
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker (Gelesen 1134 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
- Nemesia Elfensp.
- Beiträge: 3958
- Registriert: 7. Feb 2014, 14:30
- Kontaktdaten:
der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
Liebe Admins,so recht wusste ich nicht, wohin mit meinem Thema - also habe ich es erst einmal hier her gepostet.Seid dem Frühjahr beobachte ich auf unseren Fahrradausflügen schon diesen Gemüsegarten.Er wurde direkt an der Landstrasse auf einem großen Acker angelegt. Gleich daneben war auch ein kleiner Streifen mit Kartoffeln.Ich finde, irgend wie hat auch dieses Gärtchen seinen Charme...................Ich stelle mir vor, welche Gespräche dort wohl stattgefunden haben mögen
, um den Landwirt davon zu überzeugen, diesen "Umstand" zu erlauben.............Ob es seine Ehefrau ist, die diesen Gemüsegarten haben wollte?Oder der Schwiegervater?Egal, ich finde, es hat was..............

Wir haben nur dieses eine Leben.
- maigrün
- Beiträge: 1900
- Registriert: 14. Sep 2012, 10:16
- Bodenart: sandig
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
südöstlich von berlin
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
ein stück grabeland als erweiterung des gemüsegartens am haus. das war ganz normal, das hatten viele bauern dort, wo ich aufgewachsen bin. und jäten gehen auf dem grabeland war eine etwas einsame angelegenheit. ich war immer froh, wenn ich durch war.
- Bienchen99
- Beiträge: 10827
- Registriert: 3. Feb 2012, 11:40
- Kontaktdaten:
-
Wildeshauser Geest, 37m ü. NN, 7b
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
Das findet man hier auch immer öfter :DIch kann die Woche mal ein paar Fotos machen. Zweimal hab ich das in letzter Zeit schon gesehen.
- Nemesia Elfensp.
- Beiträge: 3958
- Registriert: 7. Feb 2014, 14:30
- Kontaktdaten:
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
Wir haben nur dieses eine Leben.
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
Mir gefaellt er auch! Bei uns habe ich das schon oefters gesehen. Meistens ungezaeunt aber mit Vogelscheuche! Ich habe mir immer gedacht, dass das die Landwirte waren, die dort Erbsen, Kohl und Bohnen pflanzten. Allerdings kommt es vor -so sagte man es mir - dass das Gemuese verschwindet - besonders wenn das Gaertchen an der Strasse liegt. .. Z B ein befreundeter Landwirt und unser Eierlieferant hat mir erzaehlt wie oft seine Kuerbisse "mitgenommen" werden. Einfach nicht fair die Muehe, die das gekostet, hat nicht zu respektieren! Das scheint auch der Grund zu sein, dass man viel weniger solche kleine Anbauflaechen in freier Natur sieht. Wie schade. 

Ein Garten ohne Baum ist wie ein Haus ohne Dach.
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
Dies ist eigentlich nichts Neues. In meiner alten Heimat Südbaden nannte man dies "Bündti".
- Nemesia Elfensp.
- Beiträge: 3958
- Registriert: 7. Feb 2014, 14:30
- Kontaktdaten:
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
ja "Vogelscheuchen" gibt es dort auch 

