News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Apfel: Re-Sorten (Gelesen 17610 mal)
Moderator: cydorian
Re:Apfel: Re-Sorten
weiss nicht ob ich den Link schon mal gepostet hab.http://www.lwg.bayern.de/landespflege/l ... n.pdfpasst find ich ganz gut zum Thema.Florina ist bei mir die unproblematischste der resistenten Sorten.Selbst heuer bei der nasskalten Witterung zur Blütezet,hat sie noch ca.50%des Behanges wie in Normaljahren.Alte und "robuste"Sorten haben übrigens teilweise Totalausfall.
- Zuccalmaglio
- Beiträge: 2831
- Registriert: 27. Jan 2005, 19:55
Re:Apfel: Re-Sorten
Gut, daß du Florina und Topaz erwähnst. Die habe ich zwar nicht selber, aber die Nachbarn. Beide auf schwachen Unterlagen.Beide Bäumchen die letzten Jahre ohne besondere Auf- und Anfälligkeiten. Schorfresistenz noch völlig vorhanden.Bei Florina fehlt mir die Säure, ansonsten ganz passabel. Topaz schmeckt mir gut (soll aber für Kragenfäule und Feuerbrand anfällig sein). Was ich für den Hausgarten auf schwacher Unterlage im Gegensatz zum Streuobst nicht für ein so großes Problem halte.Den Link kannte ich schon. Ist aber interessant.
Tschöh mit ö
Re:Apfel: Re-Sorten
Unsere ansonsten gesunde 'Reanda' auf M9 hat seit einem Jahrzehnt mit Krebs zu kämpfen und wird wohl verlieren.

Grüße
invivo
invivo
- Thüringer
- Beiträge: 5942
- Registriert: 6. Apr 2008, 12:42
- Region: Mittelgebirge / GLB
- Höhe über NHN: 390
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
-
Westthüringen
Re:Apfel: Re-Sorten
Kein Krebs, und die (wenigen) Früchte waren im letzten Jahr auch in Ordnung; in diesem Jahr gibt's keine - trotz Blüte, warum auch immer. Aber das Bäumchen ist ja noch jung.Bei der Auswahl habe ich übrigens Pi-Sorten wegen der (vermeintlich?) schwächeren Resistenz ausgeschlossen, allerdings "Pinova" mal kurz auf der Liste gehabt.thüringer,winterstreifling berichtet ja bei Retina von Krebs und Glasigkeit bei den Früchten. Bei dir auch?...
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
Re:Apfel: Re-Sorten
Habe mich heute mit einem Mostobstproduzenten aus dem Hohenlohischen unterhalten,der Remo auf M25 in seiner Anlage hat.Fazit:überdurchschnittlich krebsanfällig;muss rasch geerntet und verwertet werden weil er schnell mehlig wird.Den Vergleich zu "Börtlinger;Haux;Engesberger;Hilde;Kardinal Bea;" etc. hält er da nicht stand.
- Thüringer
- Beiträge: 5942
- Registriert: 6. Apr 2008, 12:42
- Region: Mittelgebirge / GLB
- Höhe über NHN: 390
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
-
Westthüringen
Re:Apfel: Re-Sorten
In diesem Jahr hingen viele Früchte am "Retina"-Bäumchen, schön groß und (für uns) sehr schmackhaft.Aber: Einige der Äpfel haben einen (optischen) Trend zu einem Streuselkuchen, d.h. sie sind stark sind warzenähnlichen Gebilden überzogen. Was kann der Grund sein?
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
- cydorian
- Garten-pur Team
- Beiträge: 12190
- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
- Höhe über NHN: 190
- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re:Apfel: Re-Sorten
Das sind die Folgen von frühen Beschädigungen und keine spezielle Sache von Re-Sorten, um die es in diesem Thread geht. Beschädigt werden kann eine junge Frucht z.B. von Hagel oder Fraßinsekten. Bei diesem Apfel siehts mehr nach tierischem Schädling aus.
