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Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich? (Gelesen 6377 mal)
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Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Hier ist auch fast jede Nacht momentan leichter Frost oder Reif. Das ist im März ja ganz normal.Mein Winterschutz ist entfernt, denn da drunter wird's bei Sonne nur zu warm und die Pflanzen meinen, es ist Sommer. Die Pflanze wird quasi vorgetrieben.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Das genau ist so gut wie immer immer ein großes Problem bei meinen Rosen.
Schöne Grüße aus Wien!
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Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Winterschutz ist ein sehr kompliziertes Thema für sich 

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Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Meine Pflanzen sitzen im kühlen Schatten unter dem Winterschutz und treiben noch nicht - womit schützt Du die Pflanzen denn?Hier ist auch fast jede Nacht momentan leichter Frost oder Reif. Das ist im März ja ganz normal.Mein Winterschutz ist entfernt, denn da drunter wird's bei Sonne nur zu warm und die Pflanzen meinen, es ist Sommer. Die Pflanze wird quasi vorgetrieben.

Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Ja, weiß ich. Habe ganz viele. (Carex.) Völlig unkompliziert, in der Tat.Darf man dann (sehr) neugierig fragen, was es 2016 und 2017 denn für welche werden? Oder ist das Berufsgeheimnis?In diesem Jahr sind Carex „Staude des Jahres“. Die sind unkritisch. Die Staude des Jahres 2016 wird ebenfalls unempfindlich gegen Spätfröste sein, die des Jahres 2017 dagegen nicht.![]()
Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Berufsgeheimnis.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Nanu, so viel geworden...Mehrfach zitieren kann ich immer noch nicht, also direkt:Die sind ja durch einen Spätfrost nicht gleich hinüber, es fällt dann nur halt mal für ein Jahr die Blüte aus.--> Ja aber mal ehrlich, mir wäre das schon ein bißchen zu blöd. Also irgendwie stelle ich mir die Sachen nicht hin, um das Überlebenstraining mit ihnen durchzuexerzieren, sondern um sie blühen zu sehen. Oder ist das eine allzu gewagte Vorstellung?meist Podophyllum und einige Polygonatum--> Was, Polygonatum auch?? Bei der Convallariaceae-Familie hatte ich sie als total unkritisch eingeschätzt, war das falsch? Habe mir nämlich letztes Jahr ein paar angeschafft. (Aber immer noch Standard-Sorten. Meinst du vielleicht eher Raritäten?)Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten etablierten Pflanzen mit normaler Witterung umgehen können.--> Das geht schon eher in die Richtung, die ich mir gewünscht hatte. ;-) Denn bei mir sind die Dicentra unkaputtbar zum Beispiel, obwohl sie als spätfrostgefährdet gelten. Deshalb hatte ich mich doch gewundert. Aber vermutlich liegt das dann daran, daß sie schon sehr alt und etabliert sind?solche pflanzen sind in ihren natürlichen verbreitungsgebieten aufgrund der dort herrschenden klimatischen bedingungen offensichtlich nicht mehr spätfrösten ausgesetzt.--> Ach so, das ist interessant. Ich schaue ja auch immer, woher die Pflanzen ursprünglich kommen, rein interessehalber, hatte aber noch nie daran gedacht, nach den dortigen winterlichen Bedingungen zu schauen. Werde ich in Zukunft tun, das ist eine Idee.
Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Damned.Muß mich dann wohl gedulden. Genau das was ich gar nicht kann. Tsss....Berufsgeheimnis.![]()
Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Wenn aufgrund eines Spätfrostes in einem von vier Jahren die Blüte krachen geht, dann kann ich darüber hinweg sehen. Insbesondere, weil die Pflanzen ja trotzdem noch das Laub bringen und den Rest des Jahres in der Regel gut dastehen.Die sind ja durch einen Spätfrost nicht gleich hinüber, es fällt dann nur halt mal für ein Jahr die Blüte aus.--> Ja aber mal ehrlich, mir wäre das schon ein bißchen zu blöd. Also irgendwie stelle ich mir die Sachen nicht hin, um das Überlebenstraining mit ihnen durchzuexerzieren, sondern um sie blühen zu sehen. Oder ist das eine allzu gewagte Vorstellung?

