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Perückenstrauch mickert (Gelesen 5542 mal)
Moderator: AndreasR
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Perückenstrauch mickert
Habe vor 2 Monaten einen grünen Perückenstrauch aus einem 50 cm Container gepflanzt. Er mickert nun rum. Er treibt zwar nach wie vor, aber einige Austriebe vertrocknen kurz darauf direkt am Holz. An Wassermangel liegt es aus meiner Sicht eher nicht. An den paar richtig sonnigen Tagen hier am Alpenrand bisher habe ich ihn ausreichend gewässert und ansonsten hat es hier die letzte Zeit dauernd geregnet. Boden neutraler, frischer Lehm mit ordentlich Humuszuschlag im großen Pflanzloch. Gut sonnige Lage. Recht windgeschützt. Ich sag jetzt einfach mal, dass ich ihn wohl auch recht schonend gepflanzt habe, da ich ausnahmsweise mal Hilfe durch zusätzliche Hände hatte. Der gleichzeitig gepflanzte rote Perückenstrauch entwickelt sich hingegen in vergleichbarer Lage prächtig. Ideen? Ist das eventuell eine kleine Zicke und völlig normal?Vielen lieben DankUnd nein: In meinem Boden ist kein Glyphosat. 

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Re: Perückenstrauch mickert
Danke, könnte sein. Auch wenn die Google Bildersuche kein eindeutiges Ergebnis zulässt. Ich mache ein Bild von meinem Schadbild und stelle es ein.Auf der gleichen Stelle stand zuvor übrigens für zwei Jahre ein roter Schlitzahorn. Der hatte keinerlei Symptome. Die Erde habe ich jedoch großzügig ausgetauscht, da der Schlitzi Rhododendronerde als Zuschlag im Lehm hatte.
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Re: Perückenstrauch mickert
Wenn es einzelne Äste sind, die einfach so "eintrocknen", ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es Verticillium ist - ich hab in 3 PDFs, die ich mal aus dem Netz abgespeichert habe, nachgeschaut, es sind Studien aus den USA, in denen resistente und anfällige Pflanzen aufgelistet werden, in allen dreien wird Cotinus als anfällig aufgeführt
Wenn du die eingetrockneten Äste abschneidest und einen kreisförmigen, braunen oder schwarzen Ring am Schnitt im Holz erkennen kannst, ist es ziemlich eindeutig.Es gibt in Deutschland kein Mittel dagegen.Ich glaube, mit Bayfidan Special, welches man in BeNeLux bekommt, und das ich pur auf Schnittflächen von Verticillium-verdächtigen Sträuchern in mehreren Fällen auftrug, der Krankheit Einhalt geboten zu haben, das ist aber eine rein empirische Beobachtung von mir, die ja vielleicht auch auf pflanzlichen Selbstheilungskräften beruht.

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Perückenstrauch mickert
Danke, Planer. Werde auch eine Schnittprobe machen.Bin gespannt, was "meine" Baumschule dazu sagt.
Re: Perückenstrauch mickert
Ich musste letztes Jahr einen bereits ca. 2,50 m grossen Cotinus wegen Verticilliumbrutal beschneiden, d.h., er ist jetzt sehr asymmetrisch.Dieses Jahr hat er wieder schön ausgetrieben und macht einen guten Eindruck, aber ich nehme an, ich muss damit rechnen, dass die Krankheit wieder ausbricht?
LG Janis
Re: Perückenstrauch mickert
Ja.Der Pilz ist im Boden. Der Befall macht sich nicht jedes Jahr gleich stark bemerkbar, das hängt von der Vitalität des Gehölzes und der Witterung ab.Meist können Gehölze mit Verticillium im Boden noch lange leben, aber Stressfaktoren, vor allem Trockenheit, begünstigen den erneuten Ausbruch der Symptome.
Re: Perückenstrauch mickert
Mal angenommen, es wäre Verticillium (wofür Cotinus wohl ähnlich empfänglich ist wie Acer palmatum), dann würde ich bei einem Schaden nach nur zwei Monaten aber vermuten, dass die Pflanze es beim Kauf schon in sich trug.
gardener first
Re: Perückenstrauch mickert
Danke für die Info, Bristlecone.Mit dem Stressfaktor Trockenheit haben wir hier kaum zu kämpfen, vielleicht hat der Perückenstrauch ja noch ein paar Jahre Glück.