- Thüringer
- Beiträge: 5942
- Registriert: 6. Apr 2008, 12:42
- Region: Mittelgebirge / GLB
- Höhe über NHN: 390
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
-
Westthüringen
Re:Apfel: Re-Sorten
Ich hatte ein derartiges Schadbild noch nie gesehen, allerdings auch keine spezielle Re-Sorten-Anfälligkeit vermutet, aber eben auch keine Resistenz gegen diese mir unbekannte Erscheinung.
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
Re:Apfel: Re-Sorten
Von den Sorten habe ich bisher nur Rewena als Halbstamm. Kämpft seit Jahren mit dem Krebs und ich dachte schon das letzte Jahr sei sein letztes, aber er hat doch nochmal ausgeschlagen. Der Geschmack ist nicht ganz schlecht, aber halt mit Boskoop, Orleonsrenette und ähnlichen Sorten halt nicht zu vergleichen. Aber Geschmack ist halt auch immer subjektiv.
- strohblume
- Beiträge: 408
- Registriert: 19. Nov 2014, 18:38
Re:Apfel: Re-Sorten
Hallo Von den Sorten habe ich Rebella ,sehr guter Träger gesund-Piros, Geschmack gut aber letztes Jahr am Baum gefault, Reglindis dieses Jahr erster Ertrag, sprizten tue ich nicht! strohblume
- Aromasüß
- Beiträge: 559
- Registriert: 3. Mai 2015, 21:49
- Wohnort: BB Berlin-Brandenburg
- Region: Streusandbüchse
- Höhe über NHN: 34
- Bodenart: Sand, teils mit Lehm
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re:Apfel: Re-Sorten
Auf Listen der Re-, Pi- und ähnlichen Resistenzsorten ist vermerkt, bei welcher die Resistenz bereits durchbrochen ist und wo sie - noch! - hält:------------------------------------------------... als hätte man eine Schaufel Ruß über Blätter und Früchte verteilt.... Vielleicht eine kleine Neigung zu Mehltau.... behandle seit Ballonstadium vorbeugend ... deutliche Neigung zu Mehltau.... der Inbegriff der Unzuverlässigkeit der modernen Sorten. Früchte gab's letztes Jahr keine.
Sorte | Schorf-anfällig | Mehltau-anfällig |
Ariwa | noch resistent (Vf) | robust |
Freedom | noch resistent (Vf) | ohne |
Pia | gering | mäßig |
Piflora | mittelstark | mittelstark |
Pilot | mittelstark | mittelstark |
Piros | gering | gering |
Reanda | noch resistent (Vf) | stark |
Rebella | Resistenz durchbrochen | stark |
Reglindis | resistent (Antonowka) | gering |
Remo | Resistenz durchbrochen | kein |
Resi | noch resistent (Vf) | mäßig |
Rewena | Resistenz durchbrochen | kein |
"Dieser Versuch der Prüfung neuer schorfresistenter Apfelsorten wurde mit großen Erwartungen gestartet. Um so schockierender für uns Versuchsansteller war die erste Überwindung der Schorfresistenz an diesen neuen Sorten schon im zweiten Standjahr, 1999, am Standort Osnabrück. Auch in Rostock-Biestow hatten wir im selben Jahr an jeweils zwei Bäumen der Sorten ‘Ecolette’ und ‘Prima’ etwas Blatt- und Fruchtschorf gefunden, aber schon 2001 war dann die Resistenz bei fast allen Sorten auch an diesem Standort vollständig überwunden. Die Diskussion über die Stabilität der Schorfresistenz dauert bis heute an. Unstrittig ist jedoch, dass auf Standorten mit überwundener Resistenz ein wirtschaftlicher Apfelanbau (Tafel- wie Mostapfel) ohne intensive Schorfbehandlungen nicht mehr möglich ist."Das heißt: Die gerade erst neu gezüchteten Sorten können nur mit Gift überleben.