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Veranstaltungen der ProSpecieRara Schweiz in 2006 (Gelesen 965 mal)

Gartenreisen, Ausstellungen, Veranstaltungen, TV-Termine
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marcir

Veranstaltungen der ProSpecieRara Schweiz in 2006

marcir »

Interessant für das Garten-Forum sind folgende Termine:18. März: Gschwellti-Festessen mit ProSpecieRara-Sorten in Feldis (etwas weit weg)28.-29. April: Tomaten-Setzlingsmarkt in Zürich6. Mai: Setzlingsmarkt in Castione/Tessin (noch weiter weg)6./7. Mai: Setzlingsmarkt auf Schloss Wildegg (gut erreichbar von Baden/Württemberg)13. Mai: Setzlingsmarkt in Prangins/Waadtland20. & 27.Mai: Tag der Offenen Tür in der Beerensammlung Riehen bei BaselSpätere Veranstaltungen auf diesem Link (beim Veranstaltungskalender):ProSpecieRara
marcir

Re:Veranstaltungen der ProSpecieRara Schweiz in 2006

marcir » Antwort #1 am:

Heute gab es einen Artikel in der Aargauer Zeitung über die Stiftung Pro Specie Rara. Leider ist sie in jpg-Format unleserlich, so, dass ich sie im folgenden kopiere.Die Bilder sind von Hockerbohnen (rechts oben) und Schwarzwurzel-Samen (rechts unten). Die Bibliothek, in der keine Bücher stehen AarauAm Hauptsitz der Pro Specie Rara in Aarau befindet sich auch ein Herzstück der schweizerischen Stiftung: die Saat- und Pflanzgutbibliothek. Hobby-Gärtner können mithelfen, alte Sorten zu erhalten.Roland Beck Die «Bücher» heissen hier: «Küttiger Ruebli», «Rote Lötschentaler» oder «Glatter Genfer». Aufbewahrt werden sie nicht in langen Regalen in einem Lesesaal, sondern in Schubladen in einem Gestell im engen Luftschutzkeller des Hauses an der Pfrundstrasse in Aarau. Die Bibliothekarin hat nicht Literatur studiert, sondern war zuerst Gemüsegärtnerin, bevor sie ein Studium begann. Wie in einer Bücherei besteht in der Samenbibliothek ein Ausleihdienst. Nur muss man einen guten Teil des Samens, den man in der Bibliothek bezieht, nach der Ernte wieder zurückgeben. «Das Thema Nutzpflanzen hat mich immer begleitet», sagt Ruth Bossardt, die Leiterin der Samenbibliothek. Sie ist bei der Pro Specie Rara Projektleiterin für den Bereich Garten- und Ackerpflanzen. Bevor sie zu Pro Specie Rara nach Aarau kam, arbeitete sie am Botanischen Garten in Freiburg. Dort baute sie ein Gewächshaus für tropische Nutzpflanzen auf. Danach schaltete sie eine Pause ein und zog ins Wallis, wo sie heute wohnt. Jetzt kommt sie jede Woche zwei Tage nach Aarau, betreut die Samenbibliothek und arbeitet noch für andere Projekte. Die Klostergärten helfen mit Die Pflanzenfachfrau und Fachjournalistin beschränkt sich nicht nur auf das Sammeln und Vermehren rar gewordener Nutzpflanzen. Sie ist ebenso mit den praktischen Gartenarbeiten vertraut und erteilt Kurse. Sie hilft auch bei der Planung von Sortengärten mit, so etwa im Kloster Wettingen, wo im Garten eine stattliche Anzahl alter Gemüsesorten aus dem Kanton Aargau angepflanzt werden sollen. Ruth Bossardt pflegt auch den persönlichen Kontakt zu den Hobby-Gärtnerinnen, die sich für die Ziele der Stiftung einsetzen. problematischer Samenrücklauf Die Samenbibliothek besteht seit 1985 und ist seither beträchtlich gewachsen. Aktive beziehen über die «Rote Liste» das Saat- und Pflanzengut. Nach der Vermehrung sind