Hi Medi,was Du da in den Ring wirfst, ist nicht der Placeboeffekt, sondern eine mögliche falsche Datensammlung.Der Placeboeffekt bezeichnet einen Selbstheilungseffekt, der allein durch die Information, dass eine Behandlung stattfindet, ausgelöst wird. Diese Information haben aber weder das Immunsystem des Baumes noch das des Pilzes. Die Information hat der Anwender. Ich nehme aber an wir teilen die Ansicht, dass das Immunsystem des Anwenders den Baum aus physikalischen Gründen nicht heilen kann.
Anwender spritzt.Baum gesund.Anwender denkt, Spritzmittel hilft.Dann nenne ich es halt "Einbildung"
@Bristlecone: bleib mal sachlich. @Günther: Peressigsäure ist schon deshalb besser als Kupfer, weil es rückstandsfrei ist und nicht den Boden mit Schwermetallen belastet. Wenn man mit so harten Pestiziden hantiert, kann man sich seine Pfirsiche auch gleich im Laden kaufen.
Nun, Kupfer als "hartes Pestizid" zu bezeichnen, ist ein bißchen übertrieben.Der Weinbau spritzt jahrhundertelang mit Kupfermitteln, Kupfer war (und ist noch?) im "biologischen" Landbau zugelassen, und auf jedem Gartenmarkt gibt's Händler mit "Kupfer"werkzeugen, die von deren Abrieb wahre Wunder versprechen.Jedenfalls ist mir maßvolles Kupfer lieber als DDT, 2,4-D, udgl., vielleicht auch Roundup.Und zur Peressigsäure: Sicher gibt's kaum eine Mischung Essigsäure-H2O2, die nicht auch (Spuren) Peressigsäure enthält, und sicher gibt's Peressigsäurepräparate, die schon recht gealtert sind und kaum mehr was enthalten.
Von PES ist die viel stärkere Desinfektionswirkung (die nicht auf einer erhöhten Oxidationskraft beruht) im Vergleich zu H2O2 aber belegt.
Auf Pilzsporen?So plausibel das klingen mag: Hast du für beides Quellenangaben? Und damit meine ich jetzt nicht Patente oder Anwendungsbeschreibungen oder MSDS oder sowas, sondern veröffentlichte Untersuchungen oder zumindest seriöse Reviews.
Nicht nur auf Pilzsporen, sondern allgemein. books .google .de/books?id=b6Pz6kMw3akC&pg=PT211 - "PAA is considered a more potent microbicide than hydrogen peroxide."books .google .de/books?id=3f-kPJ17_TYC&pg=PA532 - "Peracetic acid [...] is, nevertheless, a more potent sporicide than hydrogen peroxide..."annhyg .oxfordjournals .org/content/46/1/97.full - "Peroxyacetic acid is a more powerful antimicrobial agent than hydrogen peroxide and most disinfectants"Ich habe kein Review gefunden, das die Wirkung von H2O2 mit PES speziell bei den Taphrinomycotina vergleicht. Im Schwestertaxon (Hefen und echte Schlauchpilze) gibt es jedenfalls ganz unterschiedliche Wirksamkeiten, weshalb man daraus für Taphrina deformans nichts ableitenkann. (books .google .de/books?id=3f-kPJ17_TYC&pg=PA193)@Günther: ist gibt immer noch was "härteres" als Kupfer. Aber es ist ein Schwermetall. Und sein Einsatz im Biolandbau ist auch höchst umstritten, weil es alles andere als nachhaltig oder ökologisch ist. Und "jahrhundertelang" ist falsch. Die Wirkung von Kupfer als Fungizid wurde erst in den 1880er Jahren entdeckt und genutzt. Die Folgen für den Weinbau sind ja wohl bekannt (Kupferbelastung von Böden).
@Günther: ist gibt immer noch was "härteres" als Kupfer. Aber es ist ein Schwermetall. Und sein Einsatz im Biolandbau ist auch höchst umstritten, weil es alles andere als nachhaltig oder ökologisch ist. Und "jahrhundertelang" ist falsch. Die Wirkung von Kupfer als Fungizid wurde erst in den 1880er Jahren entdeckt und genutzt. Die Folgen für den Weinbau sind ja wohl bekannt (Kupferbelastung von Böden).
Ja, die Bordelaiser Brühe ist erst rund 150 Jahre alt, andere Kupferverbindungen (leider auch Arsenate udgl.) wurden schon lange vorher eingesetzt.Kupfermittel sind im biologischen bzw. biologisch-dynamischen Landbau nach wie vor unverzichtbar. Einer der Vorteile ist die längere Wirkungsdauer gegenüber z.B. PES. Soviel ich weiß, bringt der biologische Landbau mehr Kupfer aus als der konventionelle....Kupferbelastung ist bekannt, die alten Weinberge sind durchaus nicht tot....Gibt es etwas vergleichbar wirksames, erschwinglich, ohne Nebenwirkungen?Verdienen kann halt die Pflanzenschutzindustrie wenig daran.