LG Janis
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Re: Perückenstrauch mickert
Hier also die Bilder ...Was meint Ihr, ist das überhaupt Verticillium?
Re: Perückenstrauch mickert
Nein, eher nicht.Sieht eher nach einem abiotischen Schaden aus: Hitze/Sonnenbrand, Trockenheit.Hier also die Bilder ...Was meint Ihr, ist das überhaupt Verticillium?
- Gartenplaner
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Re: Perückenstrauch mickert
Für mich sieht das nicht nach Verticillium aus, da ist das Schadbild schon sehr typisch - an ganzen Ästen werden auf einmal die Blätter schlapp und vertrocknen dann.Danach treibt an diesen Ästen aber auch nichts mehr nach, die sind dann völlig abgestorben, bei dir sieht es ja eher aus, als ob der geschädigte Ast dann wieder neue Blätter getrieben hat.Vielleicht zuviel gegossen und dadurch Wurzelschäden?Das sieht dann leider oft auch nach "zu trocken" aus...Cotinus hat ein sehr starkes Ausschlagsvermögen, wenn er sich jetzt etabliert hat, verwächst sich das schnell.
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Re: Perückenstrauch mickert
Danke, das sind in dem bisherigen Kontext ja sehr erfreuliche Nachrichten. Wie viel Liter gebt Ihr bei der Pflanzung ungefähr, wenn Ihr ein Gehölz aus einem 40-60l Container pflanzt? Ich habe wie gesagt frischen Lehmboden und habe bei der Pflanzung drei 10l Kannen gegeben. Anschließend je nach Witterung immer mal wieder eine zusätzliche Kanne. Max. 1 pro Woche. Die letzten Wochen gar nichts, da es hier dauernd geregnet hat. Der Zustand hat sich während dessen aber leicht weiter verschlechtert, so dass ich eher von zu viel Wasser ausgehe als von einem Hitze- bzw. Sonnenschaden. Aber wer weiß. Ich beobachte das jetzt erst mal weiter. Je nach den, was Ihr mir noch zum Bewässern ratet, werde ich das auch noch anpassen. Man bin ich froh, dass ich das (sehr) teure Ding nicht gleich wieder roden muss. :)Vielen Dank.
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Re: Perückenstrauch mickert
30L ist eigentlich ein gutes Maß, um eine neugesetzte Pflanze bis zum Boden des Pflanzlochs mit Wasser zu versorgen.Cotinus ist ja eher ein trockenheitsverträgliches Gehölz, bei Gehölzen, die eher gleichmäßig feuchten Boden während der Anwachsphase mögen, mach ichs bei mir oft so, dass ich das ausgehobene Pflanzloch bis zum Rand mit Wasser volllaufen lasse, das einsickern lasse, pflanze und dann nochmal von oben gieße.Es könnte allerdings auch sein, dass die Pflanze schon einen leichten Wurzelschaden mitbrachte - daß sie vielleicht in einem Untersetzer im Wasser stand, auf einem Verkaufstisch, wo der Wasserablauf verstopft war....und dass du den Schaden mitgepflanzt hast und der Cotinus sich bei dir gerade so berappeln konnte.
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Re: Perückenstrauch mickert
Ich beobachte regelmäßig das Gegenteil, vor allem bei Cotinus und Acer palmatum. Ebenso bei Viburnum bodnantense und Ribes sanguineum. Staubtrocken halten und die Gehölze erholen sich in der Regel (gilt jetzt für Containerkultur, ausgepflanzt natürlich schwierig). Cotinus reagiert empfindlich auf schweren Lehmboden, wobei mir Hausgeist schon berichtet hat, dass sein Cercis - obwohl Sandboden - auch befallen war.Meist können Gehölze mit Verticillium im Boden noch lange leben, aber Stressfaktoren, vor allem Trockenheit, begünstigen den erneuten Ausbruch der Symptome.