diese verpflichtet, einen guten Teil der Samen- bzw. Pflanzenguternte wieder an Pro Specie Rara zurückzusenden. Weil der Samenrücklauf nicht wie gewünscht verlief, müssen ab diesem Jahr die Samenbezüger zuerst Gönner werden und dafür 50 Franken bezahlen. Danach erhalten sie auf Wunsch gratis den «Sortenfinder» (Verzeichnis der lieferbaren Sorten vgl. separater Kasten) und ein Probeset mit drei verschiedenen Sorten. Sind sie vom Anbau alter Gemüsesorten begeistert, so melden sie sich für den Samenbaukurs der Pro Specie Rara an und werden zum eigentlichen Sortenerhalter. Ihnen steht danach die gesamte Samenbibliothek gratis zur Verfügung. «Die Aussaaterde kann man auch selbst herstellen», empfiehlt Ruth Bossardt. Die Erde besteht aus je einem Teil Kompost, Sand und einem Torfersatzprodukt. Wer ein Gewächshaus besitzt, kann schon Anfang Februar Lauch und Sellerie aussäen. Ende Februar können die Ackerbohnen im Garten ausgesät werden. Die eigentliche Anzucht der Pflanzen beginnt im März. Tomaten und Peperoni sät man Mitte März. Wenn die Sonne kräftiger scheint und der Boden erwärmt wird, beginnt die Pflanzzeit im Garten. Wichtig zu wissen ist, welche Pflanzen sich verkreuzen. Bei den Stangenbohnen ist nichts zu befürchten, man braucht bloss den Abstand zu wahren, damit die Pflanzen nicht ineinander hineinwachsen. Auch die Tomaten sind nicht problematisch, weil sie Selbstbefruchter sind. Aufpassen muss man hingegen beim Mais oder bei Gänsefussgewächsen, wie Randen oder Krautstielen, denn das sind Windbestäuber. Lässt man Rande neben Krautstiel aufblühen, entsteht daraus eine Art Mangoldrande. «Es ist deshalb auch wichtig, zu wissen, was der Nachbar in seinem Garten anbaut. Ansonst kommt es zu Einkreuzungen», sagt Ruth Bossardt. Und sie fügt bei: «Das ist ein Handwerk, das man lernen muss. Deshalb bietet Pro Specie Rara Samenbaukurse an.» An den Dreschtagen im Schlossgarten Wildegg im Herbst lernen Neueinsteiger viel von alten Füchsen. Béla Bartha, Geschäftsführer der Stiftung Pro Specie Rara, ist überzeugt, dass die Sortenvielfalt weiter schrumpft. «Beim Gemüseanbau ist das gesamthaft so. Deshalb hat auch die Geschmacksvielfalt abgenommen», sagt er. «Das hat etwas mit der Grösse der Gärten zu tun und mit den Leuten, die weniger Zeit für den Garten haben.» Erfreulich hingegen sei, dass er viele Anfragen von Schlössern, Museen und Stadtgärtnereien erhalte, die sich für ein altes Gartensortiment interessieren.Auszug aus dem «Sortenfinder»: Barbarakraut: Wildstaude, deren Blätter als Salatbeigabe genutzt werden können. Erdbeerspinat: Altes Gemüse. Hauptsächlich der kleinen, dekorativen roten Früchte wegen kultiviert, auch die Blätter sind essbar. Essbare Klette: Wildart. Genutzt wird die fleischige Wurzel. Hoher Platzbedarf. Schabzigerklee: Einjähriges aromatisches Würzkraut. Entfaltet den Geschmack erst getrocknet und zerrieben. Spargelbohne Italien: Die altweltliche Kuhbohne, auch Spargelbohne genannt, ist schon seit 2500 v. Chr. in Ägypten bekannt. Wurde ab 16. Jh. von den Gartenbohnen aus Amerika verdrängt. Zuckerwurzel: Eines der ersten von Pro Specie Rara gesammelten Gemüse. Büschel von 10 bis 15 fingerdicken Wurzeln, die süss, mehlig und wohlschmeckend sind. (pd)
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