News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Es ist so schön hier, aber es ist Landschaftsschutzgebiet (Gelesen 49828 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

Antworten
Effi-B
Beiträge: 1560
Registriert: 20. Apr 2012, 09:34

Größerer Garten im ländlichen Off, kleinerer Garten in der Stadt.

Re:Es ist so schön hier, aber es ist Landschaftsschutzgebiet

Effi-B » Antwort #45 am:

Hallo Mutzi, herzlich willkommen.
Ich würde das Gespräch mit der Unteren Naturschutzbehörde suchen
Ja. Die Benennungen sind unterschiedlich, hier heißt das "Untere Landschaftsbehörde". Dort kannst Du Dich erkundigen.Zu ganz konkreten Fragen wirst Du hier keine Antwort bekommen könnnen, da die Bewirtschaftungsverordnungen bundesweit nicht einheitlich, sondern von LSG zu LSG unterschiedlich sind. Wir haben dieses Amt ebenfalls als kooperativ erlebt, ausgesprochen sogar, unser neues Grundstück haben wir dieser Dame vom Amt zu verdanken.
Keine Signatur.
Benutzeravatar
Mutzi
Beiträge: 3
Registriert: 19. Mär 2015, 11:38

Re:Es ist so schön hier, aber es ist Landschaftsschutzgebiet

Mutzi » Antwort #46 am:

Vielen Dank für eure schnellen Antworten!Ich besorge mir jetzt die Schutzgebietsverordnung.Viele Grüße und vorab schönes Wochenende,Mutzi
Benutzeravatar
carolinchen
Beiträge: 216
Registriert: 6. Apr 2012, 09:29

Re:Es ist so schön hier, aber es ist Landschaftsschutzgebiet

carolinchen » Antwort #47 am:

Hallo Mutzi,privilegiert im Außenbereich sind landwirtschaftliche Betriebe. Nur so nebenbei coachen mit Pferden oder Schafe halten wird als Hobby eingestuft. Auskunft, unter welchen Bedingungen ein Betreib als Landwirtschaft eingestuft wird, gibt Dir sicherlich der Bauernverband oder die Agrarförderung im Wirtschaftsministerium. Bei Pferden muss bspw. 51 % des Futters auf eigenem Land erwirtschaftet werden. Auch musst Du nachweisen, dass Du ernsthafte Gewinnerzielung anstrebst.Auf der anderen Seite ist eine Beweidung im Landschafts- oder Naturschutzgebiet sehr sinnvoll. Das wird von den Naturschutzbehörden tlw. sogar bezahlt. Deshalb ist das Gespräch mit der UNB sehr, sehr sinnvoll. Man unterstützt dort gerne Personen, die im Sinne des Naturschutzes pflegen.Viele GrüßeCaro
fromme-helene

Re:Es ist so schön hier, aber es ist Landschaftsschutzgebiet

fromme-helene » Antwort #48 am:

Ich wohne in Mittelfranken und habe im Außenbereich einige Hektar Wiese, die dem Landschaftsschutz unterliegen. Da ich dort Bäume anpflanzen möchte, hätte ich dir Frage, wo man genau nachlesen kann, was man in diesem Bereich darf und was nicht. Auch würde ich dort gerne Pferde halten ...
Hallo und willkommen, Mutzi!Die Wiese steht unter Landschaftsschutz, das heißt ja nun vom Grundsatz her, dass sie als solche erhalten bleiben soll. Da ein paar Bäume zu setzen, unterläuft das vermutlich nicht, steht aber pro 20 qm einer, ist es keine Wiese mehr. Da macht es also sicher das Was und Wieviel.Dass Pferde anders behandelt werden als Schafe, hängt eher damit zusammen, dass Schafe als landschaftspflegend für Wiesen betrachtet werden. Deren Trittsiegel fördern nämlich die dort gewünschte Vegetation. Davon kann bei Pferden nicht die Rede sein, weshalb das mit der stundenweisen Beschränkung in meiner Sicht nachvollziehbar ist. Der Nähstoffeintrag ist hier auch zu beachten, bin aber kein Experte dafür.So betrachtet wäre ein Anwalt, der so ein Vorhaben durchboxt, in meinen Augen eher ein Rechtsverdreher. ;) Natürlich hängt das aber auch davon ab, ob Du da die ganze Fläche beackern willst oder nur einen kleinen Teil davon. Nichtsdestotrotz - eine Pferdeweide mit Bäumen ist nun mal was anderes als ne landschaftsgeschützte Wiese. Die zu zerstören, fände ich schade.
Rieke
Beiträge: 4064
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re:Es ist so schön hier, aber es ist Landschaftsschutzgebiet

