News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Wintergrüne Clematis (Gelesen 2648 mal)
Wintergrüne Clematis
Liebe Clematophile,heute brauche ich mal einen Tipp zum Pflanzenschutz.Ich habe seit einigen Jahren eine Clematis cirrhosa "Early Sensation", die in einem reellen Pflanzkübel direkt an der Hauswand ( nach Südosten) hin auch den Winter über draußen bleibt. Sie hat das bisher immer ganz ordentlich überstanden, war aber durch andere sehr wüchsige "Clematisse" meist schnell leicht bedeckt und hat erst im vergangenen Frühjahr einige Blütchen gezeigt.Nun ist sie in diesem Winter schon wieder kräftig am Austreiben, und zwar obwohl wir hier in Hamburg neulich auch zweistellige Frostgrade hatten.Aber: ich kann auch schon an den dunkleren fleckigen Verfärbungen der Blätter sehen, dass offenbar der Mehltau schon wieder im Anmarsch ist. Darunter hat nämlich im vergangenen Jahr die Schönheit der sehr hübschen gefransten Blätter reichlich gelitten.Was mache ich nun? Soll man jetzt schon was dagegen unternehmen? Und wenn ja, was? Da sie gerade in diesem Jahr so gut austreibt und so kräftig aussieht, hoffe ich ja auch mal wieder auf Blüten, möchte aber dem Mehltau gerne vorbeugen.Hat jemand eine Idee?Schon mal herzlichen Dank!Barbara
Re:Wintergrüne Clematis
bist du dir sicher, dass dunkle flecken mehltau sind?
und um diese jahreszeit?
kommt mir irgendwie spanisch vor


Re:Wintergrüne Clematis
Ich habe diese dunklen Flecken, sowohl an älteren als auch gerade an jungen Sprossen, im vergangenen Jahr das erstemal entdeckt und dann genau verfolgt, wie sie sich nach und nach (im Laufe des Frühjahrs und Frühsommers) zu gräulich-bepelzten Belägen entwickelten. Die sahen dann fast genauso wie der Mehltau (leider) an meiner Kletterrose aus. Wie gesagt, zuerst nur dunkle, etwas stumpf aussehende Flecken. Oder meinst du, dass das was anderes sein kann?Bin dankbar für jeden Tipp!LG Barbara
Re:Wintergrüne Clematis
Zum Erinnern: ich erlaube mir meine Anfrage noch mal zur "Wiedervorlage" hochzuholen. Mag sich derzeit niemand mit Mehltau befassen? Oder glaubt Ihr mir möglicherweise nicht? Ich habe wirklich die Veränderung der so (s.o.) gekennzeichneten vorerst netten knackigen Blätter zu mehlig überzogenen Krumpelblättchen beobachtet und hatte gehofft, nun schon etwas eher eingreifen zu können, weiß bloß nicht wie?Erneut ratsuchend Barbara
- Christiane
- Beiträge: 1987
- Registriert: 12. Dez 2003, 19:20
Re:Wintergrüne Clematis
Barbara,ich habe dumpf in Erinnerung, dass Pilzerkrankungen bestimmte Mindesttemperaturen brauchen um sich auszubreiten. Ich tippe spontan auf einen Frostschaden, zumal diese Clematis einen Winterschutz benötigt. Westphal schreibt bei Cl. cirrhosa-Sorten irgendetwas von ca. - 8° C. So gesehen ist dieser Winter mit Frost über Wochen ein absoluter Härtetest für Deine Clematis und nach meinem Eindruck ohnehin kälter als zumindest der letzte Winter. Außerdem sind draußen stehende Pflanzen in Kübeln im Winter stärkeren Belastungen ausgesetzt als in den Boden eingepflanzte Exemplare. Das gilt selbst für Pflanzen, die in unseren Breitengraden sehr gut winterhart sind.Wenn Deine Pflanze geschwächt aus diesem Winter kommt, d.h. wenn sie diese Strapazen überhaupt überlebt, ist sie wahrscheinlich anfällig für Krankheiten. Überdies fängt echter Mehltau nicht mit dunklen Flecken an, sondern mit einem weißen Belag. Auch das spricht gegen Deine These, dass es sich um ein frühes Stadium dieser Pilzerkrankung handelt. Mein Rat wäre der, "Early Sensation" grundsätzlich im Haus oder noch besser in einem kühlen Wintergarten oder Gewächshaus zu überwintern.LGChristiane
Re:Wintergrüne Clematis
Kann auch Grauschimmel sein. Dieser tritt gerne bei immergrünen Pflanzen auf und besonders in den Wintermonaten.Auch dein beschriebener Standort und die Witterungsverhältnisse lassen darauf schliessen. Entferne die kranken Pflanzenteile und stelle deine Clematis (wenn es wärmer wird) an einen luftigeren Platz. Außerdem gibt es gute Mittel gegen Grauschimmel (Botrytis).
