Und seit heute auch Wurst und Schinken!das bloße leben ist potentiell krebserregend
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Frage zu Glyphosat (Gelesen 803216 mal)
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- dmks
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Re: Frage zu Glyphosat
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Frage zu Glyphosat
Zum einen: Deshab ist es ja auch so wichtig, zwischen den Begriffen "hazard" (Gefahr) und "risk" (Risiko) zu unterscheiden.Ersteres sagt nur, dass die Gefahr besteht, dass XYZ passieren kann, wenn ich ABC tue: Wenn ich eine Glühbirne in der Deckenlampe wechsle und dazu auf die Leiter steige, besteht die Gefahr, dass ich von der Leiter stürze.Das Risiko ist aber sehr sehr klein.Deshalb ist es wichtig, die Höhe des Risikos möglichst gut zu beschreiben. Da können viele Faktoren wichtig sein, die wichtigsten bei krebserzeugenden Stoffen sind die Stärke der krebserzeugenden Wirkung und die Höhe und Dauer der Exposition.Zum anderen: Da wir alle sterben werden, ist es für die Risikobetrachtung wichtig, nicht nur abzuschätzen, wie viele zusätzliche Todesfälle durch einen Effekt zustandekommen, sondern wie hoch der Verlust an Lebenszeit dadurch ist.Das wird oft nicht gemacht, weil die dazu notwendigen Daten nicht vorliegen.auch für diese experti ist ganz ohne studien eine grundlegende erkenntnis nicht von der hand zu weisen: das bloße leben ist potentiell krebserregend, und sogar mit sicherheit tödlich.
Re: Frage zu Glyphosat
Welches Risiko auch immer: auf jeden Fall ist die Kampagne wichtig, um wenigstens Privatgärtner zum Nachdenken zu bringen, ob und wie sinnvoll chemisches statt mechanisches Unkrautjäten ist. Mein Nachbar roundupte vor Jahren unseren gemeinsamen Plattenweg (hui, Kräutlein in den Fugen
) ohne mein Einverständnis; auf meine Beschwerde hin meinte er, das Zeug sei ja völlig unschädlich. Immerhin liess er sich auf den Deal ein, fortan darauf zu verzichten und mir die mechanische Sauberhaltung der Wegefugen zu überlassen. Seither fühle ich mich bei der mir gar nicht unsympathischen Verrichtung wie bei einem gemeinnützigen Einsatz für den Erhalt der Natur. 


Re: Frage zu Glyphosat
Nachdem dieselbe WHO-Behörde, die Glyphosat als "probably carcinogenic to humans" eingestuft hat (Kategorie 2B), nunmehr "the consumption of red meat as probably carcinogenic to humans" (2B) einstuft und "Processed meat was classified as carcinogenic to humans (Group 1)" sagt (Quelle), fragt man sich natürlich, wo der Aufschrei von Renate Künast bleibt, dass verantwortungslose Geschäftemacher skrupellos Bratwurst, Schinken, Steaks und Grillfleisch an allen Ecken und Enden feilbieten und Menschen dazu verleiten, diese krebserzeugenden Produkte von Teller aufzunehmen und in den Mund zu stecken.Oder hab' ich da was verpasst?"Menschen laufen darüber hinweg, heben etwas vom Boden auf. Für sie besteht das Risiko, mit dem Stoff in Berührung zu kommen."Leider besteht auch die Gefahr, mit den Äußerungen von Frau Künast in Berührung zu kommen. Weiterer Kommentar überflüssig.
- zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat
frau künast reist zur zeit und hat gerade mit ihrem lincoln/washington-gau zu tun, aber die ersten meldungen in diese richtung habe ich schon wahrgenommen, z.b. in der "fleisch muss endlich teurer werden"-taz.
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
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Re: Frage zu Glyphosat
Für die bedeutendste krebserzeugende Einwirkung, das Tabakrauchen, gibt es von der IARC eine solche Abschätzung: hier.Demnach beträgt der durchschnittliche Verlust (über alle Länder gemittelt) an Lebenszeit für Männer, die rauchen, 2,4 Lebensjahre, für Frauen ein Jahr.Zum anderen: Da wir alle sterben werden, ist es für die Risikobetrachtung wichtig, nicht nur abzuschätzen, wie viele zusätzliche Todesfälle durch einen Effekt zustandekommen, sondern wie hoch der Verlust an Lebenszeit dadurch ist.Das wird oft nicht gemacht, weil die dazu notwendigen Daten nicht vorliegen.
Re: Frage zu Glyphosat
Und noch etwas zum Vergleich von Risikohöhen und der Zahl betroffener Personen:Der Guardian hat eine anschauliche Grafik präsentiert, aus der man ersehen kann, wie bei gleicher Evidenz, dass etwas krbserzeugend ist (gleichem hazard = Gefahr) die absolute Zahl an zusätzlichen Fällen sehr unterschiedlich sein können.
Re: Frage zu Glyphosat
Nicht uninteressante Meldungen, bristlecone, noch interessanter wäre allerdings eine Diskussion mit den anderen hier postenden Usern.Dass der Fleischgeschichte andere und von anderen Forschern aufbereitete wissenschaftliche Grundlagen zugrunde liegen als der Glyphosatmeldung wird dir nicht entgangen sein. Die Glyphosatbeurteilung deshalb anzuzweifeln, weil sie von der gleichen Behörde verbreitet wird, überzeugt nicht.
- zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat
die glyphosatbeurteilung haben wir schon mehr als erschöpfend durch, insbesondere die top-studie mit der muttermilch. schlechter versuch.
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
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Re: Frage zu Glyphosat
Wozu dann noch all die ach so neuen Berichte?Einnert an andere User, die - vorzugseise englische - Berichte bloss verlinken.Ein Forum ist doch zum Diskutieren da.
Re: Frage zu Glyphosat
Glyphosat zu verteufeln trifft andere. Ein Wurstverbot träfe vielleicht 90% der Bewvölkerung und ist daher nicht umsetzbar.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Gänselieschen
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Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.
Re: Frage zu Glyphosat
Ich habe am WE einen Bericht über Glyphosat im Getreide gelesen - ganz zufällig, großes Ehrenwort
. Dabei wurde der maximale tägliche Höchstbetrag für ein 9jähriges Kind bereits überschritten, wenn der Bengel mal einen Tag reichlich Müsli und Weizenbrot - nicht Bio - gegessen hatte. Dann haben sie Brote getestet - Supermarkt - Bäcker - Bioprodukte - alle Bioprodukte waren glyphosatfrei, alle anderen waren in unterschiedlichen Mengen belastet. Nur mal so - und wenn das jetzt in den anderen 69 Seiten schon geschrieben wurde - vergesst es einfach wieder.



Re: Frage zu Glyphosat
Was war denn da als Höchstwert angegeben und worauf bezog sich der?Oder stand das nicht dabei?Dabei wurde der maximale tägliche Höchstbetrag für ein 9jähriges Kind bereits überschritten, wenn der Bengel mal einen Tag reichlich Müsli und Weizenbrot - nicht Bio - gegessen hatte.
Re: Frage zu Glyphosat
Ich bin kein landwirt,und darum frage ich mich, ob die Herbiziede die beim Anbau von Getreide, Mais und Rüben angewendet werden ,nicht auch schädlich sind, welche Alternative es gibt wenn der NormalBürger nur Billiglebensmittel kauft, warum gehen die BioLandwirdschaftlichen Flächen zurück? Nicht das Gewissen entscheidet sondern der Geldbeutel, also verurteilt die Lanndwirtschaft nicht, die wollen auch nur überleben und gehören nicht zu den Bestverdienern