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Trockenheit macht alles kaputt ! (Gelesen 206470 mal)

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nana
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

nana » Antwort #780 am:

Vor allem sagen sie: spätestens zum 1. September habt ihr das kurzfristige Minus im langjährigen Mittel wieder drin, und gegenüber Brandenburg noch eine ordentliche Dreingabe. ;)
Die Frage also ist: Welche meiner Pflanzen überleben bis dahin, welche nicht. Bei Gelegenheit muss ich mal im Forum nach Bildern von deinem Garten suchen. So langsam werde ich neugierig.O.K. ich muss Schluss machen. Guten Abend wünsche ich dir noch!
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maigrün
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

maigrün » Antwort #781 am:

Aber eines kommt noch dazu: Mein Sandboden bindet keinerlei Feuchtigkeit. Trotz meiner bisherigen Bemühung um Bodenverbesserung. Den Lehm meiner Eltern in Unterfranken werde ich nie erreichen.
genau! danilo und ich, wir gärtnern beide in brandenburg. danilo auf lehm (richtig?), ich auf sandboden.
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Danilo
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

Danilo » Antwort #782 am:

danilo auf lehm (richtig?)
Größtenteils. ;) Hier wurde im Mittel 50 cm lehmiges Substrat aufgeschüttet. Ich nenne es "trockenen -" oder auch "zugigen Lehmboden." ;D Aber ich habe auch sandige Stellen im Garten. ;)Zu den Vor- und Nachteilen von Lehmböden in trockenen Regionen äußerten ich und auch Bristlecone sich schon. Da ich auf beiden Bodentypen kultiviere, bin ich der Meinung, daß ein Lehmboden, wie ich ihn kenne, während längerer Trockenperioden nicht wirklich ein Vorteil gegenüber einem Sandboden ist.
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pearl
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

pearl » Antwort #783 am:

Die Südsteiermark gehört als erheblich von adriatischer und tyrrhenischer Zyklogenese partizipierender Bereich der illyrischen Klimazone zu den regenreichsten Regionen Europas und wird auch in kommenden Jahrtausenden von orographisch zuverlässig induzierten Niederschlägen gespeist werden - daran werden ein paar Grad mehr oder weniger nicht rütteln. Hingegen als buchstäblich heißer Versteppungskandidat und überhaupt zu den künftig vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen Europas gilt in der Tat die östliche Mark Brandenburg, insofern ist Deine Sorge berechtigt. Hier ist das Klima um einiges kontinentaler als in Illyrien. ... Fürderhin zählt Steppenvegetation zu den artenreichsten Florenelementen der gemäßigten Breiten, Monotonie entstünde in den Gärten daher weiterhin infolge von Vorlieben und Kaufverhalten, nicht mangels Auswahl. ;)
:-* GEO natur globale Grundwasserreserven schrumpfen drastisch. Der Grundwasserspiegel des Russian Platform Basins sinkt, die Ausdehnung ist gewaltig und reicht bis Polen. Besorgniserregend ist auch die Situation im Pariser Becken. Die Russische Steppe rückt entlang der Autobahnen vor. Aber sonst ist alles noch im grünen Bereich. Über das Thema Bewässerung im Garten oder Schonen der Wasserreserven gibt es in dem Briefwechsel zwischen Beth Chatto und Christopher Lloyd einen sehr leidenschaftlichen Disput. Im Augenblick ist die Situation noch so, dass jeder sich entscheiden kann ob er exotische Wassersäufer kultivieren will oder ressourcenschonendes Gärtnern betreibt. Das wird vielleicht nicht so bleiben und vorbereitet zu sein und Erfahrungen mit Trockenheitsstrategien gesammelt zu haben, wird sicher in Zukunft einen Wert haben.
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

Gartenplaner » Antwort #784 am:

...Zu den Vor- und Nachteilen von Lehmböden in trockenen Regionen äußerten ich und auch Bristlecone sich schon. Da ich auf beiden Bodentypen kultiviere, bin ich der Meinung, daß ein Lehmboden, wie ich ihn kenne, während längerer Trockenperioden nicht wirklich ein Vorteil gegenüber einem Sandboden ist.
Wenn Lehm bis in einige (dutzend) Meter Tiefe den Boden ausmacht und Grundwasser nicht extrem tief ansteht, hat er sehr große Vorteile.
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moreno
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

moreno » Antwort #785 am:

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sarastro

Re: Trockenheit macht alles kaputt !

sarastro » Antwort #786 am:

Kann nur immer wieder das Beispiel bei Beth Chatto bringen. Ein Freund und ich waren zu Besuch in ihrer Gärtnerei und wir gingen gemeinsam mit Beth durch ihren Schaugarten. Ich weiß nun nicht mehr, in welchem Jahr es war, jedenfalls hatte es in East Anglia 7 Wochen nicht geregnet, auch für die trockenste Gegend in England eine mittlere Katastrophe. Wir sahen den scheinbar abgestorbenen Parkrasen und fragten sie, warum sie nicht wässert. Sie sagte, sie wolle es ausprobieren, ob die Natur imstande ist, sich zu regenerieren. Ein Jahr später fuhr ich mit meiner Frau wieder hin und siehe da, alles war im schönsten Grün! In diesem Jahr hatte Beth Chatto auch den Entschluss gefasst, den alten Parkplatz in einen Kiesgarten umzuwandeln. Auch wegen der Trockenheit, aber nicht nur.
sarastro

Re: Trockenheit macht alles kaputt !

sarastro » Antwort #787 am:

...Zu den Vor- und Nachteilen von Lehmböden in trockenen Regionen äußerten ich und auch Bristlecone sich schon. Da ich auf beiden Bodentypen kultiviere, bin ich der Meinung, daß ein Lehmboden, wie ich ihn kenne, während längerer Trockenperioden nicht wirklich ein Vorteil gegenüber einem Sandboden ist.
Wenn Lehm bis in einige (dutzend) Meter Tiefe den Boden ausmacht und Grundwasser nicht extrem tief ansteht, hat er sehr große Vorteile.
Ich möchte unseren sandigen Lehmboden nicht missen. Die Pflanzen schlappen erst nach einigen Wochen Trocknis- die Wasserhaltekraft ist schon was ganz anderes. Und ich kann es nciht mehr hören, dass Lehm ein schlechter Boden sein soll.
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pearl
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

pearl » Antwort #788 am:

ist Lehm nicht der Boden, der diese wertvollen wasserummantelten Kolloide bildet? Der mit Humus diese wertvollen wasserhaltenden Ton-Humus-Komplexe bildet? Der nie ganz austrocknet, sondern in tieferen Schichten immer noch Wasser führt?
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Krokosmian
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

Krokosmian » Antwort #789 am:

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Dies ist der springende Punkt beim sogenannten angepassten Gärtnern!Hier saufen über den Winter jedenfalls regelmäßig die Helden des trockenen Sommers ab!
enigma

Re: Trockenheit macht alles kaputt !

enigma » Antwort #790 am:

Eben: Ausnahmen.Normalerweise sind die Sommermonate am Oberrhein nicht zu trocken. Natürlich kommt es bei der hiesigen Wärme im Sommer schnell mal zu trockeneren Phasen, von regelmäßiger Sommertrockenheit (oder gar -dürre) wie bei Danilo kann aber hier auf gewöhnlichen Standorten nicht die Rede sein.
Ihr wollt nicht wirklich, dass ich eine Statistik aufstelle, oder? Das ist die alte Falle mit dem Mittelwert, die leider überhaupt nichts über die Verteilung der Daten aussagt. Auch nicht darüber, wie oft Extreme in welche Richtung auftreten. Aber Dürre haben wir hier nicht, da hast du Recht. Nur eine Bewässerung für die sehr trockenen und sehr heißen Ausnahmewochen (die relativ häufig auftreten ;) ). Aber eines kommt noch dazu: Mein Sandboden bindet keinerlei Feuchtigkeit. Trotz meiner bisherigen Bemühung um Bodenverbesserung. Den Lehm meiner Eltern in Unterfranken werde ich nie erreichen.
Also schön, ich mach mir die Mühe.Eins vorneweg: Wir sind uns einig, dass der Boden eine erhebliche Bedeutung hat, wenn's um die Verfügbarkeit der Niederschläge geht.Allerdings setzt das voraus, dass es überhaupt regnet. ;)
nana hat geschrieben:Aber wenn ich euch so anhöre: Im Grunde habt ihr diesen Sommer Verhältnisse, die bei uns jeden Sommer herrschen. 20mm Niederschlag in einem Sommermonat hat es praktisch jedes Jahr.
Also, für Karlsruhe-RüppurJahr Juni Juli August2015 33 22 (bis jetzt)2014 24 119 692013 87 47 1102012 129 100 592011 100 106 119 2010 45 114 1892009 66 129 51Weiter zurück reicht die dortige Statistik nicht. Bitte selbst suchen.
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Danilo
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

