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Johannisbeere Hochstamm - radikal schneiden oder Neuanfang? (Gelesen 4810 mal)
Moderator: cydorian
Johannisbeere Hochstamm - radikal schneiden oder Neuanfang?
Hallo allerseits,es geht um eine weiße Johannisbeere mit rund 70 cm Stamm bis zur Veredelungsstelle. Danach folgt eine 80 cm hohe und in die Breite fallende, verkahlte "Krone", bis davon endlich zahlreiche fruchtbehangene Triebe in alle Richtungen ausgehen. Höhe des nie beschnittenen Gesamtwerks: 2,50 m, mindestens. Ernte nur mit Leiter. Die Johannisbeere ist mehr als 15 Jahre alt. Dieses Jahr erstmals bescheidene Ernte, davor stets übermäßig.Frage nun: Lohnt sich da irgendein Schnitt, der wahrscheinlich radikal ausfallen muss, mit längerfristigem Ernteausfall oder sollte gefällt werden und auf dem dann zu Verfügung stehenden Platz gleich zwei neue weiße Sorten angepflanzt werden, die statt Hochstamm eher säulenartig gedeihen?Gruß,NaDeWe
- Elro
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Re: Johannisbeere Hochstamm - radikal schneiden oder Neuanfang?
Ein Versuch lohnt sich immer, ich würde so etwas nicht so schnell aufgeben.Johannisbeere als Spindel gezogen erfordert auch Pflege sonst wird es ein Busch ;)Schneide jetzt 2/3 der Triebe komplett raus und warte was passiert. Wenn der Hochstamm gut ausschlägt schneidest Du nächstes Jahr den Rest der alten Triebe weg.Länger als max. 2 Jahre Ernteausfall wirst Du nicht haben.Hochstamm wird übrigens jedes Jahr wie ein Busch geschnitten, nur daß der Busch eben in 70cm Höhe beginnt. Also jahrelang nix tun macht selten Sinn 

Liebe Grüße Elke
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Balkongärtner
Re: Johannisbeere Hochstamm - radikal schneiden oder Neuanfang?
Johannisbeeren tragen am 2 bis 3 jährigen Trieb, danach ist eher Schluß / es verlagert sich ohne Schnitt immer weiter nach außen.Sofern es sich bei geschildertem nicht um Nährstoff oder Wassermangel handeln kann, würde ich dir raten, zu schneiden.Allerdings würde ich da nicht alles auf einmal, sondern in Etappen schneiden. Ich meine damit, das du dir damit ein paar Jahre Zeit lässt. Im ersten Jahr schneidest du sie sozusagen zwischen 9 und 12 Uhr richtig kräftig zurück, den Rest lässt du bis auf etwas einkürzen nahezu so wie ist.Im darauf folgenden Jahr ist 15 bis 18 Uhr dran.. nicht 12 bis 15 ..damits kein einseitiges Gewichtsproblem gibt.Im nächsten Jahr kannst du den Rest entweder auf einmal oder auch nur wieder ein Viertel schneiden. Auf die Art solltest du immer noch was ernten können.Ich bin ehrlich gesagt etwas erstaunt, das du da scheints noch keine Probleme mit auseinander gebrochener (Halbstamm)Krone hast, das da rein durchs Gewicht noch nichts auseinandergerissen wird. Zumindest laut gelesenem, ist das bei Hochstammjohannisbeeren nämlich durchaus mal ein echtes Problem / Risikofaktor bzw. wird deswegen regelmäßiger Rückschnitt (und ein ordentlicher Stützpfahl) angeraten.(Süße) Weiße und schwarze Johannisbeeren stehen bei mir schon seid Teenagertagen ganz oben auf der Liste. Du solltest evt. auch in Erwägung ziehen, wenn dann über von der stehenden Pflanze geschnittenen Stecklingshölzer zu arbeiten, zumindest sofern dir die Sorte gut schmeckt, könnte ein exakt DIE nochmal neu beschaffen nämlich womöglich ein Problem werden. Ich bin jedenfalls immernoch latent stinkig auf jemanden aus meiner Verwandschaft, der nach dem Tod meiner Oma deren Obst und Gemüsegrundstück völlig geplättet bzw. hackfräsen lassen hat und dabei eine aus mehreren Sorten bestehende "Sammlung" an weißen Johannisbeeren untergegangen wurde. Das da weiße Versailler standen, das ist sicher, aber eben auch 1..2 Sorten, die super geschmeckt haben, def. keine (etwas schlechter schmeckende und kernreicherere) Versailler waren, aber deren genauer Name eben in dem Sinne untergegangen ist. Mir ist so, als ob darunter auch eine Jüterbog gewesen sein müsste und irgend eine "Polnische" - grade die war die, von der es nur einen Busch gab und die mir besonders gut schmeckte und die die weit und breit größten weißen Beeren trieb. Hab von der fast 1 cm Durchmesser habende Beeren abgezupft...



