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Anzuchterde, Blumenerde, Torf (Gelesen 3583 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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Thomas29
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Anzuchterde, Blumenerde, Torf

Thomas29 »

Hallo, kurze Frage. Viele sagen, besser kein Torf. A) Warum wird Torf verwendet? Speicherung Wasser? B) Umweltschädlich nur wegen dem Abbau? C) Umweltschädlich für die Pflanzen? D) Ist der Abbau dann nicht teurer als Alternativen? Torfreduziert, Torffrei? etc. Welche Anzuchterde ist gut? - für Blumen - für Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Obst, Gemüse zum Essen halt.Teils wird ja BIO Anzuchterde verkauft, teils ohne BIO.Wie sicher ist das nun? Schreiben kann man viel.Viele Grüße Thomas
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dmks
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

dmks » Antwort #1 am:

Umweltschädlich wegen dem Abbau - daher auf die Herkunft achten ;)In Deutschland abgebauter Torf ist schon lange immer aus Flächen die als Moor aus irgendwelchen Gründen eh verloren sind - bei Herkünften wie beispielsweise Weißrussland kann das schon anders aussehen; z.B. Trockenlegungen nur wegen der Torfgewinnung :(Wer sicher gehen will: Es gibt torffreie oder torfreduzierte Substrate, nur die Aufschrift Bio sagt eigentlich garnix ;)Hintendrauf ist immer (bei Markenware) ein Inhaltsverzeichnis wieviel Torf oder Kompost oder Holzfaser das enthält.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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oile
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

oile » Antwort #2 am:

Ich nehme zur Anzucht Kokohum. Damit komme ich besser klar, als mit torfhaltigen Substraten.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Thomas29
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

Thomas29 » Antwort #3 am:

Umweltschädlich wegen dem Abbau - daher auf die Herkunft achten ;)
OK, d.h. für die Erbsen, Bohnen, Tagetes, Blumensamen ist Torf nicht schädlich, lediglich der Abbau.Somit sollte man nach Alternativstoffe schauen.Gibt es da was konkretes? Ein paar Vorschläge gab es ja.Wie sieht es mit der Anzuchterde bei Obi aus? Gut/Schlecht?Viele Grüße Thomas
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KaVa
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

KaVa » Antwort #4 am:

Kokohum habe ich auch, leider keimen die Samen bei mir nur schlecht bzw. gar nicht darin. Wenn doch was aufgeht, wächst nicht weiter. Ich mische jetzt immer mit Torferde. Es geht besser, bin aber noch nicht zu frieden damit. Kokohum hält das Wasser besser, ist aber ohne Nährstoffe. Bei Hageb... gab es mal torffreie Komposterde. Die fand ich sehr gut. Leider hat der Laden hier zu gemacht. Die anderen haben hier kein entsprechendes Substrat im Angebot. Die eigene Komposterde ist sehr gut, leider auch immer voll mit Unkraut- und Tomatensamen. ::) LG KaVa
mickeymuc
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

mickeymuc » Antwort #5 am:

Ich finde die Aussaaterde Neudohum von neudorff sehr gut, ist ohne Torf. Meistens mische ich noch ordentlich Perlite unter, dann geht das. Für Gemüse fülle ich meist den Topf zur Hälfte mit selbstgemischtem Substrat und die obere Hälfte mit Neudohum, das spart Erde und sobald die Pflanzen größer sind können sie auch das Plus an Nährstoffen aus den unteren Topfschichten gut verwerten.Torf / torfhaltge Substrate kaufe ich nie.
Viele Grüße aus dem Ermstal !
Gartenklausi

Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

Gartenklausi » Antwort #6 am:

Zum Aussäen nehme ich sehr gut abgelagerten Kompost, sehr fein gesiebt. Das Ganze wird dann 3 mal 2 Minuten bei 1000 W in der Mikrowelle erhitzt (Wichtig ist, dass das Substrat gut feucht ist). Danach sollten Unkrautsamen und Sporen perdu sein. Jedenfalls funktioniert es bei mir sehr gut.LGKlaus
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Gartenrot
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

Gartenrot » Antwort #7 am:

Ich nehme immer normales Topf-Substrat für die Aussaaten. Spezielles Aussaatsubstrat ist zu schwach gedüngt. Außerdem auch teuer. Besonders bei Tomaten und Chilis hungern die Keimlinge bereits nach einer Woche nach Nährstoffen. Da ist es besser, wenn sie gleich Futter im Topf haben.
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lord waldemoor
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

lord waldemoor » Antwort #8 am:

Ich nehme immer normales Topf-Substrat für die Aussaaten. Spezielles Aussaatsubstrat ist zu schwach gedüngt. Außerdem auch teuer. Besonders bei Tomaten und Chilis hungern die Keimlinge bereits nach einer Woche nach Nährstoffen. Da ist es besser, wenn sie gleich Futter im Topf haben.
dann könnte das der grund sein warum bei mir oft sämlinge nach den ersten 2 blättern eingehn
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Blauaugenwels
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

Blauaugenwels » Antwort #9 am:

Aussaatsubstrate sind - wie der Name sagt - nur für die Aussaat gedacht, also grob bis zu dem Zeitpunkt, wenn die Pflanzen die ersten richtigen Blätter machen. Dann müssen sie in ein passendes anderes Substrat umziehen oder aber mit der Düngung begonnen werden (flüssig).
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kpc
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

kpc » Antwort #10 am:

dann könnte das der grund sein warum bei mir oft sämlinge nach den ersten 2 blättern eingehn
Nein, sicher nicht, dass muss bei dir andere Gründe haben.Genau wie Blauagenwels schreibt, reichen die Nährstoffe bis ohnehin pikiert werden muss.Außerdem, was hindert euch daran, falls ihr es wirklich für nötig haltet, Flüssigdünger einzusetzen.Von der empfohlenen Mindestdosierung die Hälfte, das bringt keine Jungpflanze um.
The proof of the pudding is in the eating.
b-hoernchen
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Re:Anzuchterde, Blumenerde, Torf

b-hoernchen » Antwort #11 am:

Ich nehme immer normales Topf-Substrat für die Aussaaten. Spezielles Aussaatsubstrat ist zu schwach gedüngt. Außerdem auch teuer. Besonders bei Tomaten und Chilis hungern die Keimlinge bereits nach einer Woche nach Nährstoffen. Da ist es besser, wenn sie gleich Futter im Topf haben.
Ich hatte bisher eigentlich meist Probleme mit normaler Blumenerde als Anzuchtsubstrat, weil der Salzgehalt darin zu groß ist. Die Hitzebehandlung von normaler Gartenerde, Kpompost ist natürlich eine Möglichkeit, jedoch verschlammt mir dann das Produkt meist im Topf. Kein Sauerstoff an den Samen ist auch nicht gut.Wenn man keine spezielle Anzuchterde kaufen will, kann man auch Blumenerde - am besten die billige vom Discounter, die ist aus grobem Material aus der Kompostieranlage - waschen. Also einen Eimer Wasser nehmen, am besten warm, dann lösen sich die Salze schneller, und etliche Handvoll Billigerde einrühren. Eine Stunde stehen lassen, mal wieder aufrühren, dann Erde rausschöpfen und abtropfen lassen. Verschlammende Bestandteile setzen sich dabei ab und das abgeschöpfte Material gibt ein wunderbar lockeres, nährstoffreduziertes Aussaatsubstrat.
Cum tacent, consentiunt.

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