Danilo » Antwort #791 am:

Also schön, ich mach mir die Mühe.
Danke dafür. Damit hätten wir das auch geklärt. ::)@sarastro, ich bezeichne grundsätzlich den Lehmboden nicht als schlecht, sondern unterstreiche den Umstand, daß Pflanzen dort grundsätzlich weniger tief und weniger weitstreichend wurzeln, was die hydrologischen Vorteile dieses Bodens eben ein Stück weit relativiert. Nochmals: Ich gärtnere sowohl im elterlichen Sandboden als auch auf eigenem Lehmboden, und das mit ziemlich dem selben Pflanzenspektrum, da wir vieles eben untereinander tauschen. Hierbei wurde das schnell offensichtlich. Ein Großteil des Wurzelwerks aller Vegetationsstockwerke konzentriert sich daher oberirdisch und konkurriert um das Niederschlagswasser. Hinzu kommt, daß ein einmal trocken gefallener, betonharter Lehmhügel, wie mein Garten einer ist, ewig braucht, um wieder Regen zu speichern. Ein Großteil des Niederschlags läuft hier oberflächlich ab, während er in einem durchlässigen Boden bei ebenem Relief dem Garten zur Verfügung steht.
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

Wühlmaus » Antwort #792 am:

ist Lehm nicht der Boden, der diese wertvollen wasserummantelten Kolloide bildet? Der mit Humus diese wertvollen wasserhaltenden Ton-Humus-Komplexe bildet? Der nie ganz austrocknet, sondern in tieferen Schichten immer noch Wasser führt?
Diese tollen Ton-Humus-Komplexe werden soweit ich weiß von den lieben Regenwürmern gebildet. Deswegen würde ich auch empfehlen, bei sandigen Böden dem Kompost immer eine reichliche Gabe Gesteinsmehl/Bentonit zuzugeben....
WühlmausGrüße

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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

Gartenplaner » Antwort #793 am:

...@sarastro, ich bezeichne grundsätzlich den Lehmboden nicht als schlecht, sondern unterstreiche den Umstand, daß Pflanzen dort grundsätzlich weniger tief und weniger weitstreichend wurzeln, was die hydrologischen Vorteile dieses Bodens eben ein Stück weit relativiert. ...Ein Großteil des Wurzelwerks aller Vegetationsstockwerke konzentriert sich daher oberirdisch und konkurriert um das Niederschlagswasser. ...
Hm, worauf wurden denn die 50cm Lehm aufgeschüttet?Wenn auf durchlässigerem Boden ist es ja klar, daß die Wurzeln nicht in die Tiefe gehen, da hätten sie ja gar nichts davon, das anscheinend ja wenige Wasser bei dir wird dann noch am ehesten in der Lehmschicht eine zeitlang gespeichert.Das kannst du dann aber nicht auf Lehmboden generell verallgemeinern.Wo Lehm tiefgründig ansteht, sieht das anders aus.
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Re: Trockenheit macht alles kaputt !

pearl » Antwort #794 am:

Danilo, irgendwas kann da nicht stimmen. Warum sollten Pflanzen in einem Lehmboden grundsätzlich weniger tief wurzeln als in Sandboden? Ich bin sicher, dass die Epimedien, die jetzt nach so langer Trockenheit ohne Bewässerung so gut aussehen, sehr tiefgründig wurzeln. Auch einige Farne tun das und wenn ich daran denke wie ich den halben Quadratmeter Hirschzungenfarn ausgebuddelt habe, nun, tief und gut eingewurzelt möchte ich sagen. Sandböden sind da kein Vergleich. Bei manchen Sandböden ist auch in der Tiefe nichts zu holen, da rauscht es über den Granitsockel drüber weg. Betonharte Lehmhügel brauchen nur ausreichend Vegetation und dicke Mulchschichten. Aber das ist ein anderes Thema.
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