Wir haben nur dieses eine Leben.
- Nemesia Elfensp.
- Beiträge: 3958
- Registriert: 7. Feb 2014, 14:30
- Kontaktdaten:
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
da habe ich eben mal gegoogelt, aber bin noch nicht fündig geworden (Bündti + Gemüse) - hast Du eine Idee, wie ich darüber etwas finden kann?Dies ist eigentlich nichts Neues. In meiner alten Heimat Südbaden nannte man dies "Bündti".
Wir haben nur dieses eine Leben.
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
Hier heisst das Krautgarten.
- Nemesia Elfensp.
- Beiträge: 3958
- Registriert: 7. Feb 2014, 14:30
- Kontaktdaten:
Re: der Landwirtschaft abgezwackt - Gemüsegarten auf dem freien Acker
Dazu habe ich auch was gefunden (link):Hier heisst das Krautgarten.
Von der Weide zum GartenIm 18. Jahrhundert wurde in den meisten Ortschaften dieAllmende (das von allen Dorfbewohnern gemeinsam ge-nutzte Weideland) unter den ansässigen Bauern aufgeteilt,weil eine gemeinsame landwirtschaftliche Nutzung nichtmehr zeitgemäß war. Die neuen Besitzer nutzten die Flä-chen nun meist zum Anbau von Gemüse und Weißkraut,daher auch der Name Krautgarten. Das Gemüse aßen siefrisch und aus dem Kraut machten sie Sauerkraut. Damitwar es für lange Zeit haltbar. Gerade im Winter, wenn Obstrar wurde, diente es als Vitamin-C-Lieferant und trug zueiner gesunden Ernährung bei.Die einzelnen Gärten waren für gewöhnlich nicht von ein-ander abgegrenzt, der Krautgarten insgesamt war jedochmeist umzäunt, um ihn von den umgebenden Äckern,Weiden und Wiesen abzugrenzen. Der Zaun sollte zudemweidendes Vieh und Wild davon abhalten, die Gärten zuverwüsten oder das Gemüse zu fressen. Auch Diebe stah-len oft das Gemüse. Um dies zu verhindern, hatten vieleKrautgärten einen Wächter, der ein kleines Häuschen ne-ben der Anlage bewohnte.Gärten als HindernisMit dem Einsatz großer Maschinen in der Landwirtschaftwurden die Krautgärten mitten in der Flur zum Hindernisfür eine moderne Bewirtschaftung. Das Interesse der Ei-gentümer an einer weiteren Nutzung nahm zudem raschab, da es immer einfacher und billiger wurde, Gemüseim Supermarkt zu kaufen. Viele Krautgärten verschwan-den so aus unserer Kulturlandschaft. Nur wenige sind bisheute erhalten, vor allem an ackerbaulich ungünstigenStandorten, wie in Ufernähe oder auf lehmigen Böden.Aber auch Gärten unmittelbar am Ortsrand konnten teil-weise bis heute bestehen. In Klingen bei Aichach gibt esbeispielweise noch einen solchen alten, nicht umzäuntenKrautgarten. Lediglich das Wachhäuschen ist verschwun-den.Alte Idee in neuem GewandAb der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehnten sichKrautgaerten.indd 2Krautgärten bei Klingen/Aichachdie Bewohner der industrialisierten Städte wieder nachnaturnahen Rückzugsorten fern von rauchenden Schloten,Lärm und Fabriken. Sie besonnen sich auf die ehemaligenKrautgärten und wollten wieder einen kleinen Garten au-ßerhalb der Städte besitzen. Als moderne Nachfolger derKrautgärten entstanden so die Schrebergärten, die mitt-lerweile fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft sind.Unsere heutigen Kleingärten dienen jedoch nicht mehrallein der Versorgung mit Gemüse, sondern auch als Ortezum Entspannen. Sie sind auch meist umzäunt und ha-ben in der Regel ein kleines Häuschen in jedem einzelnenGarten. Oft sind sie auch an anderer Stelle entstanden,wie die alten Krautgärten. Nur in wenigen Ortschaften um-zäunten die Einwohner ihre Krautgärten an Ort und Stelleund dort wurden diese dann zu den heutigen Schreber-gärten, so beispielsweise in Friedberg. Die Gärten vor denToren der Stadt am Friedberger Baggersee gehören seitdem 18. Jahrhundert zu bestimmten Häusern in der Alt-stadt. Nur die Hausbewohner dürfen sie also nutzen. Andieser traditionellen Verbindung zwischen Haus und Gar-ten lassen sich, trotz Jahrhunderte währendem Wandelder Kulturlandschaft, auch heute noch die alten Besitz-verhältnisse nach der Aufteilung der Allmende ablesen.
Wir haben nur dieses eine Leben.