------------------------------------------------Quelle: http://www.landwirtschaft-mv.de/cms2/LF ... -------Der Pomologe Hans- Joachim Bannier stellt gegenüber:- 800 Jahre Edelborsdorfer (die älteste bekannte alte Sorte in Deutschland): ohne Schorf - Die zahlreichen Schorfresistenz-Züchtungen der letzten Jahrzehnte gehen durchweg zurück auf die krankheitsanfälligen Stammsorten Golden Delicious, Jonathan und Cox Orange.- mit eindrucksvollen Fotos:http://pomologen-verein.de/fileadmin/us ... ----[b]Und aus der Sicht der Gärtnerns ohne Gift:[/b]
"Obwohl Pflanzenzüchter ständig neue Resistenzen einführen, werden diese meist in viele Sorteneingekreuzt und weiträumig eingeführt. Damit bieten sie den Krankheitserregern optimaleBedingungen, sich auszubreiten, sobald die neue Resistenz durchbrochen ist. So gehenneue Resistenzen oft sehr schnell verloren. Die nun anfällige Sorte muss entweder mitPestiziden geschützt oder durch andere Sorten ersetzt werden. Solch ein Sorten-, und da-mit auch Resistenzgen-Verbrauch ist offensichtlich nicht nachhaltig, sowohl in Bezug aufdie Umwelt als auch auf den Verbrauch der nur begrenzt verfügbaren Resistenzgene."------------------------------------------------Aus: "Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau" von Prof. Dr. Maria R. Finckh, Universität Kassel, Außenstelle Witzenhausenhttps://www.uni-kassel.de/fb11agrar/fileadmin/d ... ----------
Rasen macht mich rasend (Karl Foerster)
- Zuccalmaglio
- Beiträge: 2831
- Registriert: 27. Jan 2005, 19:55
Re:Apfel: Re-Sorten
@ b-hoernchen,deine Beurteilung zu Reglindis (auf M 26) teile ich weitgehend. Für einen Frühapfel geschmacklich noch akzeptabel, auch wenn mir ein wenig Säure und Aroma fehlen.Baum sehr gesund. Jetzt mehrere Jahre ohne Schorf und Mehltau. Nur wenig Alternanz. Auf M 26 bei mir ein wenig schwachwüchsig, so dass man regelmässig schneiden muss, um die Triebigkeit zu erhalten. Verzweigt aber sehr gut.
Tschöh mit ö
Re:Apfel: Re-Sorten
Mein Reglindis (auf M9) ist voll in der Alternanz, keine einzige Frucht am Baum. Als Frühapfel würde ich ihn nicht bezeichnen, eher Herbst-/früher Herbstapfel(September).@ b-hoernchen,deine Beurteilung zu Reglindis (auf M 26) teile ich weitgehend. Für einen Frühapfel geschmacklich noch akzeptabel, auch wenn mir ein wenig Säure und Aroma fehlen.Baum sehr gesund. Jetzt mehrere Jahre ohne Schorf und Mehltau. Nur wenig Alternanz. Auf M 26 bei mir ein wenig schwachwüchsig, so dass man regelmässig schneiden muss, um die Triebigkeit zu erhalten. Verzweigt aber sehr gut.
