News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co (Gelesen 359971 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Tolle Pflanzen, Phalaina!!!
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Ich schließe mich an, tolle Pflanzen und Aufnahmen.Ebbie, die vertragen mehr an Kälte als man denkt. Ich habe meine zwar auch geschützt, aber sie sind alle nur abgedeckt draußen. Eher habe ich Probleme mit Stängelfäule, als mit der Kälte. Dieses Jahr hat es z.B. einen Topf mit Ophrys helenae erwischt, die sich bis dahin prächtig entwickelt haben.Phalaina, toll deine mediterranen Orchideen. Wie hältst Du die denn im Winter? Welche Temperatur?Ich hab's ja auch mal versucht. Allerdings mit wenig Erfolg. Ich glaube, dass es in meinem ungeheizten Gewächshaus einfach zu kalt war. Kannst Du einschätzen, welche der Orchis am besten mit Kälte zurechtkommt?
LG Stefan
- Phalaina
- Garten-pur Team
- Beiträge: 7406
- Registriert: 16. Jun 2004, 14:55
- Wohnort: östl. Ruhrgebiet
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Danke für das Lob! :DZu meinen Erfahrungen mit der Kultur mediterraner Erdorchideen möchte ich ganz kurz berichten: die Temperaturen sind nicht so kritisch, und sogar gelegentlicher leichter(!) Frost wird vertragen, obwohl ich das Limit der Pflanzen dahingehend nicht unbedingt austeste. Als Substrat verwende ich Neudohum mit Bims-Zusatz, gegebenenfalls auch mit etwas Basalt. Zugabe von Fetrilon und Mikronährstoffen ist wichtig. Düngung erfolgt nur kalium-betont, NPK 8:12:24, insgesamt dreimal während der Wachstumszeit von August bis zum April. Jährliches Umpflanzen erfolgt in der Ruhezeit, da das Neudohum nicht über längere Zeit strukturstabil bleibt. Absolut wichtig ist jedoch das Bewässerungsregime. Sie dürfen an wärmeren Tagen nicht zu trocken stehen und während kühlerer Perioden nicht zu feucht. Es ist günstiger, sie während vieler düsterer Wintertage hintereinander kühler zu stellen und wochenlang nicht zu gießen. Das verringert die Gefahr von Nässeschäden. Meiner Beobachtung nach reagieren manche Arten (z.B. Anacamptis papilionacea) auf zu hohe Substratfeuchte mit schwarzen Blattspitzen, wachsen und blühen aber bei besserer Kulturführung problemlos weiter. Nach jedem Gießen werden die Pflanzen mit einem Blasebalg für Objektive komplett trockengeblasen, besonders der stammnahe Rosettenbereich. Die Arten reagieren unterschiedlich empfindlich auf Restwasser im basalen Bereich der Rosette - Ophrys bombyliflora scheint da zum Beispiel etwas robuster zu sein - aber es erscheint mir durch die nachfolgende Stammfäulnis als das KO-Kriterium! In dieser Hinsicht sind die Erdorchideen empfindlicher als die meisten anderen Zwiebelpflanzen. Nur manche Massonien und Polyxena ensifolia zum Beispiel reagieren bei mir auf einen solchen Pflegefehler ähnlich intolerant, allerdings mit einem (gelegentlich letalem) Botrytis-Befall.Falls Blätter trotz feuchtem Substrat vorzeitig welken sollten (mit Beginn der Blütezeit ist einsetzende Blattwelke normal), ist die betroffene Pflanze sofort(!) aus dem Substrat herausholen und zu kontrollieren. Ist der Fäulnisherd noch nicht zu weit am Stamm heruntergewandert, wird der gesunde Teil der Pflanze unterhalb des abgefaulten Bereichs abgeschnitten und die Schnittstelle desinfiziert. Oft kann nur die neue Knolle gerettet werden. Kann die alte Knolle ebenfalls erhalten werden, ist dies umso besser, weil dann die neue Knolle die Nährstoffe übernehmen kann und größer wird. Viel seltener als Stammfäule kommen Fraßschäden an der Knolle mit anschließender Fäulnis vor. Meist bemerkt man dies zu spät, aber es kann unter Umständen der Trieb mit den Wurzeln abgetrennt und allein weiterkultiviert werden.Insgesamt ist die Kultur vieler mediterraner Erdorchideen-Arten nicht so problemlos wie beispielsweise die von Freesia laxa, aber doch gut möglich. Einige sind sogar recht einfach, wie mein besagter Klon von Ophrys bombyliflora. Ich werde davon heuer nach dem Einziehen einige Knollen abgeben - wer mag, kann es ja mal mit ihnen versuchen, bevor er sich teure Pflanzen bestellt.

