Stillleben, Gedankenspiele, ... (Gelesen 263598 mal)

[Zwiebeltom]

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[EmmaCampanula]

lubuli, Dein Staub flüstert Dir gar seltsame Dinge ins Ohr.Meiner flüsterte nicht, war furchtbar laut: 'Emma, raff Dich auf, ich weiß, dass Du erzählen willst!'Nur trau ich dem Staub nun, oder nicht & lässt er mich, wenns drauf ankommt dann doch im Stich?

[lubuli]

Seltsam Haarig-Fedriges entsteigt dem Sektglas.

oh, das ist ja die orientalische solotänzerin von der gauklertruppe, die jetzt einen bombastischen auftritt hinlegt. den andern mitgliedern konnt ich heut beim üben des laternentanzes eine weile zusehen.

[lubuli]

der staub ist absolut zuverlässig! ob du willst oder nicht, er kommt immer wieder.

[lubuli]

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warum entfernt? war doch gut!

[EmmaCampanula]

Ich wandle am Morgen mit einer Tasse Earl Grey (gedanklich zurückgespult) in den Garten. Die regennasse Morgenbeute liegt ausgestreckt im Hof & wackelt mit den Ohren, eine Schnirkelschnecke labt sich genüßlich an ihr.Horst wendet sich angewidert ab & rollt sich im alten Bollerwagen zusammen.

[EmmaCampanula]

Kaum unterm Hollerbusch angekommen, stösst mich ein anziehend abstossender Geruch nach Pfeifentabak & Lakritze zurück, ich lasse die Teetasse stehen & eile zurück ins Haus. Verschließe die Fenster, brauche einen klaren Kopf. In der Küche riecht es wie in einem Pomeranzengarten, ein wenig Nelke & Thymian runden die Geruchsorgie ab.

[EmmaCampanula]

Horst liegt noch immer eingerollt im alten Bollerwagen, ich räume die Morgenbeute weg. Eine weißgraue Katze huscht an mir vorbei in die Waschküche & trinkt aus dem Wassernapf, als sie herauskommt, faucht sie mich an.

[EmmaCampanula]

Ich ziehe mich zum Nachdenken ins alte Schlafzimmer zurück, sehe mir wiederholt alte Dias an. Das erste zeigt Mum mit Wallemähne & auf die Hände gestütztem Haupt. Aus den staubigsten Ecken dringt ein forderndes Raunen an mein Ohr. 'Emma, vielleicht vorab eine Mutprobe, wie wärs?!!! Du weißt, in all den Jahren hast Du es nie gewagt!' Ja, es stimmt, ich habe es nie betreten - ich Angsthase.

[EmmaCampanula]

Ich ziehe mir die Gummistiefel an, schnappe mir eine Tasse Tee, stopfe mir schnell die Toneule & den weisen Elefanten in die Hosentaschen. Im Hof erwartet mich die weißgraue Katze, sie stolpert, faucht & spaziert ins alte Schlafzimmer. Ich schlage zielstrebig den Weg zum Hollerbusch ein.

[EmmaCampanula]

Ich stelle hastig die Teetasse ab, ein kurzer Blick zum Kompostplatz, mehr wage ich nicht & ändere die Richtung. Erstmals in all den Jahren steige ich über den verwitterten Holzzaun & betrete mit unsicheren Schritten…

[cydora]

verschollen

[EmmaCampanula]

… 'Niemandsland'.Die Brennnesseln schulterhoch, auf dem Boden liegen, unter Efeu begraben, Leitern, morsche Bretter, große verrostete Fässer, Hollunder- & Walnusssämlinge kämpfen sich durch. Die Mutprobe gefällt mir, es ist noch gut hell, müsste man halt mal mit dem Freischneider durch & der Spuk wäre vorbei.Mal sehen, was hier interessantes rumgammelt.Diese Keramikteile waren riesengroß, keine Ahnung, was das ist, was von alten Strommasten vielleicht, ich weiß es nicht.

[EmmaCampanula]

Diverse Behältnisse, eine große bauchige Glasflasche auf einer Holzbank, ich klettere & krieche weiter über unzählige rostige Fässer.

[EmmaCampanula]

Ich schlängele mich an Brettern & allerlei Geraffel vorbei. Bleib nur nicht zu lange haften, musst weiter, ist nicht mehr lange hell.