LG Elfriede
-
- Beiträge: 4713
- Registriert: 17. Nov 2005, 19:19
Re:Wintergrüne Clematis
Hallo Astrantia,auch ich denke ( wie Christiane ) , dass es besser wäre, die Early Sensation im Haus zu überwintern. Ich habe meine ebenfalls immergrüne Pixie in den Estrich verfrachtet, da ist es kühl und hell. Sie sieht ( bis jetzt ) recht gut aus. Etwas heikel dürfte sich dann der Transfer in den Garten gestalten. Trotz vorsichtiger Vorgehensweise ging es bislang selten ohne kleinere Verbrennungsschäden vonstatten.Über Mehltau- Befall bei Clematis kann ich Dir leider nichts berichten, da meine Lieblinge bis jetzt immer verschont blieben ( zum Glück ! ).Und irgendwo Gelesenes einfach wiederzugeben, fände ich blöd.Nur aus eigener Erfahrung wird man ( wirklich ) klug. ;)LGViridiflora
- Christiane
- Beiträge: 1987
- Registriert: 12. Dez 2003, 19:20
Re:Wintergrüne Clematis
Elfriede,würde der Grauschimmel nicht im Laufe des Jahres größere Schäden anrichten als nur die Blätter zu verkrumpeln? Mich macht auch stutzig, dass Barbara betont, dass sich dieses Phänomen gerade an jungen Sprossen bemerkbar macht, nicht aber an abgestorbenen Pflanzenteilen und sich dann erst auf dem (gesunden) Rest der Pflanze ausbreitet. Dieses Verhalten wäre typisch für den Schwächeparasiten Grauschimmel. (Ich konnte das ganz eindrucksvoll an unserer Strauchpäonie beobachten, bis sich unsere Wege wegen ihrer Pilzanfälligkeit getrennt haben.)Viridiflora,mit dem "nur aus eigener Erfahrung wird man wirklich klug" widerspreche ich Dir ein bißchen. Wir haben ein Grundstück erworben, dass - bedingt durch die vorangegangene landwirtschaftliche Nutzung - über etliche Jahre eine hohe Anfälligkeit für Pilzerkrankungen mitbrachte, was man auch sehr gut in unserer Nachbarschaft beobachten konnte und teilweise immer noch kann. Das hat zum einen dazu geführt, dass wir bei unseren Pflanzen eine brutale Selektion im Hinblick aus Pilzanfälligkeit durchgeführt haben. Zum anderen bin ich stets wahnsinnig froh gewesen, wenn ich auf fachmännischen Rat zurückgreifen konnte, sobald ich mit meinem Latein am Ende war. Mit meinen eigenen (fehlenden) Erfahrungen hätte ich da mehr Schaden als Nutzen angerichtet und das wollte ich meinen Pflanzen nicht antun.Ein für mich wichtiger Punkt ist auch, Spritzmittel sinnvoll einzusetzen. D.h. beispielsweise, dass ich, bevor ich ein für eine bestimmte Krankheit anwendbares Spritzmittel verteile, auch darauf achte, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Es bringt nichts und belastet nur die Umwelt, Fungizide zu spritzen, obwohl in der konkreten Situation gar keine Gefahr droht, dass sich dieser spezielle Pilz überhaupt ausbreitet bzw. ausbreiten kann. Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass beim Zusammentreffen bestimmter Faktoren sich Pilzerkrankungen explosionsartig ausbreiten können. Wenn wir da zur richtigen Zeit vorbeugend spritzen, kehrt schnell Ruhe ein, ohne dass wir wochen- oder monatelang an den betroffenen Pflanzen herumdoktoren müssen. (Das heißt jetzt aber bitte nicht, dass wir wie wild mit Giften in der Gegend herumferkeln. Gibt es eine weniger belastende und ausreichende Möglichkeit, z.B. das Absammeln der befallenen Blätter, wähle ich lieber diese.)LGChristiane
Re:Wintergrüne Clematis
Bei ungünstiger Witterung habe ich das bei meinen Pflanzen öfters. Fängt aber immer bei den jungen Triebspitzen an. Wenn ich in diesem Stadium nichts unternehme, sind bald auch die älteren Blätter befallen.Meist hilft ein anderer Standort.Stimme dir zu, dass die Clematis von Astrantia geschwächt sein muss, sonst würden die Pilzsporen nicht ins Gewebe eindringen können.
LG Elfriede
-
- Beiträge: 4713
- Registriert: 17. Nov 2005, 19:19
Re:Wintergrüne Clematis
@Christiane: Vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt: Natürlich soll man auf Ratschläge anderer ( erfahrenerer ) und Fachliteratur zrückgreifen. Es bewahrt einen vor schwerwiegenden Fehlern, die ja immer die armen Pflanzen ausbaden müssen. Ich wollte nur nicht irgendetwas Schlaues abschreiben und es als auf meinem eigenen Mist gewachsen "verkaufen".Sehe mich selber mit meinen drei, vier Jährchen Gartenerfahrung als ziemliches Greenhorn an... ;)LGViridiflora
Re:Wintergrüne Clematis
Ich danke Euch, dass Ihr Euch viele hilfreiche Gedanken macht zu meinem Problem. Vielleicht liege ich ja auch falsch mit meiner "Diagnose". Im Augenblick habe ich allerdings gar nicht den Eindruck als sei meine "Frühe Sensation" geschwächt, im Gegenteil, sie treibt, komischerweise trotz Frost, kräftig aus, windet sich schon um die Regenabflussrohre, und die neuen Triebe sehen auch recht ordentlich aus, dunkelgrün, kräftig, fast etwas glänzend. Ins Haus holen kann ich sie leider nicht, da sie sich schon reichlich über die Hauswand ausgebreitet hat (über 2 m hoch) und einen festinstallierten großen Pflanzkübel bewohnt. Ich hab heute noch mal genau nachgeguckt: Die ollen Flecken betreffen wohl doch eher die Blätter vom Herbst, die damals aber noch nicht befallen waren und knackig in den Winter gingen, die ganz frischen Triebspitzen sind noch o.k.Ich denke nun, ich werde erst mal abwarten und dann bei ersten Anzeichen von richtigem Belag zur Schere greifen und als erstes die befallenen Teile abschneiden.Danach kann ich dann ja eventuell immer noch zu rabiateren Methoden greifen.Vielleicht sollte ich sie auch mit mehr Futter versorgen, wenn es wieder wärmer wird.Habt jedenfalls erstmal herzlichen Dank! Ich werde mal weiter berichten, wenn sich was Neues tut.Liebe Grüße Barbara