Vermehre sie über Stecklinge. Das geht im Mai/Juni problemlos.
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wallu
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Re:Stellaria-Wiese

wallu » Antwort #8 am:

Wir hatten bis vor einigen Jahren ein wildes Brombeergestrüpp in unserer "Eichenwildnis" (einige große Eichenbäume an einem sommertrockenem leichten Südhang). Nachdem die Brombeeren in einigen Gewaltaktionen zurückgedrängt waren, hat sich die Sternmiere binnen zwei Jahren ausgebreitet (siehe Bild). Die Ausläufer erobern locker in einem Jahr einen Quadratmeter, wenn die Umstände passen. Vor der angrenzenden Streuobstwiese hat die Sternmiere Halt gemacht, sie braucht wohl lichten Schatten?
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Sternmieren-in-der-Eichenwi.jpg
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Re:Stellaria-Wiese

Christina » Antwort #9 am:

Sehr schöne Idee troll und ein wunderschönes Foto von wallu. Wie lange blüht denn diese Sternmiere, und wie schaut es aus in den Zeiten wenn sie nicht blüht, bzw im Winter?
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Re:Stellaria-Wiese

Isatis blau » Antwort #10 am:

Unter Sträuchern, unter denen Immergrün und Unkraut wächst, hat sich bei mir die Sternmiere angesiedelt. Bisher habe ich sie als ein zur Blütezeit sehr hübsches Unkraut angesehen.Sie lässt sich, wenn sie unschön wird, recht leicht jäten, kommt aber wieder.
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wallu
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Re:Stellaria-Wiese

wallu » Antwort #11 am:

Sehr schöne Idee troll und ein wunderschönes Foto von wallu. Wie lange blüht denn diese Sternmiere, und wie schaut es aus in den Zeiten wenn sie nicht blüht, bzw im Winter?
Die Blüte dauert nur wenige Wochen (April/Mai); Ansonsten ist es nicht so toll. Ab Juni beginnt das Laub gelb zu werden, zieht z.T. in trockenen Sommern völlig ein und das Areal sieht für den Rest des Jahres ziemlich unordentlich aus - wild halt :-\ . Abmähen ist aber kein Problem.
Viele Grüße aus der Rureifel
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Gänselieschen
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Re:Stellaria-Wiese

Gänselieschen » Antwort #12 am:

Jetzt haben wir den Salat - die Stellaria steht nun auch bei mir auf einem Bestellzettel - für meinen Vorgarten zum Verwildern. Einen Versuch ist es wert!
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Re:Stellaria-Wiese

martina 2 » Antwort #13 am:

Ich dachte an die Ansiedlung von Stellaria holostea, weil die hier vermutlich besser herpasst.
Im Waldviertel wächst sie in Massen wild an den (leider immer spärlicher werdenden) sandigen und steinigen Rainen, allerdings wie alles später als hier geschrieben, zusammen mit Steinnelken und kleinen Glockenblumen :) Im Wald hab ich sie eigentlich noch nie gesehen. Irgendwann hab ich ein Stück zu mir geholt, wo sie sich auf trockenen Wiesenstücken stetig vermehrt. Dazu paßt, was wiki sagt:"Dort besiedelt sie vor allem frische bis mäßig trockene, mäßig nährstoffreiche, meist kalkfreie, lehmige und sandige Böden bis in mittlere Gebirgslagen."
Schöne Grüße aus Wien!
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Gänselieschen
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Re:Stellaria-Wiese

Gänselieschen » Antwort #14 am:

Genau diese werde ich bestellen. Mein Vorgarten(wald) ist recht sonnig und trocken, sandiger durchlässiger Boden. Das dürfte sicher klappen. Ich versuche ja immer weiter dort Wildpflanzen und anspruchslose Stauden anzusiedeln. Das ist mein Black-box-garden. Bin schon gespannt, was in diesem Jahr wird - im letzten Jahr war ich sehr fleißig mit dem Hineinsetzen in diese Fläche.
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