Rieke » Antwort #49 am:

Pferde und Naturschutz müssen sich nicht unbedingt widersprechen. In Berlin gibt es ein sehr interessantes Naturschutzprojekt mit Beweidung durch Pferden. Es sind allerdings nicht besonders viele Pferde auf einer sehr großen Fläche, in Kombination mit sehr viel ehrenamtlicher Arbeit.
Das Landratsamt ist sich nicht sicher, deshalb diese Frage an das hochkarätige Forum hier, was ich machen kann, um das wirklich rechtskräftig abzusichern.
Einen Anwalt einzuschalten habe ich vorgeschlagen, weil nach Mutzis Eindruck die zuständige Behörde unsicher über die Rechtslage ist und evt. eine falsche Auskunft gibt, was dann möglicherweise teure Folgen hat. Ein Anwalt weiß, welche Formalitäten zu beachten sind, damit Rechtssicherheit erreicht wird.
Chlorophyllsüchtig
Benutzeravatar
SusesGarten
Beiträge: 1173
Registriert: 24. Dez 2010, 15:02
Kontaktdaten:

Unterer Niederrhein, linke Seite, NRW, 8a, 23 m NN

Re:Es ist so schön hier, aber es ist Landschaftsschutzgebiet

SusesGarten » Antwort #50 am:

"Coaching mit Hilfe von Pferden" ergibt keinen landwirtschaftlichen Betrieb. Das ist ein gewerblicher Betrieb mit Pferdehaltung. Für die Privilegierung ist es zwingend nötig, dass das Futter für die Pferde auf dem eigenen Land, kann auch gepachtet sein, erwirtschaftet wird, die Pferdehaltung an sich geeignet ist, den Betrieb wirtschaftlich zu führen und der Betrieb auf Dauer (mehrere Generationen) angelegt ist.Bei uns in NRW wäre für den/einen Betrieb eine Baugenehmigung notwenig. In Rahmen des Verfahrens prüft die Landwirtschaftkammer, ob eine Privilegierung in Frage kommt.Das Anpflanzen von Bäumen ist in Landschaftsschutzgebieten oft erwünscht, oft auch nicht. Das hängt sehr von dem zu bepflanzenden Grundstück ab. Wenn man viele Bäume anpflanzen will, braucht man ggf. eine Aufforstungsgenehmigung.
Viele Grüße, Susanne
Benutzeravatar
Mutzi
Beiträge: 3
Registriert: 19. Mär 2015, 11:38

Re:Es ist so schön hier, aber es ist Landschaftsschutzgebiet

Mutzi » Antwort #51 am:

Noch einmal vielen Dank für eure konstruktiven Beiträge, Hut ab vor dem Niveau in diesem Forum!Grundsätzlich möchte ich nichts "durchboxen", sondern es lieber friedlich und mit dem Segen aller Behörden und Nachbarn gestalten. Mich hat nur genervt, dass ich eine Aussage bekommen habe, dass ich auf meinem eigenen Grund quasi gar nichts machen darf. Andererseits verstehe ich auch - und rege mich z.B. bei Betonburgen mitten in der Landschaft auch auf - dass unser schönes Land mit seinem Landschaftsbild erhalten bleiben sollte. Mein Ansatz war über die Wiese mittels Elektrozaun einen schmalen Pfad abzustecken, der verhindern soll, dass die ganze Wiese zertrampelt wird. Dadurch gäbe es nur einen schmalen braunen Streifen außen rum. Allerdings hätte die Behörde gerne, dass ich den Zaun nur tageweise stehen habe. Dass ist aber bei einem Hektar ca. 1 Tag Aufwand, den Zaun zu errichten und nochmal 1 Tag um ihn abzubauen. Habt Ihr vielleicht noch eine Idee, was wir machen könnten, um alle Interessen wahrnehmen zu können?
Antworten