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Substrat selbst gemacht? (Gelesen 4333 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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heftzwecke
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Substrat selbst gemacht?

heftzwecke »

Ich verkauf manchmal Pflanzen auf dem Markt und brauche daher sehr viel Substrat. Das schrierigste daran ist das geeignete Substrat. Der oertliche Lieferant will $80 pro m3 und ich mag eher groessere Toepfe, da ist das recht teuer.Ich zaehl mal die Materialien auf die ich hab - kann man da etwas vernuenftiges mischen?Pferdemist ohne Stroh (von der Weide),Saegespaene (Hartholz)Holzmulch (meist Nadelhoelzer)Sand dieser enthaelt allerdings LehmKommerzieller Duenger wie Blut und Knochen o.ae
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oile
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Re:Substrat selbst gemacht?

oile » Antwort #1 am:

1. Kann ich mir nicht vorstellen, dass Du aus diesen Ausgangsmaterialien etwas Vernünftiges mischen kannst, aber da lasse ich mich gerne belehren. Pferdemist jedenfalls ist Dünger und mit Vorsicht einzusetzen (sollte v.a. abgelagert sein).2. Hängt es wesentlich davon ab, was Du im Topf kultivieren willst. Substrat für Topfkultur muss strukturstabil sein, sollte durchlässig genug sein, dass die Wurzeln nicht ersticken, sollte andererseits die Feuchtigkeit gut halten.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Staudo
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Re:Substrat selbst gemacht?

Staudo » Antwort #2 am:

Als Grundmaterial brauchst Du zumindest 95% Kompost. Ansonsten: Bleibe beim kommerziellen Substrat für kommerzielle Anwenudung.
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marygold
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Re:Substrat selbst gemacht?

marygold » Antwort #3 am:

Ich würde die von die genannten Materialien ein Jahr lang kompostieren und dann mit der Erde von deinem Lieferanten mischen.
andreasNB
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Re:Substrat selbst gemacht?

andreasNB » Antwort #4 am:

Nur aus den genannten Materialien bekommst Du keinen ausreichenden Kompost. "Pferdemist ohne Stroh (von der Weide)" sind Pferdeäppel und wie ich finde als Beimischung nicht verkehrt, da quasi kein Urin enthalten ist. Kannst Du zusätzlich von Nachbarn oder einem örtlichen Pflege-/Hausmeisterservice Rasenschnitt, Heckenschnitt etc. und vor allem im Herbst kostenfrei Laub bekommen ?Bei entsprechender Kompostanlage könntest Du so genug Grundmaterial erhalten. Ob sich der Aufwand lohnt, kannst nur Du entscheiden. Kannst Du die Topfgröße nicht doch etwas reduzieren ?Um welche Pflanzen handelt es sich denn ?Ich habe z.B. im Herbst 2013 einige Pfingstrosen (P.peregrina,P.rockii) in den hier vorhandenen lehmig-humosen Boden getopft. Damit scheinen sie gut klarzukommen. Vielleicht sogar besser als in Profikultursubstrat (?) - wenn man nur Minimal-Pflege bieten kann.Die Töpfe haben halt ordentlich Gewicht, trocknen aber dafür nicht so schnell aus.Hier auf dem Grünen Markt gibt es mindestens einen Anbieter (Rentner?/Nebenerwerb) welcher im Frühjahr Stauden als "wurzelnackte Ballenware" anbietet. Diese sind in Kisten in etwas Substrat eingeschlagen und er hat jeweils nur soviel dabei, wie er hofft abzusetzen. Funktioniert natürlich nicht bei allen Stauden und ab dem (Früh)Sommer nicht mehr, ist aber auch eine Methode Substrat und Kosten zu sparen.
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joachim
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Re:Substrat selbst gemacht?

joachim » Antwort #5 am:

Pferdemist ? ist das nicht gefährlich wenn man das im Substrat beimischt. Ich sag nur EHEC !!!
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oile
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Re:Substrat selbst gemacht?

oile » Antwort #6 am:

Klar, das Leben ist eins der gefährlichsten und führt zum Tod. ;D Im Ernst: Pferdemist im Substrat dürfte nicht das Problem sein, möglicherweise aber Gießwasser, das mit Mist/ Gülle verunreinigt ist. Und das auch nur bei Gemüse. Da wir aber nicht wissen, was Heftzwecke überhaupt anbauen und verkaufen will, bleiben sowieso alle Substratfragen im Bereich des Spekulativen.
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joachim
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Re:Substrat selbst gemacht?

