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Überwinterungsgemüse (Gelesen 13021 mal)
- Knusperhäuschen
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Re:Überwinterungsgemüse
Auch bin jetzt ein Fan vom Winterbutterkopf, dankeschön an Caro
!Ich hab ihn im Herbst gesät, nachdem die Kartoffeln raus waren, nicht im Hochbeet. Abgedeckt später dann später mit einer Lage normalem Gartenvlies. Wir hatten hier im höheren Mittelgebirge bis auf wenige Tage fast durchgängig Frost von Mitte November bis März. Im Januar fast -20°C, etliche Tage zweistellig, allerdings auch sehr lange Schnee. Einen Teil des Salates haben wir schon aufgegessen. Nächstes Jahr werde ich ihn auch noch auspflanzen, damit die Köpfe mehr Platz zur Entwicklung haben. Ich hab ihn in der Saatreihe stehen lassen und nicht umgepflanzt.edit: Gut hat auch die Überwinterung von spät gesätem Spinat, Feldsalat und, wie immer Bergen von Kerbel funktioniert. Außerdem habe ich im Herbst Wintersteckzwiebeln gesteckt, die sehen vom Laub her sehr gut aus, mal sehen, wie die Zwiebeln werden. Außerdem hat der Zichoriensalat Grumolo Verde als winzige Pflänzchen überlebt, die werden jetzt zu richtig schönen Rosetten.

Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
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Oberschwaben, Klimazone 7a
Re: Überwinterungsgemüse
Ich hole diesen Thread mal wieder hoch, da ich mich mit dem Thema im Moment befasse. Ich habe bisher noch nie Gemüse über den Winter angebaut, daher habe ich mich ein bissel im Internet darüber informiert (viel ist leider nicht zu finden) und das Buch "Wintergemüse" gekauft. Allerdings sind dennoch einige Fragen offen. Bei uns wird es im Winter gerne mal zeitweilig unter -20°C kalt - nicht ständig, aber doch meist zumindest 1x für einige Tage. Welches Gemüse eignet sich denn für diese niedrigen Temperaturen? Ist es denn überhaupt möglich, bei diesen kalten Wintern Gemüse über den Winter anzubauen?Ich habe nun den Winterblumenkohl Walcheren gekauft, allerdings steht auf der Samentüte, dass er bis -12°C winterhart ist. Allerdings sind bei uns die Temparaturen im Winter durchaus noch mal 10°C niedriger. Lohnt es sich dann, das zu versuchen?Dann habe ich gelesen, dass es Adventswirsing gibt - die Suche im Internet war leider auch recht überschaubar. Hält er überhaupt so niedrige Temperaturen aus? Falls nicht, kann ich mir die weitere Suche sparen.Außerdem habe ich noch Winter Latthughino gekauft. Es steht drauf, er hat recht gute Frosttoleranzen. Nur, was heißt das? Ausgesät wird er von Februar bis August. Ist er dann eigentlich für den richtigen Winteranbau geeignet?Von Franchi habe ich Sprouting Broccoli gekauft. Auf der Packung steht bei unserer Klimazone Aussat Mai - Juli, Ernte Oktober - Dezember. Für richtige Überwinterung scheint dann diese Sorte wohl auch nicht geeignet zu sein.Auch von Franchi habe ich eine Salatmischung Herbst/ Winter. Aussaat August bis Oktober, Ernte Oktober - Februar. Weitere Wintersorten, die ich habe sind Wintersalat und Winter Butterkopf, Postelein, Wollfrüchtiger Feldsalat Lisbeths Rapünzelchen, Feldsalat Vere à coeur plein, Spinat Matador und Asiasalat Green in snow. Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr von euren Erfahrungen berichten könntet. LGTeetrinkerin
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Teetrinkerin
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Re: Überwinterungsgemüse
Hallo!Als Klassiker sind wohl Grünkohl und Rosenkohl bekannt. Außerdem Lauch und Sellerie (letzteren aber schon im Frühjahr gepflanzt).Letztes Jahr hat bei mir auch Radiccio im Beet überwintert (1. Versuch). Allerdings war es ja eher mild...Außerdem hatte ich Wintersteckzwiebeln gesteckt. Das Laub war am Ende des Winters handhoch, die eigentliche Ernte der Schlotten setzte dann sehr früh ein (mit der Salaternte aus dem Frühbeet), inzwischen sind die Zwiebeln dick und reif. Ich ernte nach Bedarf.Viele Grüße, Bettina
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- elis
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Re: Überwinterungsgemüse