Im Weinbau wurde Kupfer aber nicht jahrhundertelang eingesetzt. Und die wenigen Standorte, die wirklich 150 Jahre lang auf diese Weise bewirtschaftet wurden, weisen im Boden Kupfergehalte so hoch wie in abbauwürdigen Kupfererzen auf! Mit dem Unterschied, dass das Material nicht fest im Stein eingeschlossen, sondern viel leichter bioverfügbar ist. Den Mist wird man kaum wieder los - außer vielleicht mit einer Bodensanierung. Im biologischen Weinbau mag Kupfer z.Zt. noch unverzichtbar scheinen. Aber hier gehts um Pfirsiche und eine Krankheit, bei der ein kurzzeitiger Fungizideinsatz völlig ausreichend ist.
Um die Debatte wieder aufzuwärmen:Ich habe mir die Studie am letzten Freitag besorgt, da die Zeitschrift "obstbau" in der hiesigen Unibibliothek geführt wird, die in zumutbarer Entfernung liegt.Aus Gründen des Urheberrechts gibt´s keinen Link, aber Forumsfreunde können die Studie per Mail in Kopie bekommen (bitte per PM anfragen).Es gibt auf den knapp 2 Seiten aber keine komplizierten chemischen Betrachtungen, sondern es wird Taphrina d. in Kurzform beschrieben und dann von Spritzversuchen mit verschiedenen Mitteln 2003 und 2004 berichtet. Im Grunde nicht viel mehr als das, was Remark damals berichtet hat. (H2O2 und Essig werden als Wirkstoffe angegeben.)Vielleicht gab es in der Zeitschrift Obstbau seit dem Veröffentlichungsjahr 2004 einen weiteren Artikel zu dem Thema; weiß ich nicht. Es ist aber eine Kontaktadresse zum DLR angegeben. Es wäre m.E. interessanter zu erfahren, ob die Studie weitergeführt wurde, ob in der Praxis dann doch andere obstbauliche Gründe gegen die Methode der einfachen Desinfektion sprechen u.dergleichen ...
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Mal den Faden wieder hochholen.Dieser milde November ist ideal zur Behandlung der Pfirsichbäume mit Peressigsäure gegen die Kräuselkrankheit.Ich mache das konsequent seit ich die Pfirsichbäumchen habe ( 2013 im Frühling gepflanzt ). Ein Mal im November und ein zweites Mal im Dezember wo es meist noch einige Tage gibt die warm genug sind.Es gab in den drei Vegetationsperioden bisher nicht ein einziges gekräuseltes Blatt. Dieses Jahr hatte ich schon eine nette Ernte und die Knospenbildung des Jahrestriebes lässt auf Gutes in 2016 hoffen.
Klingt verlockend.Wenn man da jetzt einfach mal so hinter sich fassen könnte, und hätt' gleich 'ne Flasche Peressigsäure in Händen ... ;)Muß mich außerdem dafür mit dem Schnitt beeilen, denn gut die Hälfte von dem vernachlässigten Baum muß runter. Und da wär's a Blödsinn, wenn man das vorher noch komplett alles spritzen wollte.
Jetzt ist es schon (viel) zu spät, da die Infektion bereits stattgefunden hat. Die Behandlungen müssen erfolgen, bevor sich die Knospenschuppen zu öffnen beginnen.
Hallo zusammen Auch in diesem Jahr habe ich mich nicht überwinden können Kupfer zu sprühen. Leider ist aber auch kein Wunder eingetreten und meine Mini Nektarine hat schon orangene Punkte an den ganz jungen Blättern, denke die werden ganz schön kräuslen. Nun nochmals meine Frage an die Experten: Spritzen ist ja bekanntlich zu spät und muss vor dem anschwellen passieren, also wohl ca. in 9-10 Monaten. Kann ich dem Bäumchen jetzt noch irgendwie helfen? Wichtigster Punkt für mich: Blätter welche krank sind ablesen (werden wohl fast alle sein) oder einfach stehen lassen? Im letzten Jahr habe ich sie abgelesen und der 2. Austrieb war dann besser. Peressigsäure würde ich wohl eher mal testen, aber weiss nicht genau wie ich an die kommen soll.
nach etwas suchen bin ich doch noch fündig geworden. das ist keine werbung oder so, aber würdet ihr das jet5 als Möglichkeit in Betracht ziehen? ist ja mit 38 CHF nicht gerade ein Schnäppchen oder? Hat jemand eine günstigere Alternative für die Schweiz?danke für Hilfe
Der Pilz hat jetzt das Blatt infiziert und ruft dort die bekannten Deformationen hervor. Dort lässt er sich nicht mehr bekämpfen, weder mit Kupfer noch mit Peressigsäure.Ob du die deformierten Blätter entfernst, ist eher eine Frage der Optik. Zu viel Laub würde ich aber nicht entfernen, das schwächt die Pflanze nur zusätzlich. Auch wenn das Laub deformiert ist, findet dort ja schon noch Photosynthese statt.
Peressigsäure würde ich wohl eher mal testen, aber weiss nicht genau wie ich an die kommen soll.
Essigesszenz ist 30% Essigsäure, ist überall zu bekommen und Wasserstoffperoxid je 3%, letzteres bekommt man in der Apotheke. Wenn du diesen Faden gut durchliest, dann wirst du das genaue Rezept finden. Ich habe es im Winter auch versäumt meine Bäume damit zu spritzen. Da es während der Blüte viel geregnet hat, rechne ich auch mit einem starken Befall.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)