- Phalaina
- Garten-pur Team
- Beiträge: 7406
- Registriert: 16. Jun 2004, 14:55
- Wohnort: östl. Ruhrgebiet
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Sieht toll aus, tomir, auch durch die Variation der Blütenfärbung!Canarina canariensis - selten das ich Blüten von vier verschiedenen Pflanzen so nah auf ein Bild bekomme. Der Haufen ist mittlerweile enorm und wird aus 6 bis 7 Klonen gebildet.

Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Separat gepflanzt wären sie sicher noch schöner, aber dafür sind sie wohl schon zu gross.Gerade blüht auch noch eine nette Tulpe aus Israel (die es mit dem Zählen nicht so hat): Tulipa agenensis
- oile
- Beiträge: 32089
- Registriert: 9. Jan 2004, 20:13
- Höhe über NHN: 35 m
- Bodenart: sandig
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Da könnte ich ja grün vor Neid werden. Meine dümpelt leider nur vor sich hin.Sieht toll aus, tomir, auch durch die Variation der Blütenfärbung!Canarina canariensis - selten das ich Blüten von vier verschiedenen Pflanzen so nah auf ein Bild bekomme. Der Haufen ist mittlerweile enorm und wird aus 6 bis 7 Klonen gebildet.![]()
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
Don't feed the troll!
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Vielen Dank Phalaina für deinen ausführlichen Bericht. Ja, einfach sind die Pflanzen sicher nicht zu halten. Ob ich das in meiner Klimazone nochmal wage, muss ich mir noch gut überlegen.tomir, die Canarina canariensis sind eine Schau.
- Kasbek
- Beiträge: 4443
- Registriert: 17. Jul 2014, 20:09
- Region: Leipziger Tieflandsbucht
- Höhe über NHN: 175 m
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Hier gerade in Blüte (leider mangels Fotohandys oder -apparates nicht bildbeweisbar), allerdings in etwas wärmeren Räumlichkeiten: Ledebouria socialis und Drimiopsis hichii . Letztere kennt plantlist.org übrigens nicht; weiß jemand, was sich dahinter verbirgt? Ein Bild gibt's hier, da hab' ich mein Exemplar auch her:http://www.kakteen-haage.de/Pflanzen/Zw ... .htmlBlüte ähnelt Ledebouria socialis übrigens ziemlich, ist aber eine Nummer größer.Ansonsten blüht im Kalthaus noch Iris bucharica (die ist schutzbedürftig, nämlich gegen meine Wühlmäuse
), und in Kürze wird noch Fritillaria acmopetala erblühen.

Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Hier blüht auch gerade ein hübsches Exemplar!Die hübsche Tulipa cretica und eine noch früher blühende Art (deren Namensschildchen ich leider versemmelt habe) bilden bei mir immer den Auftakt bei den Tulpen.[td][galerie pid=117117]Tulipa cretica[/galerie][/td][td][galerie pid=117116]Tulipa spec.[/galerie][/td]

Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Heute eine grosse Überraschung - Iris warleyensis . Bis heute wusste ich nicht das sie überhaupt im Garten wächst. 

- Phalaina
- Garten-pur Team
- Beiträge: 7406
- Registriert: 16. Jun 2004, 14:55
- Wohnort: östl. Ruhrgebiet
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Eine wirklich schöne Überraschung, tomir!
Ich finde es interessant, dass auch Deine T. cretica nicht zählen kann.


Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Danke phalaina - ich habe mich auch sehr gefreut, bisher dachte ich es sei ein I. planifolia sämling die sich ab und zu hier aussamt.Das mit dem Zählen bekommen hier so einige nicht immer hin - #2165 ist auch so ein Beispiel. Galanthus, Crocus und Colchicum schaffen das auch nicht immer. 

Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Schon ziemlich einzigartig das Blau des "Andenkrokusses" Tecophilea cyanocrocus.

Re:schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co
Ich habe sie dann doch nicht auf den Kompost geworfen, sondern raus aus dem Topf und im Garten eingegraben. Im Oktober waren die Spitzen ca. 20 cm aus der Erde. Also wieder rein in den Topf und kurz vor Weihnachten reingeholt. Sie haben keinen Frost abbekommen. Jetzt kommen ganz wenige Blüten, nur viel gesundes Grün. Fazit: Die ganze Umsetzerei bringt nichts. Besser jedes Jahr immer wieder neue Zwiebeln. Die sind hier schwierig zu bekommen. Oder habe ich etwas falsch gemacht?Ich habe eine grosse Schale mit 'paperwhites' / narcissus papyraceus geschenkt bekommen. Irgendwo habe ich gelesen, dass die bei uns nicht winterhart sind. Frage: Trotzdem mit den verblühten Knöllchen ab in den Garten ? Oder kann ich mir das sparen ?