-
- Beiträge: 3747
- Registriert: 10. Mai 2013, 19:07
Re:Apfel: Re-Sorten
Als Frühapfel würde ich ihn nicht bezeichnen, übrigens auch James Grieve nicht. Ich bin nur auf der Suche nach einem Frühapfel mal wieder das Sortiment der verfügbaren neueren Sorten durchgegangen und habe mir zu den bis jetzt gekauften Gedanken gemacht.Wenn sich das mit der Alternanz bei mir auch bestätigt, war das letzte Jahr ohne Ernte vielleicht kein Ausreisser, sondern bereits normal.Andererseits - kann jedes Jahr volle Erträge und Robustheit gegenüber Krankheiten (und obendrein süße, zuckerrreiche Äpfel) überhaupt zusammengehen? - Oder ist das vielleicht ein bisschen zuviel verlangt? Steht die Fruchtbarkeit nicht in Konkurrenz mit der vegetativen Stärke und damit der Robustheit eines Baums?Ich seh' da einen Zusammenhang zwischen der hohen Fruchtbarkeit von Golden Delicious/Abkömmlingen von GD und der inhärenten Krankheitsanfälligkeit, die bei den meisten Re-Sorten notdürftig durch ein einzelnes Resistenzgen kaschiert ist. Die meisten robusten alten Sorten alternieren mehr oder weniger. Für den Bauern mit seinen alten Sorten ist das ganz normal, dass ein Baum, der letztes Jahr gut getragen hat, heuer weniger bringt. Solange man hohe Fruchtbarkeit und Alternanzvermeidung als Zuchtziel verfolgt wird man wahrscheinlich auch mit Krankheitsanfälligkeit zu kämpfen haben.Andersherum gesagt: Saure, aromaarme, alternierende Sorten können leicht robust sein.Bin möglicherweise auch Opfer meiner eigenen Ansprüche, hängt vielleicht mit meinem Alter zusammen. Hätt' halt schon vor 30 Jahren einen eigenen Garten haben sollen, um alte Sorten auf Sämling zu pflanzen... .
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
Audiatur et altera pars!
-
- Beiträge: 3747
- Registriert: 10. Mai 2013, 19:07
Re: Apfel: Re-Sorten
Möchte hier heute den Apfel "Liberty" vorstellen, eine mehrfach-resistente bzw. gering anfällige McIntosh-ähnliche Sorte aus den USA; glaubt man dem Wafler Nursery (http://www.waflernursery.com/apples.php), "the most disease resistant apple ever developed", hat zur Schorfresistenz eine nur sehr geringe Mehltau- und Feuerbrandanfälligkeit. Zur Schorfresistenz auch: https://www.hort.purdue.edu/newcrop/pri ... Entstanden ist er aus einer Kreuzung von Macoun x Purdue 54-12. Macoun ist McIntosh x Jersey Black. Purdue 54 - 12 ist der Träger einer malus floribunda 821 - Resistenz und enstand, wenn ich mich nicht irre, aus Rome Beauty, der wohl die Fruchtbarkeit beisteuern soll.Das Besondere an diesem Apfel - er hat, anders als die meisten Re-Sorten heute, keinerlei Golden Delicious Gene in sich, wenn ich das richtig recherchiert habe. Dafür spricht u.a. der kurze Stiel. Bei mir steht der Apfel seit 2013, wurde in eine Spierstrauchhecke gepflanzt, wo er prompt eingewuchert wurde. Trotzdem wollte er letztes Jahr bereits fruchten, produzierte ein paar Schattenfrüchte. Dieses Jahr nach der "Befreiung" von den Spiersträuchern die erste richtige Ernte.Ein knackiger, säuerlicher Apfel mit deutlicher Süße im Hintergrund, saftig und angenehm zu essen. Deutliches Aroma, nicht übermäßig würzig, aber doch im Gesamteindruck ein etwas herber, kräftiger Geschmack. Es überwiegt der säuerliche Charakter; frisch vom Baum ist die Säure kräftiger als in "feinsäuerlichen" Sorten (z. B. Dülmener Rosenapfel), also nichts für Leute, die so etwas nicht mögen. Der Apfel ist jetzt schon ab Baum genussreif - es ist auch höchste Erntezeit, er fällt schon leicht herunter!Gekauft wurde der Baum als "auf MM111 stehend" - ich hab' da meine Zweifel, denke, er steht eher auf M9 oder Vergleichbarem. Von der Baumgesundheit her hatte er bislang überhaupt keine Pilzerkrankungen, null Schorf, null Mehltau, lediglich Blattläuse bis ca. Ende Juni.Die Früchte sind teils vom Wickler befallen (siehe Bilder). Ich finde - unter den resistenten Sorten eine saftige, geschmacklich interessante Alternative zu den vielen Golden Deli-Abkömmlingen.












Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
Audiatur et altera pars!