Re: Johannisbeere Hochstamm - radikal schneiden oder Neuanfang?
Da gibt's noch ein anderes Problem: Seit letztem Jahr scheinen ganze (jüngere) Triebe einzugehen. Blätter werden welk, trocken, fallen ab, auch die anhängenden Früchte, aus diesem Trieb treibt nichts mehr aus. Wird sich das durch Verjüngungsschnitt lösen?ich würde so etwas nicht so schnell aufgeben
Schneide jetzt 2/3 der Triebe komplett raus
Wie tief sollte denn der Schnitt gehen bzw. wieviel darf vom Trieb übrigbleiben? Z.B. bis 30 cm über Veredelungsstelle, oder noch kürzer? Oder erst hinter dem ersten Nebentrieb? An der Veredelungsstelle haben die Triebe mindestens einen Durchmesser von 5 cm.Im ersten Jahr schneidest du sie sozusagen zwischen 9 und 12 Uhr richtig kräftig zurück
In der Tat, ist ein mächtiges Gewächs. Da bricht nichts. Ist nicht nur breit, sondern eher hoch gewachsen. Nur der Stamm (der übrigens noch nie einen Stützpfahl gesehen hat) neigt sich ein wenig. Werde somit mit dem Schnitt in Neigerichtung starten.Probleme mit auseinander gebrochener (Halbstamm)Krone
Die Sorte gibt es noch zu kaufen, "Champagner" bei "x"+"y" (will jetzt keine Werbung machen). Wenig, aber dicke Kerne, süß bei Vollreife. Risiko ist aber der Regen, der die Beeren zügig aufplatzen lässt. Vögel haben diese Sorte noch nie heimgesucht. Nur die KEF voriges Jahr, als die Erntezeit etwas länger hinausgezögert wurde. Ist dieses Jahr nicht passiert.exakt DIE nochmal neu beschaffen nämlich womöglich ein Problem werden
- Elro
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Re: Johannisbeere Hochstamm - radikal schneiden oder Neuanfang?
Das könnte ein anderes Problem sein.Wie jung sind die Triebe? Noch nicht verholzt?Schau mal da:http://www.hortipendium.de/Schadbilder_ ... sbeerenMir ist dieses Frühjahr die halbe Krone meines wirklich kräftigen Stachelbeerhochstammes abgestorben.Schuld waren die Maden vom Glasflügler. Das Vieh muß genau an der Bindestelle im Kronenbereich seine Eier abgelegt haben. Ich habe die Fraßgänge aufgeschnitten und die Maden zerstört und hoffe der Rest der Krone erholt sich wieder. Gestern habe ich nach der Ernte sehr stark zurück geschnitten.Da gibt's noch ein anderes Problem: Seit letztem Jahr scheinen ganze (jüngere) Triebe einzugehen. Blätter werden welk, trocken, fallen ab, auch die anhängenden Früchte, aus diesem Trieb treibt nichts mehr aus. Wird sich das durch Verjüngungsschnitt lösen?ich würde so etwas nicht so schnell aufgeben
Liebe Grüße Elke
Re: Johannisbeere Hochstamm - radikal schneiden oder Neuanfang?
Die Triebe sind jung, nicht verholzt. Ist es dann wohl auch dieser Glasflügler? Hat es all die Jahre nicht gegeben. Hat sich dieser Fiesling jetzt hier eingenistet und befällt jedes Jahr den Strauch? Und altes Holz befällt er nicht? Das Mark dieser älteren Hölzer sieht unterschiedlich aus, mal heller, mal dunkler (siehe Foto für dunkleres Mark). Am jüngeren ist mir nichts aufgefallen.Wäre unter diesen Umständen doch noch ein 100% Schnitt empfehlenswert, anstatt diesen über mehrere Jahre zu ziehen?
Re: Johannisbeere Hochstamm - radikal schneiden oder Neuanfang?
Wir haben uns nun zu einem Neuanfang entschieden. Erst zum Teil geschnitten, dann radikal. Irgendwie sah das nicht gut aus, Äste sind leicht abzubrechen gewesen. Beim Aushub sind wir auf verfaulte Wurzeln und insgesamt wenig Wurzelmasse gestoßen.