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Frage zu Glyphosat (Gelesen 803177 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Frage zu Glyphosat
Das ist kein Wunder, wenn immer mehr Biobauern aufgeben. 

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- lerchenzorn
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Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: Frage zu Glyphosat
Das hätte ich nun nicht gedacht, dass die so viel weniger spritzen, dass es sich schon am Weltmarkt auswirkt.Der Kupferpreis sinkt ...

Re: Frage zu Glyphosat
Vermutlich bereiten die die kupferhaltigen Spritzmittel, die sie nach wie vor einsetzen, aus geklauten Oberleitungen und Kupferblechen. 

- Herr Dingens
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Re: Frage zu Glyphosat
Aha. Dort sind meine Dachrinnen und Fallrohre gelandet.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re: Frage zu Glyphosat
;DNochmal zurück zu Glyphosat: Auch der Tagesspiegel hat inzwischen gemerkt, dass die Sache nicht so ist, wie Grüne, BUND, Greenpeace und viele andere Umweltgruppen es hinausposaunen, und bringt einen Artikel, in dem die Sache etwas aufgedröselt wird:Der Streit um das Anti-Unkraut-Mittel Glyphosat.Zitat daraus:"kritisiert etwa das in München ansässige Umweltinstitut, ein Verein, der sich für ökologischen Landbau einsetzt: „Das BfR nimmt Argumente für Glyphosat sehr viel besser auf als Argumente dagegen."Das könnte natürlich auch daran liegen, dass die einen Argumente stichhaltiger sind als die anderen..."So haben sich die Tallowamine – Netzmittel, die das Glyphosat besser in die Pflanze eindringen lassen – als toxisch erwiesen. Sie sind in Deutschland nicht mehr zugelassen. Aufgrund von Initiativen des BfR."Und weiter:"Wer nach Alternativen für das Unkrautvernichtungsmittel sucht, muss neben möglichen Gefahren für die Gesundheit auch an die für die Umwelt denken. Maria Krautzberger, Präsidentin des Bundesumweltamtes (UBA) in Dessau, sprach sich deshalb im letzten Jahr gegen ein Verbot von Glyphosat aus. „Im Vergleich zu den anderen zur Verfügung stehenden Mitteln ist es akzeptabel“, sagte sie. Problematisch seien indes indirekte Auswirkungen aller Herbizide auf die biologische Vielfalt. Wenn Wildkräuter verschwinden, werden zum Beispiel bestimmte Vogelarten vom Umfeld der Äcker vertrieben. Daher müsse der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell reduziert werden, sagt die UBA-Chefin."Und noch was: Der erste Leserkommentar zum Artikel im Tagesspiegel:"Und dann schaue man sich die Rolle des BfR als Gesundheitsschützer auch in diesem Fim an. Vielleicht gibt es in dieser Reupublik gar nicht so viel Laternen oder Bäume, wie man bräuchte."Das steht da so, ganz unkommentiert.

Re: Frage zu Glyphosat
Zur Erheiterung nochmals den Mist, den ich vor 6 Jahren geschrieben habe (von Seite 1 dieses Threads):
Du meine Güte!Arbeitest du bei Monsanto, dass du hier solche Werbespots absetzt? ???Glyphosphat ist gefährlich für Amphibien. Und es gibt - wie immer - Studien, die eine Anreicherung im Säugetier inkl. Menschen nahelegen.Und ganz im Ernst: Roundup sollte sparsam und mit Verstand eingesetzt werden. Das Mittel als solches ist kaum noch aus der Landwirtschaft wegzudenken. Es ist kaum giftig und hoch wirksam.

Re: Frage zu Glyphosat
Dank Brissel und Daniel lernt man die Gefahren durch Pflanzenschutzmittel und Medienberichte besser einzuschätzen. 

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Frage zu Glyphosat
Hier noch der fundierte Kommentar eines anderen Users:
schädlicher als glyphosat für rasen und beete ist allemal so ein/e lustige/r vierbeiner/in: entweder es wird gescharrt, gegraben, gepisst oder gekackt.![]()