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Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Natürlich ist entscheidend, wo genau die Pflanzen herkommen, aber so als Richtlinie gibt uns schon der Kontinent Hinweise. Pflanzen aus Nordamerika etwa sind späte Kaltlufteinbrüche gewohnt, da die geografische Gebirgsverteilung dort Kaltlufteinbrüche mit ihrem Nord-Süd-Verlauf begünstigt, während in Europa die Alpen quer liegen und kalte Luft erstmal bremsen, bevor sie in den Süden durchrauschen kann. In Asien ist der Herkunftsort entscheidender. Viele der hier kultivierten Schattenstauden wachsen in kühlen, feuchten Bergtälern, wo häufig Schnee liegt. Kaltluftfronten, die aus dem Norden kommen, gibt es dort so gut wie nie, weil die Gebirge als breite Barriere dienen. Sobald der Schnee also taut, können sich die Pflanzen auf eine kontinuierliche Erwärmung verlassen, die im Regelfall keine überraschenden Schwankungen bereithält. Das ist typisch für kontinentales Klima, es erzeugt sehr lange sehr kalte Nächte, weshalb Stauden meist die Nachttemperaturen als Startschuss betrachten (die Tageslänge ist interessanterweise nahezu gleich, obwohl die typischen Verbreitungsgebiete im südwestlichen China liegen, das sich auf einer geographischen Breite von ca. Äqypten befindet - hier wie dort dauert der Tag heute ca. 11 Stunden und 45 Minuten, in Hamburg ist es ca. eine Viertelstunde kürzer, für eine Pflanze im Gebirge also kein Grund, auf irgendwas zu warten - wenn man in ein enges Bergtal eingequetscht ist, muss man mit 4 Stunden Sonne pro Tag auch zufrieden sein).Das heißt konkret: Wenn in einem Bergtal im nördlichen Yunnan die Nachttemperaturen deutlich im Plus liegen, heißt das für die Pflanze, nun gehts los mit Sommer. Dazu kommen ausgeprägte Regenmaxima im Sommer, was bei uns eher auf den Frühling und den Herbst zutrifft.Eine Schattenstaude aus diesem Gebiet, z.B. Podophyllum, bekommt durch eine regnerische Märzwoche bei + 4°C folglich vermittelt, loswachsen zu müssen. Dass es in Europa bis in den Mai hinein spätfrieren kann, kann die Pflanze nicht wissen - sie merkt den Regen, die gleichmäßigen Temperaturen, und legt los (im Übrigen werden Podophyllums von Käfern bestäubt, weil es dort so viel regnet, dass selten zuverlässig viele Insekten herumfliegen würden).Deswegen überleben meine Epimediums, Bewohner ebenjener exemplarischen Nebelwälder, nur jedes dritte Jahr ca. den Frühling. Es ist irre, sowas zu sammeln, ja, das kann man sagen
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"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Ok, ja. Spätfröste gibt es ja nicht jedes Jahr, das ist natürlich auch wieder richtig. Und in nur 1 von 4 Jahren, das kann man verkraften, ja. Oder es gibt halt Schnee dazu, und dann ist es mir wiederum egal.Wenn aufgrund eines Spätfrostes in einem von vier Jahren die Blüte krachen geht, dann kann ich darüber hinweg sehen. Insbesondere, weil die Pflanzen ja trotzdem noch das Laub bringen und den Rest des Jahres in der Regel gut dastehen.Die sind ja durch einen Spätfrost nicht gleich hinüber, es fällt dann nur halt mal für ein Jahr die Blüte aus.--> Ja aber mal ehrlich, mir wäre das schon ein bißchen zu blöd. Also irgendwie stelle ich mir die Sachen nicht hin, um das Überlebenstraining mit ihnen durchzuexerzieren, sondern um sie blühen zu sehen. Oder ist das eine allzu gewagte Vorstellung?![]()
Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Katrin, vielen Dank für die aufschlussreichen Erläuterungen zu den Verhältnissen in Asien.
Wir sind nicht mehr weit vom Frühlingsanfang entfernt (21. März) - an dem Tag sind (ebenso wie zum Herbstanfang) Tag und Nacht überall auf der ganzen Welt gleich lang.(die Tageslänge ist interessanterweise nahezu gleich, obwohl die typischen Verbreitungsgebiete im südwestlichen China liegen, das sich auf einer geographischen Breite von ca. Äqypten befindet - hier wie dort dauert der Tag heute ca. 11 Stunden und 45 Minuten, in Hamburg ist es ca. eine Viertelstunde kürzer,
Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Ui !Danke sehr !Das war sehr erhellend. Heute wieder mal einiges gelernt...!Natürlich ist entscheidend, .....ganzer Text..

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Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
Ja, das ist verblüffend und vielen unbekannt. Aber nicht überall ist zur Tag- und Nachtgleiche schon "richtiger" Frühlingsbeginn... ob die Vögel in Sibirien eine andere Tageslänge als Startschuss für die Paarungszeit betrachten wie die hiesigen, wo es schon länger schneefrei ist?Wir sind nicht mehr weit vom Frühlingsanfang entfernt (21. März) - an dem Tag sind (ebenso wie zum Herbstanfang) Tag und Nacht überall auf der ganzen Welt gleich lang.
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Re:Sind kurzfristige Spät- und Nachtfröste gefährlich?
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