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Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung? (Gelesen 1556 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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pidiwidi
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Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

pidiwidi »

Spricht etwas dagegen Sand der Spuren von Beizmittel für Getreide enthält zur Bodenverbesserung in lehmig-staunassen Beetbereichen zu verwenden? Danke pi
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Daniel - reloaded
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

Daniel - reloaded » Antwort #1 am:

Das kommt aufs Beizmittel und die Bepflanzung an.Fungizide Beizen (die ja fast ausschließlich in Getreide verwendet werden) sollten in Staudenbeeten keinerlei Probleme machen.Insektizide Beizen (Raps, Mais, einige Gemüse) können ein Problem darstellen. Wenn Neonicotinoide aufgebeizt wurden werden die auch von den Stauden aufgenommen und können zur Blütezeit eine Bienengefährdung darstellen, Mesurol und Pyrethroide wären ebenfalls unproblematisch da diese Wirkstoffe nicht systemisch wirken.Bei Gemüsebeeten würde ich, auf Grund der Rückstandsproblematik, grundsätzlich auf die Einmischung von beizmittelbehaftetem Sand verzichten.Weißt du welches Beizmittel verwendet wurde?
Was man über mich sagt(e):
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pidiwidi
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

pidiwidi » Antwort #2 am:

Weißt du welches Beizmittel verwendet wurde?
Ich denke ich kann es auf Rubin eingrenzen.
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Daniel - reloaded
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

Daniel - reloaded » Antwort #3 am:

Stauden ja, Gemüse nein.
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pidiwidi
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

pidiwidi » Antwort #4 am:

Vielen Dank, dass hilft mir sehr :)Nur mal so aus Neugier, so gebeiztes Getreidesaatgut kommt schon auf die Äcker, oder? Und das ist dann aber - anders als bei Gemüse - kein Problem?
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Staudo
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

Staudo » Antwort #5 am:

Bei der Getreideaussaat kommen viel, viel geringere Mengen auf den Quadratmeter als bei Dir. ;)
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obst
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

obst » Antwort #6 am:

Bei der Getreideaussaat kommen viel, viel geringere Mengen auf den Quadratmeter als bei Dir.
Bei der Getreideaussaat kommen nur wenige g Wirkstoff pro 100 kg Saatgut zum Einsatz. Hierdurch können aber einige wichtige Getreidekrankheiten verhindert werden, z.B. Weizensteinbrand. Die Sporen des Weizensteinbrandes halten sich ca. 10 Jahre im Boden und das geerntete Korn ist nicht mehr für die Ernährung und Verfütterung zu gebrauchen. Deshalb stellt der Steinbrand für den Bioanbau inzwischen ein großes Problem, da hier nicht gebeizt werden darf.
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Daniel - reloaded
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

Daniel - reloaded » Antwort #7 am:

Die Wirkstoffe sind ja für Getreide zugelassen und untersucht. Entsprechend kennt man das Abbauverhalten etc. Weiterhin hat Getreide eine deutlich längere Kulturzeit als die meisten Gemüse. Und bei Getreide werden die Körner geerntet, bei einigen Gemüsen die Wurzeln. Das Problem sind also die unbekannten Rückstandsmengen die ggf. im Gemüse vorhanden sind.
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pidiwidi
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

pidiwidi » Antwort #8 am:

Aha, also dann bin ich vorsichtig - ins Hochbeet kommt gar kein Sand, und in die Gemüsebeete nur "sauberer". Aber schon mal gut zu wissen, dass man keine Bienchen umbringt wenn man den "belasteten Sand" unter die Schnittblumen mischt :D
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Daniel - reloaded
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Re: Sand mit Beizmittel zur Bodenverbesserung?

Daniel - reloaded » Antwort #9 am:

Alle heutigen Fungizide sind nicht bienengefährlich. Ausnahmen waren einige Altwirkstoffe wie das Pyrazophos im Afugan z.B. Problematisch ist nur die Mischung von Azolfungiziden mit einigen Pyrethroiden. Die betrffenden Pyrethroide sind B4 (nicht bienengefährlich), in Mischung mit Ergosterolbiosynthesehemmern (Azolfungizide) werden diese bienengefährlich (B2; bienengefährlich außer bei Anwendung nach dem täglichen Bienenflug und bis spätestens 23:00)
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