Hallo !Ihr wißt ja das ich mit der EM-Technologie arbeite. Eine Schweizer Biobäuerin, die auch mit EM arbeitet, deren Hof in ca. 800 m Höhe ist, überwintert mehr Gemüse direkt draußen in den Beeten. Das habe ich in ihrem Buch gelesen , Titel:"Mit EM durchs Gartenjahr." Da dachte ich mir im Herbst, das probiere ich auch aus. Habe meine fertigen Karotten im Beet gelassen, habe alles schön mit Laub geschützt. Ich kann Euch sagen es hat funktioniert
. Durch die Laubabdeckung war der Boden warm, der Frost kam gar nicht so rein in die Erde. Habe bei Bedarf geerntet den ganzen Winter und im April meine letzten Karotten dann rausgemacht und verarbeitet. Das Kraut von den Karotten war im Frühling häßlich, aber es ganz frisch getrieben und war dann am Schluß so schön grün wie im Herbst. Das finde ich schon erstaunlich und ich werde es heuer wieder machen. Dazu muß ich aber auch sagen ich habe keine Wühlmäuse im Garten, Dank meinem Kater Seppi
. Durch das EM ist das Gemüse viel widerstandfähiger und steckt so Witterungsunterschiede viel besser weg.lg elis


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- Gänselieschen
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Re: Überwinterungsgemüse
Ich hatte aus reiner Nachlässigkeit auch schon Sellerie und Rote Beete über den Winter draußen. Das geht so lange gut, wie es keinen dauerhaften Bodenfrost gibt. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass eine direkt über der Reihe aufgehäufte Sand-Laub-Miete auch längere Frostperioden abwehrt. Selbst bei Dauerfrost war die Erde unter den Rüben nicht fest gefroren, die leben halt.... nur die oberirdischen Teile waren Matsch nach dem Auftauen, alles, was in der gefrorenen Erde verblieb, ging trotzdem noch irgendwie zu verwerten.
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Re: Überwinterungsgemüse
@Bettina,stimmt, Grünkohl hab ich auch noch. Der ist ausgesät und steht zur Hälfte bereits im Garten, die andere Hälfte noch in Töpfen (wobei der Grünkohl in Töpfen größer ist, als der im Garten). Rosenkohl mögen mein Mann und die Kinder nicht so gerne, deswegen habe ich darauf verzichtet - zumal ich leider viel zu wenig Platz im Garten habe.Was vertragen die Wintersteckzwiebeln eigentlich an Frost? Wie schon geschrieben, haben wir im Winter teilweise sehr starken Frost.@Elis,jaaaa, das weiß ich!
Deswegen habe ich mir auch einen Kanister EM gekauft, bin aber leider zu schluderig damit. Aber auf alle Fälle habe ich auch deswegen begonnen zu Mulchen und bin davon total begeistert! Das werde ich weiter machen - ich finde das Gemüse wächst viel besser dadurch. Mein Grünkohl mickerte ziemlich auf dem Beet dahin, bis ich am Samstag mit dem frischen Grünschnittgut gemulcht habe. Nun hat er sichtbar zugelegt.Karotten habe ich leider viel zu wenig, ansonsten hätte ich das mal mit einem Teil der Karotten ausprobiert. @Gänselieschen,bei Rote Bete kann ich mir gut vorstellen, dass sie gewisse Minusgrade gut übersteht. LGTeetrinkerin

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Teetrinkerin
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Re: Überwinterungsgemüse
@Elis, das war interessant was du ueber EM und groessere Widerstandskraefte sagst , sollte es wirklich vermehrt anwenden. Allerdings sehe ich, das das Laub und Geschnitzelte mit dem ich mulche von weissen Microorganismen durchzogen ist. Glaubst Du das reicht oder sollte man zusaetzlich EM zufuegen?@Teetrinkerin: koennte Dir Mangold empfehlen. Ich habe die Sorte "Genfer", die trotz strengem Winter neu im Fruehling ausgetrieben hat und sehr gut geschmeckt hat, in einer Zeit wo man noch nicht viel im Garten findet. Radiccio hat auch den Winter gut ueberstanden, ich hatte die Sorte Palla Rossa. Es ist schoen die verhaeltnismaessig lange Liste von Gemuese zu sehen, die Wintertemperaturen ueberstehen!
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Re: Überwinterungsgemüse
Die Zwiebeln werden 5 cm tief gesteckt (im Sommer lässt man sie ja halb raus gucken). Man kann die Pflänzchen dann auch mit Winterschutz versehen.Letzter Winter war hier nicht sehr kalt. Nur ab und zu mal Frost, aber nicht länger andauernd, so dass ich aus eigener Erfahrung nichts berichten kann. Ich werde es dieses Jahr wieder versuchen. Wenn es nichts wird, ist zumindest der finanzielle Verlust nicht sehr hoch...@Bettina,Was vertragen die Wintersteckzwiebeln eigentlich an Frost? Wie schon geschrieben, haben wir im Winter teilweise sehr starken Frost.