joachim » Antwort #7 am:

Wenn ich Pferdemist im Substrat habe, dass für Pflanzen gedacht ist, die in geschlossenen Räumen stehen, wie GH oder Räume im Wohnhaus, ist das schon ein Problem.
andreasNB
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Re:Substrat selbst gemacht?

andreasNB » Antwort #8 am:

Wie gesagt, es geht um Pferdeäppel und nicht um Mist !Im Kompost logischer Weise kein Problem. Als Beimischung im Topfsubstrat bräuchte es einen kleinen Häcksler, um sie wirklich klein zu bekommen. Gerade wenn sie angetrocknet sind.Ob jemand diesen Aufwand betreiben wollte ?Übrigens, in ein Gemüsebeet im GWH untergearbeitet, hätte ich kein Problem damit.Man kann auch Probleme sehen, wo keine sind ;)
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heftzwecke
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Re:Substrat selbst gemacht?

heftzwecke » Antwort #9 am:

Unkompostierter Pferdemist hat ein riesen Nachteil, ich hab sehr viel Grass in den Toepfen gahabt und das ist richtig Arbeit... ich hab Jostabeeren (hier sehr unbekannt) und alle moeglichen Krauter Thymiansorten, Salbei, Lavendel und aehnliches. Ich benuetze auch viel Pferdemistim Garten.Leider haben diel Leute hier alle Rasenmaeher mit Mulcher, freuher hab ich immer der Grasschnitt von kommerziellen Maehfirmen bekommen.Was sehr gut in der Mischung ist ist cocopeat das ist aber sehr teuer. Ich hab wirklich gute Erfahrungen damit.
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heftzwecke
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Re:Substrat selbst gemacht?

heftzwecke » Antwort #10 am:

Ich glaube ich weiss jetzt was ich mach: ich nehme das Ganze und produziere den sogenannten Berkley Kompost (schnell mit viel umdrehen), dann hab ich zumindest mal viel Kompost. Holzschnitzel sind relativ billig zu bekommen ($100 fuer eine Lastwagenladung), Pferdemist und Unkraut und unser eigener Grasschnitt. Es ist Herbst, vielleicht kann ich irgendwoher noch Laub bekommen (ist hier nicht so haeufig wie in Europa). Unser Gemuesehaendler hat noch eine grosse Kiste da holen wir die Abfaelle fuer die Tiere, ich werde einfach das holen was niemand fuer Tiere hohlt.
Amur
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Re:Substrat selbst gemacht?

Amur » Antwort #11 am:

In deiner Zutatenliste fehlt was humoses. Drum zunächst mal die Pferdeäpfel kompostieren.Was ist das für ein lehmiger Sand?Evtl. wäre eine Mischung aus dem und kompostierten Pferdeäpfeln was brauchbares zu machen?Kommt ja auch drauf an in welchem Klima du gärtnerst. Bei unserem kühlen, nassen Wetter sollte das Substrat ja eher durchlässig sein. Wenn man das in Italien macht, nimmt man lieber viel schwerere Substrate um die trockene Sommerhitze besser zu überstehen ohne etliche mal wässern zu müssen.
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Roberta1
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Re: Substrat selbst gemacht?

Roberta1 » Antwort #12 am:

Was ist jetzt aus dem Substrat geworden? Weiß das jemand?
b-hoernchen
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Re: Substrat selbst gemacht?

b-hoernchen » Antwort #13 am:

Keine Ahnung. Mir fällt aber auf, dass Obstgehölze von kommerziellen Anbietern immer öfter in Sägemehl als Substrat angeboten werden.Geht anschienend auch, wenn man entsprechend dazu düngt.Ich hab gerade zwei etwas zu früh abgetrennte Stachelbeerabsenker in einer Schale mit Holzmulch (Wurzelfräsmaterial) zum Bewurzeln. Geht anscheinend auch. Die ersten 6 Wochen ohne Düngung im Schatten, seit so drei, vier Wochen gieße ich verdünntem Volldünger (0,1% Mair..) und die Pflanzen scheinen jetzt deutlich kräftiger zu werden.
Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!
Lehm

Re: Substrat selbst gemacht?

Lehm » Antwort #14 am:

Aus reifem Kompost, Sand und alter Topferde habe ich letzthin mein Substrat für Zimmerpflanzen hergestellt. Sieht aus wie gekauft, was noch nicht heissen mag, dass das gut ist.
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