- hunsbuckler
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Re: Frage zu Glyphosat
Würden nur Lebensmittel angebaut,wäre der Vorschlag von Bristlecone mit den Randstreifen wohl kein Problem...mit Sicherheit könnte man mit den momentan vorhandenen Lebensmitteln wohl auch 10 Milliarden Menschen ernähren.Es geht aber bei den menschlichen Bedürfnissen nicht nur um Nahrung sondern auch um Energieerzeugung vom Acker und wohl zwangsläufig auch in naher Zukunft um nachwachsende Rohstoffe,die Erdölprodukte ersetzen müssen (Bsp. Verpackungen,Tüten).Und da reicht m.E. die Ackerfläche kaum noch aus.Würde man beispielsweise wenigstens anstatt dieser Mais-Monokulturen für Biogasanlagen auf Wildkräuter setzen (vielversprechende Versuche gibts ja bereits)würde man zwar pro Hektar weniger Ertrag erwirtschaften....aber Pestizide bräuchte man dafür wohl keine und man hätte nicht 15% der Ackerfläche in Wüsten verwandelt,wo sich allerhöchstens noch ein paar verirrte Wildschweine wohlfühlen.
- Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat
Irgendwo auf den letzten Seiten las ich, dass immer mehr Herbizide eingesetzt würden was überflüssig sein. Dazu möchte ich nochmal meinen Senf geben:Es mag sein, dass heute mehr PSM und insbesondere Herbizide eingesetzt werden aber hinterfragen wir doch mal warum das so ist.Klar hat man früher seltener gespritzt, und ich meine nicht die Zeit in der es kaum Spritzmittel gab. Aber: die damaligen Mittel hatten eine deutlich höhere Persistenz und waren noch dazu oft gut grundwassergängig. "Tolle" Beispiele sind hier: Atrazin, Simazin, Chloridazon, Lenacil, Diuron, Terbuthylazin und einige andere. Chloridazon und Terbuthylazin sind zwar heute noch zugelassen allerdings unter strengen Auflagen. Und weiterhin verzichten auch einige Landwirte freiwillig auf diese Wirkstoffe. Das heißt aber auch, dass die heutigen Wirkstoffe mit (oft) deutlich kürzerer Wirkungsdauer, öfter eingesetzt werden müssen bzw. mehr verschiedene Mittel eingesetzt werden müssen um gleiche Wirkungsgrade und/oder Wirkungsdauer zu erzielen. Weiterhin sind die Mittel heute oft deutlich spezifischer wirksam als die alten Mittel was ebenfalls zum Einsatz von mehreren unterschiedlichen Mitteln führt, von Resistenzen gegen einige Wirkstoffe fang ich mal nicht an.Das Ende vom Lied ist, dass heute u.U mehr Herbizide an sich eingesetzt werden, die Präparate heute aber deutlich sicherer und umweltverträglicher sind als die früher eingesetzten Mittel. Bitte nehmt nicht nur Tatsachen auf sondern hinterfragt auch das warum.
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
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- lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat
Die einzig akzeptable Orientierung, finde ich.Was für alle massenhaft eingesetzten Mittel gilt: Sie schaffen Resistenzen und fördern Nischen-Profiteure unter den Unkräutern. Damit wird, besonders auch in "glyphosat-basierten" Anbau-Systemen, ein Komplex an begleitenden Mitteln und Maßnahmen unumgänglich, über deren Auswirkungen wir nichts oder kaum etwas zu lesen bekommen.Der ökologische Landbau striegelt. Auch das kann, häufig und gründlich genug angewendet, die Artenvielfalt auf den Feldern deutlich senken. Resistenzen gegen schieres Vertrocknen bilden sich aber wohl nicht so schnell.... müsse der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell reduziert werden, sagt die UBA-Chefin. ...
Re: Frage zu Glyphosat
Obendrein wird dabei enie Unmenge Energie aus Erdöl eingesetzt. Um die vollen Zahlungen aus den EU-Töpfen zu erhalten, müssen die Bauern zunehmend Umweltauflagen (u.a. auch extensiv genutzte Flächen, Feldraine) erfüllen. Hier führt es dazu, dass ein Wettrennen um ehemals unbeliebte Wiesenflächen begonnen hat. Die sind mit einfachsten Mitteln zu pflegen und werden angerechnet.Der ökologische Landbau striegelt. Auch das kann, häufig und gründlich genug angewendet, die Artenvielfalt auf den Feldern deutlich senken.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Frage zu Glyphosat
Das finde ich prinzipiell auch. Allerdings finde ich Daniels Hinweis dazu sehr wichtig: Man sollte nicht aus der Menge und Anzahl der Spritzungen und damit ausgebrachten PSM-Menge darauf schließen, ob das gut oder schlecht ist, sondern aus dem Anwendungszweck und den Auswirkungen.Die einzig akzeptable Orientierung, finde ich.... müsse der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell reduziert werden, sagt die UBA-Chefin. ...
Interessanter Gedanke. Natürlich erreichen diese Flächen niemals die Produktivität von Mais, aber mich würde mal interessieren, wieviel unterm Strich an Biogas aus Grünflächen rauskommen könnte.Wobei: Würde man das ernsthaft betreiben, wären artenreiche, nicht völlig überdüngte Wiesen ganz schnell perdu.hunsbuckler hat geschrieben:Würden nur Lebensmittel angebaut,wäre der Vorschlag von Bristlecone mit den Randstreifen wohl kein Problem...mit Sicherheit könnte man mit den momentan vorhandenen Lebensmitteln wohl auch 10 Milliarden Menschen ernähren.Es geht aber bei den menschlichen Bedürfnissen nicht nur um Nahrung sondern auch um Energieerzeugung vom Acker und wohl zwangsläufig auch in naher Zukunft um nachwachsende Rohstoffe,die Erdölprodukte ersetzen müssen (Bsp. Verpackungen,Tüten).Und da reicht m.E. die Ackerfläche kaum noch aus.Würde man beispielsweise wenigstens anstatt dieser Mais-Monokulturen für Biogasanlagen auf Wildkräuter setzen (vielversprechende Versuche gibts ja bereits)würde man zwar pro Hektar weniger Ertrag erwirtschaften....aber Pestizide bräuchte man dafür wohl keine und man hätte nicht 15% der Ackerfläche in Wüsten verwandelt,wo sich allerhöchstens noch ein paar verirrte Wildschweine wohlfühlen.
- lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat
Das mit den Aufwandsmengen kam von einem mit Anwendungsempfehlungen und Kontrollen betrauten Mitarbeiter, deshalb nehme ich an, dass da die Verhältnismäßigkeit der Einschätzung schon gegeben ist. Ihr habt sicher recht, dass Menge, Wirkung und Verweildauern zu beachten sind.Zu den artenreichen Biogas-Gemischen: es sind ebenfalls intensiv bewirtschaftete Kulturen, die sich als extensive Variante im Biogas nicht rechnen würden.Deutliche Vorteile gegenüber Mais und anderen Monokulturen sind ihr Blütenreichtum, eine gewisse strukturelle Vielfalt, die Mehrjährigkeit der Kultur. Sie sind, wenn einmal etabliert, deutlich weniger anfällig und pflegebedürftig (1-2 maschinelle Durchgänge/á statt 6 - 7 bei Mais z.B.). Es gibt Gemische mit ausschließlich heimischen Großstauden, so dass auch keine Verwilderungen zu befürchten sind.