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Re: Überwinterungsgemüse
Aber teurer im Gegensatz zu den normalen Steckzwiebeln sind sie auch bei euch, oder?
- elis
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Re: Überwinterungsgemüse
Hallo Teetrinkerin und Frühling !Ja, diese Feststellung habe ich gemacht und auch alle anderen EM-Anwender die ich kenne. Das mit dem weißen Myzell im Mulch ist ein gutes Zeichen, das ist der gute Pilz. Mit EM ist man halt auf der sicheren Seite. Da wird das Dominanzprinzip gestärkt. Wo man gute Bakterien zuführt haben die schlechten keine Chance mehr und es kann keine Fäulnis mehr entstehen.lg elis
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- Christina
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Re: Überwinterungsgemüse
Frisches Gemüse im Winter direkt vom Beet in den Topf finde ich sehr wertvoll und lasse daher so viel wie möglich im Winter draußen.Pastinaken und Hafer- bzwSchwarzwurzel wurden glaube ich noch nicht erwähnt. Möhren, Sellerie, Rad. Trevisio und auch Chinakohl kann man gut draußen lassen, wenn starker Frost angekündigt ist, dann wird Laub drumrum gepackt und ein dickes Wintervließ kommt drauf, welches aber bei nachlassendem Frost wieder runter kommt. Das Laub kann bleiben. Allerdings gibt es hier zwar durchaus mal strengen Frost bis zu -20°, aber sehr selten für längere Zeit, immer nur mal wenige Tage.Mit EM arbeite ich nicht, achte aber sehr auf einen lebendigen, gesunden Boden mit vielen Mikroorganismen und sonstiges Gewürm.
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Re: Überwinterungsgemüse
@Frühling,ich habe den Blattmangold Lukullus im Garten, der auch winterhart sein soll. Den möchte ich auf alle Fälle überwintern. Bin schon gespannt, ob das was wird ;-)@Elis,ich glaube, das dauert bei mir noch, bis sich Myzell in meinem Garten bilden werden. Du hattest mir ja mal geschrieben, dass man bei Einsatz von EM mulchen soll. Zuerst war ich etwas abwartend und habe nicht gleich gemulcht, aber dann war der erste Versuch schon so positiv, dass ich nun nach und nach fast alle Beete mulche.@Christina,so ist es bei uns auch - durchaus mal sehr strengen Frost, aber meist nur für wenige Tage. Aber auch wenige Tage reichen leider aus, um weniger frostharte Pflanzen zu "killen".Chinakohl kann man selbst bei solch strengem Frost draußen überwintern? Das ist ja echt interessant! Wäre ja wirklich toll, auch im tiefen Winter frischen Chinakohl aus dem Garten zu haben.LGTeetrinkerin
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- Christina
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Re: Überwinterungsgemüse
Chinakohl war in den letzten beiden recht milden Wintern kein Problem, es gab hier nur mal 1 oder 2 Nächte mit -10°. Sollte jedoch wieder mal ein strenger Winter kommen, so wie 2012, wird er wohl nicht überleben. Aber da hat auch der Winterkopfsalat nicht überlebt.
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Re: Überwinterungsgemüse
Ich habe heute die neue Kraut & Rüben-Zeitschrift gekauft und genau passend ist diesmal ein interessanter Artikel zum Thema Wintergemüse drin. Den werde ich mir nachher noch mal durchlesen - in der Hektik heute nachmittag habe ich denn mehr oder weniger nur überflogen. @Christine,ich habe Saatgut von Winterkopfsalat da, der bis -20°C frosthart sein soll. Entweder werde ich den Salat im GWH anbauen oder bei starken Frösten abdecken, sofern es keinen Schnee geben sollte. Ich hoffe, dass das dann klappt.LGTeetrinkerin
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Re: Überwinterungsgemüse
OT: Der Boden ist doch normalerweise ein von unzähligen Mikroben belebtes System, glaubt ihr wirklich, dass die EM sich unter allen Bedingungen durchsetzen werden oder bei ungünstigen Bedingungen nicht ganz schnell die Segel streichen und eingehen? Ich halte die jedenfalls für einen geschickten Versuch, den Leuten das Geld für nichts aus der Tasche zu ziehen. Ordentlich Kompost auf die Beete, oder auch kompostierten Stallmist, mehr braucht es nicht. Da sind soviel Mikroben drin... OT Ende.Dieses Jahr will ich erstmalig Pastinaken und Schwarzwurzeln als Spätsaat ausbringen und überwinern lassen. Letztes Jahr hatten wir Kopfsalat "Kagraner Sommer" bis Dezember, allerdings im ungeheizten Gewächshaus. Und wirklich kalt wars ja auch nicht.